Wenn Gehalt egal wäre, was würdet ihr arbeiten?

Ja, aber wo liegt die Verantwortung und das Risiko bei solchen Berufen? Oder anders ausgedrückt: Wo woar mei Leistung?, falls das Schaffen von Wissen zu keinem Erfolge führt?:mrgreen:



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So, jetzt passt wieder alles. ;)

Vergleichen wir nur einen Forscher, der an der Hawking-Strahlung forscht und einen Busfahrer. Die Verantwortung und das Risiko wird bei einem Busfahrer wohl um etliches höher liegen.

Stellt sich die Frage: wo ist das Problem dabei das die Verantwortung eines Busfahrers höher liegt als die eines Forschers?

(bis auf das minimale Risiko mittels eins Teilchenbeschleunigers ein Schwarzes Loch zu erzeugen...:mrgreen:)

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Wenn Busfahrern ihre Verantwortung zu hoch ist, können sie ja gern alle in die Forschung wechseln.
Es kann sich ja gsd Jeder seinen Beruf selbst aussuchen...
 
wo ist das Problem dabei das die Verantwortung eines Busfahrers höher liegt als die eines Forschers?

Eben nirgendwo. Also bist Du auch der Meinung, dass der Beruf eines Forschers in manchen oder vielleicht sogar vielen Forschungsbereichen "eine lässige Partie" ist. ;)

Macht der Hawking-Strahlung-Forscher einen Fehler, was passiert dann... Kommen Menschen zu Schaden, entsteht ein finanzieller Schaden, werden Fördergelder gestrichen?
 
Eben nirgendwo. Also bist Du auch der Meinung, dass der Beruf eines Forschers in manchen oder vielleicht sogar vielen Forschungsbereichen "eine lässige Partie" ist. ;)

Macht der Hawking-Strahlung-Forscher einen Fehler, was passiert dann... Kommen Menschen zu Schaden, entsteht ein finanzieller Schaden, werden Fördergelder gestrichen?

Nö. Zuckerschlecken ist es unter Garantie keines:
Jobs in der Forschung sind durchaus rar gesät und an Leistung gebunden: So wird bei Hearings durchaus auf die Anzahl der Publikationen geschaut und ab einer gewissen Stufe der Akademischen Laufbahn ist man zur Lehre verpflichtet.

Es sei auch noch erwähnt das durchaus kleinste ([Um-]Rechen-)fehler zu durchaus schwerwiegenden Konsequenzen führen können.

Das die Anzahl an Publikationen und Lehraufträge durchaus an Qualität (und damit Leistung) gebunden sind, denke ich ist nachvollziehbar, oder darf ich das auch noch erklären?

Der verlinkte Ausspruch 'Wo woar mei Leistung?' stammt übrigens von einem ehemaligen Nationalrats- und Bundesratsabgeordneten, somit sozusagen von einem Politiker und Beamten.

Bei einer Defensio wird man mit dem Ausspruch wohl nicht weit kommen. ;)
 
Hi,

Ja, aber wo liegt die Verantwortung und das Risiko bei solchen Berufen? Oder anders ausgedrückt: Wo woar mei Leistung?, falls das Schaffen von Wissen zu keinem Erfolge führt?:mrgreen:

die Verantwortung liegt gegenüber der Menschheit. Und die ist groß.

Das Risiko ist, dass wenn Du schummelst, Dein Ruf so nachhaltig ruiniert ist, dass Du auf einen neuen Beruf umsatteln musst, Straßenkehrer oder so.

Und dabei ist der Publikationsdruck enorm. Publizierst Du keine Erfolge, sinken Deine Chancen, Geldgeber zu finden.

Wie erwähnt schafft man immer Wissen. Also wenn Deine Aufgabe ist, zu erforschen, ob Sildenafil bei Herzerkrankungen hilft, und es stellt sich raus, dass es nicht hilft, hast Du Wissen geschaffen, es hilft nicht. Und damit ersparst Du jedem anderen die Forschung erneut zu machen.


Ich glaube zu ahnen, worauf Du raus willst:

Wenn ein Wissenschafter z.B. in einer Pandemie sagt "Tut das, das hilft!" und es hilft nicht, dann passiert ihm nix. Meistens.

Wenn er clever ist, sagt er nicht "das hilft" sondern sagt nur, dass man annimmt, das es hilft. Aber auch dann, verspielt er rasch seinen Ruf und Reputation, an Forschungsgelder wird er so rasch nicht mehr kommen. Dass sieht zwar die Öffentlichkeit nicht, aber für ihn ist es ein Problem.

Aber etliche Wissenschafter, die die Maßnahmen der Regierung kritisierten, haben ihre Jobs teilweise verloren. Es wird dauern, bis festgestellt ist, wer recht hatte, bis dahin haben manche Probleme.

LG Tom
 
Hi,



die Verantwortung liegt gegenüber der Menschheit. Und die ist groß.

Das Risiko ist, dass wenn Du schummelst, Dein Ruf so nachhaltig ruiniert ist, dass Du auf einen neuen Beruf umsatteln musst, Straßenkehrer oder so.

Und dabei ist der Publikationsdruck enorm. Publizierst Du keine Erfolge, sinken Deine Chancen, Geldgeber zu finden.

Wie erwähnt schafft man immer Wissen. Also wenn Deine Aufgabe ist, zu erforschen, ob Sildenafil bei Herzerkrankungen hilft, und es stellt sich raus, dass es nicht hilft, hast Du Wissen geschaffen, es hilft nicht. Und damit ersparst Du jedem anderen die Forschung erneut zu machen.


Ich glaube zu ahnen, worauf Du raus willst:

Wenn ein Wissenschafter z.B. in einer Pandemie sagt "Tut das, das hilft!" und es hilft nicht, dann passiert ihm nix. Meistens.

Wenn er clever ist, sagt er nicht "das hilft" sondern sagt nur, dass man annimmt, das es hilft. Aber auch dann, verspielt er rasch seinen Ruf und Reputation, an Forschungsgelder wird er so rasch nicht mehr kommen. Dass sieht zwar die Öffentlichkeit nicht, aber für ihn ist es ein Problem.

Aber etliche Wissenschafter, die die Maßnahmen der Regierung kritisierten, haben ihre Jobs teilweise verloren. Es wird dauern, bis festgestellt ist, wer recht hatte, bis dahin haben manche Probleme.

LG Tom

Danke - ich wusste einfach nicht wie es sagen sollte:
Die Leute haben zum einen die Verantwortung für sich selbst - für ihre wirtschaftliche Existenz, zum anderen für nachfolgende Generationen, die auf ihren Erkenntnissen aufbauen - siehe z.B. die Historiker Johann Gustav Droysen, Heinrich von Treitschke und Theodor Mommsen, deren Darstellung bis heute die 'deutsche Geschichte' auf fälschliche Art und Weise prägt.
Auf juristischer Seite wäre da vielleicht der Staatsrechtler Carl Schmitt zu nennen - der als 'Paradejurist' des Dritten Reiches gilt.
Nicht zu vergessen Karl Marx - die Auswirkungen dessen Lehren braucht man wohl nicht zu erklären.

Und dann gibts da noch David Irving. Der wegen seiner 'Lehren' aus der akademischen Gemeinschaft ausgeschlossen wurde und auch hinter Gittern saß.
 
die Verantwortung liegt gegenüber der Menschheit. Und die ist groß.

Beispiel Paxlovid: Vor einigen Monaten hat es seitens der Wissenschaft noch geheißen, dass es kein Corona-Medikament geben wird. Nun plötzlich jedoch erhältlich.

Darin sehe ich keine Verantwortung gegenüber der Menschheit, denn hätte niemand die Wirkungsweise erforschen können, müssten wir damit leben und keiner würde auf ein Forschungsergebnis pochen.
 
es gibt auch kein Corona Medikament. Es gibt ein CoViD-19 Medikament.

Dann eben CoVid-19-Medikament - mit zusätzlichem Bindestrich vor "Medikament". ;)

Wie's der Teufel will:

Vergleichen wir nur einen Forscher, der an der Hawking-Strahlung forscht und einen Busfahrer. Die Verantwortung und das Risiko wird bei einem Busfahrer wohl um etliches höher liegen.


Der Busfahrer muss für solch einen Fehler im Beruf mit Konsequenzen rechnen.

Begeht hingegen ein Schlafforscher einen Fehler und erforscht als optimale Schlafdauer im mittleren Alter 6 oder 8 Stunden, kommt aktiv kein Mensch zu Schaden (weder finanziell noch mit Leib und Leben):

 
Beispiel Paxlovid: Vor einigen Monaten hat es seitens der Wissenschaft noch geheißen, dass es kein Corona-Medikament geben wird. Nun plötzlich jedoch erhältlich.

Darin sehe ich keine Verantwortung gegenüber der Menschheit, denn hätte niemand die Wirkungsweise erforschen können, müssten wir damit leben und keiner würde auf ein Forschungsergebnis pochen.

Wäre es dir umgekehrt lieber?
 
Wäre es dir umgekehrt lieber?

Darum gehts ja jetzt gar nicht. ;) Ich möchte einfach nur vor Augen führen, dass der Beruf eines Wissenschaftlers oftmals mit weniger Verantwortung einhergeht wie z. B. der Beruf eines Müllmannes. Denn wenn alle Mistkübler von der MA 48 für ein paar Wochen ihre Arbeit niederlegten, wird früher oder später eine Seuche ausbrechen.

Bitte nicht falsch verstehen. Wer mich kennt, kennt mich hier mittlerweile quasi als einen Wissenschaftsfanatiker schlechthin, der große Stücke auf die Forschung hält und bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Quacksalberei durch den Kakao zieht. ;) Denn Forschung bedeutet Fortschritt und allermeistens Erkenntnis für eine allgemeine besserer Lebensqualität.

Man muss allerdings aber auch zwischen den einzelnen Forschungsgebieten unterscheiden. Ein Vogelkundler, der bei der Erforschung des Verhaltens von Neukaledonischen Krähen einen Fehler macht, dem wird wohl relativ wenig passieren. Jetzt gemessen am potentiellen Schaden an anderen Menschen, wie z. B. finanzieller Schaden oder Schaden an der Gesundheit, die durch diesen Fehler zustande kommen könnten.

Ein Bankberater zum Vergleich? Wenn der einen Fehler bei der Anlagenberatung macht, kann das seinen Kunden hunderttausende Euro, die Existenz und den Berater seinen Job kosten.

Oder nehmen wir mal nur einen Tierarzt in der Ordination her, der beim Kanarienvogel einen Behandlungsfehler machte und der Vogel das Zeitliche segnete. Sollte der Tierhalter daherkommen und einen Behandlungsfehler unterstellen, wird kein Staatsanwalt eine Exhumierung der Kanarienvogelleiche veranlassen, damit der ganze Fall noch einmal aufgerollt wird. :mrgreen:

Ganz anders schauts bei einem Tierarzt in der Fleischbeschau aus. Wenn der einen Fehler macht und keine Krankheitserreger erkennt, kann das sehr wohl ein gerichtliches Nachspiel haben.

Man muss also zwischen den einzelnen Tätigkeiten innerhalb eines Berufes schon unterscheiden. Pauschal zu sagen "Alle Forscher können sich auf deren Lorbeeren ausruhen" läge mir daher fern. ;)
 
Leichenkosmetikerin🤔

A ned unbedingt a scheena Beruf... Ich erinnere mich noch gut an den Bankl im Fernsehen, als er gesagt hat, ihm wurde einmal in seinem Beruf schlecht dabei. Eine Wasserleich hat er damals untersuchen müssen und vorher aß er zur Jause noch ein Käsebrot. Da sind dann die Assoziationen mitsamt Gerüchen bei ihm hochgekommen. ;)
 
Hi,

Darum gehts ja jetzt gar nicht. ;) Ich möchte einfach nur vor Augen führen, dass der Beruf eines Wissenschaftlers oftmals mit weniger Verantwortung einhergeht wie z. B. der Beruf eines Müllmannes.

schau, die Wissenschaft ist sehr komplex und sehr genau. Sie versucht, Fehler auszuschliessen, weil ein Fehler gelegentlich enorme Auswirkungen hat.

Es ist also meist gar nicht möglich, einen Fehler als Wissenschafter zu machen, der nicht rasch auffällt, und dann ist außer Spesen nichts gewesen.

Es ist also z.B. heute unglaublich schwer vorstellbar, dass ein Medikament auf den Markt kommt, dass mehr Schaden verursacht als es hilft, wie damals z.B. Contergan. Weil man eben so gut es geht, versucht auszuschliessen, dass sowas nochmal passiert.


Denn wenn alle Mistkübler von der MA 48 für ein paar Wochen ihre Arbeit niederlegten, wird früher oder später eine Seuche ausbrechen.

Was hat das mit einem Fehler zu tun? Streik ist Streik.

Welchen Fehler soll denn ein Mistkübler machen? Er kann ein Auto beschädigen, er kann den Müll auf die Straße leeren, das war es schon.

In Italien wurde schon öfter gestreikt, bei den Müllmännern, keine Seuche ist ausgebrochen, obwohl viel heißer als bei uns.


In der Wissenschaft ist alles darauf angelegt, Fehler auszuschließen, da wird x-mal geprüft. Und wenn was passiert, ist die Konsequenz die selbe, wie in jedem anderen Job auch, Schadenersatz, Versicherung zahlt, Jobverlust. Wenn Menschen sterben -> Strafverfahren.

LG Tom
 
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