Erwartungshaltungen oder doch nur gegenseitiges „Druck erzeugen“

wir leben in einer gesellschaft der forderungen und völligen überforderung, sind umgekehrt aber aufs schrankenlose bekommen und konsumieren konditioniert. weil sich gerade im immateriellen bereich keine balance von angebot und nachfrage ergibt, spießt sich das völlig. daher stellen die meisten die forderungen, die an einen selbst gerichtet wären, auf durchzug. sprich: geben den druck voll weiter.

dass das nicht nur in einer krise, sondern in einem völligen zusammenbruch endet, ist meiner ansicht nach vorprogrammiert. jeder hat nur eine gewisse menge an energie und leidensfähigkeit mit auf dem weg. ist das überschritten, kippt das system. wobei zu berücksichtigen ist, dass ab einem gewissen punkt (burnout, depression und ähnliche situationen) sogar das nachladen der batterien nimmer funktioniert. das ist wie mit einer solchen mit memory-effekt. dann geht auf einmal nix mehr.

wo und wie sich das ganze dann entlädt, ist nicht vorhersehbar. auch nicht gegen wen: gegen sich selber, die schwächsten, einen scheinbaren feind oder wen/was auch immer.
 
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Wenn man keine Erwartungen hat, gibt es keine Enttäuschung, stimmt schon.
Aber ebenso keine Freude und Euphorie.
Wie auch, so ganz ohne Erwartung und Hoffnung?
Ich finde, es besteht ein Unterschied zwischen Erwartung und Hoffnung.
Erwartung ist für mich etwas, von dem ich fix ausgehe.
Hoffnung ist etwas, das zuletzt stirbt und gehört für mich in eine andere Kategorie.
Sich etwas erhoffen kann gut gehen oder auch nicht. (Ich glaub du meintest in dem Kontext ein Hoffen auf etwas.)

Aus meiner Erfahrung ist es - gemäß der direkten Rückmeldung von meinen Kennenlerntreffen-Männer im EF - so gewesen, dass mir immer wieder bei Treffen gesagt wurde, sie hätten sich z.B. das Küssen und Kuscheln gar nicht erwartet. Und dass sie voll happy sind, dass dies aber doch nun so gekommen sei. (Durch meine mitgebrachte Picknickdecke, um sich bei Bedarf ins Grüne zu legen, an einem schönen, sonnigen Tag im Zuge des Kennenlernspaziergangs.)
 
Wie wir uns fühlen hängt ganz stark von unserem Umfeld ab. Dessen war ich mir besonders bewusst, als mir das Leben Kompetenzen zu übertragen begann: als Vater von fünf Kindern war ich bemüht, ihr Selbstvertrauen zu stärken, als Lehrer war ich bemüht sie zu fördern, ohne sie zu überfordern, und als Politiker nahm ich die Anliegen der Bevölkerung ernst. So kann ich im Alter zufrieden auf mein Leben zurückblicken.
Es scheint mir unerlässlich zu sein, von Zeit zu Zeit zu prüfen, ob man seine Aufgaben verantwortungsbewusst erfüllt.
 
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