wie mit 'borderliner' umgehen?

Ist es das?
Ich hege ja den Verdacht, dass so einige (...) daraus ne Nummer drehen und schlicht und einfach Drama-Queen (und natürlich King) spielen (wollen). Da gehts dann um Selbstdarstellung, Egomanie und darum im Mittelpunkt zu stehen :p

Ja, schlummerndes, schützenswertes potential - man ist so toll u erkennt es und transportiert diese "Besonderheit" auch gern, weil es die Krankheit annehmbarer macht.
Im Job hör ich öfter "Es wär so schad um ihn/sie, da wär so vieles möglich!" - oft macht man sich selbst was vor, denn der Glaube versetzt eben nicht jeden Berg und auch die Hoffnung liegt irgendwann im Sterben - die Frage ist halt, ob man die Bremse zieht oder mit (unter)geht bzw sich dem, was da lauert, ergibt.
 
ist das in der regel so, dass menschen mit diesem syndrom oft besonders intelligent und klug sind oder ist das nur zufall,dass das jetzt öfter hier geschrieben wurde?

Ist kein Zufall, sehr viele Menschen mit dieser Krankheit sind überdurchschnittlich intelligent, beruflich oft erfolgreich, häufig sehr gebildet und belesen. Steht oft mit Wurzeln der Krankheit insofern in Verbindung, dass Lesen und Weiterbildung schon in frühen Jahren als Ersatz für fehlende Zuneigung und Liebe von den Eltern dient.
Aber es muss nicht zwangsläufig bei jedem Borderliner so sein.
 
Ich hatte auch mal einige Monate eine Partnerin die eine Borderline Persönlichkeitsstörung hatte.

Damals dachte ich anfangs daß das nur mit Selbstverletzung zu tun hat aber dahinter steckt viel mehr wie ich später im laufe der Zeit erfahren durfte. Alles was ich bisher hier im thread gelesen habe traf auch bei ihr zu, besonders Tom hat es sehr gut auf den Punkt gebracht.
Sie war bereits Jahrelang in Psychatrischer Behandlung (mit teils Wochenlangen Psychatrieaufenthalten) und sogar in Pension deswegen(!) obwohl Sie noch keine 40 Jahre alt war, nahm einen haufen Medikamente die sie von Ihrer Psychologin verschrieben bekam, diese aber von zeit zu zeit einfach absetzte worauf Entzugserscheinungen folgten und Medikamentenmißbrauch mit anderen Tabletten folgte.
Alles was man sich heute mit ihr ausgemacht hatte war morgen schon wieder Schnee von gestern und natürlich gab es ihrerseits 1000 Gründe warum am nächsten Tag alles anders war.

Sie war eine Meisterin der Manipulation (ohne das warscheinlich selbst zu wissen) und schaffte es daß ich mich nach einiger Zeit selbst sogar für ihre Eskapaden (mit)schuldig fühlte, weil sie es perfekt verstand mich - durch die von Tom bereits erwähnte Tatsachenverdrehung - in ihre selbstgemachten Probleme mit ein zu binden und mir ganz subtil Schuld zu übertragen.
Es war eine On-Off Beziehung mit Höhen und Tiefen die ich vorher nicht kannte und für aussenstehende auch nur sehr schwer (bis gar nicht) zu verstehen ist. Heute frage ich mich selbst warum ich das so lange mitgemacht habe aber ja - es gab zwischendurch auch sehr schöne zeiten an denen ich vielleicht zuviel festgehalten habe.

Letztendlich schaffte ich es mich aus dieser Beziehung loszureissen und selbst heute nach vielen Jahren meldet Sie sich immer noch unregelmässig per SMS mit allem möglichen geschwafel wie leid ihr doch alles tue und daß sie sich verändert hätte, usw...
Menschen mit dieser Krankheit verletzen/zerstören nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Umfeld!

Mein persönlicher Rat auch wenn das jetzt hart klingt: Finger weg! Am besten völlig distanzieren und auch keine Freundschaft pflegen.
 
Hallo,

mit der Borderline-Störung kenne ich mich zwar nicht so gut aus, aber ich habe zwei sehr gute Freundinnen, die an bipolarer Störung leiden, und ich denke, dass die Probleme, die sich im Zusammenleben ergeben, hier relativ ähnlich gelagert sind. Mit einer dieser Freundinnen (die einen leichten Hang zu Borderline hat) kam es mal fast zu einer Beziehung (im Endeffekt war die ganze Geschichte ein dramatisches Missverständnis), was uns aber auf einer freundschaftlichen Ebene im Nachhinein sehr fest zusammengeschweißt hat, sodass ich da nun relativ viel mitbekomme, was ihren aktuellen Zustand betrifft. Da kann's schon mal passieren, dass man am späten Abend quer durch die Stadt fährt um seelische Erstversorgung zu leisten und danach Überzeugungsarbeit, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, den psychologischen Notdienst anzurufen. Oder dass man mal ein paar Stunden bei ihr im Zimmer sitzt und sie versucht, aufzurichten, weil ihr gerade alles, das Leben und die Welt, zu viel geworden sind. Kurz: Es kostet Kraft. Schon als guter Freund, als Beziehungspartner aber wohl noch viel mehr. Darauf müsstest du dich einstellen.

Wenn du ein Mensch bist, der solche Situationen gut wegstecken kann, dh nicht allzu sehr an sich selbst ranlassen, und dir der Mann viel bedeutet, dann käme es wohl auf einen Versuch an. Aber du musst damit rechnen, an vielen Tagen weniger der Beziehungspartner zu sein, sondern ein Prellbock, eine Art psychologische Krankenschwester vielleicht. Und das ist beileibe nicht einfach. Aber auch nicht unmöglich. Viel hängt von dir selbst ab. Dass sich der potentielle Partner dramatisch ändert durch dein Zutun, diesen Gedanken hingegen kannst du vergessen. Gedanklich solltest du dich darauf einstellen, dass der aktuelle Status Quo der Erkrankung auch der künftige Zustand sein wird, dass nichts besser wird oder wenn überhaupt, nur sehr langsam. Und dass es auch Phasen geben wird, in denen es noch schlimmer wird. Das ist das Tückische an psychischen Erkrankungen. Man kann sie meistens kontrollieren, aber nicht immer, und sie schlagen auch immer wieder überraschend aus. Das wird das ganze Leben so bleiben - mit Glück hat man viele gute Jahre, aber die Erkrankung kann dennoch jederzeit wieder auftauchen und das mit aller Vehemenz.

Einen Ratschlag kann und will ich dir nicht geben. Selbst wenn ich dich und ihn persönlich kennen würde, wäre ich damit extrem zurückhaltend. Ich kann nur meine eigenen Erfahrungen schildern (die sich natürlich auf bipolare Störung erstrecken, weniger auf Borderline - da sind dann die Schwierigkeiten ein wenig anders gelagert, aber sicherlich vom persönlichen Einsatz her, den man leisten muss, vergleichbar), aber ich würde mir nicht anmaßen, mich da einzumischen. Am Ende müsst ihr beide wissen, was ihr wollt, und du musst abschätzen, ob du die Kraft aufbringen kannst (und möchtest), die für eine Beziehung sicherlich erforderlich ist.

Liebe Grüße

Einer von denen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hatte auch mal einige Monate eine Partnerin die eine Borderline Persönlichkeitsstörung hatte.

Damals dachte ich anfangs daß das nur mit Selbstverletzung zu tun hat aber dahinter steckt viel mehr wie ich später im laufe der Zeit erfahren durfte. Alles was ich bisher hier im thread gelesen habe traf auch bei ihr zu, besonders Tom hat es sehr gut auf den Punkt gebracht.
Sie war bereits Jahrelang in Psychatrischer Behandlung (mit teils Wochenlangen Psychatrieaufenthalten) und sogar in Pension deswegen(!) obwohl Sie noch keine 40 Jahre alt war, nahm einen haufen Medikamente die sie von Ihrer Psychologin verschrieben bekam, diese aber von zeit zu zeit einfach absetzte worauf Entzugserscheinungen folgten und Medikamentenmißbrauch mit anderen Tabletten folgte.
Alles was man sich heute mit ihr ausgemacht hatte war morgen schon wieder Schnee von gestern und natürlich gab es ihrerseits 1000 Gründe warum am nächsten Tag alles anders war.

Sie war eine Meisterin der Manipulation (ohne das warscheinlich selbst zu wissen) und schaffte es daß ich mich nach einiger Zeit selbst sogar für ihre Eskapaden (mit)schuldig fühlte, weil sie es perfekt verstand mich - durch die von Tom bereits erwähnte Tatsachenverdrehung - in ihre selbstgemachten Probleme mit ein zu binden und mir ganz subtil Schuld zu übertragen.
Es war eine On-Off Beziehung mit Höhen und Tiefen die ich vorher nicht kannte und für aussenstehende auch nur sehr schwer (bis gar nicht) zu verstehen ist. Heute frage ich mich selbst warum ich das so lange mitgemacht habe aber ja - es gab zwischendurch auch sehr schöne zeiten an denen ich vielleicht zuviel festgehalten habe.

Letztendlich schaffte ich es mich aus dieser Beziehung loszureissen und selbst heute nach vielen Jahren meldet Sie sich immer noch unregelmässig per SMS mit allem möglichen geschwafel wie leid ihr doch alles tue und daß sie sich verändert hätte, usw...
Menschen mit dieser Krankheit verletzen/zerstören nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Umfeld!

Mein persönlicher Rat auch wenn das jetzt hart klingt: Finger weg! Am besten völlig distanzieren und auch keine Freundschaft pflegen.

Ich habe dem nichts hinzuzufügen....
Es klingt hart doch es wird erst richtig hart wenn man sich in den menschen verliebt hat.

Viele denken sich"den menschen kann ich helfen" doch aus meiner eigenen erfahrung ist das wie wen man gegen windmühlen kämpft.

Von poncius nach pilatus laufen,sich schlau machen versuchen den Partner zu verstehen....
Leider alles für nichts....

Das schlimme daran ist das man selber kaputt geht dabei,es kostet nicht nur Geld sondern auch sehr viel kraft und nerven.
Zudem kann es passieren das es eine zeitlang gut geht.
Man baut sich mit dem Menschen ein Leben auf und sobald der Wind sich wieder dreht verlierst alles!!

Die liebe ist in mittleid und Hilflosigkeit umgeschlagen.... Auch jetzt noch nach der Scheidung tut sie mir noch unendlich leid,da ich mitbekomme was ihr,die durch ihre krankheit heraufbeschwörten entscheidungen alles zunichte machen.

Doch ich habe gelernt abstand zu halten,emotional wie auch physisch.....

Ob das leicht ist?

Nein.... Ein mensch der nicht rational denken kann,sich fast täglich in den schlaf heult ohne Tabletten garnicht erst Schlafen kann und noch dazu keine Zukunftsperspektiven hat tut mir einfach leid......
 
Ich habe jetzt eine Monatelange Beziehung mit einer BL hinter mir...Es ist wie in einigen postings schon zu lesen ist...Ich war zu Beginn der Retter, der beste, die grosse Liebe...solange ich mich um sie gekümmert habe, bemitleidet und mitgefühlt habe, war alles ok. Als es nach liess und sie merkte, dass sie einfach nicht mehr die Mitte war, ich ihr sagte dass ich nicht der Partner, Freund und Freizeitgestalter in einem sein kann, sie offenbar diese ganze Nähe und Gefühle die ich trotzdem hatte nicht ertragen konnte, war von heute auf morgen Schluß.
Sie suchte sich einen Grund, mit dem sie diese Beziehung beenden konnte, ohne sich selbst dafür die Schuld zu geben und den fand sie auch. Und glaub mir, er/sie findet einen egal wie lächerlich er dir vorkommen mag. Es müssen nämlich die anderen Schuld sein, weil sie aus ihrer "Opferrolle", die den meisten zugrunde liegt nicht herauskommen.

Du kannst "zerrissen zwischen Extremen" lesen. Ein ausgezeichnetes Buch, das diese Erkrankung sehr gut be- und umschreibt.

Überlege dir gut, ob du Gefühle in jemanden investieren kannst, der dir nie zeigen kann, was er wirklich empfindet. Lebe damit, dass das was du jeden Tag siehst eine Maske ist. Lerne hinter dieser Maske zu sehen und unausgesprochenes zu verstehen.
Ansonsten gehst du zugrunde an dieser Bezihung, weil der BL etwas kann, das du nie können wirst...einfach abschalten Gefühle kappen und einfach umdrehen, sodass es für ihn kein Problem sein wird, dich zu hassen. Vor allem immer eines: Wenn du weisst, dass du wirklich nichts falsch gemacht hast::GIB DIR NIE DIE SCHULD !!!
 
Zuletzt bearbeitet:
hmmm... naja, er hat eh gesagt, dass er selber nicht weiß, ob ich ihm nicht zu jung bin, weil er bisher immer ältere freundinnen hatte & die mit sowas (nach seiner aussage) besser umgehen können... ich hab mich aber auch schon öfter bei ihm gefragt, was ich jetzt alles glauben kann, was er so erzählt, weil ein paar dinge klangen da schon recht unglaubwürdig.... :schulterzuck:
es ist halt blöd, dass ich diese krankheit vorher echt gar nicht kannte und jetzt irgendwie so nichtsahnend bin und nicht weiß, wie ich damit überhaupt umgehen soll. beim kennenlernen hab ich ihn eigentlich ganz normal gefunden, wenn er mir nicht erzählt hätte, wüsste ich wohl bis heute nicht, dass er diese krankheit hat. ein bisschen hab ich jetzt auch ehrlich gesagt angst davor, ihm zu sagen, dass daraus nix wird :confused:
 
Ganz ehrlich: Irgendwie klingt das für mich so, als ob ihr ohnehin beide das Thema Beziehung eher halbherzig seht. Unabhängig von psychischen Erkrankungen würde ich mich schon fragen, ob das überhaupt auf eine Beziehung hinauslaufen kann, wenn ihr euch beide überhaupt nicht sicher seid und jetzt schon in der Kennenlernphase Gegenargumente bringt, warum das mit der Beziehung nicht gut aussieht. So stark scheinen die Gefühle dann auf beiden Seiten nicht zu sein, oder? (Das ist jetzt völlig wertfrei gemeint - mal passt es, mal passt es nicht, das ist halt so.)
 
Wenn's nur um ein bisschen Spaß geht: Warum nicht? Du solltest dich halt nur wappnen und versuchen, dich nicht allzu sehr gefühlsmäßig auf den Menschen einzulassen. Aber wenn die Regeln für beide klar auf dem Tisch liegen, also niemand dem Anderen etwas vorspielt und ihr beide euch einfach sehen wollt, dann sehe ich da kein großes Drama. Schwierig kann es aus meiner Sicht erst dann werden, wenn du dich gefühlsmäßig an ihn bindest - in welcher Form auch immer (ob nun tiefe Freundschaft oder sogar Liebe).
 
Die diagnose boarderline is gern mal sowas wie ein großer topf, in dem alles an persönlichkeitsauffälligkeiten was sonst nirgends dazu passt, versenkt wird. Drum ists auch schwer den "typischen" boarderliner zu beschreiben. Was also auf den einen zutrifft muss für den anderen nicht auch gelten.

Wir alle hier kennen den betroffenen nicht und haben deshalb keine ahnung wie sehr er durch die krankheit beeinflusst wird.
Drum würd ich sagen kuck dir den kerl mal an. Wenn du großteils gut mit ihm zurecht kommst, dann kannst du ja schaun ob es wege gibt um die schweren situationen besser zu meistern.
Wenn du merkst dass es das ganze nicht wert ist, dann ists auch gut so.
 
Das ist ein wichtiger Punkt. Psychische Erkrankungen sind niemals "typisch". Insofern kann man eben auch keine pauschalen Ratschläge geben. Nur darauf hinweisen, wo es wahrscheinlich schwierig werden könnte. Und dann muss man überlegen, ob man sich zutraut, diese Schwierigkeiten zu meistern bzw. ob man das überhaupt möchte.
 
ich mag ihn sehr gern, weiß aber nicht, wie ich damit umgehen soll/kann,... hat schon jemand erfahrungen mit menschen gemacht, die diese krankheit hatten?
Jepp, ist teilweise recht schwer. Behalt auf jeden Fall a eigene Wohnung und schau, obst es dapackst. Trennen kannst Dich jederzeit wieder, hab ich dann auch gemacht.
 
eine beziehung hatte ich auch nicht im sinn...

Also bisher hast du das irgendwie unglücklich formuliert:confused:
Wenn keine Beziehung, was denn sonst?
Freundschaft ?

Ich bin mit einen Menschen mit BS befreundet. Funktioniert alles sehr gut, wir pflegen recht intensiven Kontakt, mal mehr, mal weniger, aber das hat mit der Störung nichts zu tun. Es verläuft genauso, wie mit Anderen. Es ist eine sehr kluge, gebildete Person, die ich in keinster Weise irgendwie anderes, aufgrund der Störung wahrnehme. Und missen möchte ich sie auch nicht.
Es ist mir bekannt, das der Zustand dank der Medikamente möglich ist, aber ich verbringe nicht den Alltag mit dem Menschen...
Nach Außen scheint alles recht stabil und harmonisch und ich weiß, die meisten nichteingeweihten merken das Borderline gar nicht.
 
es hätte eher was in richtung freundschaft+ werden sollen, keine beziehung. die will er auch nicht. aber ich würd das ja trotzdem alles mitkriegen usw.. und er ist halt bereits sehr impulsiv, stürmisch und rücksichtslos gewesen obwohl er wusste, dass ich das nicht will. deshalb bin ich mir halt unsicher, ob ich das überhaupt weiterführen soll.
 
deshalb bin ich mir halt unsicher, ob ich das überhaupt weiterführen soll.

Vielleicht solltest du dir einmal im klaren sein, was DU überhaupt willst...

Natürlich mit 22 hast du den Jugendbonus und musst du noch vielerlei Erfahrungen machen, doch es ist gelegentlich von Vorteil zuerst sich selbst zu fragen, was, wie und warum...;)
 
Zurück
Oben