Was wieder so ein Ding ist. In Fällen wirklich akuter Selbstgefährdung hilft die Polizei wenig, da müssen die Anwesenden handeln, und bei Bedarf einen Notarzt rufen.
Naja, sie stört erst einmal. Störung bedeutet in dem Fall: es vergeht Zeit, und Zeit kann man selbst in einer Ausnahmesituation zum Nachdenken verwenden, nicht? Sie kann nicht nur, sie muss sogar, denn man ist in der Situation zur Ohnmacht verdammt. Ich kenn das vom Zivildienst her, ich hatte öfters das Vergnügen, Leute vom Amtsarzt in die Psychiatrie zu überstellen, auch direkt vom "Tatort". Zuweilen auch die selben Leute, 2 Stunden später, in die geschlossene Anstalt. Als gerade einmal 20 Jähriger Zivi bist Du da auf Anschlag: alleine mit jemandem, der in dieser Situation ist, im Auto (damals gab es noch keine 2 Sanis, nur den Hauptamtlichen, der gefahern ist, und den zivi, der hinten war. Und ich hatte 67 Kilo bei 188 Größe, nicht wirklich gute Voraussetzungen für Auseinandersetzungen mit Gewalttätigen ...)
Und letztendlich kannst du niemandem gegen seinen Willen helfen, die Leute werden deshalb auf der Geschlossenen einfach gebrochen oder lernen zu simulieren. Zwangseinweisungen sind soweit es irgendwie geht zu vermeiden, die Leute verlieren dadurch das Vertrauen in Helfende und Professionelle, und das macht alles noch schlimmer.
Natürlich wäre es schön, wenn es ohne Zwangseinweisungen ginge. Tut es aber nicht.
Da geht gar nichts mit "runterreden", denn somit nimmst du den Menschen nicht ernst und erklärst ihm auch nocht, dass das, was er gerade fühlt und sieht Blödsinn ...
Das habe ich anders erlebt. Ich denke, man muss die Leute extrem ernst nehmen. Schon aus Eigeninteresse. Aber man muss auch versuchen, Schwung aus der Sache zu nehmen. Die Leute kommen in Ausnahmesituationen zum Amtsarzt, aber die Situation, in der sie sich danach befinden, ist zumeist deutlich schlimmer.
was der mehrheit oder dem durchschnitt entspricht, muss noch lange nicht "normal" sein.
Doch. Was die Mehrheit tut ist normal. Es liegt in der Definition des Wortes "Normal". Nicht alles, was uns normal erscheint ist anderswo normal, und nicht alles davon war früher normal, noch wird es später normal sein.
Weit wichtiger ist: Normalität ist kein moralisches Kriteruim. Hier geht es aber um Moral, Normaität ist also vollkommen irrelevant. Ich kann definitiv sagen: SM (darauf wird in dem Thread zumeist Bezug genommen) ist nicht normal. Damit sage ich aber nichts darüber aus, ob sie in ihrer Ausprägung als Bereicherung der Sexualität, oder als Krankheit anzusehen ist. Beiden ist möglich.
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Worauf zielst Du ab?
Für mich habe ich die Grenze, mit Eurer Hilfe, dort gezogen, wo bleibende Schäden entstehen. Wobei zu definieren wäre, was bleibende Schäden sind. Ich würde definitiv als bleibenden Schaden vor allem Traumata ansehen, daher sind z.B. Vergewaltigungen oder sonstige (absichtlich hervorgerufene) Demütigungen absolut indiskutabel. Ich verstehe aber unter Demütigungen nicht die Rollenspiele, die in der SM- Szene gespielt werden. Aber natürlich auch Narben auf der Haut, wobei ich das weniger arg sehe. Bei Knochenbrüchen, Organschäden etc. nimmt mir der Staat die Entscheidung ab: es sind jedenfalls strafbare Handlungen, erfährt ein Staatsanwalt davon gibts eine Anzeige.