Entscheidung

Oft sind Männer schuld, aber auch die Damen sind keine Unschuld Lämmchen...

Mit Schuld kommt keiner weiter. In keiner Situation im Leben, und in keiner Beziehung, egal ob als Partner, Freund oder "Mitmensch".
Schuld ist das dämlichste aller Konstrukte, es kann und muss jeder lernen, sich seinen eigenen "Anteil" an all den vermeintlichen Dramen des Lebens anzusehen, wo man gerne irgendwem die Schuld geben möchte.

Alles Gescheiterte endet in der Analyse auch immer im eigenen Versagen, egal ob man "zu dumm" war, "zu blind", "zu nachlässig".. und auch damit kommt man nicht weiter, wenn man dann sich selbst die "Schuld gibt". Schuld ist sinnlos. Je nüchterner man lernt, seine eigene Verantwortung sich selbst gegenüber wahrzunehmen, und auch den anderen einfach nur "zu begreifen" (aber nicht zu verurteilen) umso schneller kommt man aus der Schuld-Falle raus. Das erfordert ein gewachsenes, starkes "Ich", das erkennt, das nur gekränktes Ego, eigenes Unvermögen, Scheitern, EIGENE Fehler usw. einer der kausalen Gründe waren, dass die Situation so geendet ist. Man übernimmt dafür die Verantwortung, wächst daran, und ändert sich. Und nicht den anderen, indem man ihm mit Schuld bewirft, bis er aufgibt, damit man selbst "unbeschadet" weitermachen kann wie man eben ist.

Vergesst doch mal lieber die Schuld-Diskussionen, die führen nur zu Hass und Abwehr, und selten zu Verstehen, Einsicht und Verzeihen und persönlichem Wachstum.
Ist halt immer die billigste Variante, auszuloten "wer mehr Schuld hatte". Bringt das was? Ob zu 10% "mitzerstört" oder 20%... oder 80%... ändert nichts.

Zu verstehen, was man selbst anders tun hätte können und WARUM der andere so gehandelt hat, ändert vielleicht auch nichts mehr am "Ende einer Beziehung", aber rettet vielleicht die nächste.
 
Ja, die liebe Schuld, ich bin schuldig, sobald ich auf der Erde geboren bin, danke Kirche!

Ich bin schuld, wenn ich etwas entschieden habe, bin schuld, wenn ich etwas gemacht habe, gut oder schlecht, egal, ich bin schuld.

Was heißt das, Schuld sein ist etwas ganz normales, wie heisses oder kaltes Wasser ... die Nächte sind jetzt so lang, unerträglich lang, ja es ist stade Zeit, Weihnachtszeit, Böller-Schützen knallen ihre Patronen raus, machen eine halbe Stunde lang Lärm, die sind jetzt schuld, daß ich mich ärgern muß ... weil das so ein Schmarr'n ist für mich ... für die Böllerschützen ist es das Schönste auf der Welt, endlich mit dem Karabiner knallen dürfen ... wie schön es doch knallt!

Sie sind schuld, daß es so schön knallt, sie sind schuld, daß ich mich so aufregen muß, weil das braucht es doch nicht.

Egal, ich kann nix machen, darum lass ich es jetzt, wer schuld ist oder nicht. Es ist doch sowieso so wie es sein muß ... so wie du deine Welt erschaffst ... wahrscheinlich dachte ich an die Böllerschützen ... und Peng!! ... schon schießen sie drauf los. Wer ist also schuld? Ja ich halt, weil ich an sie gedacht habe ... ich bin schuld, daß ich mich jetzt ärgern muß und sie eine Mordsgaudi haben ... So ist es nicht nur in der Weihnachtszeit ... Ursache und Wirkung ... Schuld ist der, der etwas in Bewegung setzt in der Welt ... und daß sind beileibe nicht die anderen ... DAS BIST DU SELBST !!!

Dieser Text ist frei erfunden ... er kam einfach so aus meinem Hirn ... trotzdem Schöne Weihnachten!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja dieser "Text" ist zweifelsfrei beachtenswert.
Ursache und Wirkung sind eines, Schuld-Opferrolle oder Eigenverantwortung ist dennoch freie Entscheidung.

Weder ist die Kirche Schuld, dass man ihr glaubt, noch der Böllerschütze an dem Umstand, keine Oropax zu tragen oder irgendwo zu sein, wo es einen nicht stört.
Es ist nicht das, was ist, das Problem, sondern das, wie darauf reagiert wird. Denn das liegt in der Eigenverantwortung.
Man kann auch Opfer spielen und sagen, "die Ursache liegt dort, ich konnte nichts tun...ich war ohnmächtiges Opfer".
Man hat immer eine Wahl, auch die Wahl sich zu verändern. Aber nur sich. Nicht die anderen...
Sonst wird das Leben mühsam.... ;)

trotzdem Schöne Weihnachten!

Da schließe ich mich zu 100% an... im wahren Geiste des Festes.
 
Warum können Männer/Frauen, keine Entscheidung treffen, ob sie in der Beziehung bleiben wollen oder nicht?
Was hindert sie/ihn daran diese zu beenden?
Liegt es einfach daran, dass es bequem ist, so wie es ist?
Ist es alles nur Gewohnheit? (Wenn ja, warum dann noch???)

Dummfug. Die Hälfte aller Ehen wird statistisch geschieden. Möchtest du 100% aller Ehen geschieden sehen?
 
Ja, das frage ich mich auch immer. Da soll es sogar welche geben die ihre virtuelle Lust daraus ziehen sich permanent über Zumpferlavas zu echauffieren. Oder gar welche, die fremde Profile durchforsten und als selbsternannte Blockwarte Bilder melden...


Das sind sehr oft Personen mit Bildrechten oder Abmahnanwälte.
 
Warum können Männer/Frauen, keine Entscheidung treffen, ob sie in der Beziehung bleiben wollen oder nicht?

Ich benutze jetzt mal die männliche Form, soll aber für beide Geschlechter gemeint sein, nur dann kann ich es selbst nimmer lesen. :(

Ich war dumm und habe einen Aspekt gar nicht bedacht.

Vielleicht liegt es ein wenig daran, wie man den Beginn der Beziehung eingerichtet hat.

1. Liebe auf den ersten Blick, ja die gibt´s, enorme Anziehung gibt ebenfalls, wenn das da ist natürlich auch den Drang sich zu fühlen und Sexualität zu leben.
Wenn man als Paar entscheidet zusammen leben zu wollen, ist alles eitle Wonne. Viele sind damit zufrieden, der Alltag kehrt ein.
Dass es einige gibt, die lange Sehnsucht hatten mit jemanden einzuschlafen und aufzuwachen und einen passenden Sexualpartner ohne die Sehnsucht sich auszutauschen, wirklich rauszukriegen wie der Partner tickt, zufrieden mit dem Ist-Stand sind gibt´s.
Man kann zusammenziehen ohne sich detailliert kennen gelernt zu haben und auch kein Interesse daran haben, alles o.k.

2. Dann gibt´s noch die, wo es vorab schon schwierig ist. Anziehung ja, lange Nächte Plaudern sich austauschen, erzählen und nachfragen.
Da weiß man vorher schon, wann er aufsteht, welchen Kaffee er trinkt, was und ob er Tiere, Kinder mag, was an Verwandtschaft so kreucht und fleucht, man kennt seine Vorlieben nicht sexuell, weiß woran sein Herz hängt, wichtig wie er mit Geld und Ressourcen umgeht, wie die letzte Trennung lief und wie er zum Expartner steht, was er über die Umwelt, Politik, etc. denkt.
Man kennt seine Werte und gibt auch die eigenen bekannt.
Eigentlich sich langsam und solide annähern, abgleichen, Gegensätze gangbar machen, Lösungen finden, wo es noch lange keine "gemeinsam" gibt. Ganz einfach Schritt nach Schritt vorwärts gehen, von Anfang an.

Beides passt und ist in Ordnung, wie es ist.
Zwei mit ähnlichem Naturell, mal großartig.
Paar lebt zusammen, hat sich entschieden.

Wenn es nun zu einer Krise kommt?

Ich denke, dass da die Erfahrungen des Anfangs sich am ehesten widerspiegeln.
Es ist wieder eine Zeit die sehr emotional und aufwühlend ist.

1. Die Ersten werden sich vielleicht leichter tun, es kurz und bündig zu machen.
Entweder der Entschluss zum Kompromiss oder eben Trennung und man sieht sich nimmer/so wenig als möglich.
Rasch laut und aufbrausend.

2. Die Zweiteren haben schon einmal gemeinsam nach Lösungen gesucht, abgewogen, geschaut was für den anderen und sie selbst passt, eine Kommunikationsebene ganz am Anfang bereits geschaffen auf die sie zurück greifen können, um entweder in der Konfliktlösung oder eben in der Trennung, ruhig und auch in langsamen starken Schritt das Beste für ein gemeinsames/getrenntes Weitergehen, ohne dass es sich nach madigen Kompromiss oder kompletten zwischenmenschlichen Cut anfühlt, zu finden.
Denn irgendwie ist sich Kennenlernen und gemeinsam leben zu wollen nicht ganz konfliktunähnlich auch wenn es beseelt von der gemeinsamen Zukunft ist.

Die Frage warum fällt es so schwer sich zu entscheiden, liegt ein bisserl darin, wie man sich eingerichtet hat.

1. Die Ersteren verlassen sich sehr auf die Emotion, hören auf ihr Herz, wollen es rasch ohne langes sich Auseinandersetzen mit dem anderen und seinem bisherigen Lebensweg.
Die gehen mit Konflikten bis hin zu Trennung vor, wie beim Kennenlernen - die Grundstruktur des Menschen bleibt ja unverändert.

2. Die Zweiteren legen Wert drauf sich langsam und Stück nach Stück kennen zu lernen, wägen zeitgleich auch mit dem Kopf ab, ob sie mitkönnen oder wollen.
Die Frage warum es so nicht mehr passt, können sie leichter beantworten, weil sie es gewöhnt sind, zu werten und zu überlegen, sowie darüber zu sprechen, auch wenn dieser Anlass nicht so hormonschön ist.
Die gehen mit Konflikten bis hin zu Trennung vor, wie beim Kennenlernen - die Grundstruktur des Menschen bleibt ja unverändert.

Es kotzt mich zwar an Phrasen zu dreschen: Wie man sich bettet, so liegt man.

Konflikte mit hohem emotionalen Gehalt, die Grundeigenschaften des anderen und die eigenen kennt man, damit muss man sich genau dann ganz extrem auseinandersetzen.

Da kann schon das Herzblut um Mitternacht verbal durch´s Haus spritzen.
Wie beim Kennenlernen, der Fokus liegt auf dem anderen und den Abstand den man zum Gegenüber haben will.
Das kann schon heftig sein.

Schmerzvermeidung geht nur indem zwei sich einigen gemeinsam nicht hinschauen zu wollen, weiter zu machen, den Konflikt auszublenden, sich dem nicht stellen, Veränderung als beängstigend und negativ empfinden UND dem anderen nicht mal mehr so nah sein wollen um sich anständig zu trennen. Man ist sich nicht mehr Gefährte, sucht sein eigenes Ding (nicht nur sexuell) alleine und möglichst heimfern durchzuziehen um so wenig als möglich Berührungspunkte zu haben.
UND auch das kann durchaus seine Vorteile haben - auch wenn es nonverbal statt findet.

...mal so ein Ansatz, dass das End am Anfang liegen könnte. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
...mal so ein Ansatz, dass das End am Anfang liegen könnte. :)

Das ist unglaublich toll analysiert, :up::up::up:

Und der Schluss-Satz ist für mich auch eine Variante der Erkenntnis, dass alles "Ende im Außen/Anderen" ursächlich am Anfang also im "Innen/im Selbst" liegt.
Was auch immer der Andere spiegelt, warum auch immer "der andere versagt" oder wütet, oder Schmerzen hat oder zufügt, der Anfang ist immer (auch) in einem Selbst. Es passiert nichts grundlos, oder ohne "trigger" oder ohne Mit-Beteiligung an den Mustern des anderen.

Wenn man die Wurzel des Dramas jedes Konflikts verstehen will, und in Zukunft vermeiden will, endet man in der Analyse und Selbstreflexion immer in sich selbst, in seiner Eigenverantwortung ruhend, verstehend und mitfühlend mit sich aber auch dem anderen, und dann endet der Konflikt auch ohne diesen aggressiven, zerstörerischen Akt der Schuld-Verteilung und Verurteilung.

Der Anfang aber auch das Ende des Konflikts ist immer das Nicht Erkennen/Erkennen und Nicht Verstehen/Verstehen der (eigenen) Muster. Wer glaubt, der andere müsse/könne zu 100% in die Verantwortung gezogen werden, ist halt etwas blind und zu schwach sich selbst anzusehen, oder noch nicht fähig in der Ruhe zu bleiben, wenn es um sein eigenes Scheitern und Versagen geht. DORT hinzusehen tut weh, es macht manche traurig, manch einer empfindet Scham, andere Angst oder Aggression.

Aber letztlich, wer sich diesem Prozess nicht stellt, "verbraucht" einfach einen Partner nach dem anderen, und fragt sich, warum sich die Dinge ständig wiederholen... mit anderen Gesichtern, aber den selben Emotionen und Problemen.
 
Warum können Männer/Frauen, keine Entscheidung treffen, ob sie in der Beziehung bleiben wollen oder nicht?
weils da keine entscheidung gibt.
das gefühl, ob man will, oder nicht, kann grundsätzlich jeden moment durch "neue erkenntnisse" etc aufs neue beeinflusst werden ... und genau dieses spiel durchlebt man besonders intensiv, wenn es konflikte gibt ... einige argumente sprechen für das bleiben, andere zeigen auf die tür ... und es gibt nur selten wirklich einen "sieger" dieses kampfes, meistens reichts einem einfach nur und man festigt sich auf eine entscheidung, weil man gar keine lust mehr hat, sich entscheiden zu müssen ;)
 
Ich halte nicht mit mit all den philosophischen Ausführungen hier.

Bin sehr entscheidungsfreudig und lösungsorientiert. Ein totes Pferd reite ich nicht, hab ich noch nie, ich bin für klare und deutliche Worte, hatte nie die Ambitionen, mich ewig lang durchzuwurschteln und bin kein Freund von "Hinauszögern". Das betrifft nicht nur Paarbeziehungen, auch Job, Wohnung, Bekanntschaften, ... . Mit gutem Wind auseinanderzugehen hat mich in meinem Leben mehr weitergebracht als alles ewig zu zerkauen und dann erst unverdaut auszuspucken (ist ja nicht so, dass ich das nicht auch ausprobiert hätte).
 
Ich halte nicht mit mit all den philosophischen Ausführungen hier.

Bin sehr entscheidungsfreudig und lösungsorientiert. Ein totes Pferd reite ich nicht, hab ich noch nie, ich bin für klare und deutliche Worte, hatte nie die Ambitionen, mich ewig lang durchzuwurschteln und bin kein Freund von "Hinauszögern". Das betrifft nicht nur Paarbeziehungen, auch Job, Wohnung, Bekanntschaften, ... . Mit gutem Wind auseinanderzugehen hat mich in meinem Leben mehr weitergebracht als alles ewig zu zerkauen und dann erst unverdaut auszuspucken (ist ja nicht so, dass ich das nicht auch ausprobiert hätte).

Ist bei mir auch so.
 
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