Gepflegt ist meines Erachtens NICHT wie hier oft beschrieben wird ein IST-Zustand.
Es ist die Gewohnheit, die Aufmerksamkeit, die Energie, die man regelmäßig aufbringt um einen selbst festgelegten Standard zu genügen.
Das kann für jeden anders sein.
Das hat mit einem Anlass nichts zu tun.
Das ist die Grundeinstellung.
Ich kenne keine gepflegten Menschen deren Umfeld wofür sie zuständig sind nicht auch gepflegt wären.
Es gibt Leute, die lassen den Geschirrspüler laufen bis das Geschirr nimmer sauber wird, dann dabarmen sie sich und machen ihn sauber.
Andere wiederum sind es gewöhnt ja nach Nutzung alle zwei Wochen sauber zu machen und regelmäßig das Reinigungsprogramm laufen zu lassen.
(so ganz ohne Anlass - Pflege eben - beides ist o.k. - das Leben soll ja nicht zur Qual werden. Für den einen wäre es eine Qual ihn nicht zu reinigen, für den andere eine Qual wegen der unnützen Zeitverschwendung und Arbeitsaufwand, weil er wäscht ja eh noch)
Beim Arbeiten sieht man es oft. Manche kommen mit Kleidung die wahrscheinlich nicht mal nach dem Waschen frisch war, andere haben Arbeitskleidung freuen sich zu schaffen, sind entsprechend gekleidet wenn es los geht, würden nicht weil sie "ja wieder" schwitzen in dasselbe schlüpfen.
Oder man kommt heim, prackt sich nicht in die nächste Ecke bevor man das Draußen-Gewand ausgezogen und ins Daheim-Gewand geschlüpft ist.
Beides ist gleichermaßen in Ordnung.
Es ist einfach eine Grundeinstellung mit sich und den Dingen die rund um einen sind, die man nützt oder schätzt, umzugehen.
Brezeln das geht je nach Zustand in recht kurzer Zeit, dazu gab es einige letztklassige Fernsehserien soweit ich weiß.
Einen Standard halten, weil man es sich selbst schuldig ist, ist etwas ganz anderes.
Das ist die Art in der man sich selbst Pflege angedeihen lässt und dem Körper der als Behältnis dient.
Runtergebrochen - alles in dem ich etwas aufbewahre das mir lieb und teuer ist pflege ich auch, in meiner Art und mit der von mir bestimmten Regelmäßigkeit und nach Nutzung ein wenig mehr.
Hingegen Lebenszeit verplempern um Stunden im Bad zu verbringen, habe ich allerdings nicht.
Ein Partner, der die Gewohnheiten der Pflege ähnlich sieht und gewohnheitsmäßig praktiziert erleichtert das Zusammenleben ungemein.
Theaterdonner beim Treffen brauche ich nicht. "Ich komm, wie ich bin", ist der Satz der stimmt. Und das passt auch. Das ist Standard und den erwarte ich.
So hat jeder andere Standards und ist in seiner Art, wie es ihm richtig erscheint oder er sich überwinden kann gepflegt.
Gepflegt ist jeder. Die Art und Kontinuität variiert.
Jeder hat ein Leben und einen Körper, damit soll er tun wie er will - ist sein genetisches Geschenk mit dem er in die Welt entlassen wurde.
Das muss mir nicht gefallen, kann ich unter- oder übertrieben für mich empfinden, komplett egal. Es finden sich auf lange Sich eh immer Menschen zusammen, die es ähnlich halten.
Tja und ich persönlich empfinde es betörend wenn Menschen eine gewisse Grunddisziplin im Ablauf ihres Lebens haben.
Denn sind wir uns mal ehrlich - die Zähne kann man auch morgen putzen, denn heute ist es doch schon so spät...ah und Duschen geht auch morgen, ist eh egal.........
Nö - mag ich für mich nicht.
Gepflegt und was hier teilweise beschrieben wurde, ist für mich nicht dasselbe.
Gebrezelt ein Ist-Zustand, immer wieder oberflächlich neu herzustellen.
Gepflegt die Art und Weise mit dem eigenen Körper umzugehen, Tag für Tag, ein Leben lang.
(gepflegte Menschen können gatschig, schmutzig, verschwitzt, abgekämpft sein, dennoch sind sie gepflegte Menschen in ihrer Grundeinstellung und werden den üblichen und gewohnten Zustand bei nächster Gelegenheit wieder erreicht haben)