Wenn Gehalt egal wäre, was würdet ihr arbeiten?

In Italien wurde schon öfter gestreikt, bei den Müllmännern, keine Seuche ist ausgebrochen, obwohl viel heißer als bei uns.

Weil die Streiks zu kurz waren.

In der Wissenschaft ist alles darauf angelegt, Fehler auszuschließen, da wird x-mal geprüft. Und wenn was passiert, ist die Konsequenz die selbe, wie in jedem anderen Job auch, Schadenersatz, Versicherung zahlt, Jobverlust.

Die Stringtheorie beispielsweise kannst nicht "kaputttesten", wie Lesch das damals so treffend gesagt hat. *)

Ich glaube kaum, dass ein Quantenphysiker oder ein Kosmologe seinen Kopf dafür hinhalten muss, nur weil er bei seiner Forschung einen Fehler begangen hat, der sich erst 30 Jahre später herausstellt. Und das ist auch gut so.

*)

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Oder was glaubst, wenn einem Wissenschaftler bei der Berechnung der Calabi-Jau-Mannigfaltigkeit oder beim Riemannschen Krümmungstensor ein Fehler unterläuft? Solche Fehler haben keine kurzfristigen oder mittelfristigen Auswirkungen auf das Gesellschaftsleben auf unserer Welt.
 
Hi,

Oder was glaubst, wenn einem Wissenschaftler bei der Berechnung der Calabi-Jau-Mannigfaltigkeit oder beim Riemannschen Krümmungstensor ein Fehler unterläuft? Solche Fehler haben keine kurzfristigen oder mittelfristigen Auswirkungen auf das Gesellschaftsleben auf unserer Welt.

Warum soll es dann Konsequenzen geben? Ich meine, ganz ehrlich, weißt Du, wie viel Fehler eine Sekretärin macht? Hunderte am Tag! Vor allem Tippfehler! Die meisten fallen keinem auf, die bessert sie selbst aus, manche sieht der Chef, dann muss sie das ausbessern und neu ausdrucken, wenn es häufig passiert kriegt sie einen Rüffel und muss sich zusammen reißen.

Wenn sie einen Termin falsch einträgt, dann gibt es ärger, aber das passiert nur sehr sehr selten!

Du könntest genauso sagen "Denen im Büro passiert nix, wenn sie Fehler machen.".

LG Tom
 
an ein paar Punkten möchte ich einhaken:

schau, die Wissenschaft ist sehr komplex und sehr genau. Sie versucht, Fehler auszuschliessen, weil ein Fehler gelegentlich enorme Auswirkungen hat.
man muß hier die Begrifflichkeit unterscheiden, also feine Unterschiede zwischen
  • "Fehler" im Sinne anderer, klassischer Berufe,
  • "Fehlinterpretation" (zB eines Forschungsergebnisses, einer Testreihe, Statistik, ...) oder gar
  • fehlerhafter Methodik und
  • (unbemerkten) systematischen Fehlern
die eigentlich Wissenschaftlichkeit definiert sich über das systematische Erarbeiten von Erkenntnissen, die widerspruchsfrei und schlüssig sind. Der Weg dorthin kann durchaus über provozierte Fehler (Beweis durch Betrachten des Gegenteils im weitesten Sinn, Gegenbeweis) führen.


Es ist also meist gar nicht möglich, einen Fehler als Wissenschafter zu machen, der nicht rasch auffällt, und dann ist außer Spesen nichts gewesen.
denke, das hängt stark von der Sparte ab.

Es ist also z.B. heute unglaublich schwer vorstellbar, dass ein Medikament auf den Markt kommt, dass mehr Schaden verursacht als es hilft, wie damals z.B. Contergan. Weil man eben so gut es geht, versucht auszuschliessen, dass sowas nochmal passiert.
ach ... tatsächlich? mRNA ..... wo man ebenfalls aus purer Verzückung gemeint hat, man könnte auf sauber ausgeführte Langzeitstudien mit Doppelblindtests / richtiger Kontrollgruppe verzichten, weil man ja "teleskopierte Entwicklung" machen kann ... was in der Softwareentwicklung einigermassen funktionieren kann, weil man dort die meisten Aspekte und Komponenten kennt und im Griff hat, aber dummerweise nicht mit biologischen Organismen, die man (=die Menschheit / Sparte Informatik) nicht selbst von 0 weg entwickelt, sondern in Wirklichkeit erst am Anfang steht, die Komplexität und non-Orthogonalität der beteiligten Mechnismen zu erfassen.

In Italien wurde schon öfter gestreikt, bei den Müllmännern, keine Seuche ist ausgebrochen, obwohl viel heißer als bei uns.
ist noch kein Beweis, sondern erst einmal nur ein Fallbeispiel.

In der Wissenschaft ist alles darauf angelegt, Fehler auszuschließen, da wird x-mal geprüft.
ja. Im Rahmen der spartenspezifischen Möglichkeiten.

Und wenn was passiert, ist die Konsequenz die selbe, wie in jedem anderen Job auch, Schadenersatz, Versicherung zahlt, Jobverlust. Wenn Menschen sterben -> Strafverfahren.
Nein. Wissenschaft/Forschung ist erst einmal genau nur das und wenn Testreihen Gefahren für zB Patienten bergen, dann wird dieses Risiko besprochen und abgewogen. Jedem Beteiligten ist klar, daß/wenn man Neuland betritt und entsprechende Haftungsausschlüsse sind klar formuliert. Ein Krebspatient, der nichts zu verlieren hat, wird das Risiko in Betracht ziehen.
Für den Wissenschaftler gilt im "Schadensfall" erst einmal, daß nachgewiesen werden müßte, daß er wider besseres Wissen gehandelt hat (was je nachdem schwierig sein dürfte). Des Weiteren geht es später darum, aus dem Fall zu lernen.

Im Mittelalter war das anders. Da haben Quacksalber, Kurpfuscher oder auch Gelehrte einfach drauf los behandelt, oder sich Leichen besorgt und seziert. DAS ist heute ziemlich unvorstellbar. (Wird aber in abgeschwächter Form sicher noch vorkommen)

Erst in dem Moment, wo eben zB medizinische Forschung ein Produkt kommerzialisiert, gelten Haftungen im üblichen Sinne = deshalb dauert die Zulassung von Substanzen und Verfahren ja so lange (und sind schweineteuer).

Nein, Wissenschaft unterliegt eigenen Regeln und das Niveau, das in manchen Disziplinen herrscht, setzt abgesehen von zunehmend schmalbandigerer Spezialisierung immer längere Phasen bei Ausbildung und Gehilfentum voraus, während denen so manche Erkenntnis und Publikation obendrein vom Ranghöheren geklaut oder (über Co-Autorenschaft) als eigene verkauft wird.

Es hat schon gute Gründe, warum sich nur wenige diesen Karriereweg antun.
 
Ich meine, ganz ehrlich, weißt Du, wie viel Fehler eine Sekretärin macht? Hunderte am Tag! Vor allem Tippfehler!

So geschehen damals beim Eisengehalt von Spinat. Die Sekretärin hat sich ganz einfach bei der Kommastelle vertippt und schon galt Spinat über Jahrzehnte als Eisenlieferant für den menschlichen Körper schlechthin.
 
Warum soll es dann Konsequenzen geben? Ich meine, ganz ehrlich, weißt Du, wie viel Fehler eine Sekretärin macht? Hunderte am Tag! Vor allem Tippfehler! Die meisten fallen keinem auf, die bessert sie selbst aus, manche sieht der Chef, dann muss sie das ausbessern und neu ausdrucken, wenn es häufig passiert kriegt sie einen Rüffel und muss sich zusammen reißen.
Generell wird jede Tätigkeit gemäß ihrer Wichtigkeit abgesichert:
4-Augenprinzip, Kalkulationen die Kontrolle inkludieren (Quersummen, Buchhaltung mit Einnahmen-Ausgabenrechnung oder doppelter BH, ...), Protokolle im weitesten Sinne, bei denen rückgefragt und bestätigt wird,....
Einfache, menschliche Fehler werden in Kauf genommen, weil, es teurer (Zeit, Geld, Nerven, Kommunikationsaufwand, ...) wäre, ALLES und JEDES zu >99.xxx% wie bei maschinellen Prozessen abzusichern (wobei im technischen Bereich jede weitere Kommastelle in der Zuverlässigkeit exponentiell teuer werden kann ... Stichwort Raumfahrt wo der Fehler dennoch NOCH teurer wäre)

Häufen sich Fehler bei bisher locker gehandhabten Tätigkeiten bis in den ärgerlichen Bereich, werden die Abläufe eben angepaßt. Oft reicht es aber auch ... Anekdote:

IBM-Manager produziert einen Schaden von (AFAIR) 20 Mio $ und sitzt daraufhin beim Vorgesetzten:
"Sie schmeißen mich jetzt sicher raus?!?!?"
"Jetzt? Nachdem ich 20 Mio in ihre Ausbildung gesteckt habe?"


Weiß nicht, wie die Geschichte weitergegangen ist, aber man kann davon ausgehen, daß derjenige ab dann penibel aufgepaßt hat....
 
Hi,

So geschehen damals beim Eisengehalt von Spinat. Die Sekretärin hat sich ganz einfach bei der Kommastelle vertippt und schon galt Spinat über Jahrzehnte als Eisenlieferant für den menschlichen Körper schlechthin.

soweit ich weiß geht es da um eine Verwechslung Trockenmasse gegen Nassmasse.

Spinat besteht zu gut 90% aus Wasser, getrocknet kommt er auf gut 35mg Eisen pro 100 Gramm, frischer ungetrockneter Spinat kommt auf 4mg Eisen pro 100 Gramm.


Aber egal, selbst wenn es ein Tippfehler der Sekretärin gewesen wäre, was ist ihr passiert? Vermutlich nix.

Demgegenüber, wenn ein Rechtsanwalt einen Fehler macht, einen Termin vergisst, kann der Schaden 100.000e ausmachen, den muss er zahlen.


LG Tom
 
Restaurant Besitzer mit 2 Tischen

Gleich mal einem Ersttest unterziehen und bei auffälligen Abweichungen dem Pulker melden... :mrgreen:

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Demgegenüber, wenn ein Rechtsanwalt einen Fehler macht, einen Termin vergisst, kann der Schaden 100.000e ausmachen, den muss er zahlen.

Oder ein Notar bzw. dessen Angestellte.

Des san eigentlich die "gschissansten" Berufe: Notar, Steuerberater, Rechtsanwalt und dergleichen. Dauernd muss man in diesen Berufen etwas Neues dazulernen. Woche für Woche bleibt kein Stein auf dem anderen.
 
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