Ziele in einer Beziehung

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Gast

(Gelöschter Account)
Ausgehend von einem andren Thread musste ich ein bisschen über das Thema Ziele in einer Beziehung nachdenken.

Wenn ihr in einer Beziehung lebt, habt ihr gemeinsame Beziehungsziele? Wenn ihr in keiner Beziehung lebt, habt ihr trotzdem gemeinsame Ziele im Kopf, die ihr in einer Beziehung erwartet?
Was sind Ziele in einer Beziehung für euch?
Ist euch das überhaupt wichtig?
Was, wenn die eigenen Lebensziele nicht mit gängigen Beziehungszielen wie zB gemeinsamer Wohnsitz und Kinder konform gehen? Wäre das dann für euch eine Beziehung ohne Ziele und daher ohne Sinn?
Oder habt ihr eher Ziele wie „endlich Analverkehr“ oder „endlich lässt sie mich zuschauen“ in einer Beziehung?
Oder ists im Grunde eigentlich egal, welche Ziele man verfolgt, weil jedes Ziel an Erwartungen geknüpft ist, und eine Beziehung erwartungsfrei am schönsten ist?
 
Ganz einfach gesagt wäre mein Ziel in einer Beziehung, dass diese möglichst lange und für beide Seiten glücklich und zufriedenstellend funktioniert. Wenn es abweichende Vorstellungen gibt (zB was das Zusammenziehen betrifft oder Kinder oder Haustiere oder was auch immer), muss man darüber reden und so weit wie es einem selbst möglich ist auf den Anderen zugehen. Wenn man dann trotzdem nicht zusammenfindet bei den ganz fundamentalen Dingen (zB ein Partner möchte unbedingt Kinder, der andere Partner überhaupt nicht), ist halt die Frage, ob die Beziehung so weitergeführt werden kann und soll. Aber gleich zu Beginn alles durchzudenken und zu definieren, halte ich für extrem problematisch. Denn Menschen ändern sich, Beziehungen ändern sich und damit auch Vorstellungen und Ziele.
 
Natürlich ist es wichtig, denn immerhin will man gemeinsam leben. Man muss bei grundsätzlichen Dingen einer Meinung nach. Bereiche, die keinen Einfluss auf den Partner haben, können natürlich anders gestaltet werden, zB bei manchen Hobbys, man muss nicht alles zusammen sein. Das wichtigste Thema Kinder, da kann nicht Einer 2-3 wollen und der Andere 0. Gemeinsame Wohnung ist auch ein wichtiges Thema. Es gibt manche, die gerne alle drei Jahre umziehen. Warum auch nicht, aber das gehört besprochen. Auch der Sex kann zu Dauerfrustration führen, wenn es hier unterschiedliche Auffassungen von Sex gibt, wenn ich es so freundlich formulieren darf. Und und und.
 
Da find ich mich wieder.
Ziele? Heute voll und ganz (gemeinsam) geniessen .....

Ja, ich mich mittlerweile auch.
Aber ich hab auch schon selbst einen Beziehungspartner mit Zielen und Erwartungen in den Wahnsinn getrieben. In die Brüche ging die Beziehung aber eigentlich dadurch, dass ich zu mir selbst ehrlich wurde und erkannt habe, dass ich die anfangs gedachten Beziehungsziele eigentlich ja gar nicht will.
Wie der Affe halt schon so schön schrieb:
Denn Menschen ändern sich, Beziehungen ändern sich und damit auch Vorstellungen und Ziele.
 
Was sind Ziele in einer Beziehung für euch? Ist euch das überhaupt wichtig?

Irgendwann kommt die Zeit, dass man eine Beziehung schon bis zum Lebensende führen will - und dann ist wohl das oberste Ziel das füreinander-da-sein bzw. das jemand-haben-auf-den-man-sich-verlassen-kann.

Und dann muss es wohl schon irgendwie passen, die Lebensziele auch als Beziehungsziele zu definieren. Wenn sich da keine Schnittmenge finden lässt oder die Schnittmenge klein ist, wird es mit einer langfristigen Beziehung schwierig.

Was, wenn die eigenen Lebensziele nicht mit gängigen Beziehungszielen wie zB gemeinsamer Wohnsitz und Kinder konform gehen? Wäre das dann für euch eine Beziehung ohne Ziele und daher ohne Sinn?

Das ist an sich spannend: Es gibt ja ganz unterschiedliche Lebensziele bzw. -philosophien ... ebenso, was die Beziehungen angeht. Gerade kommt mir in den Sinn, dass Du vielleicht andere Arten von Beziehungen meinst. Je nachdem, was für eine Art von Beziehung Du meinst, sollten die beiden sollten die beiden Schienen (Leben/Beziehung) parallel laufen, oder müssen es eben nicht.

Oder habt ihr eher Ziele wie „endlich Analverkehr“ oder „endlich lässt sie mich zuschauen“ in einer Beziehung?

Das kann an sich kein Ziel für eine Beziehung im Sinne einer Lebenspartnerschaft sein, wohl aber für eine rein sexuell ausgerichtete Beziehung. Wenn ich eine Beziehung aufbauen will, die sich auf Erotik und Sex konzentriert und bei dem nicht ein gemeinsames Leben und Füreinander-Sorgen im Mittelpunkt steht, dann ist das Beispiel evt. schon ein legitimes Ziel (muss aber auch dann von beiden Beziehungspartnern geteilt werden). Für eine Lebensbeziehung finde ich das etwas reduziert.

Oder ists im Grunde eigentlich egal, welche Ziele man verfolgt, weil jedes Ziel an Erwartungen geknüpft ist, und eine Beziehung erwartungsfrei am schönsten ist?

Den Begriff "Erwartungen" im Zusammenhang mit einer Beziehung ist meines Erachtens negativ belegt und fordert das Erfüllen bzw. impliziert, dass die Erwartungen nicht erfüllt werden ... "Ich erwarte, dass Du dieses und jenes tust" - Vielleicht wäre der Begriff "Wunsch" statt "Erwartung" geschickter? Und ein Wunschloses Zusammenleben könnte evt. langweilig werden, denn was gibt es schöneres, als Wünsche erfüllt zu bekommen. Und ohne Wünsche kann auch nichts erfüllt werden.
 
Das ist an sich spannend: Es gibt ja ganz unterschiedliche Lebensziele bzw. -philosophien ... ebenso, was die Beziehungen angeht. Gerade kommt mir in den Sinn, dass Du vielleicht andere Arten von Beziehungen meinst. Je nachdem, was für eine Art von Beziehung Du meinst, sollten die beiden sollten die beiden Schienen (Leben/Beziehung) parallel laufen, oder müssen es eben nicht.

Nein, ich meine gar nicht andere Arten von Beziehungen. Bzw. ist es für mich bei diesem Thema nicht relevant, ob ich andere Arten von Beziehungen präferiere, was auch immer du mit anderen Arten von Beziehungen meinst ;)
Ich habe aber definitiv Ziele in meinem Leben, die nur mein Leben betreffen, und sich kaum mit einem Beziehungsziel wie "Kinder" vereinbaren lassen.


denn was gibt es schöneres, als Wünsche erfüllt zu bekommen.
Für mich: es schaffen, mir selbst Wünsche zu erfüllen.
 
Nein, ich meine gar nicht andere Arten von Beziehungen. Bzw. ist es für mich bei diesem Thema nicht relevant, ob ich andere Arten von Beziehungen präferiere, was auch immer du mit anderen Arten von Beziehungen meinst ;)

Na ja, die wöchentliche Kartenrunde ist ja auch irgendwie eine Beziehung (da hat das "Nachwuchs zeugen" als Ziel wohl nicht so viel verloren) :D

Oder wenn ich jemand suche, die das Interesse an Bondage teilt, dann will ich mit derjenigen ja auch keine Kinder großziehen, sondern andere Dinge tun ;) ... trotzdem ist das auch eine Art Beziehung (hier z.B. mit durchaus größeren Anforderungen hinsichtlich Vertrauen)

Ich habe aber definitiv Ziele in meinem Leben, die nur mein Leben betreffen, und sich kaum mit einem Beziehungsziel wie "Kinder" vereinbaren lassen.

Das ist doch völlig legitim - aber eben, wenn der Partner "Kinder" als wesentliches Ziel hat, dann wird es nicht funktionieren.

Für mich: es schaffen, mir selbst Wünsche zu erfüllen.

:up: Das kann auch echt toll sein ... sich endlich mal einen Wunsch zu erfüllen. Richtig, da muss nicht unbedingt jemand anderes involviert sein!
 
Wenn man sich jung zusammenfindet, dann sind die Ziele noch nicht wirklich so griffig, wie sie sich aber nacheinander fast ueberfallsartig ins Leben und in die Beziehung drängen und gedrängt haben .
Und sehr oft mussten wir uns zusammenraufen, um einen tragfähigen Kompromiss zusammenzubringen.
Dabei wurden wir sehr massiv gefordert , aber auch herausgefordert .
Jetzt sind viele Ziele von früher erfüllt , und neue Herausforderungen beginnen sich zu formieren ,vdie ganz anderer Natur sind , nämlich wie bleiben wir offen, flexibel und kreativ , gemeinsam die Früchte des Lebens zu genießen und trotzdem die eigenen Kräfte noch füreinander einzusetzen und die Veränderungen an der Gesundheit positiv zu bewerkstelligen.
 
Natürlich hat man als Paar bestimmte Ziele, wobei ich , wir die nicht zu eng gesteckt haben.
Und klar ändert sich mit dem älterwerden alles , Dinge die früher egal waren rücken mehr in den Mittelpunkt, andere werden weniger wichtig.
Was sich für mich wie ein roter Faden durch mein bisheriges Leben zieht, meine Partnerin ist nicht mit allem einverstanden aber sie geht schon auch in diese Richtung.
Sich selbst nicht zu wichtig nehmen , und das Leben allgemein nicht zu ernst nehmen !
 
Ich glaube der tiefere Sinn einer jeden Beziehung ist, einen anderen Menschen glücklich zu machen, um der eigenen Einsamkeit zu entfliehen.
 
Ziele? Heute voll und ganz (gemeinsam) geniessen .....
Ich glaube, das ist für mich, der einzige Weg glücklich zu sein.
Klar, denk ich auch manchmal drüber nach, was denn wohl in 5, 10, 20 Jahren sein könnte, allerdings möchte ich mich nicht an etwas klammern, das ohnehin nicht existent ist. Sicher wünsche ich mir, dass meine Ehe für immer hält, aber ich weiß doch nicht mal, ob ich morgen überhaupt noch lebe.

Ich versteife mich auf nichts, das in der Zukunft liegt, weil ich sonst komplett den Blick für die Gegenwart verliere.
Dann spricht man plötzlich nicht mehr über den Menschen, mit dem man im Moment sein Leben teilt, sondern von einem Partner, ohne Namen und ohne Gesicht. Das will ich nicht.

Ich glaube, dass ich Kinder haben möchte, aber sollte mein Mann niemals den Wunsch danach entwickeln, dann ist es eben so. Wir haben gemeinsam die Rahmebedingungen unserer Beziehung festgelegt, aber niemand spricht dem anderen das Recht auf Veränderung ab.

Schließlich habe ich ihn nicht gefragt, ob er Kinder möchte, als ich ihn kennengelernt habe. Ich fand und finde immer noch den Menschen toll und nicht die Traumschlösschen, die er möglicherweise für sich baut.

Wir haben das Nachwuchsthema noch ein paar Jährchen nach hinten verschoben, wenn wir uns bis dahin entschieden haben, gut, wenn nicht ist es auch kein Weltuntergang. Ich liebe meinen Mann, auch wenn er keine Kinder möchte.
 
Wenn ihr in einer Beziehung lebt, habt ihr gemeinsame Beziehungsziele? Wenn ihr in keiner Beziehung lebt, habt ihr trotzdem gemeinsame Ziele im Kopf, die ihr in einer Beziehung erwartet?

Erwartungen hab ich mittlerweile kaum welche.

Für mich ist innerhalb einer Beziehung wichtig, jemanden zu haben, den man vertrauen kann, einen besten Freund, mit dem man auch streiten kann. Dass der Sex für beide erfüllend ist und die Geborgenheit und emotionale Sicherheit nicht auf der Strecke bleibt. Ich habe keine Kinder und werde auch keine haben und ich will auch keine. Mit diesem Fakt muss mein künftiger Partner klarkommen.

Auch würde ich mir wünschen, mich voll und ganz zu akzeptieren - ja auch meine Behinderung als Teil meines Ichs zu sehen und nicht als Problem oder als mögliches Hindernis. Wertschätzung, Achtsamkeit und Kommunikationsfähigkeit wären schon toll um gemeinsam so manches Problem zu lösen und nicht gleich die Flucht zu ergreifen, wenns man nicht so super läuft, denn die gibt es.

Zwei Menschen sind nunmal auch zwei Individuen mit unterschiedlicher Vergangenheit und Altlasten. Ich möchte meinen Partner ganz sehen und nie immer nur ein Stückchen von ihm. Und ich möchte vertrauen können und dass er mir vertraut. Ich bin kein besonders eifersüchtiger Mensch und ich habe ein reges Sozialleben. Akzeptiert er meine Freunde? Mein soziales Umfeld?

Ob man zusammen wohnen möchte oder getrennte Wohnsitze, spielt für mich keine Rolle. Ein gemeinsamer Haushalt ist definitiv nicht mein primäres Ziel. Mir ist die gemeinsame Zeit viel wichtiger, die man miteinander teilt. Ob nächtelang Reden oder stundenlanger leidenschaftlicher Sex, sich mit Freunde treffen oder mal einen Kurztrip oder was auch immer.

Und ja, unter meiner versauter Haut wohnt auch eine alte Romantikerin, die es unheimlich genießt, mit dem Partner auf der Terrasse an einem lauen Sommerabend ein Gläschen Wein zu trinken und dem Sonnenuntergang entgegenzuschmusen.
 
ich versteh ned warum sich die leute heute ihr leben so schwer machen.

ich hatte als junger keine beziehungsziele und habe sie jetzt auch nicht.........ich lebe einfach im jetzt und was die zukunft bringt werd ich dann eh sehen. wennst viel planst geht eh meist alles daneben.
 
Ich glaube der tiefere Sinn einer jeden Beziehung ist, einen anderen Menschen glücklich zu machen, um der eigenen Einsamkeit zu entfliehen.

Und da liegt der Hund begraben.
Man darf nicht erwarten das der Partner einen glücklich macht, sondern GEMEINSAM das Ziel haben zusammen....miteinander glücklich zu sein.
Wie auch immer dieses Glück aussehen mag.
 
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