wie mit Ignoranz umgehen?

Wie schafft ihr das? Wenn euch noch jede Menge Fragen auf dem Herzen liegen, und ihr jedoch vollkommen ignoriert werdet? Mir ist bewusst, dass man niemanden dabei stören sollte, wenn derjenige dich ignoriert, aber das ist wohl leichter gesagt als getan, oder?
Einfach den Hut drauf schmeißen geht auch nicht, wenn das alles so plötzlich ohne Vorwarnung kommt....

Wenn jemand klärende Gespräche und Antworten auf Fragen verweigert, muss man dies wohl oder übel akzeptieren. Man kann einem Gegenüber ja nicht sprichwörtlich die Pistole an die Brust setzen und zum Sprechen zwingen.
Persönlich belästigen mich derartige Konfliktsituationen sehr intensiv und über lange Zeiträume, wobei ich aber für mich festgestellt habe, dass die Wichtigkeit und Intensität der Fragen bzw das Verlangen nach Antworten mit der Zeit immer mehr zurückgeht. Weil Trennungen -Beziehung und Beruf - nicht möglich sind, schote ich mich diesen Personen gegenüber ab und beschränke den unausweichlichen Umgang auf das Kühlste und Nötigste.
 
Hab jetzt nicht alles gelesen...aber ich denke es ist von mehreren Faktoren abhängig!
Werde ich in Gänze ignoriert...stelle ich mir folgende Fragen:
- wie wichtig ist mir die Person?
- in welchem Verhältniss stehe ich zu ihr?
- welche Beziehungsebene/Tiefe gab es bisher?
- woraus resultiert die Ignoranz? Gab es, gibt es etwas...das ich getan habe, um sie zu begünstigen?
- wieviel eigenen Leidensdruck ist mir die Person wert?
- habe ich eine Chance die Funkstille zu brechen, wenn ja...um welchen Preis?
- bin ich bereit, diesen Preis zu zahlen?

- wieviel bin ich mir selber wert? Ab wann beeinflussen mich diese oben stehenden Fragen so negativ...das es mich im Alltag einschränkt?

Unterm Strich bleibt aber...ignoriert zu werden ist verletzend...- wieviel bin ich mir selber wert- muss die daraus resultierende Frage sein...
Damit ist schon so ziemlich alles gesagt!
Ich sehe es auch so, je intensiver , je enger eine Bindung, Beziehung zu einem Menschen ist oder war, umso mehr schmerzt und verletzt Ignoranz des Gegenüber! Denn es heißt ja nichts anderes, als das man für das Gegenüber irgendwie gar nicht mehr existent ist! Luft, nicht mehr vorhanden, vollkommen uninteressant, nichts mehr wert! Nicht mal eine Erklärung, warum es so ist!
Und der Ignorierte ist dann ziemlich hilf- und machtlos! Es bleibt nichts, als es hinzunehmen!
Aber wie @Mitglied #418646 schon sagte, wie der einzelne damit umgeht, liegt an einem selber!
 
Nicht mal eine Erklärung, warum es so ist!

Die Erklärung ergibt sich fast immer aus den Umständen. Eine plötzliche unerklärliche Ignoranz gibt es eigentlich nicht.

Wer eine Ignoranz als verletzend empfindet, sollte nicht nur darüber nachdenken, wie er selbst damit fertig wird, sondern sich auch Gedanken über die Gründe dafür machen, die möglicherweise auch in einem selbst zu finden sind. Nur die eigene Position im Fokus zu haben ist zu egoistisch ( und vielleicht schon ein Grund dafür, ignoriert zu werden ).

Auch nicht zu vergessen, dass derjenige der ignoriert, sich selbst auch ausgrenzt. Das kann ein deutliches Zeichen einer Schwäche sein.
 
Hab jetzt nicht alles gelesen...aber ich denke es ist von mehreren Faktoren abhängig!
Werde ich in Gänze ignoriert...stelle ich mir folgende Fragen:
- wie wichtig ist mir die Person?
- in welchem Verhältniss stehe ich zu ihr?
- welche Beziehungsebene/Tiefe gab es bisher?
- woraus resultiert die Ignoranz? Gab es, gibt es etwas...das ich getan habe, um sie zu begünstigen?
- wieviel eigenen Leidensdruck ist mir die Person wert?
- habe ich eine Chance die Funkstille zu brechen, wenn ja...um welchen Preis?
- bin ich bereit, diesen Preis zu zahlen?

- wieviel bin ich mir selber wert? Ab wann beeinflussen mich diese oben stehenden Fragen so negativ...das es mich im Alltag einschränkt?

Kurz um...ich lebe mittlerweile sehr konsequent...wenn ich Dinge nicht Schuld bin und nicht verändern kann, hake ich sie ab und überlege/suche mir alternativen. Mein Leben ist zu kurz...und derzeit auch nervlich zu belastend...als das ich mir mit Baustellen noch mehr auflade, die nicht erfolgsversprechend sind.
Unterm Strich bleibt aber...ignoriert zu werden ist verletzend...- wieviel bin ich mir selber wert- muss die daraus resultierende Frage sein...

Danke dafür....
Du hast sehr treffend die Vielschichtigkeit aufgezeigt, so wie das in vielen anderen Beiträgen auch der Fall war.
Für mich selber ist es erstaunlich, dass auch soviele andere mit diesem Verhalten konfrontiert sind .
Somit ist und bleibt Ignoranz eine echte Herausforderung für mich , die ich erst noch hinkriegen muss.
Aber die Vielfalt der Antworten öffnet den eigenen engen Blick darauf. ;)
 
Die Erklärung ergibt sich fast immer aus den Umständen. Eine plötzliche unerklärliche Ignoranz gibt es eigentlich nicht.

Wer eine Ignoranz als verletzend empfindet, sollte nicht nur darüber nachdenken, wie er selbst damit fertig wird, sondern sich auch Gedanken über die Gründe dafür machen, die möglicherweise auch in einem selbst zu finden sind. Nur die eigene Position im Fokus zu haben ist zu egoistisch ( und vielleicht schon ein Grund dafür, ignoriert zu werden ).

Auch nicht zu vergessen, dass derjenige der ignoriert, sich selbst auch ausgrenzt. Das kann ein deutliches Zeichen einer Schwäche sein.

Wie du selbst schreibst: FAST immer ergibt sich die Erklärung aus den Umständen aus... Aber eben nicht immer...

Und ich bin genauso wie du der Ansicht, dass ein gesundes Maß an Selbstreflexion durchaus angebracht und auch wichtig ist.

Aber: manchmal bringen es die Umstände mit sich, dass man diesbezüglich über das Ziel hinausschießt. Wenn man mit sich und seinen Gedanken völlig alleine gelassen wird, kann es passieren, dass diese ihren eigenen Weg gehen...
Theatralisch ausgedrückt habe ich jeden Einzelteil von mir immer und immer wieder umgedreht und analysiert bis ich mir selbst vorgekommen bin wie ein einziger großer Fehler, der in seine Einzelteile zerbrochen ist.

Und auch ich habe begriffen, dass dies der falsche Weg ist, das man doch auch gute Seite hat, die es Wert sind geliebt zu werden...

Natürlich weiß ich, dass sich manchmal Lebensumstände ergeben, die einen an die persönlichen Grenzen bringen und manche Menschen reagieren darauf mit Rückzug um die verblieben Kraft auf sich selbst fokussieren zu können. Und bei allem Verständnis dafür, werde ich es dennoch nie verstehen, wie man einen Menschen den man vermeintlich liebt so von sich wegschieben kann. An einem Tag noch die Worte "ich liebe dich" sprechen kann, um ihm am nächsten Tag mehr oder weniger völlig wortlos aus seinem Leben zu streichen...
 
Aber eben nicht immer...

Klar gibt es Fälle, die nur schwer zu begreifen sind. Es ist dann immer noch besser, sich eine Erklärung zu konstruieren, als an der Ungewissheit zu zerbrechen.

Solche Fälle würde ich dann als (Charakter-) Schwäche oder einfach nur als eine Form der Feigheit des Anderen auslegen. Oder bei nahestehenden Personen die Hoffnung nicht aufgeben.

Es gibt aber auch Typen, die in allen möglichen Lebenslagen dazu neigen, von der Ignoranz Gebrauch machen, wenn sie überfordert sind und sich nicht anders zu helfen wissen. Oft bereits bei strittigen Diskussionen erkennbar. Sowas hake ich dann einfach ab oder nehme es sogar dankend zur Kenntnis, weil auch ich dann meine Ruhe habe.

So kann denn Ignoranz auch positive Wirkungen haben.:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie du selbst schreibst: FAST immer ergibt sich die Erklärung aus den Umständen aus... Aber eben nicht immer...

Und ich bin genauso wie du der Ansicht, dass ein gesundes Maß an Selbstreflexion durchaus angebracht und auch wichtig ist.

Aber: manchmal bringen es die Umstände mit sich, dass man diesbezüglich über das Ziel hinausschießt. Wenn man mit sich und seinen Gedanken völlig alleine gelassen wird, kann es passieren, dass diese ihren eigenen Weg gehen...
Theatralisch ausgedrückt habe ich jeden Einzelteil von mir immer und immer wieder umgedreht und analysiert bis ich mir selbst vorgekommen bin wie ein einziger großer Fehler, der in seine Einzelteile zerbrochen ist.

Und auch ich habe begriffen, dass dies der falsche Weg ist, das man doch auch gute Seite hat, die es Wert sind geliebt zu werden...

Natürlich weiß ich, dass sich manchmal Lebensumstände ergeben, die einen an die persönlichen Grenzen bringen und manche Menschen reagieren darauf mit Rückzug um die verblieben Kraft auf sich selbst fokussieren zu können. Und bei allem Verständnis dafür, werde ich es dennoch nie verstehen, wie man einen Menschen den man vermeintlich liebt so von sich wegschieben kann. An einem Tag noch die Worte "ich liebe dich" sprechen kann, um ihm am nächsten Tag mehr oder weniger völlig wortlos aus seinem Leben zu streichen...
Du scheinst sehr tief verletzt worden zu sein und das tut mir wirklich leid. Ich kenne das Gefühl, das nach der "Selbstanalyse" bleibt und nur "Bruchstücke" einerselbst übrig zu bleiben scheinen. Aber ich sage dir, es stimmt nicht. Das Gefühl (es ist nix mehr über) gaukelt dir das Ego aus seiner Verletztheit heraus vor. Viel wichtiger sind Herz und Seele. Diese brauchen Zeit zum Heilen. Und wenn keine wirklich großen Traumatas da sind, dann ist eine narbenfreie Heilung möglich. Diese beginnt bereits beim Zulassen des Schmerzes, auch wenn man manchmal das Gefühl hat gleich zu sterben, ist dieser Prozess heilsam und notwendig. Das "aktive" Loslassen folgt danach und Schritt für Schritt gehts weiter und man ist rückblickend reifer geworden. Das ist die Entwicklung, die sich jeder Mensch hier selbst ganz persönlich ausgesucht hat.

Sorry sind a bissl vom Thema abgekommen, aber es war mir wichtig das zu schreiben.
 
Die Erklärung ergibt sich fast immer aus den Umständen. Eine plötzliche unerklärliche Ignoranz gibt es eigentlich nicht!

Auch nicht zu vergessen, dass derjenige der ignoriert, sich selbst auch ausgrenzt. Das kann ein deutliches Zeichen einer Schwäche sein.
Auch das muss nicht sein! Der ignorierende muss sich nicht zwangsläufig ausgrenzen! Es kann auch eine Abgrenzung sein! Und das unter Umständen eine Stärke!

Und wenn Ignoranz immer erklärbar wäre, blieben nicht beim Ignorierten wie z.B. beim TE so viele Fragen offen!

Also so Marlenemäßig einfach ist das alles nicht!
Aber wie auch immer, natürlich gibt es wie bei allen Dingen zwei Seiten der Medaille!
 
Hallo, ich mach es so, dass ich trotzdem der Person sage dass ich zb verliebt bin od was auch immer. Kommt trotzdem nichts ist es auch okay. Wer will schon eine Beziehung wo man sich ständig gewzungen fühlt. Also kann ich das auch nicht vom (der) anderen verlangen. Das Interesse verfliegt dann quasi von alleine und gut is für alle beteiligten.
 
Bin auch der Meinung, dass nur schwache Menschen diesen Weg wählen, um sich vor Konfrontationen zu "schützen" und sich selbst etwas vormachen.

Trotzdem würde mich interessieren wie man damit umgehen soll...?
Hmmmm, oder Menschen die einfach nicht mehr darüber reden wollen? :hmm: Vielleicht wurde ja im laufe der Zeit viel über sowas gesprochen, nur ein Partner war am egotrip und hörte nicht genau zu. Ich hörte schon oft......es kam aus dem nichts. Bei genauerer Beleuchtung wurde plötzlich aus dem nicht's ganz schön viel. Was für einen nicht's ist, ist für andere oft sehr viel. Bei dir hört bzw. liest man ja auch nur eine Seite ;)
 
Ergänzen möchte ich noch, dass ich in meinen schlimmsten Situationen immer Menschen um mich hatte, beste Freundin, vertrauensvollster Kollege, die mir immer zuhörten und mich bei meiner eigenen Fehleranalyse unterstützten, was auch sehr wichtig war, um nicht gegen mich selbst über das Ziel zu schießen.
Sollte es in einer Beziehung zum plötzlich Bruch kommen, wäre ich auch geneigt anzunehmen, dass sich schon im Vorfeld Indizien finden sollten, die darauf hingedeutet haben. Oft sind es auch nur die Kleinigkeiten des Lebens, die den Anderen stören und es durch den berühmten Funken im Pulverfass zur Explosion kommt.

Habe ich eine Affäre und Angst vor einer Konfrontation mit der aktuellen Partnerin, wäre Auszug und Ignorranz die einfachste Konfliktbewältigung.

Ignorranz aus Selbstschutz habe ich aber selbst auch betrieben und betreibe es noch - wie in einem anderen Th geschrieben, habe ich mich unsterblich - trotz langfristiger Ehe - in eine andere Frau verliebt, mit der ich aber nie Sex hatte. Ich habe über einige Wochen mit meiner Frau über eine Scheidung gesprochen, mich schlußendlich für meine Frau entschieden. Ich wollte mit der anderen Freundschaft vereinbaren, was mich erst recht fertiggemacht hat, weshalb ich denn jeden Kontakt abbrach und Orte meide, wo diese Frau auch auftauchen könnte. Mir war damals zum Sterben.
Dies ist 17 Jahre her, aber es "zieht" immer noch, wenn ich die Frau auch nur von weitem sehe.

Ein Leben ohne meiner Frau konnte ich mir auch nicht vorstellen, weil die bis zu diesem Zeitpunkt ja nichts falsch gemacht hatte.
 
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