Ab wann Sexualunterricht

Die Zeiten haben sich diesbezüglich auch geändert. Ganz so harmlos stellt sich das heute nicht mehr dar. Heute spielt auch immer häufiger Gewalt hinein.
Dann sind es aber keine klassischen Doktorspiele mehr, wie sie whiteanddark :)daumen:) so trefflich beschrieben hat. Sobald Gewalt im Spiel ist, ist es natürlich nicht mehr harmlos, das geht dann eher in Richtung "Ausgreifen".
 
...
....und ich könnte noch so einiges mehr erzählen....

Ich vermute, dass dies Einige hier herinnen können oder könnten. Wahrscheinlich auch, dass noch Viele mehr wahrnehmen könnten - dazu muss man aber nicht nur hinsehen sondern auch verstehen und wissen.
Irgendwann beginnt dieses "Wissen" zum "Verstehen" und letztlich zum eigenverantwortlichen und hoffentlich auch gesellschaftlich verantwortlichen Handeln (mit Herz und Hirn) zu werden.

Meine Überzeugung ist mittlerweile, dass dieses wachsende Erfahren und Begreifen schon ganz ganz früh beginnt. Einfach alleine schon wie die werdende Mutter und der werdende Vater mit sich, mit einander und dem Neuankömmling umgehen. Ich war fasziniert, was mein kleines Würmchen in kürzester Zeit bewältigte!

Im Kindergartenalter (das in realita mittlerweile bei 1 Jahr beginnt!!!) - sind wir schon gar nicht mehr am Anfang. Da kann schon so viel gewesen sein.

Ja, und es kann doch kein Fehler sein, mit Blick auf die zukünftigen Jugendlichen und Erwachsenen mit ihnen den Weg dahin zu gehen. Und wenn man die Vielfalt an Körperlichkeit und Sexualität - und die mitunter verschlungenen Wege zu ihrer Reifung - einfach zur vorbehaltlos zur Kenntnis nimmt.... ;)

Neben der Erschütterung, die Athenes Fallbeispiele auslösen - kann man aber durchaus die Frage anfügen: Was wäre anders möglich gewesen, wenn diese Menschen sich frei und ihren natürlcihen Rechten gemäß hätten entwickeln können? (Die Entwicklung einer persönlichen und freien Sexualität ist eines der Menschenrechte!).

Danke - back to topic...
...also, wir Buben haben schon auch im Kindergartenalter zu den Mädchen 'rüber gspeanzelt' ... ich glaube, die meisten von uns wussten überhaupt nicht warum. Aber irgend etwas war da interessant... ;)
 
Ich vermute, dass dies Einige hier herinnen können oder könnten. Wahrscheinlich auch, dass noch Viele mehr wahrnehmen könnten - dazu muss man aber nicht nur hinsehen sondern auch verstehen und wissen.
Irgendwann beginnt dieses "Wissen" zum "Verstehen" und letztlich zum eigenverantwortlichen und hoffentlich auch gesellschaftlich verantwortlichen Handeln (mit Herz und Hirn) zu werden.

Könnte....

Ich denke mir halt, es wird meistens nicht einmal erkannt! - Wenn wir etwas nichteinmal erkennen - wie wollen wir eine Möglichkeit schaffen es zu verhindern?

Hübsches Gedicht
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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..Wenn wir etwas nichteinmal erkennen - wie wollen wir eine Möglichkeit schaffen es zu verhindern? ...
Das ist wohl die Essenz in der Sache.
Erkennen können kann man eben lernen. Bildungsprozess nennt sich das. Und der Unterschied heute zu früher, nur weil auch ich ein wenig selige Kindheitsträume habe, ist im Wesentlichen der, dass wir unsere Kinder bereits als eigenständige Personen und Persönlichkeiten wahrnehmen, bilden und erziehen.

Kinder in der Zeit meiner Kindheit waren eine Funktion der Eltern, so eine Art Leibeigene der Familie (und Großeltern). Eine Haltung nebenbei bemerkt, die mehr Missbrauch fördernd ist als Vieles andere...

Also - Sexualpädagogik, altersgerecht aufbereitet und auf die Initiative der Kinder begrenzt, kann wohl kein Fehler sein. Außer wir haben das Bildungsideal des mündigen Menschen nicht als Zielvorstellung.
 
:oops: oh, danke...

Jetzt greife ich einmal zu etwas, das ich sonst hier kaum benutze (Zitate aus dem Web) - aber es fasst in Form einer Einleitung einer Hausarbeit Einiges zusammen, das hier zwar vorkam, aber unstrukturiert geblieben ist:

"...Erikson hat sich aufbauend auf dieses Modell mit der psychosozialen Komponente beschäftigt. Abhängig vom sozialen Umfeld können Kinder sich in ihrer Sexualität nur so weit entwickeln, wie sie von Erwachsenen darin gefördert oder behindert werden (vgl. Erikson 1973). Es ist somit Aufgabe der Erwachsenen, Kindern ein entsprechendes Umfeld zur Entwicklung und zum Ausleben der kindlichen Sexualität zu schaffen. Im Kindergarten betrifft dies einerseits die räumlichen Möglichkeiten, die Freiheit zum Entdecken und Erleben und das Bildungsangebot in Form von Materialien und gezielten Projekten.

Bei der Planung von sexualpädagogischen Projekten muss Sexualität als Ganzes betrachtet werden, das heißt, nur die biologische Aufklärung über die Geschlechter (wie oft in der Schule praktiziert), kann nur ein Teil des Bildungsangebotes sein. Auch die soziale, emotionale und körperliche Dimension muss aufgegriffen werden. Gerade die kindliche Sexualität unterscheidet sich hier von der, von vielen Erwachsenen so gesehenen, genitalen Sichtweise auf Sexualität. Dieser kanalisierten und in unserer Gesellschaft vor allem durch die Medien geförderten Sicht muss eine breit gefächerte Sichtweise gegenüber gestellt werden.

Sexualität muss ganzheitlich betrachtet und vermittelt werden, das heißt neben der Funktion zur Triebbefriedigung und Fortpflanzung, ist Sexualität auch Geborgenheit, Fürsorge, Liebe, Zärtlichkeit, Lust, Erotik, Sinnlichkeit und Leidenschaft.
....
Nach Freud befinden sich die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in der phallisch-genitalen Phase. Sie entwickeln Neugier für das Sexuelle und stellen, wie zu allen anderen Dingen die sie interessieren, Fragen. In dieser Zeit lernen sie sich und ihren Körper näher kennen und stellen bewusst Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen / Frauen und Männern fest. Sie beginnen sich mit ihrer Geschlechtsrolle zu identifizieren.
Diese „kleine Pubertät“, wie diese Phase oft bezeichnet wird, geht nicht ungestört vorüber. Sie wird stark vom soziokulturellen Umfeld geprägt. Dadurch kann bereits im Kindergartenalter ein großer Unterschied im Umgang mit Sexualität entstehen. Hier sollte durch die sexualpädagogische Arbeit versucht werden auszugleichen.
....
Zusammenfassend zur Aufgabe von Sexualaufklärung im Kindergarten schreibt Rohrmann: „Es bedeutet, die Fragen von Kindern nach der Bedeutung der Geschlechtsunterschiede aufzugreifen, mit ihnen eine Sprache für Liebe, Sexualität und Körperlichkeit zu entwickeln und sie auf der Suche nach weiblicher bzw. männlicher Identität zu begleiten und zu unterstützen.“ (vgl. Rohrmann 2003, S. 5).
((http://www.grin.com/de/e-book/64013/sexualpaedagogik-im-kindergarten)

sodale - gut, dass man auch andere zum Klugscheißen verbrauchen kann.... ;)
:winke:
 
Zuletzt bearbeitet:
5te klasse ist zu spät... dann haben sie schon so einiges ausprobiert wenns dumm kommt. wenn das interesse des kindes besteht, sollte man antworten liefern, egal ob eltern oder schule. kiga find ich sicherlich zu früh, aber eben 5te klasse zu spät
 
wenn das interesse des kindes besteht

Das ist ein wichtiger Ansatz.
Als Mutter zweier, völlig verschiedener Kinder, war ich selbst erstaunt, wie anders sich die fast gleichaltrigen Mädchen entwickeln, wie unterschiedliche Interessen die beiden beschäftigen, daher finde ich derartige Regelungen in so frühen Alter für überflüssig.
Das würde ich eher den Eltern nahe bringen, wie man darüber spricht, vl. in Rahmen einer der Mutter- Kind - Pass Verpflichtungen.

Dass man das lernen sollte, steht bei mir nicht zur Debatte.
In der Pubertät ist der Zug schon abgefahren und die meisten Eltern können sich von eigenen Kindern unterrichten lassen ;), daher würde ich schon in der VS damit beginnen.
 
kiga find ich sicherlich zu früh

...und das war ja das Thema - eigentlich - für mich auch viel zu früh.
Ansonsten habe ich ja dagegen nichts einzuwenden.

@Calamos

Du schreibst zwar viel :mrgreen: sorry jetzt dafür - aber wie ist deine persönliche Meinung?
Kiga zu früh? Nicht zu früh? Kommt es auf das Programm an?

Du beziehst keine eindeutige Stellung....:lol:

oiso? :bussal:




Das ist wohl die Essenz in der Sache.

Also - Sexualpädagogik, altersgerecht aufbereitet und auf die Initiative der Kinder begrenzt, kann wohl kein Fehler sein. Außer wir haben das Bildungsideal des mündigen Menschen nicht als Zielvorstellung.

Jetzt Frage ich mich, was eine altergerechte Sexualpädagogik (Kiga) dafür tun kann - das WIR die Erwachsenen - Opfer erkennen können?
Wie gesagt ab 6Jahren ok - davor für mich aus vielen Gründen nicht akzeptabel.
 
Das ist ein wichtiger Ansatz.
Als Mutter zweier, völlig verschiedener Kinder, war ich selbst erstaunt, wie anders sich die fast gleichaltrigen Mädchen entwickeln, wie unterschiedliche Interessen die beiden beschäftigen, daher finde ich derartige Regelungen in so frühen Alter für überflüssig.
Das würde ich eher den Eltern nahe bringen, wie man darüber spricht, vl. in Rahmen einer der Mutter- Kind - Pass Verpflichtungen.

Dass man das lernen sollte, steht bei mir nicht zur Debatte.
In der Pubertät ist der Zug schon abgefahren und die meisten Eltern können sich von eigenen Kindern unterrichten lassen ;), daher würde ich schon in der VS damit beginnen.

dem stimme ich dir zu... unsere tochter ist schon mit 6-7 jahren mit frage zu uns gekommen. ich war zwar geschockt, hab aber alles auf alters angepasste weise erklärt. wenn das kind kein interesse hat, find ich es überflüssig es mit infos zu "füttern" in den jungen jahren. wenn aber fragen aufkommen, sollten eltern wie auch lehrkräfte da sein und mit antworten dienen können
 
Ausserdem bin fast dazu geneigt zu sagen, dass kein Pädagoge sondern ein Psychologe einen Sexualkundeunterricht abhalten sollte.....
 
Im Kindergartenalter (das in realita mittlerweile bei 1 Jahr beginnt!!!) - sind wir schon gar nicht mehr am Anfang.
Es ist aber nach wie vor nicht die Regel, dass Eltern ihre Kinder mit einem Jahr in Fremdbetreuung schicken, und persönlich halte ich das auch nicht für gut (ist hier aber nicht Thema).

Ansonsten kann ich mich whiteanddark bzgl. Deiner letzten Beiträge nur anschließen: :daumen:


wenn aber fragen aufkommen, sollten eltern wie auch lehrkräfte da sein und mit antworten dienen können
Darum geht's ja, soweit ich es verstanden habe, beim Vorschlag der Ministerin. Es geht v.a. um passive Aufklärung, d.h. wenn Fragen aufkommen, dass man diese nicht offen lässt, sondern altersgerecht antwortet. Und letztlich ist es ja in allen Altersstufen so: Es gibt Kinder, die "trauen" sich, Fragen zu stellen - und es gibt andere, die eher ruhig bleiben, aber von den Fragen der anderen profitieren bzw. manchmal erst dadurch für ein Thema interessiert werden.
 
Ausserdem bin fast dazu geneigt zu sagen, dass kein Pädagoge sondern ein Psychologe einen Sexualkundeunterricht abhalten sollte.....

weder die einen noch die andren sollte man auf kinder loslassen. die meisten kommen ja nicht einmal mit sich selber klar:kopfklatsch:
 
:oops: :oops:
...die strenge weise Göttin ... ;)
...
Du schreibst zwar viel :mrgreen: sorry jetzt dafür - aber wie ist deine persönliche Meinung?...
Anpassungsfähig.... ;) :cool:
Ok. Bar jeder aktuellen Erfahrung (mein Kind ist seit fast 20 Jahren aus dem Kindergarten draußen) - habe ich damals beobachtet, dass die Kids im privaten Umfeld sehr wohl Interesse und Fragen thematisiert haben. Und auch reges Interesse an Doktorspielchen zeigten (wenn sie sich unbeobachtet wähnten). Im Kindergarten waren sie nur "brav". Traditioneller Ordnungsrahmen eben. Die Kindergärtnerin hätte ich auch keinesfalls die einfühlsame Erstpädagogik in kindgerechter Frühaufklärung machen lassen....
Es ist ein Thema für die Zukunft. Das gehört von der Ausbildung her aufgebaut. Aktuell - eher nein. Für die Zukunft: ja.

...Du beziehst keine eindeutige Stellung....:lol:
Kommt Zeit kommt Stellung ... und '-nahme'
Ertappt. Ehrlich - für mich war das Thema echt komplett neu - ich habe hier mit Lesen, Mitdiskutieren und Recherche eine Menge dazu erfahren.
Es kristallisiert sich heraus.

;) ...so, Tante Athene.... ;) ... ans Werk. :mrgreen:

...Jetzt Frage ich mich, was eine altergerechte Sexualpädagogik (Kiga) dafür tun kann - das WIR die Erwachsenen - Opfer erkennen können?....
Jo woaßt - die Theoretiker wie meinereins...
Die Frage müsste man den lehrenden Pädagogen stellen. Ich fürchte, ich würde in der Mehrzahl der Fälle versagen.
Ich habe schon im Sport Kinder betreut - ja, und es geht ihnen immer wieder und aus unterschiedlichen Gründen schlecht. Aber - es ist nur selten von Erfolg gekrönt, sie anzusprechen. Sie ziehen sich, selbst bei Vertrauen, zurück. Oder schicken die Mama, um zu erklären warum sie so "anders" im Moment sind.

...Wie gesagt ab 6Jahren ok - davor für mich aus vielen Gründen nicht akzeptabel.
Ich würde bewussst keine Altersgrenze einziehen. Buben und Mädchen unterscheiden sich schon alleine sehr sehr. Manche Kinder sind mit vier oder fünf schon erschreckend reif, andere mit 8 noch komplett verspielte Bälger ...
Von Fall zu Fall...

Und wie du selbst so drastisch aber gut geschildert hast - folgere ich daraus: Augen und Herz offen halten, nicht locker lassen, unvoreingenommen kommunikations- und handlungsfähig bleiben. Deine Beispiele haben mich tief berührt. Die Schicksale wie auch den Umgang mit ihnen!

Besser?? ;)
:bussal:
 
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