Wo ist die Grenze von normal, wo wird etwas krankhaft?

Grüß Euch,

interessante Diskussion. Ich würde ansich gerne auf einige Posts näher eingehen, jedoch würde es aufgrund der Anzahl noch viel mehr werden, was ich mir zu diesem Thema denke.

Ich mag den Begriff "krank" nicht im Zusammenhang mit Sexualität. Ich finde, krank ist man, wenn man Schnupfen hat, krank ist man, wenn man eine Lungenentzündung hat.
Ich bevorzuge lieber psychische Störungen - gut, könnte man jetzt gemeinhin auch als krank bezeichnen.

Aber die Frage war ja, ab wann ist es "krank".

Ich habe schon viele solcher Diskussionen geführt, sehr oft darüber nachgedacht und philosophiert, wo die Grenzen zu ziehen sind. Und immer bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass man die Grenzen nur für sich selber ziehen kann. Und Moral mag ich in dem Zusammenhang auch nicht. Ethische Grenzen gefällt mir besser. Diese kann aber nur jeder für sich ziehen. Somit betrifft es natürlich den Partner auch, der z.B. gewürgt werden möchte, bis er ohnmächtig wird.

Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass jeder mündige, erwachsene Mensch mit seinem Körper tun kann, was er will. Denn auch hier ist es äußerst schwer, die Grenzen zu ziehen.
Ein paar Beispiele: Tattoos, Branding, Cutting, Piercings, Operationen, etc.

Was ist mit Urwaldvölkern, die seit Jahrzehnten, Jahrhunderten ihre Körper modifizieren? Wo wäre da die Grenze zu ziehen und ist sie zu ziehen?
Für mich ist die Beschneidung aus religiöser Sicht - noch dazu, wenn sie nicht selbstbestimmt passiert - z.B. ein Eingriff, der nachhaltig (in erster Linie bei der Frau) Probleme mit sich bringt. In vielen Ländern wird so der Frau die Selbstbestimmung, ihre Sexualität zu leben, genommen. Von den Komplikationen, Schmerzen und Todesfällen spreche ich jetzt gar nicht.

Aber was ist dann mit Tattoos und Cuttings, die viele Urwaldvölker seit Ewigkeiten anwenden?
Es ist wirklich äußerst schwer, eine Grenze zu ziehen. Da spielen so unendlich viele Faktoren mit.

Nur weil man vieles selber nicht nachvollziehen kann, muss es noch lange nicht "krank"haft oder pathologisch sein.

Ich ziehe meine ethische Grenze dort, wo andere Menschen (die, mit denen ich mich befasse) zu Schaden kommen. Und das beziehe ich jetzt nicht nur auf die Sexualität und SM, sondern auf das ganze Leben.

Wenn ich den Sexuellen- & SM-Bereich hernehme, so ist die Grenze wie gesagt für mich dort erreicht, wo ein Mensch, psychisch wie physisch Schaden nimmt.

Ich bin zwar der Meinung, diese ethische Grenze sollte für alle SMler gelten, aber was ist z.B. mit jenen, die aus Liebe zum Partner ein Tattoo/Cutting machen lassen? Was ist mit jenen, die aus sexuellen Belangen mit Klingen und Nadeln spielen? Was ist mit jenen, die für sexuelle Spiele sich Piercings anbringen lassen? Das sind auch dauerhafte Narben und Löcher.

Klar würde ich sagen, wenn sich jemand Körperteile abschneidet, ist das wahrscheinlich in den meisten Fällen pathologisch. Was ist aber mit jenen Menschen, die auf amputierte Körperteile stehen - sprich, diese nicht extra dafür zufügen, aber vorhandene schätzen?

Wie man wieder sieht, ist es doch nicht so einfach.

Gut Striemen. Ich kenne ein Pärchen, seit über 20 Jahren verheiratet, beide extreme Flagellanten. Er schlägt sie, dass im SMart schon mal Leute meinten, ob das eh noch ok ist und ob man ihr nicht helfen sollte? Wenn man aber richtig zusieht und vielleicht wie ich auch noch mitgespielt hat, dann spürt man bei den beiden eine Zärtlichkeit, die ich so nur ganz selten (mit)erlebt habe. Beide (er)leben das seit vielen Jahren selbstbestimmt und voller Genuss und Leidenschaft.
Da sind dann sicher längere Zeit große Striemen und Hämatome zu sehen.

Hingegen kenne ich ein Mädchen, welches SM eigentlich nur (er)lebt, damit sie irgendwelche Defizite ausgleichen kann. Der Mann dazu verkennt die Situation völlig und haut drauf, dass es mir weh tut. Aber nicht am Körper, sondern im Herzen.
Kann man ihr helfen? Ein Therapeut sicher.

Von Handlungen, die gegen den Willen eines Menschen passieren, brauchen wir nicht reden. Das ist eine ganz klare Grenzüberschreitung und gehört, wenn man sie mitbekommt, angezeigt. Sprich, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Kindesmissbrauch, etc.

Was die Partnerschaft angeht. Ich bin der Meinung, wenn ein Teil davon z.B. immer extremere Praktiken erleben möchte, muss der andre Partner eben die Grenzen ziehen, wenn der andre selber nicht mehr dazu in der Lage ist.

Atemreduktion ist ein gutes Beispiel. Es passiert allerdings oft auch etwas durch Unachtsamkeit oder Unwissenheit und nicht weil der andre immer mehr wollte.

Sagen wir es anders.
Gesunder Sex/SM ist es dann, wenn es gut tut, Spaß macht, Befriedigung verschafft, auch ohne eine bestimmte Praktik mal geht, Freude bringt, beide Beteiligten glücklich macht.
Gesundes Leben ist, wenn jeder das tun kann, worauf er Lust hat und andere aber im Gegenzug genauso so (er)leben lässt, wie er möchte und nicht permanent versucht, Menschen in irgendwelche Schubladen zu stecken oder missionieren zu wollen.
Was dabei raus kam, wurde bereits eh schon zum Teil genannt.

Lieben Gruß,
Katarina
 
WHO-Definition von Gesundheit:
„Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung."

Da diese Definition einen persönlichen und gesellschaftlichen Idealzustand definiert, kann ich aufgrund dieser Definition behaupten, dass alle krank sind!

Krank/nicht krank ist eine Frage der Definition und Klassifikation. Da jeder Mensch andere Erfahrungen sammelt verfügt auch jeder über seine eigenen persönlichen Glaubensysteme nach denen er einteilt und Dinge als so oder so empfindet.

Wenn es notwendig wird, die Grenzen immer weiter zu verschieben, dann würd ich mir persönlich Gedanken machen.

Mir persönlich geht es zu weit, wenn ich einen Widerstand verspüre bei etwas mitzumachen. Da wart ich dann nicht so lange bis ich es nicht mehr aushalte, sondern geb es sofort zu verstehen. Mein eigene Gesundheit (psychisch&körperlich) ist mir wichtiger als die Neigungen anderer Menschen.
 
Könnt' ma's auf die alte Formel "Leben und leben lassen" reduzieren?

Nein. Das bedarf einer genaueren Hinterfragung. :mrgreen:

Wos is "normal"...? Normal ist in meinen Augen das, was die Mehrheit tut, denkt, um es möglichst simpel auf einen einzigen Satz herunterzubrechen. Doch diese Normalität wird willkürlich festgelegt. Diese willkürliche Festlegung resultiert aus einer mehrheitlichen Übereinstimmung (aufgrund von Forschungsergebnissen) -> "normal sein".

Promiskes Verhalten wird beispielsweise von denjenigen als normal eingestuft, die selbst am eigenen Leib Abnormalität erfuhren.

Dazu müsste die (schwierige) Kindheit bleuchtet werden...
 
Ich mag den Begriff "krank" nicht im Zusammenhang mit Sexualität. Ich finde, krank ist man, wenn man Schnupfen hat, krank ist man, wenn man eine Lungenentzündung hat.
Ich bevorzuge lieber psychische Störungen - gut, könnte man jetzt gemeinhin auch als krank bezeichnen.

Man könnte es auch als abnorme Charaktereigenschaft bezeichnen, die sich krankhaft durch genetische Vorbelastung und/oder Einflüsse durch die Umwelt entwickelte. Gerne wird der Begriff "Persönlichkeitsstörung" dafür verwendet. Aber wo ziehen wir hierbei die Grenzen? Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

Nehmen wir einen "gemäßigten" Tyrannen her, der ab und zu seinen Mitmenschen seine Aggressionen spüren lässt. Ist der jetzt krank oder darf man das jetzt auf seinen Charakter schieben?

Sehr, sehr schwer, dies möglichst "richtig" zu beurteilen und Gemeinsamkeiten herauszukristallisieren.

Ich bin der Meinung, dass es dabei viel Einfühlungsvermögen, Interesse als auch Willen und Geduld benötigt, um mit zeitweilig völlig paradox wirkenden Verhaltensweisen zurechtzukommen. Spielen diese in den persönlichen Bereich im Umgang mit nahestehenden Personen hinein..., erübrigt sich das konstruktive Denken leider von selbst.
 
Klar gibt es das. Hab ich öfters schon gemacht. Polizei und Amtsarzt rufen, wenn Lebensgefahr besteht, werden die Personen in der Psychiatrie aufgenommen.

Was wieder so ein Ding ist. In Fällen wirklich akuter Selbstgefährdung hilft die Polizei wenig, da müssen die Anwesenden handeln, und bei Bedarf einen Notarzt rufen. Und letztendlich kannst du niemandem gegen seinen Willen helfen, die Leute werden deshalb auf der Geschlossenen einfach gebrochen oder lernen zu simulieren. Zwangseinweisungen sind soweit es irgendwie geht zu vermeiden, die Leute verlieren dadurch das Vertrauen in Helfende und Professionelle, und das macht alles noch schlimmer.
 
Ich weiß nicht, ob du mit akut fremd- und selbstgefährdenden Personen schon mal zu tun hattest? Aber in der Aktuphase können da leider nur ÄrztInnen und TherapeutInnen helfen...Und natürlich kannst du Personen, die in einem akuten psychotischen Schub sind, und andere Menschen bedrohen und gefährden gegen ihren Willen einweisen. Kannst du nicht nur, sondern musst du. Und offiziell geht das halt nur über Polizei, die dann den Amtsarzt verständigt.
 
Geh Toreth, wennst das so anlegst, wirbelst die Sachen durcheinander.;)

Nein. Das bedarf einer genaueren Hinterfragung. :mrgreen: Wos is "normal"...? Normal ist in meinen Augen das, was die Mehrheit tut, denkt, um es möglichst simpel auf einen einzigen Satz herunterzubrechen. Doch diese Normalität wird willkürlich festgelegt. Diese willkürliche Festlegung resultiert aus einer mehrheitlichen Übereinstimmung (aufgrund von Forschungsergebnissen) -> "normal sein".

Wenn 9 von 10 morgens Kipferl essen, dann ist es normal (im Bezug auf die Beobachteten).
Wenn du selbst nie ein Kipferl isst, dann ist es ebenso normal (im Bezug auf dich).
Die Variable ist der Umstand des morgendlichen Kipferlessens.

Darüber hinaus: wenn 7 von 10 Kipferlessern 2 Kipferl essen, dann ist es normal (im Bezug auf Kipferlesser).
Die Variable ist aber nun das Kipferl selbst.

Und bei wie vielen Kipferln der abnorme Kipferlesser beginnt, ist keineswegs willkürlich, sondern die Mehrzahl der jeweils maßgeblichen Autoritäten ist dann offensichtlich aktuell der Ansicht, dass ein bestimmter Wert schlagend werden soll und zieht diese Grenze (weil sich dort empirisch zb irgendwelche Folgeschäden relevant häufen)... die du persönlich aber wiederum negieren kannst - unbestritten.

Aber wo ziehen wir hierbei die Grenzen?

Wir gar nicht. Entweder vertraust du auf Kompetenz, oder nicht. Wenn nicht, dann... musst du dir deinen nächsten Zahn eben selbst ziehen, why not.
Greets Scheinheiliger
(Memo: Kipferl für's Frühstück besorgen!)
 
;)

In sexueller Hinsicht wird eine Abnormität wohl schwer einzuordnen sein. Erlangt jemand nur durch körperliche Gewalt sexuelle Lust, könnte dies als Krankheit bezeichnet werden. Wobei Unterschiede in Art und Intensität der Gewaltanwendung bestehen. Vom leichten Klaps auf den Po bis hin zum sadistischen Würgen, körperlichen Demütigen etc.

Ich würde eher dazu tendieren, derlei Praktiken als Störung oder außergewöhnlichen Facettenreichtum denn Krankheit zu bezeichnen, um es mal relativ diplomatisch auszudrücken. Eine Störung bedeutet zwangsläufig nichts Schlimmes. Die hat doch jeder von uns irgendwie - geht man von der "genormten" Normalität aus, die wiederum auf Individuellem beruht.

Eine Störung - wenn man diesen Ausdruck nun verwenden will - im Sexualverhalten liegt meines Erachtens oftmals in der frühen Kindheit begründet, in der unsere Persönlichkeitsentwicklung maßgeblich ihren Lauf nimmt.

Wurde z. B jemand vergewaltigt und dabei traumatisiert (PTBS), kann dies überproportional zu völliger Ablehnung oder außerordentlichen Hingabe führen. Hingabe deswegen, weil das Opfer "gelernt" hat, dass es durchs sich Fügen sein Leben in diesem Moment schützte und diese Verhaltensweise die weiteren Jahre danach in der Adoleszenz und darüber hinaus bestimmen kann. Derart einschneidende und lebensbedrohliche Erlebnisse werden dadurch erträglich gemacht. Sozusagen ein Automatismus.

Was hat's nun mit den ganzen Peitschen, Paddels, Nadeln, Bondages... auf sich? Nun ja. Da sind mir die Hände gebunden. :mrgreen:

Vielleicht nur Abwechslung ins Sexleben bringen. ;) Eine kleine Portion "Störung" wird möglicherweise dabei sein, um es vorsichtig auszudrücken.
 
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Ich weiß nicht, ob du mit akut fremd- und selbstgefährdenden Personen schon mal zu tun hattest? Aber in der Aktuphase können da leider nur ÄrztInnen und TherapeutInnen helfen...Und natürlich kannst du Personen, die in einem akuten psychotischen Schub sind, und andere Menschen bedrohen und gefährden gegen ihren Willen einweisen. Kannst du nicht nur, sondern musst du. Und offiziell geht das halt nur über Polizei, die dann den Amtsarzt verständigt.

Ich bin jetzt auch nicht "vom Fach". Meine bescheidene Laienerfahrung sagt mir halt, dass die Zwangseingewiesenen zu Psychiatriependlern werden, da sie nie Krankheitseinsichtig werden. Die manischen, weils ihnen eh gerade ur super geht, und alles bestens ist, die psychotisch paranoiden, weil sich eh alle gegen sie verschworen haben.

Wenn du es schaffst die Leute herunterzureden, und sie sich freiwillig einliefern lassen hast du schon viel gewonnen. Das kann aber nur jemand leisten, zu dem eine längerfristige vertrauensvolle Beziehung besteht, also genau kein Amtsarzt.

Edit: Ich muss das doch noch ein wenig relativieren. Das ganze gilt für Leute, wo noch ein Funke Restverstand und ein funktionierendes soziales Umfeld vorhanden ist. Also eben nicht für den irren Axtmörder, oder die Menschen mit Schrotflinte im Mund.
 
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Gut, dass du dein "Edit" hinzugefügt hast. Wobei ich das mit dem "Restvestand" halt auch nicht ganz stehen lassen kann....denn in einer akuten psychotischen Phase kann sieht ein schizophrener Mensch sich halt wirklich gefähret und rennt einem im Fall ein Messer zum "Selbstschutz" in den Bauch. Das hat wenig mit "Verstand" oder "Nichtverstand" zu tun, sondern ist eine Symptom einer akuten Krankheit, vergleichbar mit Fieber bei einer Grippe...
Da geht gar nichts mit "runterreden", denn somit nimmst du den Menschen nicht ernst und erklärst ihm auch nocht, dass das, was er gerade fühlt und sieht Blödsinn ...

Aber natürlich hast du völlig Recht, im Idealfall kommt es gar nicht so weit. Im Idealfall ist jemand schon ab den ersten Anzeichen in pschiatrischer/psychotherapeutischer Behandlung. Im Idealfall hat jemand ein soziales Netz mit Menschen, die ihn im Fall gut zureden, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn ja, richtige Hilfe kann nur auf Basis geschehen, die du gut beschrieben hast.


Das kann aber nur jemand leisten, zu dem eine längerfristige vertrauensvolle Beziehung besteht, also genau kein Amtsarzt.

Warum diese Debatte in diesem Thread? Weil man nicht unterschätzen sollte, wofür Sexualität auch verwendet wird (Stichwort Kompensation, aber das hat auch Katharian sehr gut dargestellt) und was durch sexuelle Handlungen auch ausgelöst werden kann. Nicht muss. Aber auch kann. Und ich habs öfters miterlebt, dass z.b. aufgrund einer nachgestellten Vergewaltigung, von Laien durchgeführt, ein Trauma ausgelöst wurde und ein psychotischer Schub folgte.
 
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Wos is "normal"...? Normal ist in meinen Augen das, was die Mehrheit tut, denkt, um es möglichst simpel auf einen einzigen Satz herunterzubrechen

was der mehrheit oder dem durchschnitt entspricht, muss noch lange nicht "normal" sein. wenn es nach dem ginge, würden wir immer noch nicht über die weltmeere segeln, weil wir immer noch glauben würden, am rand der erdscheibe runterzufallen. soll heißen: gerade manche nicht normale haben die menschheit um quantensprünge weitergebracht. andere nicht nomale (hitler u.s.w.) um zig dezenien zurückgeworfen und haben schreckliches leid über die menschheit gebracht. ist das "normal", was wir westeuropäer mehrheitlich tun? oder eher das, was die amazonas-indios tun, die nicht dieselbe "kulturelle entwicklung" durchgemacht haben? sind wir in der evolution weiter - oder nur falsch abgebogen? über all das ließe sich streiten.

was heißen soll: die definition und das messen an "normal" bringt uns in mehrerer hinsicht nicht weiter.
 
Nein, eigentlich gar nicht. Es wechseln einander nur mehrere Fäden ständig ab. Die einen benutzen den allgemeinen Zugang, andere den individuellen, wieder andere den speziellen - und deswegen reden wir vielfach aneinander vorbei (ich nehme mich davon ebenso nicht aus).
 
philodenndran,

naja, "normal" halt. Für die Turmspringer in Vanuatu ist das ein Initiationsritus, für uns wäre diese Gepflogenheit zum Beweis für das Übertreten ins Erwachsenenalter mehr als gefährlich und den örtlichen Gegebenheiten entsprechend undenkbar.

Das sehe ich auf keinen Fall als krank an, sondern als mitgegebenes Brauchtum von Kindesbeinen an. Fest verwurzelt mit den dortigen Einwohnern. Schwierig wird's jedoch beim Bezeichnen, ob nun diese und jene Praktik oder Verhaltensweise krank sei.

Die Grenzen verlaufen oftmals fließend, Komorbiditäten verdecken womöglich die eigentliche Ursache, die es schlussendlich an der Wurzel anzupacken gilt, damit überlagernde Symptome der Vergangenheit angehören.
 
Okay...

Nach schwerem Entschluss sag ich's jetzt mal ehrlich, so wie ich es mir denke:

Die ganzen SMler ham irgendwie an Huscher oda an leichtn Dachschadn. Die sind doch nicht normal. Wer steht schon freiwillig auf Schmerzen? Stecken sich Nadeln rein und spritzen in einer Gasmaske ab, wenn ihnen die Domina die Eier abbindet.

Dann die ganzen Spielereien... Ein Halsband muss sie tragen, damit der Dom genüsslich sein Objekt vorführen kann. Das sind doch nur Leute, die eine Person zur Erniedrigung brauchen, weil sie selbst kein gscheites Selbstbewusstsein haben.

Die ganze Vergötterei von wegen "mein Dom". Braucht ma leicht dazu a Ausbildung? Mein Gott... Iss doch Dasselbe wie bei den Astrologen. Wer daran glaubt, wird glücklich.

Wahrscheinlich sinds in der Kindheit vergewaltigt wordn oder sinds sonst irgendwie vernachlässigt worden, sonst wären sie normal geblieben.


Das ganze Dom-Getue hängt mir schon zum Hals raus. Da kann ich mir auch "Die 120 Tage von Sodom" anschauen - hab ich mehr davon.

Bitte um Entschuldigung, falls jemandem zu nahe getreten wurde, aber es handelt sich um die ehrliche Meinung.
 
lösch den letzten satz ;)

die 120 tage von sodom ist aber schon harte kost, gelle. das ist keine durchschnitts-sm-gschicht.
 
was heißen soll: die definition und das messen an "normal" bringt uns in mehrerer hinsicht nicht weiter.

Wobei die Antwort auf die Frage "Was ist für mich normal, förderlich, sinnvoll, gut...." jeden und jede deutlich weiterbringen wird bzw. würde.
 
entspannte,

och, mein Magen verträgt mittlerweile einiges. Besonders sadistisch fand ich in dem Film das extrem erniedrigende Behandeln der Gefangenen und als sie *** zum Essen serviert bekamen. Waunns schee mocht... Dem Bräutigam hats offensichtlich gefallen. Dieser Kontrast... Braun auf Weiß und dann dieser ekelhafte Kuss mit verschmiertem Mund... :mrgreen:

Naja, ich sehe schon irgendwie eine Störung darin. Wer sich beispielsweise Nadeln in die Hoden reinstecken lässt oder Lust am Kot verspürt, ist meiner Meinung nach nicht normal.

Wie immer kommt es jedoch auf die Intensität und Häufigkeit an. Eine eindeutige Grenze hierbei zu ziehen erscheint unmöglich.
 
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