Aus der Tageszeitung, die Presse. Ich lese die Printausgabe, habe sie aber nicht aufgehoben. Einmal hat der Urschitz einen Artikel über Landwirtschaft in Europa geschrieben, doch es sind auch andere Artikel in diesem Zusammenhang erschienen. Da ich die Zahlen aus dem Gedächtnis widergegeben habe, habe ich sie ohnehin Zirka Werte genannt. Aber ich glaube man kann sie leicht nach googeln.
Nach den aktuellen Daten der Weltbank sind etwa 4-5% der Beschäftigten der EU in der Landwirtschaft tätig. Dazu kommt aber noch etwas mehr als die gleiche Menge an Beschäftigten, die in vor- oder nachgelagerten Sektoren (Saatgut, Dünger, Lebensmittelverarbeitung und -handel) arbeiten. Dass 50% der Subventionen für die Landwirtschaft draufgehen, stimmt für das EU-Budget. Die Landwirtschaft ist aber der einzige Wirtschaftszweig, der fast ausschließlich von der EU subventioniert wird. Die anderen Wirtschaftszweige beziehen Subventionen v.a. aus innerstaatlichen Quellen. Wie groß der Anteil der Agrarsubventionen an den Gesamtsubventionen ist, lässt sich auf Grund des Förderungsdschungels (EU, Bund, Länder, Gemeinden, Sonderinstitutionen) nicht so leicht ermitteln. Ich habe leider keine aktuelle Quelle gefunden.
Ich betrachte das Forum eher als lockere Plauderei zwischendurch, deswegen werde ich nie ellenlange Abhandlungen mit Quellenangabe und dgl. verfassen und es schleichen sich Flüchtigkeutsfehler wie der von gestern ein. Vielleicht einmal, wenn ich in Pension bin, habe ich dann auch die Zeit Kommentare mit "allem drum und dran" zu verfassen.
Wenn man Zahlen in die Diskussion einbringt, sollte man MMN ungefähr die Quelle wissen.
Noch ein paar Worte zu den Subventionsempfänger: Ist der Subventionsempfänger auch immer wirklich der Nutznießer? Wenn Rauch eine Subvention empfängt, dann ist das doch nur eine Entschädigung dafür, dass er den Zucker zu einem überhöhten Preis von einem österreichischen Bauer bezieht. Brasilianisches Zuckerrohr wäre viel billiger, aber Rauch kauft Zucker in Österreich. Somit wird ihm nur ein Verlust kompensiert. Also so ein tolles Geschäft für Rauch ist das wirklich nicht.
Wenn es kein Geschäft wäre, würden sie es nicht machen
. Subventionen sind meist an gewisse Auflagen gebunden, Agrarsubventionen fast immer. Somit ist der Bezug von Agrarsubventionen regelmäßig mit zusätzlichem Aufwand verbunden, nicht nur bei Rauch, sondern auch bei den Bauern. D.h. Rauch könnte problemlos billigen Rohrzucker aus dem abgeholzten brasilianischen Regenwald beziehen, aber sie tun es nicht, weil es offenbar ein besseres Geschäft ist, den Zucker in der EU zu kaufen und dafür Subventionen zu kassieren. Genauso könnte auch jeder Bauer auf Subventionen verzichten und dafür diverse Produktionsauflagen außer Acht lassen, aber die wenigsten tun es offensichtlich, weil es für sie besser ist, teurer zu produzieren und dafür Subventionen zu kassieren.
Schaut man sich die Zahlen an, ist der Nutznießer aber, wie ich schon schrieb, zu einem großen Teil der Konsument. Wenn die Preise für Getreide oder Fleisch inflationsbereinigt um etwa 75% niedriger sind als vor 30 Jahren, bei Milch immerhin um über 50% niedriger, dann ist der Effekt der Subventionen signifikant messbar.
Anders sieht es natürlich bei diversen königlichen Familien aus, die Förderungen für den Betrieb ihrer Großländereien beziehen.
Es sind leider nicht nur die königlichen Familien, sondern neben Lebensmittelkonzernen auch "normale" Großbauern, die hohe Förderbeträge erhalten.