Hallo Blue,
wie schon richtig erwähnt wurde gibt es ganz ganz selten den Partner, der wirklich bis zum Schluss mit Dir und bei Dir ist.
Wenn man sich nicht mehr wohl fühlt, wenn die Wege doch zu unterschiedlich sind und vorallem wenn man das innere Gefühl hat, das sehr viel fehlt, dann sollte man den Schritt machen.
Ich hatte sicherlich nicht viele fixe Partnerschaften, dafür aber immer langjährige. Die Kürzeste war 4 Jahre , die Längste hielt von 1992-2001, aus der ist auch unser Sohn.
Das Einzige was immer war, das ich relativ schnell wieder wem hatte. Also ich konnte, heute sehe ich das so, nie wirklich mit mir ins Reine kommen. Nie wirklich meine Bedürfnisse abchecken und auch nie heraus finden,was will ICH wirklich.
Nach der Scheidung zog ich mich zurück. Die Trennung selber wollte ich, mit dem Hintergedanken,das mein Exmann vielleicht dann doch dahinter kommt, das gemeinsame Zeit mit und auch ohne unserem Sohn doch wichtig sind. Ich dachte damals, vielleicht versteht er so, das ich nicht nur kochen,putzen,backen,Garten usw machen will, das es das nicht gewesen sein kann, das wir jung sind, früher auch Biken waren und Nächte unterwegs waren und und. Das sich vieles ändert wissen wir alle, das der Alltag einkehrt auch, aber trotzdem deswegen LEBT man ja trotzdem. Gut, der Schuss ging nach hinten los, 14 Tage nachdem ich mit dem Kleinen weg war, war die Nächste da und die ist bis heute in seinem Leben.
Klar, ich war zornig, grantig, traurig auch voller Hassgefühle, aber im Endeffekt sah ich dann, das ich die "Falsche" für ihn auf Dauer war.
Nur dieses Mal entschloss ich mich , mich nicht gleich wieder zu binden, sondern wirklich mal allein zu bleiben, auch wenn das manchmal richtiger Horror war. Ich fand heraus, was ich alles möchte, fand heraus welche Bedürfnisse ich habe........ich gehe so weit das ich sage, ich fand wieder MICH, denn MICH hatte ich irgendwann in eine Lade gesteckt. Ich ging wieder meine Wege und fiel natürlich auch auf die Nase.
Es gibt keinen Falschen und auch keinen Richtigen, denn jeder Mensch, der Dein Innerstes berührt und Du seines, ist für den Augenblick der Richtige. Ob das jetzt für ein paar Wochen ist, ein paar Jahre etc völlig egal. Menschen sind kein Eigentum, sie entwickeln sich weiter und manchmal , manchmal geht der Eine halt nicht mit, weil e snicht seins ist.
Soviele führen eine Beziehung, nur damit sie eine Beziehung haben. Weil sie nicht allein sein möchten, weil sie Angst haben davor. Oft auch aus dem Grund, gerade bei älteren, das sie Angst haben niemanden mehr zu begegnen. Das Schlechteste was man nur tun kann, denn dadurch verliert man sich selber.
Sicher ist es scheisse, wenn man sich verlassen vorkommt, keine Frage und es ist absolute scheisse, wenn man allein schlafen geht und munter wird. Doch es gehört dazu, ich glaube sogar das es eine Zeit ist in der man mit sich selber ins Klare kommen sollte.
Zurückziehen hat Vor- und Nachteile. Wenn rundum nichts passt, sollte man es sogar tun, allein um heraus zu finden, was fehlt, aber man muß verdammt aufpassen, denn das kann auch ganz schön schief gehen.
Bei mir ist es heute so, das ich über 4 Jahre mit menem Sohn allein lebe, bewusst allein lebe. Den Freund , den ich habe, kenne ich nun seit 2 Jahren, wir kennen uns aber intensiver, als ich die kannte mit denen ich zusammen lebte. Vielleicht weil wir viel mehr miteiandner sprechen , telefonieren. Und das echt stundenlang.
Vielleicht auch aus dem Grund, weil wir beide keine Erwartungshaltungen an den Anderen haben, beide nicht fordern, sondern geben. Und vielleicht weil wir uns beide so akzeptieren wie wir tatsächlich sind. Und das ist glaub ich heute auch der grösste Knackpunkt.....
Was die Werte des Menschen betrifft, sag ich Dir ganz ehrlich, das es mich traurig macht. Denn der Großteil der Menschne hält nichts mehr davon. Sicher, dadurch das jeder sein Leben selber lebt und gestalten kann, dadurch das doch viele gute Jobs haben , gutes Geld haben hat man aber dafür auch einen Preis bezahlt.
Unabhängigkeit ist absolut gut, nur es wirkte sich auf alles aus. Nämlich auch auf das Menschliche.
Sicherlich , wenn man hört, liest , sieht tw ja davon betroffen ist, weiß man wieviele fremd gehen.
Nur ,die gehen ja wieder fremd, weil was zu Hause fehlt...egal jetzt ob menschlich oder körperlich. Und somit ist der Kreis perfekt.
Auch die Frauen gehen fremd, nur sie sind klüger, sie reden nicht darüber udn schweigen. Männer prahlen mehr, deswegen fällt uns Frauen auch auf, das anscheinend die Männer eher die Untreuen sind, ich glaub aber das es sich fast die Waage hält.
Sobald daheim etwas fehlt, ne Kleinigkeit oft nur, fällt das Kartenhaus zusammen. Und hier beginnt der grösste Fehler, wenn man der Meinung ist, so jetzt sind wir zusammen, es kann nichts mehr passieren, vergisst man sehr vieles.
Das Anfangs die tolle rosa Zeit ist, klar logisch, wer schaut da schon genau auf die Eigenschaften des Anderen. Und eines Tages merkt man, ähm der rülpst ja nach dem Bier, aha der geht gern mal mit seinen Kumpels ziehen....mhh der ist viel mit dem Bike im Sommer weg....Im Grunde lebt derjenige nur sein Leben weiter, denn warum sollte er es ändern?
Viele machen den Fehler und ändern sich und auch manchmal den Anderen und somit ist vorprogrammiert, irgendwann kommt der Ausbruch.
Warum sollte einer seine Gewohnheiten aufgeben? Was hat das damit zu tun? Warum sollte ich mich heute anders verhalten als damals? Wieso kann ich ihm nicht mehr sagen was ich will und möchte? Wieso ist man im Bett plötzlich nur noch langweilig, obwohl am Anfang hatte man soviel Spaß?...............Hier sind die Antworten zum Betrug....
Deswegen lebe ich mit ihm nicht zusammen, so haben wir beide unsere Welt offen gelassen, wissen aber beide das wir einander vertrauen können.
So wie wir es praktizieren und leben ist es sicherlich nicht alltäglich, denn klar auch mir geht manchmal dann das "Richtige" ab, doch das ist auch normal. Wobei dafür muss man geboren sein und dafür muss man auch geeignet sein.
Grundsätzlich gilt immer eines. Wenn man einen Partner hat, dann sollte das Innere stimmen, es sollte das Umfeld stimmen und vorallem aber, man muß das Gefühl haben wirklich so angenommen zu werden wie man ist , nicht was man sein könnte. Und man darf niemals vergessen was man selber für EIGENE Bedürfnisse hat, selber für SICH erwartet. Wie im Berufsleben ...ist nichts anderes.
Und wenn wirkich was auseinandergeht, dann soll man es nicht versuchen zu halten, wenn man merkt, der Andere distanziert sich.
Es tut weh, jede Trennung, jedes Ende einer Beziehung hinterlässt Wunden und Narben. Man wird vorsichtiger und achtsamer. Aber dadurch wird man auch stärker. Wichtig ist immer eines.....zornig sein, grantig sein, alles verfluchen was das Zeugs hält, trauern....Kapitel zuschlagen und raus in die Welt, denn es wartet wieder jemand und wer weiß vielleicht oder vielleicht auch nicht. Erwarten darf man es nicht.....aber hoffen und daran glauben, egal wie lang die Zeit ist.
Kopf hoch, manchmal muß man einige Berge hinauf klettern um oben zu erkennen, wie wihctig manche Erfahrung fürs Leben war.
lg
Ria