Ich hab nicht gesagt ich würde mich der Berufsgruppe der Ärzte zugehörig fühlen, sondern jener der Mediziner. Und da ich neben dem Studium zwei freie Nebenjobs im Med-Bereich ausführe, werd ich wohl sagen dürfen, ich fühle mich dem zugehörig, ist das jetzt so schlimm. Ich hab weder behauptet ich wär dadurch was besseres oder ich würde mich über irgendwen stellen. Eigentlich ist es komplett egal wer welchem Berufsstand angehört, ich kann mich mit der Reinigungskraft aus Serbien im Raucherkammerl genauso gut unterhalten wie mit dem Primar bei der Visite oder dem Obdachlosen in der U-Bahn. Wirke ich überheblich, weil ich mich als Mediziner fühle und weil ich für diesen Beruf lebe?
Das finde ich auch nicht schlimm, aber die Bezeichnung "Berufsstand" bezeichnet nun mal eine bestimmte Tätigkeit, in diesem Fall die des Arztes. Ich habe nie etwas dagegen gesagt, Dich als Mediziner zu bezeichen.
Über andere stellst Du Dich durch Deine etwas oberlehrerhafte Art, anderen Leuten, die in der gleichen Situation waren wie Du, und die ganz sicher nicht weniger darüber wissen, zu erklären, wie der Hase angeblich läuft, oder indem Du meinst, ein Handwerker hätte "vielleicht 50 € Schaden" und wenn Du Fehler machst "sterben Menschen" (btw. Du wirst in Deiner Laufbahn viele Fehler machen, denn manche Dinge lernt man erst dadurch, die Chance, dabei jemanden umzubringen, ist aber zum Glück selten). Hättest Du Dir meinen Beitrag über Turnus/nicht Turnus oben etwas genauer durchgelesen, hättest Du mitbekommen, was gemeint war. Die Frage, ob Du damit vielleicht falsch liegen könntest, stellst Du Dir gar nicht. Das tust Du meiner Meinung nach aufgrund der Tatsache, dass Du Dich von uns angegriffen fühlst, und Dich in eine Verteidigungshaltung begibst, die nicht notwendig ist. Hier hat sich keiner gegen Dich verschworen. Dieser Beitrag dient, genau wie alle anderen, nur dem Zweck, seine Meinung zu vertreten. Dieses Recht will Dir keiner streitig machen, aber alle anderen wollen genausowenig "abgeschasselt" werden.
Das man mit jedem anderen genauso gut kann wie mit den Kollegen, finde ich wichtig, ich habe Dir jedoch nicht unterstellt, diese Leute links liegen zu lassen. Aber Du stellst DIch innerhalb der Gruppe der Mediziner deutlich über sie, ohne jedoch zu überprüfen, ob Deine Aussagen wahr sind. Das begann bereits mit "ja, toll, copy & paste", und führt durch alle Deine Beiträge bezüglich der Ausbildungsordnung. Meine Aussagen waren wirklich als Ratschlag gemeint, denn wenn Du anfängst fehlt Dir einfach die Erfahrung (und ja ich weiß, Du hattest Deine Tertiale, aber da bekommst Du weit weniger mit, als Du glaubst). Das ist nichts Schlimmes, aber man sollte sich dessen bewusst sein. Wenn Du dann mit einem übersteigerten Selbstbewusstsein auftrittst, das einfach Deinem Erfahrungsschatz noch nicht entsprechen kann, machst Du Dir das Leben unnötig schwer. Denn jeder der dort angestellten Ärzte und wahrscheinlich jede Schwester mit ein nur paar Dienstjahren kann Dich gerade am Beginn "aufmachen wie eine Coladose"
. Da Du ja, wenn Du Dein Wunschfach erreichst, auch im OP stehen wirst, kann ich Dir sagen, wie schmerzhaft Klemmen, Scheren und Skalpelle in die Hand klatschen können, wenn die OP-Schwester Dir das Leben schwer machen will - und damit befolgt sie in Wirklichkeit nur die korrekte Art des Zureichens von Instrumenten, die sie in der Ausbildung gelernt hat.
Und auch die Aussage "für diesen Beruf leben" ist ein wenig sehr pathetisch. Ich würde es Dir jedoch nicht wünschen, denn dann fehlt in Deinem Leben viel Sinn. Es ist schön, wenn man seinen Beruf liebt, das tue ich auch, aber in erster Linie arbeite ich um zu leben, und nicht anders herum. Das soll jedoch nur eine Randbemerkung sein, und Dich nicht angreifen.
Und mir zu unterstellen ich wäre ein Egomane ist wiederum ein Vorwurf, der rein auf Grund meiner Aussagen hier im Forum nicht haltbar ist...
Langsam glaube ich, Du willst mich nicht verstehen. Ich meinte, dass in der Medizin genug Egomanen herumlaufen, die Dir das Leben zur Hölle machen werden, wenn Du voller Pathos und vollkommener Überzeugung aller Deiner Aussagen dort auftrittst, und sie sich von Dir ans Bein gepinkelt fühlen.
Und sind die Konsequenzen meiner Frage tatsächlich dermaßen weitreichend, dass sich jetzt irgendwer nicht mehr zum Gynäkologen traut? Ehrlich jetzt, aber das glaub ich kaum...
Es reicht zumindest dafür:
...ab sofort angst, dass sich meiner dieselben fragen stellt wie du...
ist ja nett.... ich werde jetzt jedes mal darüber nachdenken, wenn ich zu meinem gyn gehe, was sich der vogel wohl denkt, wenn er in mir rumstochert...
ich gelobe hier ...... ICH komme mit sicherheit NIIIIIEEEE unter deine fittiche ... und jetzt weiss ich auch wieder warum ich eine gynäkolgin habe.
Zumindest für mich ist der Gedanke, daß einer meiner Gyns jemals während der Behandlung (wo ich mich eh schon ziemlich ausgeliefert fühle, und das keineswegs im angenehmen Sinn) möglicherweise frivole Gedanken hegt, äußerst unangenehm ist, es wirkt grenzüberschreitend, und ich denke mal es ist normal, da eher "zurückzuschrecken".
Tja und genau wegen solcher Gedanken habe ich eine FrauenärztIN. (...)
Ich mein man stelle sich vor der fuchtelt zwischen meinen Beinen rum und sein einziger Gedanke ist ob mich das wohl anmacht.
Da wird mir ja schlecht!
Ich glaube, ich werde mir jetzte eine Frauen
ärztin suchen
Selbst wenn das niemanden dazu bringen sollte, den Arzt zu wechseln oder nicht mehr hinzugehen, so finde ich, allein den Gedanken bei Leuten auszulösen, wenn sie das nächste Mal im Wartezimmer sitzen, einfach ungut. Dass die Frage durch andere Formulierung besser rübergekommen wäre, hast Du ja eh schon bemerkt, aber dass Du trotzdem nicht von der "Was ist schon dabei"-Mentalität abrückst, nachdem Du (hoffentlich) den ganzen Thread mit allen eher negativen Äußerungen der Mitleserinnen gelesen hast, finde ich einfach nicht gut.
Abschließend bitte ich Dich, die erste Hälfte Deines Avatar-Spruches zu beherzigen. "Keep calm", dann überleg bitte, was mit den Beiträgen wirklich gemeint ist, ob Deine Haltung dazu oder Dein Wissen darüber wirklich so unverrückbar ist, und schreib erst dann.