Frage an alle in offenen Beziehungen

Mitglied #600381 schrieb:
Zu dem Thema kann ich ein bisschen was beisteuern. Mein Ex und ich haben unsere Beziehung nach einigen Jahren geöffnet. Zu dem Zeitpunkt war zwischen uns sexuell schon lange nicht mehr wirkliche Erfüllung da und wir haben gehofft, mit diesem Schritt ein bisschen Druck dahingehend rauszunehmen und uns eventuell neue Impulse von außen holen zu können. Ich bin leider ziemlich schnell draufgekommen, dass mir mehr als nur Sex gefehlt hat, sondern wirkliche Intimität, Leidenschaft, Gefühle, sich fallen lassen und so sein können, wie ich wirklich bin und mich angenommen und richtig geliebt fühlen. Und das alles kann dir reiner außerehelicher Sex eben nicht geben. Als mir das klargeworden ist, ist auch die Beziehung sehr schnell zu Ende gegangen. Das heißt überhaupt nicht, dass solche Beziehungsmodelle generell zum scheitern verurteilt sind - bei mir war es allerdings so. Weil mir klargeworden ist, was für Dinge mir in meiner Beziehung eigentlich wirklich gefehlt haben (weit über den bloßen sexuellen Akt hinausgehend).
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ja so kann das dann sein man verändet seinen blickwinkel und sieht auf einmal dann auch dass mehr als nur sex und aufmerksamkeit in der beziehung fehlt. wie man dann damit umgeht ist eben auch individuell manche arbeiten daran und versuchen mängel zu beheben andere finden das dann wo anders und die beziehung ändert sich verlagert die schwerpunkte....
meine jetzige freundin hat eben das bedürfnis mit jungen menschen zusammen auch etwas zu erleben und ich bin eben in den kreisen nicht zu hause könnte ja ihr vater sein.... ich würde mich da zwar einfügen können aber die akzeptanz wäre halt nicht immer gegeben.... ist leider so dass man dann als sugardaddy oder suggargirl gesehen wird und das trifft eben bei uns nicht zu. unsere beziehung ist über den sex gekommen und hat sich darauf aufgebaut. und es ist weit aus mehr geworden als nur sexuelle anziehung und das eben offen und frei ohne exklusive besitzansprüche
 
Mitglied #617792 schrieb:
Das erste was meine Frau gesagt hat war "Was definitiv nicht in Frage kommt, ist ein Bordellbesuch!".
Für mich ich das sonnenklar und ich hab mich gewundert, dass sie das überhaupt erwähnenswert findet... 😬

Eben. Was mir mit Abstand am meisten fehlt, ist die Lust an der Lust. Sowohl an ihrer als auch an meiner.
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genau das gegenseitige sexuelle verlangen die lust auf die lust und eben auch das wirkliche interesse daran
 
Mitglied #506400 schrieb:
Aber als Notlösung, weil man ein Problem nicht lösen will? Mehr als bescheuert.
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Danke für deine ausführliche Antwort. Ich bin da anderer Meinung. Ich denke, nicht jede Lustlosigkeit ist medizinisch indiziert.
Ich vermute eher, dass es mehr Männer und Frauen gibt, bei denen das so ist und die da nicht darüber sprechen/sich das nicht eingestehen, damit sie nicht als "unnormal" abgestempelt werden... 🤔
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
lustloser sex kann eben auch eine beziehung belasten. wenn man die lust aufeinander nicht wieder findet kann es schwierig werden
 
Wenn eine Beziehung kaputt ist, wird sie mit und ohne Seitensprung auseinander gehen. Außer die Abhängigkeit ist sehr groß, dann haltet sie auch den Seitensprung aus.

In meiner Ehe hatte ich nach 16 Jahren eine höchst belebende 2. Beziehung für 1,5 Jahre. Wie du hoffst hat das mir viel Druck aus der Ehe genommen. Ich war auch viel entspannter daheim. Leider hat der Mann meiner Freundin darauf bestanden, dass sie diese Beziehung beendet.
Einige Jahre später war ich dann geschieden.

Konklusio: Lügen ist ein massiver Vertrauensbruch. Meine Erfahrung war definitiv positiv.

In unserer Gesellschaft wird Sex sehr schnell mit monogamer 2er-Beziehung gleich gesetzt. Da sind viele "Programmierungen" dabei.
Andere Gesellschaften (z. B. In Bhutan) ist beides üblich. Eine Frau heiratet 2 Männer, 1 Mann 2 Frauen. Der letzte König dort hat 4 Schwestern geheiratet. Auf jedem offiziellen Foto sind alle 5 zu sehen.
Wird der PartnerIn als Besitz betrachtet wird es schwierig - mit und ohne offene Beziehung
 
ich führe seit über 10 jahren ein ähnliches arrangement
seine lebenspartnerin war noch nie am sex interessiert, es lief lange nichts bis sie ihm vorschkug sich eine geliebte zu suchen, die wollte sie aber kennenlernen. der antrittsbesuch wo die "rahmenbedingungen" geklärt wurden war war schon etwas schräg aber ich mag sie. und die beziehung funktioniert gut für alle. ich darf ab und zu fremd gehen was ich sehr selten nutze und erzähl ihm dann davon. er ist mir treu, mit ihr läuft nix mehr
 
Bei uns kam der Vorschlag von ihr. Zu den zugrundeliegenden Gedanken möchte ich nicht vorgreifen

Wichtig ist (war bei uns), viel zu sprechen über Ängste, Grenzen, Erwartungen bevor "aktiv" geöffnet wird.
Auch das immer wieder nachschärfen, ob es noch für beide passt sollte regelmäßig gemacht werden
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied #143618 schrieb:
ich führe seit über 10 jahren ein ähnliches arrangement
seine lebenspartnerin war noch nie am sex interessiert, es lief lange nichts bis sie ihm vorschkug sich eine geliebte zu suchen, die wollte sie aber kennenlernen. der antrittsbesuch wo die "rahmenbedingungen" geklärt wurden war war schon etwas schräg aber ich mag sie. und die beziehung funktioniert gut für alle. ich darf ab und zu fremd gehen was ich sehr selten nutze und erzähl ihm dann davon. er ist mir treu, mit ihr läuft nix mehr
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Antrittsbesuch...😂
Sehr geil!
Tolle Sache!
 
es war auch eine wirklich skurrile situation
es wundert mich selbst dass sowas langfristig funktionieren kann, vor allem für ihn
aber das tut es
 
Mitglied #357350 schrieb:
lustloser sex kann eben auch eine beziehung belasten. wenn man die lust aufeinander nicht wieder findet kann es schwierig werden
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Genau das. Und wir suchen jetzt eben nach Möglichkeiten, dass sie nicht das Gefühl hat mir um meinetwillen was vorspielen zu müssen und ich nicht das Gefühl, dass sie eigentlich keine Lust hat und nur mirzuliebe "mitmacht".

Wie das dann konkret aussehen kann, ist längst noch nicht final besprochen. In der Deutlichkeit ist das ja auch erst seit ner knappen Woche Thema. Da gibt's noch viel zu besprechen und zu überlegen.
 
Mitglied #617792 schrieb:
Genau das. Und wir suchen jetzt eben nach Möglichkeiten, dass sie nicht das Gefühl hat mir um meinetwillen was vorspielen zu müssen und ich nicht das Gefühl, dass sie eigentlich keine Lust hat und nur mirzuliebe "mitmacht".

Wie das dann konkret aussehen kann, ist längst noch nicht final besprochen. In der Deutlichkeit ist das ja auch erst seit ner knappen Woche Thema. Da gibt's noch viel zu besprechen und zu überlegen.
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Und für dich ist es kein Problem, dass du dir alles „befriedigende“ außerhalb holen musst und nicht mit der Frau, die du lebst, erleben kannst?
 
Mitglied #617792 schrieb:
Genau das. Und wir suchen jetzt eben nach Möglichkeiten, dass sie nicht das Gefühl hat mir um meinetwillen was vorspielen zu müssen und ich nicht das Gefühl, dass sie eigentlich keine Lust hat und nur mirzuliebe "mitmacht".

Wie das dann konkret aussehen kann, ist längst noch nicht final besprochen. In der Deutlichkeit ist das ja auch erst seit ner knappen Woche Thema. Da gibt's noch viel zu besprechen und zu überlegen.
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Find ich gut
Warum vieles für weniges aufgeben

Aber ja, bitte bitte bitte viel und offen sprechen und langsam starten
 
Mitglied #579507 schrieb:
Find ich gut
Warum vieles für weniges aufgeben

Aber ja, bitte bitte bitte viel und offen sprechen und langsam starten
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Ich empfinde sexuelles Ungleichgewicht, keinen Sex miteinander und keine Lust aufeinander nicht als "weniges"...
Ich frag mich immer wieder wie man sich einreden kann, dass alles passt, wenn mein Partner nicht mehr mit mir ficken will.
 
Mitglied #470492 schrieb:
Ich empfinde sexuelles Ungleichgewicht, keinen Sex miteinander und keine Lust aufeinander nicht als "weniges"...
Ich frag mich immer wieder wie man sich einreden kann, dass alles passt, wenn mein Partner nicht mehr mit mir ficken will.
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Ich habe nicht die Erwartung, dass ein Mensch alle Bedürfnisse eines anderen vollständig erfüllen muss.
Diesen Druck möchte ich niemandem aufbürgen.
 
Mhm mal sehen dass ich das gut ausdrücken kann 😉 grundsätzlich ist es nie einfach das anzusprechen weil du in deinem Gegenüber sofort triggerst "bin ich zu wenig? Reiche ich nicht aus?". Ich hab damals einen super tollen Blog gelesen und die hat das einfach wunderbar beschrieben. Hier geht es weitaus weniger um den Sex per se.

Für mich war da dieser große Drang nach persönlichen Wachstum, frei zu äußern was ich mir wünsche, gerne ausprobieren möchte etc. ohne dafür gleich verurteilt zu werden oder die Wahl haben zu müssen zwischen Scheidung oder meine Bedürfnisse zu ignorieren.

Allein der Gedanke alle Freiheiten zu haben, ist für mich schon viel wert

Ich konnte in dem letzten Jahr so viel über mich lernen, ich habe Menschen getroffen aus denen ich lernen konnte und die emotionale Bindung zu meinem Mann war nie so stark wie jetzt. Dieses Gefühl völlig frei zu sein ist einfach unbezahlbar, für uns !

Ja der Anfang war mehr als holprig, aber mit aktuellen Stand würde ich nichts ändern wollen.
 
Mitglied #470492 schrieb:
Ich empfinde sexuelles Ungleichgewicht, keinen Sex miteinander und keine Lust aufeinander nicht als "weniges"...
Ich frag mich immer wieder wie man sich einreden kann, dass alles passt, wenn mein Partner nicht mehr mit mir ficken will.
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Es ist nicht immer sexuelles Ungleichgewicht der Grund, da gibt es doch einiges mehr...
 

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