Bei uns läuft es so, dass meine Mutter in den Augen meiner Freundin per se die Böse ist. Dabei tut sie gar nichts (geht auch schwer, weil sie fast 400 km entfernt wohnt), sie mischt sich weder in unsere Beziehung ein, noch gibt sie ungefragt Ratschläge oder Erziehungstipps, sie ruft noch nicht einmal unangekündigt an, weil sie das Gefühl hat, sie würde uns sonst stören. Aber es wird grundsätzlich alles, was sie sagt, tut - oder nicht tut - von meiner Freundin so ausgelegt, als ob meine Mutter böse Absichten hätte. Am Liebsten würde sie sie komplett aus unserem Leben raushalten.
Umgekehrt ist ihre Mutter (also meine "SchwiMu") per se eine Heilige - jedenfalls in den Augen meiner Freundin. Sie wohnt nur 5 Gehminuten entfernt, meine Freundin sitzt daher zusammen mit unserer Tochter den ganzen Nachmittag bis zum Abend bei ihr. Oft frage ich mich, ob meine Freundin vergessen hat, wo sie eigentlich wohnt. Unnötig zu erwähnen, dass wir am Wochenende meist auch immer nur bei den Schwiegereltern herumhängen.
Ich hab's dem Frieden zu Liebe aufgegeben, etwas zu sagen oder mich zu beschweren. Ich hab's akzeptiert, alleine schon wegen meiner Kleinen. Alles andere führt zu nichts, außer "bösem Blut".
Nichtsdestotrotz pflege ich einen "normalen" Umgang mit meiner Schwiegermutter. Ich muss sie nicht lieben, aber wir können miteinander reden, ohne zu streiten - wenn auch nur über Oberflächliches. Ich bin dankbar, dass sie hin und wieder auf unsere Kleine schaut und nie unangekündigt vor unserer Türe steht. Ich glaube, das ist eh schon mehr, als sich viele andere erwarten können.