Das könnte ich auch so unterschreiben. Gut die Hälfte meiner schwulen Freunde war verheiratet und hatte Kinder. Und sind jetzt mit einem Mann verheiratet. Ich gehe aber davon aus, dass sie ihre Frau zum einem gewissen Zeitpunkt ebenfalls liebten und auch ihre Kinder lieben. (Edit: sie selber bezeichnen alle Bisexuellen mit denen sie an einschlägigen Orten verkehren als homosexuell - das Thema haben wir immer wieder. Sie behaupten, bi sei maximal eine Phase - und dann liegen wir uns immer wieder ein wenig in den Haaren)
Ich würde meinen das ist eher eine Generationenfrage, als eine Frage der sexuellen Orientierung. Vor 40-50 Jahren war man einfach nicht schwul, zumindest nicht öffentlich. Vorher gab es sogar Gesetze die das unterbunden haben.
In meiner Heimatgemeinde gibt es ein gleichgeschlechtliches Paar das seit über 30 Jahren zusammen ist, sie gehen jeden Sonntag gemeinsam in die Kirche und waren immer akzeptiert, beide erfolgreiche und äußerst fähige Handwerker und Geschäftsmänner. Aber sie sind in ihrer Generation die absolute Ausnahme, ich kenne sonst keinen Homosexuellen über 60 der sein Leben so offen gelebt hätte, vor allem nicht jene, die auch in der Öffentlichkeit standen.
Auf der anderen Seite kenne ich fast keinen Schwulen unter 40, der jemals eine Beziehung mit einer Frau gehabt hätte. Viele davon hatten auch niemals Sex mit einer Frau, denen war seit der Pubertät klar, dass sie schwul waren.
Da hat sich einfach ab Ende der 80er und mit Beginn der 90er viel getan. Zahlreiche Prominente begannen damals sich öffentlich zu outen, manche haben dafür einen hohen Preis bezahlt, aber die jüngere Generation hat davon profitiert.
Die haben gesehen das nix falsch ist an ihnen, während viele Generationen davor oft lebenslang mit dem Gefühl lebten falsch zu sein.