Der Aktien (Börsen) Thread

Ja, wenn es denn so einfach wäre. Erstens das WACC sind die gewichteten, durchschnittlichen Kapitalkosten und nicht der Diskontierungsfaktor. Daraus ergibt sich die Risikoprämie für das eingesetzte Kapital und daraus dann der Diskontierungsfaktor.

Ich habs nach Vorlage dieser Videos gemacht, und der nimmt den berechneten WACC als Abzinsungsfator her.
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Der Vergleich ist aber schwach. Man benötigt einen Führerschein, um per Gesetz ein Auto auf öffentlich zugängigen Plätzen bewegen zu dürfen. Ob man es auch kann, im Sinne von beherrschen, ist wieder ein ganz anderes Thema.

Das ist aber Ansichtssache, ob jmd. fahren kann od. nicht, wie will man das beweisen, das geht beim Motorsport aber nicht beim Straßenverkehr,
ich wollte damit nur sagen sagen daß man nicht jedes kl. Detail verstehen muß um gute Renditen zu erwirtschaften.
Mit dieser Kalkulation kann man aber recht wenig anfangen, denn für gewöhnlich tritt weder der best noch der worst case ein und dem plausiblsten Szenario ist keine Eintrittswahrscheinlichkeit zugeordnet. Somit kann man das in der Praxis vergessen. Womit man bei simuationsbasierten Bewertungsverfahren und der Probabilistik angelangt ist.
Wenn man eh nix anfangen kann damit wozu ist sie dann gut ?
Bzw. wie berechnet man sonst den fairen Wert?
 
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So ich fasse mal ganz kurz die "earnings" dieser Woche zusammen:

Bayer: Endlich mal wieder gute news v. Bayer, operativer Gewinn u. Umsatz geschlagen , was noch viel wichtiger ist , das d. Monsanto Übernahme
endlich mal Profite abwirft ebenso dürfte auch (zumind. mal vorerst) die Gefahr weiterer Monsanto Klagen v. Tisch sein.
Prognosen f. d. kommenden 2 Jahre leicht nach unten geschraubt, man stapelt tief bei Bayer.
Disney: What a mess , EPS und Umsatz massiv verfehlt eigentlich in allen einzelnen Bereichen war Disney eine herbe Entäuschung.:down::down::down:
Allianz: Umsatz u. operativer Gewinn konnten gesteigert werden, ebenso soll ein neues Aktienrückkaufprogramm gelauncht werden
im umfang v. einer Mrd. Der Laden brummt.
Daimler Truck: Umsatz u. Gewinn konnten gesteigert werden im 3. Quartal
Österreichische Post: Umsatz konnte gesteigert werden , Gewinn etwas rückläufig , man versucht so gut wies geht v. umsatz auf dem Niveau d. Vorjahres zu bleiben beim Gewinn zw. 2020 u. 2021 wobei man sagen muß 2021 war ein Rekordjahr.

Mehr gabs nicht diese Woche, nächste Woche wird nochmals interessant und dann ist d. "earnings season" wieder vorbei:
Kl. Ausblick auf nächste Woche:

  • Di: Walmart , Home Depot beide vorm opening des weiteren noch Imperial Brands
  • Mi: Tencent , Lowes, Target vorm opening , Nvidia , Cisco after closing
  • Do: Applied Materials und Siemens
 
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Ein guten Interview von Mario Lochner mit einem Vermögensverwalter. Es wird zwar der deutsche Markt besprochen, aber so viel anders wird es bei
uns auch nicht ausschauen.
 
Der Mario hat ja jetzt einen eigenen Kanal, ihm selbst mag ich weniger aber er hat immer gute Gäste mit wirkl. viel Ahnung
Dr. Beck und Gerd Kommer sind Dauergäste, auch div. US Stars wie Jeremy Siegel hat Mario schon interviewt.
 
Der Mario hat ja jetzt einen eigenen Kanal, ihm selbst mag ich weniger aber er hat immer gute Gäste mit wirkl. viel Ahnung
Dr. Beck und Gerd Kommer sind Dauergäste, auch div. US Stars wie Jeremy Siegel hat Mario schon interviewt.
Ich finde sein eigener Kanal läuft der mission money zunehmend den Rang ab. Für mich kommt er sympathisch rüber, aber das ist ja nicht so wichtig, solange er kompetent, und kein Dampfplauderer ist.
An den neuen Moderator von der mission money, Peter Bloed, kann ich mich nicht so recht gewöhnen, schau eigentlich nur mehr den Mario.
 
Ich habs nach Vorlage dieser Videos gemacht, und der nimmt den berechneten WACC als Abzinsungsfator her.
Ich habe mir das Video jetzt nicht angesehen, wenn darin aber das WACC als Diskontierungsfaktor bezeichnet wird, dann ist diese Interpretation mathematisch falsch.
Der Abzinsungsfaktor stellt sich wie folgt dar: 1/(1+r)^t, r ist hierbei der Diskontierungszins, also das WACC, sprich der Zinssatz für das eingesetzte Kapital, quasi der risikolose Zins inkl. Risikoprämie.

Das ist aber Ansichtssache, ob jmd. fahren kann od. nicht, wie will man das beweisen, das geht beim Motorsport aber nicht beim Straßenverkehr,
Ja klar ist es eine Frage, wie man "Können" definiert. Fahranfänger können ein Auto bewegen, wenn sie allerdings beim Öamtc oder sonst wo ein Fahrsicherheitstraining absolvieren, werden die meisten zunächst einmal ordentlich ins Schleudern geraten.....meiner persönlichen Ansicht nach ist das doch ein Stück weit davon entfernt, dass man sagen kann, das Auto wird beherrscht.

ich wollte damit nur sagen sagen daß man nicht jedes kl. Detail verstehen muß um gute Renditen zu erwirtschaften.
Dem widerspreche ich auch überhaupt nicht. Allerdings sollte man verstehen, dass all die Informationen, die privaten Anlegern in Form des Preises zur Verfügung stehen, nur deswegen im Preis verarbeitet sind, weil professionelle Anleger unter enormen Aufwand beispielsweise unter Zuhilfenahme verschiedenster Modelle oder der Verarbeitungen großer Datenmengen, diese Information bereitstellen. Selbst derart triviale Kennzahlen wie das P/E und ihre Interpretation im jeweiligen Kontext ist nur deswegen möglich, weil es einmal vor langer Zeit dazu wissenschaftliche Untersuchungen gab. Oder ein anderes Beispiel: die moderne Portfoliotheorie....bei all ihren Schwächen, die dieser Theorie innewohnen, eine wichtige Erkenntnis daraus, wie von Markowitz damals herausgearbeitet, ist, dass es einen Trade off zwischen der zu erwartenden Rendite und dem Risiko gibt. Aus heutiger Sicht eine triviale Erkenntnis, aber auch diese Erkenntnis ist nicht vom Himmel gefallen, sondern auch in diesem Fall hat sich jemand hingesetzt und zu diesem Thema wissenschaftlich geforscht.
Wenn sich dann einer hinstellt und behauptet, diese Modelle und die wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet sei Unsinn, zeugt das im Grunde nur davon, dass er von der Materie so überhaupt nichts verstanden hat.

Wenn man eh nix anfangen kann damit wozu ist sie dann gut ?
Bzw. wie berechnet man sonst den fairen Wert?
Hab ich doch in meinem vorangegangen Post bereits geschrieben. Im Falle des DCF Modells kann man den Wert eines Unternehmens als die Summe der künftigen in die Unendlichkeit fortgeschriebenen Zahlungsströme interpretieren. Soweit so gut. Cashflows, Kapitalkosten, risikoloser Zins, Inflation sind allerdings naturgemäß unsicher und können sich je nach Marktumfeld entsprechend ändern. Arbeitet man mit nur einem Diskontierungsfaktor und zwei oder drei Prognosen für den Cashflow trägt das diesem Unstand keinerlei Rechnung. Die Erwartungswerte der Cashflows sind daher risikoadäquat zu diskontieren. Dies "manuell" für tausende von Szenarien zu rechnen, ist schlicht unpraktikabel.
Vereinfacht gesagt, werden deswegen die gesammelten Daten in eine Wahrscheinlichkeitsverteilung transformiert. Dazu muss für jede Zufallszahl ein Intervall abgrenzt werden, in welchem der Zufallswert liegen kann und eine geeignete Verteilungsfunktion gewählt werden.
Dann wird eine Simulation gemäss dem Gesetz der Grossen Zahl solange durchgeführt und wiederholt, bis aus den Simulationen stabile Verteilungen und Statistiken abgeleitet werden können. Abschliessend erfolgt eine essenzielle Validierung. Das zu Grunde liegende Bewertungsmodell ist aber noch immer ein Diskontierungsverfahren.

Gerade im derzeitigen Marktumfeld kann man diese Unsicherheit sehr gut beobachten.....Kapitalkosten, risikofreier Zins, Inflationsprognosen ändern sich laufend.
 
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Die Kryptobörse FTX ist insolvent. Ist mir egal denke ich. Aber dann lese ich weiter: Blackrock und andere Grossinvestoren rechnen mit einem Totalausfall.....Und ich dachte Blackrock arbeitet mit ausgeklügelten finanzmathematischen Programmen welche den Markt outperformen. Blackrock selbst wird der Ausfall übrigens auch egal sein, weil nur Gelder von Kunden weg sind - Kunden die Provisionen zahlten dass sie bei Blackrock veranlagen dürfen.

Das übrigens schreibt die Commerzbank im geschwollenen Bankberatersprech über Blackrock:
"Das US-amerikanische Unternehmen analysiert breitgefächerte Anlagekonzepte und ist bestrebt, seinen Kunden einen beständigen Mehrwert in einem risikokontrollierten Umfeld zu schaffen."
 
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Hier ein Link wie viel div. Investoren in FTX investiert haben:

Also da war BLK nicht alleine, aber was solls, sie werden es überleben.
Darum habe ich all meine Cryptos auf einer Hardware Wallet u. nicht auf den Plattformen selbst.
 
Sinnlose Chartanalysen und Limitempfehlungen - ähnlich Casinobesuchern die auf Notizblöcken die Zahlen notieren auf welche die Kugel fiel.
Ein bischen den Pessimist dem man nichts recht machen kann lese ich bei dir schon hin u. wieder raus.
So schlecht ist d. Kanal nicht u. auch Chartanalyse ist nicht per se nutzlos.
Ich benutze pers. Tradingview und sehe mir oft d. Volumina, div. SMA an usw.
Ist halt eine eigene Wissenschaft, aber sinnlos ist es sicher nicht
 
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Ist halt eine eigene Wissenschaft, aber sinnlos ist es sicher nicht
Für Kauf/Verkauf ist Chartanalyse sinnlos weil man aus einer Kurve nicht auf die Zukunft schliessen kann, wenngleich es viele machen. Sich die Zeit mit der Analyse von Kurven vertreiben und daraus eine Wissenschaft machen mag für manche schon Sinn machen, für mich aber nicht.
Den Nutzen der Videos sehe ich höchstens im Vorstellen von Unternehmen und Liefern von Nachrichten.
Überhaupt sind Nachrichten zu Unternehmen das Um und Auf. Mit bessere Nachrichten hat man an der Börse die Nase vorne, nicht aber mit besseren Kenntnissen in Mathematik und Statistik.
 
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Für mich steht keinerlei Wert dahinter. Also nie investiert.

Ein alter Börsenspruch sagte einmal folgendes.

Ein Kurs ist nie zu hoch, wenn du einen Trottel findest der mehr zahlt.

Sehe die Krypto Scene als Hysterie wo die Initiatoren fest abzocken.

Bin halt ein konservativer Älterer.
 
Sehe die Krypto Scene als Hysterie wo die Initiatoren fest abzocken.
Agreed. und die Notenbanken haben die Grundlage geschaffen. Notenbanken verfolgen heutzutage alle möglichen politischen Ziele, ihre eigentliche Aufgabe aber immer weniger: Vertrauen in die Währung und den Wert des erarbeiteten Geldes erhalten.
Bei einer soliden Notenbankpolitik kommen keine Kryptowährungen auf.
 
Weil man Mathematik doch angeblich in der realen Welt im Allgemeinen und an den Kapitalmärkten im Speziellen nicht benötigt, tieferstehend ein Artikel aus dem Jahr 1998, in dem Prof. Schachermeyer dies offenbar ein wenig anders sieht.

Schachermayer sagte übrigens damals über Mathematik dass man sie im realen Leben nicht braucht.

Die Mathematik erobert die Börsen
Banken nutzen neueste Methoden der Finanzmathematik, um das Risiko von Börsentransaktionen zu vermindern. Auch Versicherungen können davon profitieren und Millionen Mark an Kosten sparen. Professor Walter Schachermeyer gab auf dem Weltkongreß Mathematik in Berlin Einblicke, wo man sich gegen Regen versichern kann und welche Macht die Mathematik auf die Finanzwelt hat.

Daß Finanzjongleure mit Devisen und Aktien spekulieren und dabei riesige Gewinne erzielen können, hat sich längst herumgesprochen. Genauso bekannt ist freilich das Risiko von Börsenspekulationen, deren Folgen auch ehrliche Händler überraschend treffen kann. Dieses Risiko läßt sich indes vermindern – mit moderner Mathematik. Ausgeklügelte Finanzprodukte erlauben es beispielsweise Unternehmern, sich gegen Kursschwankungen von Währungen oder Aktien abzusichern. Auch Versicherungen können die sogenannten Derivate nutzen, um aufwendige Rückversicherungen leichter und billiger abzuwickeln.
"Keine Bank, die auf dem wachsenden Markt der Derivate aktiv ist, kann mehr auf die neuen mathematischen Methoden verzichten, wenn sie konkurrenzfähig sein will", sagt Walter Schachermayer, Professor für Angewandte Mathematik und Statistik an der Universität Wien. "In den letzten Jahren gab es einen Boom in der Finanzmathematik. Absolventen dieses Gebiets haben keine Schwierigkeiten, interessante Jobs in Banken und Versicherungen zu finden." Auch akademisch wurde bereits Lorbeer verteilt. So ging der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften im vergangenen Jahr an Myron S. Scholes und Robert C. Merton, die zusammen mit ihrem 1995 verstorbenen Kollegen Fischer Black das mathematische Rüstzeug der neuen Finanztechnik entwickelten. Prof. Schachermayer selbst erhielt im Juli dieses Jahres die höchste wissenschaftliche Auszeichnung Österreichs, den mit 15 Millionen Schilling (ca. 2,1 Millionen Mark) dotierten Wittgenstein-Preis.

Das Prinzip der Derivate läßt sich mit einem konkreten Beispiel erklären. Ein Unternehmer aus Deutschland beispielsweise, der Küchenmaschinen in die USA exportiert, ist vom Dollarkurs abhängig. Sinkt der Dollar im Verhältnis zur Deutschen Mark, so muß der Unternehmer mit Gewinneinbußen rechnen. Deshalb möchte er sich gegen Kursschwankungen versichern. Seine Bank könnte ihm gegen eine Gebühr anbieten, auch noch in einem halben Jahr die Währungen zum aktuellen Dollarkurs zu tauschen. Ist der Wert des Dollers gleich geblieben oder gestiegen, so ist die Option auf den alten Währungstausch gegenstandslos, da der Unternehmer nun ohnehin gleich viel oder mehr Gewinn erwarten kann. Auch die Bank ist zufrieden; sie verbucht die berechnete Gebühr als Gewinn.
"Ideal wäre es nun, zwei Personen zusammenzuführen, die gegenläufige Risiken besitzen", erklärt Schachermayer. "Zum Beispiel wird ein amerikanischer Exporteur die gleichen Sorgen um den Wechselkurs haben wie der deutsche Unternehmer. Die beiden könnten ihre Risiken an der Börse gegeneinander aushandeln." Sich auf dem Finanzmarkt gegen Risiken abzusichern, ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Optionen, Futures und Swaps, wie die neuen Finanzprodukte heißen, werden nicht nur für Währungen benutzt, sondern auch bei Aktien und anderen Finanzprodukten.

Selbst Naturkatastrophen wie Sturm- oder Flutschäden werden an der Börse gehandelt. Die "Katastrophen-Bonds" nutzen aus, daß diese Art von Versicherung hervorragend zum Spekulieren einlädt: Die einen wollen sich gegen eventuelle Schäden absichern, die anderen übernehmen gern ein Teil des Risikos, weil sie damit auf schnellen Gewinn hoffen, wenn die Katastrophe nicht eintritt. Eine Schweizer Versicherung vergibt beispielsweise seit zwei Jahren "Hagel-Bonds", die sich nur dann auszahlen, wenn in einer genau definierten Region der Schweiz in einem bestimmten Zeitraum kein Hagel fällt. In Kalifornien kann man in gleicher Weise auf Regen spekulieren. Hier gibt es Derivate, die nur dann gewinnbringend sind, wenn auf dem Flughafengelände vom Herbst bis zum Frühjahr zwischen 43 und 69 Zentimeter Regen fällt.
"Die Grundidee jeder Versicherung ist es, Risiken auf viele Leute zu verteilen. Bei hohen Schadenssummen spannt ein Versicherungsunternehmen ein vielstufiges Netz von Rückversicherungen, um sich selbst abzusichern", erklärt Schachermayer den Erfolg dieser Finanzprodukte. "Das ist aber relativ teuer und schwerfällig gemessen an der Flexibilität der Finanzmärkte." Wem es also gelingt, Rückversicherungen auf den Finanzmarkt zu übertragen, der kann Millionen Mark an Verwalungskosten sparen.
Die Mathematik kommt ins Spiel, um den angemessenen Preis der Derivate zu berechnen. Dazu benötigt man Informationen darüber, wie sich Währungen oder Aktien zukünftig in ihrem Wert verändern oder wie oft Katastrophen zu erwarten sind. Natürlich können auch Mathematiker die Zukunft nicht vorhersagen, aber sie können aus vorhandenen Daten eine Wahrscheinlichkeitsverteilung ermitteln. Aus ihnen kann man dann mit Hilfe komplizierter Formeln einen fairen Preis für die Derivate ermitteln. In den 70er Jahren haben Black, Scholes und Merton hier Grundlegendes geleistet, doch noch heute gibt es einen hohen Forschungsbedarf. "Die mathematischen Modelle, die man zur Zeit benutzt, können noch wesentlich verbessert werden ", sagt Walter Schachermayer, der sich mit mathematischen Beweisen zentraler Prinzipien aus der Finanzwelt ein internationales Renomée verschafft hat. Zahlreiche private und universitäre Arbeitsgruppen in aller Welt forschen in der Finanzmathematik.


Quelle: Die Mathematik erobert die Börsen
 
Für Kauf/Verkauf ist Chartanalyse sinnlos weil man aus einer Kurve nicht auf die Zukunft schliessen kann,
Man kann sehr wohl Unterstützungszonen bzw. die Volumina herauslesen.
Für den Kurzfristigen Handel bzw. dem Schreiben od. Kaufen v. Optionen ist Chartanalyse sicherlich nicht sinnlos.
 
Weil man Mathematik doch angeblich in der realen Welt im Allgemeinen und an den Kapitalmärkten im Speziellen nicht benötigt, tieferstehend ein Artikel aus dem Jahr 1998, in dem Prof. Schachermeyer dies offenbar ein wenig anders sieht.



Die Mathematik erobert die Börsen
Banken nutzen neueste Methoden der Finanzmathematik, um das Risiko von Börsentransaktionen zu vermindern. Auch Versicherungen können davon profitieren und Millionen Mark an Kosten sparen. Professor Walter Schachermeyer gab auf dem Weltkongreß Mathematik in Berlin Einblicke, wo man sich gegen Regen versichern kann und welche Macht die Mathematik auf die Finanzwelt hat.

Daß Finanzjongleure mit Devisen und Aktien spekulieren und dabei riesige Gewinne erzielen können, hat sich längst herumgesprochen. Genauso bekannt ist freilich das Risiko von Börsenspekulationen, deren Folgen auch ehrliche Händler überraschend treffen kann. Dieses Risiko läßt sich indes vermindern – mit moderner Mathematik. Ausgeklügelte Finanzprodukte erlauben es beispielsweise Unternehmern, sich gegen Kursschwankungen von Währungen oder Aktien abzusichern. Auch Versicherungen können die sogenannten Derivate nutzen, um aufwendige Rückversicherungen leichter und billiger abzuwickeln.
"Keine Bank, die auf dem wachsenden Markt der Derivate aktiv ist, kann mehr auf die neuen mathematischen Methoden verzichten, wenn sie konkurrenzfähig sein will", sagt Walter Schachermayer, Professor für Angewandte Mathematik und Statistik an der Universität Wien. "In den letzten Jahren gab es einen Boom in der Finanzmathematik. Absolventen dieses Gebiets haben keine Schwierigkeiten, interessante Jobs in Banken und Versicherungen zu finden." Auch akademisch wurde bereits Lorbeer verteilt. So ging der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften im vergangenen Jahr an Myron S. Scholes und Robert C. Merton, die zusammen mit ihrem 1995 verstorbenen Kollegen Fischer Black das mathematische Rüstzeug der neuen Finanztechnik entwickelten. Prof. Schachermayer selbst erhielt im Juli dieses Jahres die höchste wissenschaftliche Auszeichnung Österreichs, den mit 15 Millionen Schilling (ca. 2,1 Millionen Mark) dotierten Wittgenstein-Preis.

Das Prinzip der Derivate läßt sich mit einem konkreten Beispiel erklären. Ein Unternehmer aus Deutschland beispielsweise, der Küchenmaschinen in die USA exportiert, ist vom Dollarkurs abhängig. Sinkt der Dollar im Verhältnis zur Deutschen Mark, so muß der Unternehmer mit Gewinneinbußen rechnen. Deshalb möchte er sich gegen Kursschwankungen versichern. Seine Bank könnte ihm gegen eine Gebühr anbieten, auch noch in einem halben Jahr die Währungen zum aktuellen Dollarkurs zu tauschen. Ist der Wert des Dollers gleich geblieben oder gestiegen, so ist die Option auf den alten Währungstausch gegenstandslos, da der Unternehmer nun ohnehin gleich viel oder mehr Gewinn erwarten kann. Auch die Bank ist zufrieden; sie verbucht die berechnete Gebühr als Gewinn.
"Ideal wäre es nun, zwei Personen zusammenzuführen, die gegenläufige Risiken besitzen", erklärt Schachermayer. "Zum Beispiel wird ein amerikanischer Exporteur die gleichen Sorgen um den Wechselkurs haben wie der deutsche Unternehmer. Die beiden könnten ihre Risiken an der Börse gegeneinander aushandeln." Sich auf dem Finanzmarkt gegen Risiken abzusichern, ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Optionen, Futures und Swaps, wie die neuen Finanzprodukte heißen, werden nicht nur für Währungen benutzt, sondern auch bei Aktien und anderen Finanzprodukten.

Selbst Naturkatastrophen wie Sturm- oder Flutschäden werden an der Börse gehandelt. Die "Katastrophen-Bonds" nutzen aus, daß diese Art von Versicherung hervorragend zum Spekulieren einlädt: Die einen wollen sich gegen eventuelle Schäden absichern, die anderen übernehmen gern ein Teil des Risikos, weil sie damit auf schnellen Gewinn hoffen, wenn die Katastrophe nicht eintritt. Eine Schweizer Versicherung vergibt beispielsweise seit zwei Jahren "Hagel-Bonds", die sich nur dann auszahlen, wenn in einer genau definierten Region der Schweiz in einem bestimmten Zeitraum kein Hagel fällt. In Kalifornien kann man in gleicher Weise auf Regen spekulieren. Hier gibt es Derivate, die nur dann gewinnbringend sind, wenn auf dem Flughafengelände vom Herbst bis zum Frühjahr zwischen 43 und 69 Zentimeter Regen fällt.
"Die Grundidee jeder Versicherung ist es, Risiken auf viele Leute zu verteilen. Bei hohen Schadenssummen spannt ein Versicherungsunternehmen ein vielstufiges Netz von Rückversicherungen, um sich selbst abzusichern", erklärt Schachermayer den Erfolg dieser Finanzprodukte. "Das ist aber relativ teuer und schwerfällig gemessen an der Flexibilität der Finanzmärkte." Wem es also gelingt, Rückversicherungen auf den Finanzmarkt zu übertragen, der kann Millionen Mark an Verwalungskosten sparen.
Die Mathematik kommt ins Spiel, um den angemessenen Preis der Derivate zu berechnen. Dazu benötigt man Informationen darüber, wie sich Währungen oder Aktien zukünftig in ihrem Wert verändern oder wie oft Katastrophen zu erwarten sind. Natürlich können auch Mathematiker die Zukunft nicht vorhersagen, aber sie können aus vorhandenen Daten eine Wahrscheinlichkeitsverteilung ermitteln. Aus ihnen kann man dann mit Hilfe komplizierter Formeln einen fairen Preis für die Derivate ermitteln. In den 70er Jahren haben Black, Scholes und Merton hier Grundlegendes geleistet, doch noch heute gibt es einen hohen Forschungsbedarf. "Die mathematischen Modelle, die man zur Zeit benutzt, können noch wesentlich verbessert werden ", sagt Walter Schachermayer, der sich mit mathematischen Beweisen zentraler Prinzipien aus der Finanzwelt ein internationales Renomée verschafft hat. Zahlreiche private und universitäre Arbeitsgruppen in aller Welt forschen in der Finanzmathematik.


Quelle: Die Mathematik erobert die Börsen

😂🤣
Gelungen. Vermutlich ein linkslinker Ideologe, dieser Schachermeyer. :haha:
 
daredevil ich muss dir widersprechen. Man kann auch aus Kaffeesud und Eingeweiden geschlachteter Hühner etwas für die Zukunft herauslesen..
Das einzige womit man sich wirklich einen Vorsprung verschafft sind Informationen für die Zukunft, die andere nicht haben. Mit Insiderinformationen kann man gross abkassieren; nicht aber mit Charttechnik. Charttechniker profitieren höchstens weil sie nebenbei mehr Informationen über die Firmen mitbekommen aber rein aus der Tatsache dass zuletzt hohe Volumina gehandelt wurden oder der Kurs in einem Abwärtstrend ist lässt sich nichts objektiv nichts ableiten.
Es zeigte sich auch dass willkürlich ausgewählte Portfolios oder solche von Affen mit Expertenportfolios ziemlich gleich abschneiden.
 
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