Beziehungsunfähig?

Auf jeden Fall ist es gut, dass du selbst schon darüber nachdenkst, dass du dir eingestehst, dass hier etwas schief liegen könnte, und dass du das aktiv mit einem Therapeuten angehst.

In Beziehungsfragen bin ich selbst nun wahrlich nicht der große Experte, aber dafür kann ich ein bisschen aus dem eigenen Nähkästchen plaudern. Ich habe selbst lange einen ziemlichen Rucksack (gefüllt mit Steinen; Nützliches war da nicht darunter) mit mir herumgeschleppt, und das Wort "beziehungsunfähig" kenne ich auch - so hätte ich mich selbst lange Zeit eingeschätzt. Bei mir war der Knackpunkt, dass ich eines Tages wirklich auf den Arsch gefallen bin, da mich die Herzensdame, mit der sich eine Beziehung angebahnt hat, wortwörtlich an der Bettkante hat sitzen lassen. Das war insofern ein heilsamer Schock für mich, als dass ich festgestellt habe, dass bei mir so viele unaufgeräumte Dinge im Kopf herumliegen, die ich alleine gar nicht wegräumen kann. Ich habe dann auch Hilfe durch eine Therapie gesucht und hatte das Glück, an eine sehr einfühlsame, aber doch auch beharrliche, fordernde Therapeutin zu gelangen, bei der ich wirklich alles herausgeschürft habe, was sich seit meiner frühen Kindheit an so angesammelt hat. Und bei mir lag die Ursache für meine Blockaden tatsächlich in meiner Krankheitsgeschichte (angeborener Herzfehler, nichts, was mich heute sehr belasten würde, aber als Kind hat es mich eben total eingeschränkt und auch die Beziehungen innerhalb meiner Familie sehr stark geprägt), mit der ich als Kind einfach nicht klar gekommen bin. Ich hätte nicht gedacht, dass die Ursache für meine Probleme dort zu finden ist - ich habe immer Anderes, nach außen hin Offensichtlicheres dafür verantwortlich gemacht, dass ich einen an der Waffel hatte :D - aber faktisch war's so, dass ich durch diese Geschichte und die Art, wie ich damit aufgewachsen bin, nie ein richtig gesundes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aufbauen konnte, was mir in weiterer Folge natürlich die zwischenmenschlichen Beziehungen verhagelt hat. Erst als ich das begriffen habe, konnte ich daran arbeiten.

Ich bin heute auch noch Single (ein großes Yay! an solch leuchtende Beispiele am Firmament :haha:), aber der Unterschied ist, dass mir der Gedanke an eine Beziehung nicht mehr abwegig erscheint, dass ich offen bin, dass ich auch mal (sehr ungeschickt und eigentlich immer ein bisschen zu spät) mit Frauen flirte, dass ich mir selbst auch einen Wert zuerkenne und mittlerweile davon überzeugt bin, dass ich - auch wenn ich immer noch aus dem Stegreif eine mehrseitige Liste meiner Mängel runterrattern könnte - auch Qualitäten habe, die für eine langfristige, liebevolle Beziehung nützlich sein könnten. Wie gesagt, das Mind-Setting ist mittlerweile ein Anderes als damals. Und geholfen hat mir da echt nur die guten Therapiestunden.

Also, wenn du das Gefühl hast, nicht bei dem für dich richtigen Therapeuten zu sein, dann suche durchaus auch mal einen anderen auf - probiere aus, teste dich ran. Und erst wenn du bei einem bist, bei dem du ein gutes, vertrauensvolles Gefühl hast, der dich aber dennoch aus der Reserve lockt und die Schichten freilegt, an die du eigentlich gar nicht ran wolltest, dann ist es der richtige.
 
bei jedem neuem Mann, der nur annähernd interessant wäre, begebe ich mich nach kürzester Zeit auf Fehlersuche.... und wehe wir finden einen, dann wir provoziert und gespielt, bis er packt... das ist doch nicht normal, oder? Geht's jemandem ähnlich, und kann mir bitte sagen, das ich nicht vollkommen bescheuert bin?:hmm:

die frage ist: was willst du von einer partnerschaft? beweisen, dass der andere nicht perfekt ist? easy! aber das leichteste in einer beziehung, was man wirklich verändern kann, das ist man selber und das eigene verhalten.

da war ich mein halbes leben lang auf der suche nach der idealen frau. dann find ich sie endlich - und, was für eine scheisse, da ist die auf der suche nach dem idealen mann!
 
Das Frauen unter 30 auch schon jammern, dabei wird es erst mit 30-40 richtig schlimm.
Aber ich glaube wenn man erst mal verliebt ist dann geht's, dann schaut man nicht mehr so sehr auf die Fehler des anderen.
"Jammern" in dem Sinne tu ich ja nicht... wie gesagt, ich MUSS ja nicht unbedingt eine Beziehung haben bzw kann auch alleine sein...
Es fiel mir eben nur immer wieder auf, auch wenn ich bis über beide Ohren verknallt war, das ich das mache...
Wollte mal außenstehende um "rat" fragen...
 
Jetzt mal ehrlich, gibts sowas wirklich, oder erkennt man eher den eigenen (scheinbar zu großen Egoismus)?

Bin nun doch schon ne Zeit alleine, und bei jedem neuem Mann, der nur annähernd interessant wäre, begebe ich mich nach kürzester Zeit auf Fehlersuche.... und wehe wir finden einen, dann wir provoziert und gespielt, bis er packt... das ist doch nicht normal, oder? Geht's jemandem ähnlich, und kann mir bitte sagen, das ich nicht vollkommen bescheuert bin?:hmm:

Ist doch heute keine Seltenheit mehr...Ich habe einige Bekannte bei denen es auch so ist, da liegt es meiner Meinung nach an der Angst vor Verantwortung. Die wohnen mit Ende 20, Mitte 30 noch immer bei Mutti, haben wenn nur so 2 Wochen Beziehungen, Beruflich auch immer auf der Suche nach DEM EINEN JOB. Liegt wohl an der heutigen Zeit, jeder kann alles werden, und auf der Suche nach dem besseren (Frau, Beruf usw.) merken sie nicht dass sie schon seit Jahren auf der Stelle treten.
 
Ist doch heute keine Seltenheit mehr...Ich habe einige Bekannte bei denen es auch so ist, da liegt es meiner Meinung nach an der Angst vor Verantwortung. Die wohnen mit Ende 20, Mitte 30 noch immer bei Mutti, haben wenn nur so 2 Wochen Beziehungen, Beruflich auch immer auf der Suche nach DEM EINEN JOB. Liegt wohl an der heutigen Zeit, jeder kann alles werden, und auf der Suche nach dem besseren (Frau, Beruf usw.) merken sie nicht dass sie schon seit Jahren auf der Stelle treten.
Nun da kann ich mich definitiv nicht dazu zählen... lebe seit vielen jahren "alleine" hab eine Tochter, einen Hund, gute Jobs etc.. angst vor Verantwortung ist es nicht... im Gegenteil, ich bin in vielen Dingen immer diejenige, welche sich selbst in eine position der größten Verantwortung stellt...
 
Ja wie gesagt, so ist es bei meinen Bekannten. Ein Psychotherapeut kann dir aber genau sagen wie das heißt, dafür gibt es auch einen Namen nur kenn ich den nicht mehr LG
 
Ich würde an deiner Stelle vielleicht noch einen zweiten, dritten... Psychologen aufsuchen, vielleicht findest du ja einen besseren.

Auf die Statements im Internet, wo Leute sich als Hobbypsychologe versuchen und mit Tipps überhäufen obwohl sie von dir nichts kennen und wissen, als die paar Zeilen die du geschrieben hast, solltest du nicht allzu viel geben.

Welchen Kampfsport betreibst du denn ?
 
Ich würde an deiner Stelle vielleicht noch einen zweiten, dritten... Psychologen aufsuchen, vielleicht findest du ja einen besseren.

Auf die Statements im Internet, wo Leute sich als Hobbypsychologe versuchen und mit Tipps überhäufen obwohl sie von dir nichts kennen und wissen, als die paar Zeilen die du geschrieben hast, solltest du nicht allzu viel geben.

Welchen Kampfsport betreibst du denn ?
Ich wollte ja prinzipiell nur mal sehen, ob es nur mir so geht, und wie andere das handhaben... das ich nicht alles 1:1 umsetze ist klar...:)

Ich boxe...
 
Ja, war nur so eine Warnung, manche nehmen die Wichtigtuer zu ernst.

Du boxt ? In welchem Club ? Nur zur Fitness, oder auf Bewerb ?
 
Danke:) ja, etwas Intelligenz besteht ja noch, um abzuschätzen was gut ist, und was vielleicht doch nicht;)

Jetzt mach ich es nur noch für meine Fitness... bewerb hatte ich erst einen ;)
 
Intelligenz kann unheimlich hilfreich sein. Ich könnte ein paar Trainingseinheiten auch wieder verkraften, meine Handschuhe verstauben schon...
 
Jetzt mal ehrlich, gibts sowas wirklich, oder erkennt man eher den eigenen (scheinbar zu großen Egoismus)?

Bin nun doch schon ne Zeit alleine, und bei jedem neuem Mann, der nur annähernd interessant wäre, begebe ich mich nach kürzester Zeit auf Fehlersuche.... und wehe wir finden einen, dann wir provoziert und gespielt, bis er packt... das ist doch nicht normal, oder? Geht's jemandem ähnlich, und kann mir bitte sagen, das ich nicht vollkommen bescheuert bin?:hmm:
Könnte es sein, dass du unterbewusst gar keine Beziehung willst? Ich hab öfters den Verdacht bei mir. Lerne ich mehrere Frauen kennen, tendiere ich meist zu der, die am schwersten zu bekommen ist und am wenigsten zu mir passt. Oft kommen wir zusammen, aber natürlich funktioniert es auf Dauer nicht.
 
Könnte es sein, dass du unterbewusst gar keine Beziehung willst? Ich hab öfters den Verdacht bei mir. Lerne ich mehrere Frauen kennen, tendiere ich meist zu der, die am schwersten zu bekommen ist und am wenigsten zu mir passt. Oft kommen wir zusammen, aber natürlich funktioniert es auf Dauer nicht.
Naja wie gesagt, ich feier die feste eigentlich wie sie fallen.. danach suchen würde ich nun nicht... wähle auch immer den weg mit dem größten Widerstand, und so wie bei dir, funktioniert das natürlich dann am allerwenigsten.... und naja wollen... wenn es sich ergeben sollte, bin ich eigentlich nicht abgeneigt, und find es auch schön etc...
 
Naja wie gesagt, ich feier die feste eigentlich wie sie fallen.. danach suchen würde ich nun nicht... wähle auch immer den weg mit dem größten Widerstand, und so wie bei dir, funktioniert das natürlich dann am allerwenigsten.... und naja wollen... wenn es sich ergeben sollte, bin ich eigentlich nicht abgeneigt, und find es auch schön etc...
Ok! Meine Argumentation. Ich vermute tief im Inneren sind wir einfach gerne Single, weil Beziehungen immer das Leben kompliziert machen, gleichzeitig wollen wir jedoch eine Nestwärme. Ein fast unlösbares Problem, bis wir dem Wow-Partner begegnen, bei dem/der uns alles egal ist, solange wir nur mit dieser Person zusammen sind. Solange besteht unser Leben aus Frischhaltefolie statt Deckel und die reisst nun mal leicht:)))
 
Habe jetzt nicht alles gelesen,, aber vielleicht solttest du mal eine frau ins auge fassen ;)
 
Eine Freundin von mir hatte das gleiche Problem, hab jetzt am Wochenende mit mir gequatscht. Sie war ihr leben lang immer nur 2-3 Monate mit einem Typen zusammen hat dann was gesucht was sie gestört hat und hat dann wieder Schluss gemacht.
Das ging bis vor 2 Jahre so, sie hat dann einen gefunden mit dem sie eine Art offene Beziehung führte und das hat bis jetzt gehalten, sie ist nach wie vor voll glücklich damit.
Sicher das ist jetzt nicht die optimale Lösung für jeden aber einen Versuch ist es wert denk ich mal.
 
Ach, ich kenn das Problem entweder geh ich auf Fehler suche oder es wird mir zu viel Nähe emotional gesehen. Was ich eigentlich sehr schade finde aber ich denke ich hab so eine Art schutzmauer die ich einfach "stehen" lassen will und wenn einer versucht sich heranzutasten dann bin ich schnell weg..
 
Ach, ich kenn das Problem entweder geh ich auf Fehler suche oder es wird mir zu viel Nähe emotional gesehen. Was ich eigentlich sehr schade finde aber ich denke ich hab so eine Art schutzmauer die ich einfach "stehen" lassen will und wenn einer versucht sich heranzutasten dann bin ich schnell weg..
Hattest du schon mal eine längerwährende schlechte Beziehung?
 
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