Beziehungssex oder richtig guter Sex - unvereinbar?

Hallo,

ich würde gerne ein Thema mit euch diskutieren und eure Meinungen einholen, mit dem ich mich schon länger beschäftige und keine Antwort finde. Vielleicht habt ihr das im Forum schon mal besprochen, aber warum ist Beziehungssex so langweilig und warum kann Sex ohne Liebe so erfüllend sein?
Meine letzte Beziehung dauerte 13 Jahre. Ich konnte mit meinem Ex-Freund über meine sexuellen Vorlieben niemals sprechen, obwohl ich bald merkte, dass es mir mit ihm nur mehr langweilig ist, weil es immer dasselbe ist. Gut, er war auch der wenig abwechslungsreiche Typ, der die Routine liebte und das passte nicht. Selbst das gemeinsame Schauen von Pornos war nicht drin und schlussendlich konnte ich seine Schwächen nicht mehr ertragen, weil ich so unbefriedrigt war und beendete das ganze, was ja eigentlich schade ist, wenn man sich sonst gut versteht.
Jetzt habe ich eine F+ und ich darf mich total öffnen, alles sagen, was ich wirklich denke und auch ausprobieren und das macht mich nicht nur frei, sondern auch richtig glücklich. So ehrlich und offen sein zu dürfen, ist wirklich mal was anderes.
Ich habe das Gefühl, dass die Doppelmoral noch immer groß ist, dass viele Männer behaupten, dass sie gerne Frauen haben, die offen sind, aber insgeheim diese negativ bewerten. Dabei ist es doch ein riesen Vertrauen, wenn ich meine geheimsten Fantasien preisgebe; ich habe im Gegensatz vor jedem Respekt, der sich das traut. Außerdem glaube ich, dass man das gut trennen kann: Man kann als Liebende mit einen Menschen seine Freizeit verbringen, kuscheln und gute Gespräche führen und dann in die Rolle der Liebhaberin schlüpfen und es so richtig krachen lassen. Ich weiß mittlerweile, dass es vielen Männern umgekehrt auch so geht, nämlich dass sie auf Abneigung und Widerwille ihrer Freundinnen stoßen, wenn sie sich öffnen. Was ich wirklich nicht in Ordnung finde ist, wenn dann der andere, der sich öffnet, als nicht normal gesehen wird, obwohl er wirklich nur harmlose Fantasien äußert.
Ich weiß natürlich auch, dass es sich bei diesem Thema auch viel um den Selbstwert dreht, was ich auch schade finde, denn wenn der andere mal was ausprobieren will, heißt das noch immer nicht, dass mit einem selbst was nicht stimmt.
Bitte teilt mir eure Meinungen mit, mich würde das sehr interessieren, welche Erfahrungen ihr selbst gemacht habt. Vielen lieben Dank
Dem kann ich nur beipflichten.

Für einige ist Sex eine lästige, katholische Ehepflicht, für andere ein zu erforschender Kontinent. Die einen passen nicht zu den anderen. Ist mann jung, tut man alles, um zu einem Fick zu kommen. Man hat ja gehört, das sei so toll. Da bindet man sich dann auch mal, um endlich zum Stich zu kommen.
Später merkt man dann vlt, daß man nicht zueinander passt.

Aber zz. verändert das Internet die Frauen deutlich. Viele Teenager Girls sehen sich Pornomaterial im Web an, erkunden das Universum der Spielarten, finden ihre Vorlieben und Tabus und kennen sich mit 16 perfekt aus, zumindest theoretisch, und sehen das alles deutlich lockerer, weniger als bedrohlich, pervers oder nicht normal.

Aber wir Älteren sind noch deutlich geprägt von der sexuellen "Norm" einer Jahrtausende alten, indoktrinierten, katholizistischen No-Fun Kultur.

Auch hatte ich Freundinnen, die hatten zwar irgendwo insgeheim ihren versauten Sex, erwarteten aber von mir eine monogame Beziehung auf Basis reinen Missionarsstellungssexex, und waren unfähig, über ihre eigentliche Sexualität oder ihr Doppelleben zu reden.

Schon, dass sie die geschenkten Strapse beim Sex anzogen, war zuviel verlangt, dass ich sie anziehen würde, undenkbar.

Als neulich eine Frau, die ich gerade kennenlernte, sagte, es gäbe keinen Grund, wieso ein Mann sich die Beine rasieren sollte, in dem Moment hab ich das Interesse an ihr verloren. Ich meine, was sind das für Freunde, wenn ich Angst haben müsste, sie könnten einen Blick in meinen Kleiderschrank werfen?

Eine Familie zu haben, Nachwuchs, das ist toll und gibt uns eine andere Befriedigung. Ja, der Weg dazu führt über Sex, so macht mans, und hey, ziemlich nett von der Natur, es uns so einfach zu machen.

Das heisst aber nicht, dass wir Erotik auf den Reproduktionsakt reduzieren müssen. Denn es darf nicht sein, daß ein unerfülltes Sexleben das Wohl der Kinder bzw. der Familie bedroht (Fremdgehen, Ehekrach, Scheidung osä.)

Da sollte man nen Deal aushandeln. ZB. Fremdgehen ok wenn Saver und erzählen, wie es war. Wenn das nicht geht, besser keine Familie gründen.

Aber mein bisheriger Beziehungssex war wie beim TE nur bis zum Gewöhnungseffekt brauschend, der spätestens nach vlt. 100x Sex eintrat.

Also für Sex brauch ich keine Beziehung, aber vlt. irgendwann für Nachwuchs.
 
schlussendlich konnte ich seine Schwächen nicht mehr ertragen, weil ich so unbefriedrigt war und beendete das ganze, was ja eigentlich schade ist, wenn man sich sonst gut versteht.
MMN hast Du es eh lange mit ihm ausgehalten ;).

Es stellt sich halt die Frage, welche Prioritäten man bei der Partnersuche setzt. Für mich ist eine gewisse Frivolität und sexuelle Offenheit wichtig. Frauen die beim Thema Sex abblocken, törnen mich eher ab. Mir ist schon klar, manchmal verliebt man sich "unmöglich", aber mit zunehmender Reife sollte man schon wissen, was man will.
 
Ja das stimmt. Es war nicht zu beginn so fad weil es auch lange eine fernbeziehung war.
Aber es ist nicht das fehlende vertrauen oder die angst den Partner zu verlieren. Es ist vielmehr die angst einem klischee nicht zu entsprechen. Oder dass man verschiedene persönlichkeiten in sich hat. Das verwirrt viele. Ich bin eine mitfühlende, herzliche und fürsorgliche Frau gleichzeitig stehe ich auf Schläge beim sex. Das zusammenzudenken geht bei vielen nicht. Ich hätte es besser wissen müssen ich hab mich jahrelang mit Normen beschäftigt und diese auch hinterfragt. Obwohl ich nicht wirklich die norm bin. Und es stimmt mit zunehnenden alter bringt man den mut auf noch die restlichen normen zu durchbrechen und so zu leben wie man es immer wollte. Danke ganz spannend mit euch zu diskutieren.
 
spätestens seit 50 shades sollte jedem klar sein dass jede Frau die das gelesen hat, geil ist auf bdsm! Meine war als sie die Bücher las immer sehr geil...Jetzt Jahre später aber erzählt wie gerne sie das machen würde! Hätte es mir als Mann auch nicht gedacht aber es macht spass und weckt ganz neue Ideen in einem selbst!

würgen drosseln schlagen fesseln...Man glaubt gar nicht aber laut Umfragen stehen 65% aller Frauen drauf!

Ist doch ewig schade wenn sich Frauen von irgendwelchen Säcken Vögeln lassen müssen weil sie mit dem Partner über gewisse Vorlieben nicht reden können!

Wenn der Partner jedoch abblockt umso unverständlicher...
 
spätestens seit 50 shades sollte jedem klar sein dass jede Frau die das gelesen hat, geil ist auf bdsm! Meine war als sie die Bücher las immer sehr geil...Jetzt Jahre später aber erzählt wie gerne sie das machen würde! Hätte es mir als Mann auch nicht gedacht aber es macht spass und weckt ganz neue Ideen in einem selbst!

würgen drosseln schlagen fesseln...Man glaubt gar nicht aber laut Umfragen stehen 65% aller Frauen drauf!

Ist doch ewig schade wenn sich Frauen von irgendwelchen Säcken Vögeln lassen müssen weil sie mit dem Partner über gewisse Vorlieben nicht reden können!

Wenn der Partner jedoch abblockt umso unverständlicher...
 
1. Ich hab das nie gelesen oder gesehen weil das ein mist ist.
2. Um sowas gings eh net in der partnerschaft sondern um viel harmloseres.
Für mich ist sex lebensenergie und ein weg zu mir selbst zu kommen. Das geht gut mit solchen grenzerfahrungen. Und die sind für viele Männer und Frauen ein riesen Tabu seien wir mal ganz ehrlich.
 
Spielfreude finde es cool dass du als Frau ein pussypic avatar erstellt hast...
"Man kann als Liebende mit einen Menschen seine Freizeit verbringen, kuscheln und gute Gespräche führen und dann in die Rolle der Liebhaberin schlüpfen und es so richtig krachen lassen." JA das glaube ich auch und mache es auch so mit meiner frau...Aber wenn man Kinder hat wird das alles immer unmöglicher! Wenn man am Tag spontan geil ist geht eben nix und wenn die Scheisser endlich schlafen ist meist die Libido wieder unten und muss erst wieder aufgebaut werden.
 
Ich denke, genau so sollte eine Beziehung auch sein!
Die Frage ist: warum schaffen wir das nicht, wenn wir es uns doch alle wünschen? (wir = Menschen)

Weil einige Menschen den Partner....das geliebt werden, leider als selbstverständlich ansehen.
An einer guten Beziehung und lodernden Leidenschaft muss man zu zweit arbeiten wollen!
Der Alltag....Trägheit....sich selbst zu wichtig nehmen...sich dem was man hat, nicht bewusst zu sein und es schleifen lassen.

Reden...zuhören.... ganz bewusst.
Immer wieder den Partner überraschen. ...und ich meine jetzt nicht mit materiellen, wäre eigentlich alles nicht wirklich schwer und machbar.
 
Weil einige Menschen den Partner....das geliebt werden, leider als selbstverständlich ansehen.
An einer guten Beziehung und lodernden Leidenschaft muss man zu zweit arbeiten wollen!
Der Alltag....Trägheit....sich selbst zu wichtig nehmen...sich dem was man hat, nicht bewusst zu sein und es schleifen lassen.

Reden...zuhören.... ganz bewusst.
Immer wieder den Partner überraschen. ...und ich meine jetzt nicht mit materiellen, wäre eigentlich alles nicht wirklich schwer und machbar.
Das stimmt. Das war auch immer der grund für meine Trennungen. Es ist immer alles von mir gekommen, der andere hat mich dann als selbstverständlich genommen so wie seine hausschlapfen. Es müssen aber beide schauen dass es gut bleibt.
 
Hehe, hörensagen? Ok, ich habs auch nicht gelesen, und ich vermute auch, dass es Mist ist, von meinem intellektuellen Olymp verächtlich auf die Niveaulosigkeit kommerzeller Erfolge herabblickend :) , aber ich vermute nur.
Egal. Natürlich kann man in so einem konservativen klima mit diesem buch neues entdecken und das verurteile ich nicht. Aber ich glaub in rollen zu schlüpfen steckt in uns allen drin.
 
Egal. Natürlich kann man in so einem konservativen klima mit diesem buch neues entdecken und das verurteile ich nicht. Aber ich glaub in rollen zu schlüpfen steckt in uns allen drin.
Wenn auch in sehr unterschiedliche. Aufgrund meiner Empathie kann ich zb. dem Zufügen von Schmerz nichts abgewinnen, im Gegenteil.
 
hängt glaub ich damit zusammen dass manche sich eine intellektuelle vorstellung vom anderen,sich selber machen an dem sie anhaften. Ohne es zu wissen.
Dann heißts: Täglich grüßt das Murmeltier.
 
Meine Erfahrungen zu diesem Thema:
In meiner ersten "richtigen" Beziehung - rd. 2 Jahrzehnte - mit heiraten und Familie gründenwar Sex für sie zwar unheimlich wichtig, allerdings nur nach einem fixen Schema - mit dem Finger, bis sie kam, dann reinstecken und ficken, fertig. Wenn sie kam und ich spritzte, hatte der Sex für mich gut gewesen zu sein. Vorschläge, Wünsche oder Ideen wurden im Keim erstickt und hatten das Potential zu einer veritablen Verstimmung zu führen, obwohl meine Wünsche & Vorstellungen eher Mainstream waren/sind. Aus der permanenten Unzufriedenheit entwickelten sich natürlich einige Seitensprünge, wovon der Letzte auch (gewollt) zum Beziehungsende geführt hat. Diese Dame allerdings verwendete Sex als Macht- bzw. Manipulationsinstrument und hatte ansonsten auch einiges seltsames an sich, ganz besonders ihren gestörten Bezug zu ihrer Muschi... Hier an ein gemeinsames Sexualerleben zu denken wäre pure Utopie. Erst mit meiner knapp 20 Jahre jüngeren Freundin, wir sind jz knapp 5 Jahre zusammen, funktioniert es hervorragend. Vieles, was ich mir nie zu erträumen wagte, ist Normalität und einige unserer geheimeren Wünsche haben wir auch schon in der Realität umgesetzt. Eine Beziehung ist wie ein Banküberfall- ohne dem richtigen Komplizen wird das nichts.
 
Hallo,

ich würde gerne ein Thema mit euch diskutieren und eure Meinungen einholen, mit dem ich mich schon länger beschäftige und keine Antwort finde. Vielleicht habt ihr das im Forum schon mal besprochen, aber warum ist Beziehungssex so langweilig und warum kann Sex ohne Liebe so erfüllend sein?
Meine letzte Beziehung dauerte 13 Jahre. Ich konnte mit meinem Ex-Freund über meine sexuellen Vorlieben niemals sprechen, obwohl ich bald merkte, dass es mir mit ihm nur mehr langweilig ist, weil es immer dasselbe ist. Gut, er war auch der wenig abwechslungsreiche Typ, der die Routine liebte und das passte nicht. Selbst das gemeinsame Schauen von Pornos war nicht drin und schlussendlich konnte ich seine Schwächen nicht mehr ertragen, weil ich so unbefriedrigt war und beendete das ganze, was ja eigentlich schade ist, wenn man sich sonst gut versteht.
Jetzt habe ich eine F+ und ich darf mich total öffnen, alles sagen, was ich wirklich denke und auch ausprobieren und das macht mich nicht nur frei, sondern auch richtig glücklich. So ehrlich und offen sein zu dürfen, ist wirklich mal was anderes.
Ich habe das Gefühl, dass die Doppelmoral noch immer groß ist, dass viele Männer behaupten, dass sie gerne Frauen haben, die offen sind, aber insgeheim diese negativ bewerten. Dabei ist es doch ein riesen Vertrauen, wenn ich meine geheimsten Fantasien preisgebe; ich habe im Gegensatz vor jedem Respekt, der sich das traut. Außerdem glaube ich, dass man das gut trennen kann: Man kann als Liebende mit einen Menschen seine Freizeit verbringen, kuscheln und gute Gespräche führen und dann in die Rolle der Liebhaberin schlüpfen und es so richtig krachen lassen. Ich weiß mittlerweile, dass es vielen Männern umgekehrt auch so geht, nämlich dass sie auf Abneigung und Widerwille ihrer Freundinnen stoßen, wenn sie sich öffnen. Was ich wirklich nicht in Ordnung finde ist, wenn dann der andere, der sich öffnet, als nicht normal gesehen wird, obwohl er wirklich nur harmlose Fantasien äußert.
Ich weiß natürlich auch, dass es sich bei diesem Thema auch viel um den Selbstwert dreht, was ich auch schade finde, denn wenn der andere mal was ausprobieren will, heißt das noch immer nicht, dass mit einem selbst was nicht stimmt.
Bitte teilt mir eure Meinungen mit, mich würde das sehr interessieren, welche Erfahrungen ihr selbst gemacht habt. Vielen lieben Dank
Sex und Beziehung - ein ewiges Thema. Und vieles, was du schreibst, kommt mir ja sooo bekannt vor ;-)

Ich glaube, die Lösung liegt a) im Miteinander reden (und zwar wirklich *reden* und vor allem auch *zuhören und reflektieren*) und b) der Erkenntnis, dass der andere eben ein anderer ist und daher anders denkt, anders tickt, anders fühlt, etc... als ich selbst, und dass das auch OK ist! Grade aus diesem Spannungsfeld des Anders-Seins entsteht ja auch die Spannung in der Beziehung, die diese interessant erhält und aufrecht erhält. Ohne Spannung wirds lau, lasch und fad. Und dann geilen Sex miteinander zu haben ist unmöglich, wie soll das funktionieren? Diese Erfahrung hast Du ja auch gemacht. Wenn ich mich in der Beziehung nur anpasse, weil es sich so gehört, oder auch um des lieben Friedens willen, dann werden meine Bedürfnisse (die sich ja im Laufe der Zeit wahrscheinlich auch verändern!) nicht erfüllt werden und irgendwann einmal hat man genug und bricht aus oder geht gleich überhaupt. Das ist ja ein Klassiker.

Ich weiß nicht sehr viel darüber, wie andere Männer ihre Frauen sehen. Ich hab das unwahrscheinliche Glück, jetzt eine Gefährtin an meiner Seite zu haben, die mit mir all das geht, was ich mir in meinen ersten beiden längeren Beziehungen gewünscht habe. Insofern gehts mir im Moment in dieser Hinsicht sehr gut, und ich kann deine Freude darüber, einmal wirklich ganz offen und ehrlich sein zu können, alles sagen zu können, einfach in jeder Hinsicht und mit jeder Faser nur Du selbst sein zu können, sehr gut nachvollziehen. Jemanden zu treffen, der so gut zu einem passt, ist ein unwahrscheinlicher Glücksfall, dem viele Menschen lange nachlaufen und manche nie erreichen - halt ihn fest, und lass ihn los! ;-) Suche das Spiel mit Nähe und Distanz, finde die für Euch beide richtige "Einstellung" dafür. Zuviel Nähe erdrückt, zu viel Distanz trennt. Man muß halt ein wenig experimentieren, drüber reden (ja: miteinander reden reden reden!!!), dann klappts auch mit dem aufregenden Sex. Neugierig bleiben, sich auch immer mal trauen, die eigenen Grenzen vorsichtig ein wenig auszuweiten, was Neues ausprobieren. Etwas zu versuchen, heißt ja nicht, dass das dann so bleiben muss. Aber wenn mans nicht versucht hat, wird man nie wissen, wie es sich anfühlt, und obs einem gefällt. Hier sind auch sehr viele Konditionierungen ("so etwas macht man nicht", "das ist ja pervers") zu durchbrechen, und ja, das kostet Kraft, aber es zahlt sich aus!

Das Selbstwertgefühl spielt natürlich eine sehr große Rolle, und viele Männer haben das Gefühl, nicht zu genügen. Mann muss mehr tun, mehr Leistung erbringen, sportlich,sein, fit sein, alles, was einem halt so von Erziehung und Werbung eingeredet wird. Nein - muss Mann nicht. Man muss (sollte) authentisch bleiben, dann wirds auch was. Das heißt aber auch, sich seine Dämonen anschauen und zu seinen Ängsten stehen. Man muss das ja nicht wie ein Plakat vor sich hertragen und jedem unter die Nase halten, aber ein bisschen über sich zu wissen, warum man so tickt und nicht anders, ist schon ganz hilfreich.

So, das war jetzt eine Menge Amateurpsychologie ;-) vielleicht ist ja was dabei für dich.
Alles Gute!

Und im Übrigen denk ich, dass man dann sehr wohl süßen, netten, kleinen Beziehungssex UND heißen, geilen, saumässigen Sex vereinen kann ;-)
 
Meine Erfahrungen zu diesem Thema:
In meiner ersten "richtigen" Beziehung - rd. 2 Jahrzehnte - mit heiraten und Familie gründenwar Sex für sie zwar unheimlich wichtig, allerdings nur nach einem fixen Schema - mit dem Finger, bis sie kam, dann reinstecken und ficken, fertig. Wenn sie kam und ich spritzte, hatte der Sex für mich gut gewesen zu sein. Vorschläge, Wünsche oder Ideen wurden im Keim erstickt und hatten das Potential zu einer veritablen Verstimmung zu führen, obwohl meine Wünsche & Vorstellungen eher Mainstream waren/sind. Aus der permanenten Unzufriedenheit entwickelten sich natürlich einige Seitensprünge, wovon der Letzte auch (gewollt) zum Beziehungsende geführt hat. Diese Dame allerdings verwendete Sex als Macht- bzw. Manipulationsinstrument und hatte ansonsten auch einiges seltsames an sich, ganz besonders ihren gestörten Bezug zu ihrer Muschi... Hier an ein gemeinsames Sexualerleben zu denken wäre pure Utopie. Erst mit meiner knapp 20 Jahre jüngeren Freundin, wir sind jz knapp 5 Jahre zusammen, funktioniert es hervorragend. Vieles, was ich mir nie zu erträumen wagte, ist Normalität und einige unserer geheimeren Wünsche haben wir auch schon in der Realität umgesetzt. Eine Beziehung ist wie ein Banküberfall- ohne dem richtigen Komplizen wird das nichts.[
Sex und Beziehung - ein ewiges Thema. Und vieles, was du schreibst, kommt mir ja sooo bekannt vor ;-)

Ich glaube, die Lösung liegt a) im Miteinander reden (und zwar wirklich *reden* und vor allem auch *zuhören und reflektieren*) und b) der Erkenntnis, dass der andere eben ein anderer ist und daher anders denkt, anders tickt, anders fühlt, etc... als ich selbst, und dass das auch OK ist! Grade aus diesem Spannungsfeld des Anders-Seins entsteht ja auch die Spannung in der Beziehung, die diese interessant erhält und aufrecht erhält. Ohne Spannung wirds lau, lasch und fad. Und dann geilen Sex miteinander zu haben ist unmöglich, wie soll das funktionieren? Diese Erfahrung hast Du ja auch gemacht. Wenn ich mich in der Beziehung nur anpasse, weil es sich so gehört, oder auch um des lieben Friedens willen, dann werden meine Bedürfnisse (die sich ja im Laufe der Zeit wahrscheinlich auch verändern!) nicht erfüllt werden und irgendwann einmal hat man genug und bricht aus oder geht gleich überhaupt. Das ist ja ein Klassiker.

Ich weiß nicht sehr viel darüber, wie andere Männer ihre Frauen sehen. Ich hab das unwahrscheinliche Glück, jetzt eine Gefährtin an meiner Seite zu haben, die mit mir all das geht, was ich mir in meinen ersten beiden längeren Beziehungen gewünscht habe. Insofern gehts mir im Moment in dieser Hinsicht sehr gut, und ich kann deine Freude darüber, einmal wirklich ganz offen und ehrlich sein zu können, alles sagen zu können, einfach in jeder Hinsicht und mit jeder Faser nur Du selbst sein zu können, sehr gut nachvollziehen. Jemanden zu treffen, der so gut zu einem passt, ist ein unwahrscheinlicher Glücksfall, dem viele Menschen lange nachlaufen und manche nie erreichen - halt ihn fest, und lass ihn los! ;-) Suche das Spiel mit Nähe und Distanz, finde die für Euch beide richtige "Einstellung" dafür. Zuviel Nähe erdrückt, zu viel Distanz trennt. Man muß halt ein wenig experimentieren, drüber reden (ja: miteinander reden reden reden!!!), dann klappts auch mit dem aufregenden Sex. Neugierig bleiben, sich auch immer mal trauen, die eigenen Grenzen vorsichtig ein wenig auszuweiten, was Neues ausprobieren. Etwas zu versuchen, heißt ja nicht, dass das dann so bleiben muss. Aber wenn mans nicht versucht hat, wird man nie wissen, wie es sich anfühlt, und obs einem gefällt. Hier sind auch sehr viele Konditionierungen ("so etwas macht man nicht", "das ist ja pervers") zu durchbrechen, und ja, das kostet Kraft, aber es zahlt sich aus!

Das Selbstwertgefühl spielt natürlich eine sehr große Rolle, und viele Männer haben das Gefühl, nicht zu genügen. Mann muss mehr tun, mehr Leistung erbringen, sportlich,sein, fit sein, alles, was einem halt so von Erziehung und Werbung eingeredet wird. Nein - muss Mann nicht. Man muss (sollte) authentisch bleiben, dann wirds auch was. Das heißt aber auch, sich seine Dämonen anschauen und zu seinen Ängsten stehen. Man muss das ja nicht wie ein Plakat vor sich hertragen und jedem unter die Nase halten, aber ein bisschen über sich zu wissen, warum man so tickt und nicht anders, ist schon ganz hilfreich.

So, das war jetzt eine Menge Amateurpsychologie ;-) vielleicht ist ja was dabei für dich.
Alles Gute!

Und im Übrigen denk ich, dass man dann sehr wohl süßen, netten, kleinen Beziehungssex UND heißen, geilen, saumässigen Sex vereinen kann ;-)
Danke ich sehe das auch in etwa so. Loslassen kann ich auch. Nur geredet hab ich genug, aber da hätte ich es gleich mit chinesischen buchstaben an die wand schreiben können. Ich bin froh dass es sowas gibt. Das macht mir Hoffnung.
 
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