Außergewöhnlich

Dein Eröffnungspost ist verwirrend, ich hätte die Frage auch jetzt nicht so interpretiert wie du sie hier darstellst. In deiner Frage liest sich "aussergewöhnlich" positiv, "banal" ist schon in seiner Urbedeutung ein negativer Ausdruck. Nun, wie kann etwas abwertendes, negatives für die GrundZUFRIEDENHEIT ausreichend sein? Ist ein Widerspruch in sich.
contradictio in adiecto quod erat demonstrandum
 
.... und wenn genau das meine Absicht war, um herauszufinden, mit wem es sich zu schreiben lohnt ;)
 
... und bitte nicht falsch auslegen, eine Unterhaltung/Kommunikation lohnt sich immer, wenn sie auf sachlicher Ebene erfolgt.
 
Ich betrachte dies hier als einen Ort für Rede und Gegenrede, nur so macht es Sinn und Spaß. Jeder darf seine Meinung vertreten und behaupten.
 
Eine Phrase ist genau das... ein bedeutungsloses Gewäsch... wobei wir jetzt mitten im Disput sind, wenn ich es richtig sehe.

Phrase: zu griechisch phrázein, "anzeigen", aussagen, aussprechen
phrásis: das Sprechen, der Ausdruck, die Ausdrucksweise

Eine Phrase kann ein Satz in einem Musikstück sein, eine Formel, einfach jede Formulierung - oder auch eine syntaktische Einheit. Dass es für dich einzig bedeutungsloses Gewäsch ist, das liegt an deinem Horizont. Und einen Disput gibt es nicht. Dies ist auch mein letztes Statement zu diesem Thema. Eh schon wissen, der Nihilismus und die Sinnlosigkeit.
 
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Selbstoptimierung-was genau soll das sein? Klingt für mich nicht sehr nach „sehr zufrieden mit meinem Leben“.
„Was man schon alles im Leben erreicht haben muss“ - von wem lässt Du Dich da treiben...wesentlich ist doch dass man selbst damit zufrieden ist oder für sich selbst Ziele definiert.
Wenn ich mich mit anderen vergleiche sehe ich da sowohl „Giganten“ als auch „Versager“ um mich. Und mit wem soll ich mich da vergleichen? Dieses Konzept führt einfach zu nichts...

Du möchtest halt gerne einen Wurm finden, wo keiner ist. Ich lasse mich eben von niemanden treiben, das hab ich hinter mir. Sich andauernd mit anderen messen und vergleichen, zeigt nur, dass man seinen eigenen Platz nicht kennt und andere benötigt um sich irgendwo dazwischen, vor oder dahinter zu platzieren oder gar sich von anderen auf einen Platz verweisen zu lassen. Wenn man auf diese Art nicht „greifbar“ ist, sind die Leute völlig ratlos und ich habe einen Stressfaktor weniger.

Nichts desto trotz bekomme ich die Außenwelt mit (niemand ist eine Insel) und was die von einen erwartet. Früher hatte ich auch andere Vorstellungen von meinem Leben... heiraten, Kinder kriegen, Haus bauen. Das ist doch der Weg, von dem viele Frauen immer noch träumen. Und wenn Verwandte und Freunde vor 10-15 Jahren schon diesen Weg gegangen sind und ich mich an einige Gespräche zurück erinnere, muss ich feststellen, dass der Druck von außen und den ich mir selbst gemacht habe, schon sehr groß war. Die Erkenntnis, dass ich dies alles auch alleine erreichen kann (bis auf das Heiraten natürlich), war ein langer Weg, aber auch lohnenswert, denn wieder ist ein Stressfaktor weggefallen.

Wie Klötze am Bein und als diese weg waren, ging alles wie von selbst seinen Weg. Ich musste nur noch korrigierend eingreifen, wenn ich drohte das Gesamtbild aus den Augen zu verlieren.

Nun zu Selbstoptimierung. Ich wage es nicht auszusprechen, es klingt ein wenig klischeehaft, aber ja, es geht schon in die Richtung ein besserer Mensch zu werden, Ansprüche die man an sich selbst stellt zu erfüllen, etwas ans Universum zurück zu geben, was auch immer. Ich denke, diesen Wunsch kann man nur verspüren, wenn man ziemlich im Lot ist mit sich selbst. Einer der unzufrieden ist denkt eher „alles zu mir“ anstatt „ich gebe“. Typischer Spruch meiner Mutter: „Mir hat auch keiner was geschenkt“. Witzig ist, dass es ihr echt nicht schlecht geht, sie kann nur nicht aus ihrer Haut. Sie sieht immer nur welche Entbehrungen sie dahin geführt haben, sie kann das Erreichte nicht genießen. Mitunter ein negatives Vorbild für mich, wo ich gesagt habe, so will ich auf keinen Fall werden.
 
Ich wusste nicht, daß Nietzsche Phrasen gedroschen hat, eine sehr interessante Aussage. In deinen Ausführungen erkenne ich eine latente Neigung zum Nihilismus.

Nun, abgesehen davon, dass nicht jeder Pieps eines berühmten Philosophen zwangsläufig tiefgründig sein muss, ist gerade Nietzsche ein Paradebeispiel dafür, wie aus dem Kontext gerissene Zitate eine völlig andere, mitunter sogar gegenteilige Bedeutung erhalten. Früher waren es oft Kalendersprüche, die mit verstümmelten Nietzsche-Sätzen Gedankentiefe vortäuschten, heute werden Name-dropper bei Zitatensammlungen im Web fündig. Liest man solche Rudimente des Denkens im Original nach (falls sie nicht sowieso frei erfunden oder der falschen Person zugeschrieben wurden), wird die vermeintlich griffige Aussage idR um einiges komplexer oder - wie bei Nietzsche oft der Fall - ironisch gebrochen.

Damit zurück zu deinem Zitat: Mir fallen zwei Passagen ein, aus denen - freilich in gekürzter und verzerrter Wiedergabe - es stammen könnte ("Unzeitgemäße Betrachtungen" bzw. aus den "Fragmenten", dort aber jeweils mit Zusätzen, die dem Satz eine andere Bedeutung verleihen). Kann selbstverständlich auch gut sein, dass das Zitat in einem anderen, mir nicht präsenten Text steht, aber irgendwie liest sich das nicht nach Nietzsche - daher bitte um Quellenangabe, das interessiert mich jetzt :)
 
contradictio in adiecto quod erat demonstrandum

Eine contradictio in adiecto wäre z.B. "außergewöhnliche Banalität" (und sogar das könnte man durchaus bestreiten, wie das unterschiedliche Verständnis dieser Begriffe hier im Thread zeigt). Bei deinem Ausgangspost handelt es sich hingegen um eine ausschließende Disjunktion (A v B).
 
Da
Phrase: zu griechisch phrázein, "anzeigen", aussagen, aussprechen
phrásis: das Sprechen, der Ausdruck, die Ausdrucksweise

Eine Phrase kann ein Satz in einem Musikstück sein, eine Formel, einfach jede Formulierung - oder auch eine syntaktische Einheit. Dass es für dich einzig bedeutungsloses Gewäsch ist, das liegt an deinem Horizont. Und einen Disput gibt es nicht. Dies ist auch mein letztes Statement zu diesem Thema. Eh schon wissen, der Nihilismus und die Sinnlosigkeit.
Da du hier die einzige intellige Person bist, ist es vielleicht auch besser...
 
Nun, abgesehen davon, dass nicht jeder Pieps eines berühmten Philosophen zwangsläufig tiefgründig sein muss, ist gerade Nietzsche ein Paradebeispiel dafür, wie aus dem Kontext gerissene Zitate eine völlig andere, mitunter sogar gegenteilige Bedeutung erhalten. Früher waren es oft Kalendersprüche, die mit verstümmelten Nietzsche-Sätzen Gedankentiefe vortäuschten, heute werden Name-dropper bei Zitatensammlungen im Web fündig. Liest man solche Rudimente des Denkens im Original nach (falls sie nicht sowieso frei erfunden oder der falschen Person zugeschrieben wurden), wird die vermeintlich griffige Aussage idR um einiges komplexer oder - wie bei Nietzsche oft der Fall - ironisch gebrochen.

Damit zurück zu deinem Zitat: Mir fallen zwei Passagen ein, aus denen - freilich in gekürzter und verzerrter Wiedergabe - es stammen könnte ("Unzeitgemäße Betrachtungen" bzw. aus den "Fragmenten", dort aber jeweils mit Zusätzen, die dem Satz eine andere Bedeutung verleihen). Kann selbstverständlich auch gut sein, dass das Zitat in einem anderen, mir nicht präsenten Text steht, aber irgendwie liest sich das nicht nach Nietzsche - daher bitte um Quellenangabe, das interessiert mich jetzt :)
Nachgelassene Fragmente - Frühjahr 1884 Herbst 1885
 
Nun zu Selbstoptimierung. Ich wage es nicht auszusprechen, es klingt ein wenig klischeehaft, aber ja, es geht schon in die Richtung ein besserer Mensch zu werden,

Danke für Deinen Beitrag - wie @Mitglied #127935 schon sagte, ein sehr schöner Gedanke. Ich kenne den Begriff "Selbstoptimierung" eher aus der Management-Literatur, wo es eigentlich nur darum geht, seine Zeit möglichst effizient einzuteilen, mehr/besser arbeiten zu können.

Ansprüche die man an sich selbst stellt zu erfüllen

Ja, genau, damit fängt das außergewöhnliche nämlich schon im Kleinen an. Überhaupt ist die Frage, in welcher Dimension man das Außergewöhnliche definiert

etwas ans Universum zurück zu geben

Das finde ich auch einen sehr schönen Satz(-teil), denn "die Welt retten" kann man auch im Kleinen, in der Nachbarschaft, im Dorf, auf der Straße. Deshalb muss das Außergewöhnliche sich nicht unbedingt auf die ganz großen Dinge beziehen, vieles geht auch im Kleinen - auch wenn das für manche schon wieder "banal" ist.

Übrigens finde ich es spannend, gelegentlich die Herkunft oft gebrauchter Worte nachzuschlagen. Der Duden sagt: "französisch banal, zu altfranzösisch ban = Bann; ursprünglich = gemeinnützig", das Wictionary führt weiter aus: "von dem französischen Wort banalité mit gleicher Bedeutung ins Deutsche übernommen. Dieses seinerseits ist eine Ableitung aus dem Adjektiv banal, das im Mittelalter sich auf diejenigen Dinge bezog, deren Benutzung der Territorialherr seinen Vasallen gegen Gebühr auferlegen durfte: Mühle, Backofen, Kelter usw."
 
Ein Wort an den TE (für EF-Neulinge, steht für Themen-Ersteller oder neudeutsch Thread-Ersteller): Ich habe irgendwie noch keine sinnvolle Aussage von Dir in diesem Thema gelesen - macht ja auch nichts, es gibt andere, die schöne Beiträge liefern - aber bitte: Es macht
 
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