emotionale Intelligenz

Grade , was den Empathiebegriff angeht , so habe ich selbst schon mehrfach erlebt, dass sehr empathische Menschen irgendwann durch irgendetwas plötzlich in voellige Empathiebefreitheit switchen koennen und dabei dieses unnachvollziehbare Verhalten ihrerseits völlig adäquat finden.
Dabei war es dann so , dass erst dadurch herauskam, wie egoistisch bis narzisstisch diese Person war .
Aber vielleicht handelt es sich dann dabei eher um die Begriffsverwirrung von Empathie und Mitgefühl , wie auch schon erwähnt wurde .
Imho haben ausgeprägt empathische Menschen mehr Wahrnehmungsfähigkeit....sie spüren einfach mehr als andere.

Deshalb kommt es auch schneller zu Verletzungen, die für andere gar nicht als Verletzungsursache wahrnehmbar sind.

Eine durchaus normale Reaktion, wenn die Emotionen "drohen uns zu überwältigen" ist, dass man mehr oder weniger ins rational-funktionale umswitcht.

Ähnlich wie in einem Notfall, die einen können gar nix machen und die anderen reagieren hocheffizient - gespürt wird später.

Imho ist es sinnvoll, wenn man sowas wahrnimmt, einfach nachzufragen was jetzt passiert ist. Damit kann man das gleich klären und nachfolgende Misstimmungen und Irritationen vermeiden.
 
Mitgefühl / Empathie hängt für meine Begriffe jedenfalls sehr stark zusammen.

das kommt aber vermutlich daher, dass wir (in der regel) nur dann davon profitieren, einen besonders empathischen mensch vor uns zu haben, wenn dieser auch mitgefühl verspürt ...

empathie alleine, ohne mitgefühl, kann oftmals sehr grausam und entblössend, sich anfühlen ...

vielleicht also dadurch diese persönliche "enge/nähe” der zwei begriffe ... weil uns empathie ohne mitgefühl, eher nicht so interessiert.
 
Bitte, vielleicht betrachten wir Mal den Prozess und hängen uns weniger an diesen unpräzisen Begriffen auf?

Imho ist grundlegend, dass wir etwas sehen und die Gefühle des anderen automatisch mit "spiegeln"

Das heißt, die Gefühle anderer die über Mikromimik, Körperhaltung, Gestik, Stimme etc ausgesendet werden, machen etwas mit uns.

Reflexartiges Mitgähnen auszulösen ist imho ein lustiger, plakativer Versuch dazu.

Es gibt auch den Begriff der "Gefühlsansteckung" und Angst ist da ganz oben bei den leicht übertragbaren Gefühlen.

Wenn man sich dieser Mechanismen bewusst ist, kann man sich gut reflektieren und das gezielt bearbeiten. NLP setzt ja auf dieses Steckenpferd - und wird leider oft missbräuchlich verwendet....

Ich habe für mich den Unterschied analog zu Pferderassen gefunden.

Ein Vollblut Araber ist was anderes wie ein Haflinger. Und keines davon ist besser oder schlechter. Manches ist in manchen Situationen passender. Und wenn man verstehen WILL dann kann man auch mit beidem umgehen....

Die grundlegende Frage im Beziehungskontext ist imho....wo fühle ich mich "zu Hause, angekommen, verstanden" auch ohne kognitiver Übersetzungsarbeit
 
Hi,

Hm, ich weiß nicht, denn es ist ja auch so, dass es bei Empathie nicht nur darum geht, sich in andere Menschen reinversetzen zu können. Es geht ja auch um entsprechend richtige Reaktionen und Handlungen, wenn man sich in die Gefühlswelt des anderen Menschen hineinversetzen kann.

stell Dir vor, ein Arzt, der jedes mal, wenn er Eltern mitteilen muss, dass ihr Kind bald stirbt oder gestorben ist, einen Nervenzusammenbruch bekommt, weil er so empathisch wäre.

Die Sensibilität für anderer Menschen Gefühle und die Reaktion darauf müssen getrennt sein.

LG Tom
 
Hi,



stell Dir vor, ein Arzt, der jedes mal, wenn er Eltern mitteilen muss, dass ihr Kind bald stirbt oder gestorben ist, einen Nervenzusammenbruch bekommt, weil er so empathisch wäre.

Die Sensibilität für anderer Menschen Gefühle und die Reaktion darauf müssen getrennt sein.

LG Tom
Genau deshalb flüchten die meisten emotional aus der Situation und schalten auf rational - funktional um.

Man kann lernen mit solchen Situationen umzugehen, trotzdem gefühltermassen anwesend zu sein...ohne zusammenzubrechen
 
stell Dir vor, ein Arzt, der jedes mal, wenn er Eltern mitteilen muss, dass ihr Kind bald stirbt oder gestorben ist, einen Nervenzusammenbruch bekommt, weil er so empathisch wäre.

Die Sensibilität für anderer Menschen Gefühle und die Reaktion darauf müssen getrennt sein.

deshalb könnt ich so einen Beruf auch nie im Leben ausüben. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi,



stell Dir vor, ein Arzt, der jedes mal, wenn er Eltern mitteilen muss, dass ihr Kind bald stirbt oder gestorben ist, einen Nervenzusammenbruch bekommt, weil er so empathisch wäre.

Die Sensibilität für anderer Menschen Gefühle und die Reaktion darauf müssen getrennt sein.

LG Tom
Trotzdem oder gerade deswegen ist es notwendig , Empathie zu lernen und gleichzeitig auf eine gewisse Distanz zu gehen .
Hier das richtige Maß zu finden den zweiten Nähe und Distanz ist oftmals eine Kunst , was aber trotzdem nicht heisst , dass dieser Prozess nicht auch im einem selbst ( Arzt ) weiterwirkt .

U d gerade deswegen ist hier auch Supervision erforderlich .
 
Das kann ich so nicht unterschreiben.
Empathie kann man davon unabhängig entwickeln.

eine exklusivität durch erziehung, war nicht gemeint ... sondern dass erziehung einen massiven einfluss darauf hat.
man kann fast alles unabhängig von erziehung auch entwickeln, aber dennoch hat die erziehung (wenn vorhanden) sehr stark darauf einen einfluss ... dadurch wird empathie durchaus sehr abhängig davon, _welchen_ einfluss die erziehung darauf hat :)
 
eine exklusivität durch erziehung, war nicht gemeint ... sondern dass erziehung einen massiven einfluss darauf hat.
man kann fast alles unabhängig von erziehung auch entwickeln, aber dennoch hat die erziehung (wenn vorhanden) sehr stark darauf einen einfluss ... dadurch wird empathie durchaus sehr abhängig davon, _welchen_ einfluss die erziehung darauf hat :)

Ich habe dich schon richtig verstanden und sehe es trotzdem anders. ;)
 
Das sage ich so nicht.

moch mi ned narrisch ... wenn du das nicht sagst, sagen wir eh scho fast dasselbe :lol:

Nur es gibt Eltern die in keinster Weise empathisch sind und deren Kinder sehr wohl.
Andersrum genau so natürlich

absolut, ja ... ich bin ja nicht zwingend der meinung, dass empathie selbst notwendig ist um kindern die erziehung zu geben, die für empathie förderlich ist.
ich finde zB die simple "weisheit", in frühen jahren, dass man anderen nicht das antun soll, was man nicht selbst angetan bekommen möchte, sehr wichtig für die empathische entwicklung ... nicht als einziger baustein, immerhin ist das noch keine empathie, sondern einfach nur rücksichtnahme mit einem touch egoismus, aber es fördert bereits sehr früh die entwicklung von empathie, weil es dem kind beibringt, in diesem kontext die gefühle des gegenübers zu hinterfragen, und dadurch kann im kindesalter massivst empathie entwickelt werden.

das war nicht so steif zu verstehen, dass man da "eigene erkenntnisse ans kind weitergibt".
eher so zu interpretieren, dass ein gewisses "klima" von zuhause kommen sollte, um über die kindheit hinweg, das eigene empathische potential überhaupt auszuschöpfen ... :)
 
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