Gewalt an Schutzbefohlenen

E

Gast

(Gelöschter Account)
Wenn ein Erwachsener seine Kinder schlägt, wird es oft entschuldigt das er auch eine schwere Kindheit hatte. Habe kein Verständnis für diese Aussage, ich wurde selbst oft von meinen Vater mit dem Gummischlauch geschlagen . Durfte selber mit meiner Frau 2 Kinder grossziehen und habe nie die Hand gegen sie erhoben- Meine Mutter starb als ich 11 Monate alt war bei der Geburt meines Bruders , und hatte noch einen 3 jahre alten Bruder. Mein Vater war aus Voralberg wo er von seinem Stiefvater geschlagen wurde und hat nahtlos bei uns weitergemacht. Denke es liegt an uns den Teufelskreis zu durchbrechen. LG G. von Einem
 
Viele durchbrechen den Teufelskreis, einige leider nicht. Oft ist es so, wenn häusliche Gewalt "vererbt" wird, liegts oft daran, dass wenig positive Vorbilder gibt. Auch mangelnde Kommunikationsfähigkeit. Ich komme ebenfalls aus einer Familie, bei der Gewalt, sei es verbal oder physisch allgegenwärtig war. Gewalt an Kindern ist immer ein Versuch von Dominanz und Macht. Dem Teufelsreis zu entkommen, ist wichtig. Kinder können einen schon wahnsinnig machen, aber oft ist das ein Zeichen von Überforderung. Bevor man also die Hand oder die Stimme erhebt, ist es wichtig, die Reißleine zu ziehen. Was hat die Gewalt mit einem selbst gemacht? Hat uns "die xunde Watschen" wirklich nicht geschadet oder hat sie uns über Jahre permanent kleine und große Wunden geschlagen, die letztendlich nie wirklich heilen. Wenn Eltern ihre Kinder schlagen, zerstören sie das Band, das Eltern und Kinder (welches eigentlich untrennbar ist) verbindet. Es zerstört auch das Vertrauen, welches man zu anderen Menschen aufbaut. Kinder sollten ohne Angst und Zweifel auf die Welt zugehen und vor allem, nicht an sich selbst zweifeln. Wenn man Gewalt von jenen erfährt, denen man eigentlich blind vertraut, dann tut es etwas mit dir.

Du hast den Teufelskreis durchbrochen und hast einen anderen Weg gewählt um deine Kinder zu erziehen, das finde ich gut und wichtig. Kinder sind ab und an anstrengend und gelegentlich möchte man sie schon zum Mond schießen ;), aber Gewalt löst keine Probleme und macht Kinder auch nicht folgsam oder diszipliniert. Gewalt - egal ob in verbaler oder physischer Form - zerstört Kinder und macht im schlimmsten Fall zerstörte Erwachsene. Auch wenns ab und an schwer ist geduldig zu sein, aber es lohnt sich ... Grenzen aufzeigen kann man auch in friedlicher und gewaltfreier Form machen, sofern man bereit ist, selbst zu lernen.
 
Ich habe von meinen Eltern 1 x eine gesunde watschn erhalten. Die habe ich mir verdient und die hat gepasst.

Ob ich jemals gegenüber meinem noch nicht gezeugten Kind die gesunde watschn austeilen würde kann ich nicht sagen, wird der Nachwuchs aber so ein krüppel wie ich habe ich ein Problem
 
wie du mit deiner erfahrung anführst, ist es natürlich möglich vorgelebte/erlebte verhaltensweisen nicht zu übernehmen...ändert das was daran, dass dies natürlich eine statistisch mehr als nur relevante rolle spielt - nein

ist halt die menschliche schwäche
 
Viele durchbrechen den Teufelskreis, einige leider nicht. Oft ist es so, wenn häusliche Gewalt "vererbt" wird, liegts oft daran, dass wenig positive Vorbilder gibt. Auch mangelnde Kommunikationsfähigkeit. Ich komme ebenfalls aus einer Familie, bei der Gewalt, sei es verbal oder physisch allgegenwärtig war. Gewalt an Kindern ist immer ein Versuch von Dominanz und Macht. Dem Teufelsreis zu entkommen, ist wichtig. Kinder können einen schon wahnsinnig machen, aber oft ist das ein Zeichen von Überforderung. Bevor man also die Hand oder die Stimme erhebt, ist es wichtig, die Reißleine zu ziehen. Was hat die Gewalt mit einem selbst gemacht? Hat uns "die xunde Watschen" wirklich nicht geschadet oder hat sie uns über Jahre permanent kleine und große Wunden geschlagen, die letztendlich nie wirklich heilen. Wenn Eltern ihre Kinder schlagen, zerstören sie das Band, das Eltern und Kinder (welches eigentlich untrennbar ist) verbindet. Es zerstört auch das Vertrauen, welches man zu anderen Menschen aufbaut. Kinder sollten ohne Angst und Zweifel auf die Welt zugehen und vor allem, nicht an sich selbst zweifeln. Wenn man Gewalt von jenen erfährt, denen man eigentlich blind vertraut, dann tut es etwas mit dir.

Du hast den Teufelskreis durchbrochen und hast einen anderen Weg gewählt um deine Kinder zu erziehen, das finde ich gut und wichtig. Kinder sind ab und an anstrengend und gelegentlich möchte man sie schon zum Mond schießen ;), aber Gewalt löst keine Probleme und macht Kinder auch nicht folgsam oder diszipliniert. Gewalt - egal ob in verbaler oder physischer Form - zerstört Kinder und macht im schlimmsten Fall zerstörte Erwachsene. Auch wenns ab und an schwer ist geduldig zu sein, aber es lohnt sich ... Grenzen aufzeigen kann man auch in friedlicher und gewaltfreier Form machen, sofern man bereit ist, selbst zu lernen.

Sehr guter Beitrag. :up:

Menschen, die als Kind Gewalt ertragen mussten, haben auch oft als Erwachsene Probleme in Partnerschaften und mit ihrer Sexualität. Auch zahlreiche psychische Störungen korrelieren damit.
 
Ich möchte feststellen, dass es keine! Entschuldigung wie "ich wurde auch geschlagen, ich wurde auch missbraucht" gibt!
Ich wurde als Kind von 2 abartigen Kindermädchen im Wissen meiner Mutter geprügelt, im Internat missbraucht und geschlagen.
Ich habe niemals einer meiner sechs Kinder angerührt, und sie, niemals ihre Kinder.
 
Sehr guter Beitrag. :up:

Menschen, die als Kind Gewalt ertragen mussten, haben auch oft als Erwachsene Probleme in Partnerschaften und mit ihrer Sexualität. Auch zahlreiche psychische Störungen korrelieren damit.
Richtig, selbst wenn man all das aufarbeitet, bleibt da etwas zurück. Ich bin ziemlich gut geraten, aber ja, ich müsste lügen, wenn es nicht ab und an Wunden gibt, die bluten. Ich hatte Gott sei Dank (irgendwie wollte der Beitrag nicht online gehen) viele positive und starke weibliche Vorbilder.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir 3 Brüder hatten eine harte Kindheit in der Schule konnten die Lehrer unsere Strimmen beim Turnen auf dem Rücken und Oberschenkeln sehen wurde glatt übersehen. Mein Vater hat als Metzger bei uns zuhause Schlachtungen für die Nachbarn durchgeführt und wir waren seine Helfer. Wir waren so gut eingeschult Das mein Bruder mit 12 und ich mit10 ohne Hilfe eine alte Kuh geschlachtet haben und froh waren das wir das Fell beim abziehen nicht beschädigt haben sonst hätts was gegeben. Wir sind aber alle drei keine Schläger geworden. Ich gebe aber zu das ich immer lieber ältere Partnerinnen gesucht habe, wird wegen meiner Mutter sein
 
Es gibt und es darf keine Ausrede bei Gewalt gegen Kinder geben! Ich habe selbst zwei. Und ja, sie treiben einen manchmal an die Grenzen. Aber jemanden absolut wehrlosen, absolut abhängigen zu schlagen, Gewalt wegen der eigenen Überforderung antun... Da gibt es keine Ausreden. Und wenn es passiert, sich sofort bewußt werden, was man im Zuge von Überforderung getan hat!! Und lernen, nicht mehr in diese Situation zu kommen. Wie kann man auf sein Kind hinabsehen und zuschlagen?????? Sie machen das doch nicht mit Absicht!!!!
Macht man das gleiche mit einem Erwachsenen, stehst du sofort vor Gericht. Bei einem Kind wiegt es doch so viel schwerer, und trotzdem wird es toleriert... NEIN!
 
Und ja, sie treiben einen manchmal an die Grenzen

Auf dieser Welt braucht man für Alles eine Lizenz, einen Gewerbeschein, eine Zulassung, Prüfungen, Supervision, Coaching etc. Um einen größeren Hund legal zu halten, braucht man Kurse und einen Hundeführerschein.

Nur für das Schwerste, ein Kind von der Geburt ins Leben zu führen, die Pubertät zu überleben, aus der Eltern-Kind-Beziehung eine Freundschaft fürs Leben zu formen,
dazu braucht man keine Kurse, keine Ausbildung, kein Coaching, keine Kontrolle. Jeder wird sich selbst überlassen.
 
Gewalt ist an sich ein Unrecht. Aber der Mensch ist ein emotionales Wesen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen ist es mir gelungen, unsere fünf Kinder ohne körperliche Strafen gross zu ziehen. Einen einzigen Gewaltakt bedaure ich allerdings bis heute: Eine Ohrfeige, die mir unser 16-Jähriger aus Wut über eine Ermahnung verabreichte, brachte mich so in Rage, dass ich ihn zu Boden warf und mehrmals zurück ohrfeigte. Er blieb zwar unverletzt, aber auch er kann diese Szene nicht mehr vergessen, obwohl er mir sagte, er könne mich verstehen. Er ist denn auch der einzige Sohn, der mich wie unsere Töchter bei jedem Besuch drei Mal auf die Wange küsst.
 
Hi,

grundsätzlich ist selbst erfahrene Gewalt keine Entschuldigung sondern ein Erklärungsversuch.



Hat uns "die xunde Watschen" wirklich nicht geschadet oder hat sie uns über Jahre permanent kleine und große Wunden geschlagen, die letztendlich nie wirklich heilen. Wenn Eltern ihre Kinder schlagen, zerstören sie das Band, das Eltern und Kinder (welches eigentlich untrennbar ist) verbindet. Es zerstört auch das Vertrauen, welches man zu anderen Menschen aufbaut. Kinder sollten ohne Angst und Zweifel auf die Welt zugehen und vor allem, nicht an sich selbst zweifeln. Wenn man Gewalt von jenen erfährt, denen man eigentlich blind vertraut, dann tut es etwas mit dir.

Das halte ich offengestanden für einen Topfen! Wie Du selbst sagst hattest Du keine "gsunde Watschen" sondern "Familie, bei der Gewalt, sei es verbal oder physisch allgegenwärtig war". Eine xunde Watschen ist sicher eher zu verkraften in einem ansonsten freundlichen Umfeld, als sonstige Konsequenzen jedweder Art.

Wenn ein Elternteil dem Kind sagt "Pack den Koffer, ich bring Dich ins Erziehungsheim" ist das sicher nicht besser als eine Ohrfeige.

Und jedwede Konsequenz ist ein Versuch von Dominanz und Macht, das muss so sein. Fernsehverbot oder sonstwas ist genau da selbe.

Ich glaube nicht, dass man ein Kind zu einem brauchbaren Mitglied der Gesellschaft erziehen kann, ohne Konsequenzen.

LG Tom
 
Gewalt ist an sich ein Unrecht. Aber der Mensch ist ein emotionales Wesen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen ist es mir gelungen, unsere fünf Kinder ohne körperliche Strafen gross zu ziehen. Einen einzigen Gewaltakt bedaure ich allerdings bis heute: Eine Ohrfeige, die mir unser 16-Jähriger aus Wut über eine Ermahnung verabreichte, brachte mich so in Rage, dass ich ihn zu Boden warf und mehrmals zurück ohrfeigte. Er blieb zwar unverletzt, aber auch er kann diese Szene nicht mehr vergessen, obwohl er mir sagte, er könne mich verstehen. Er ist denn auch der einzige Sohn, der mich wie unsere Töchter bei jedem Besuch drei Mal auf die Wange küsst.
Das wäre so das einzige wo ich ein Kind schlagen würde , nämlich wenn es mir gegenüber gewalttätig werden würde.
Kinder können einen knapp vor den Wahnsinn treiben, macht meine Tochter regelmäßig alle paar Tage.
Aber damit kann ich leben, war bei meinem Sohn auch nicht anders und der entwickelt sich zu einem großartigen Jungen Mann auf den ich sehr stolz bin.
Kinder benötigen zwar Grenzen, aber die sollte man ihnen vorleben.
So haben es zumindest ich und meine Brüder es gelernt.
Da Mama ist es manchmal zu viel gewesen, aber unser Vater hatte vor nichts Angst, hat es aber auch nicht nötig gehabt Angst und Schrecken zu verbreiten.
 
Jeder Übergriff, dem ein Kind ausgesetzt ist, ist bedauerlich und da geht's nicht nur um körperliche Gewalt, sondern Erpressung, Manipulation, Herabwürdigung, Unterdrückung, Respektlosigkeit, Überheblichkeit,.... es formt sich ein Bild, es entwickeln sich Ängste, als Strategie gibt's dann oft ein "Augen zu, es geht vorbei" - Kommunikation wird weniger. Vertrauen auch.
Grundsätzlich: Die Liebe eines Kindes zu den Eltern ist wahnsinnig stark - Identität. Sie erträgt viel, dass sie nicht ertragen sollte bzw. wofür uns bei der Betrachtung das Verständnis fehlt, aber genau das dürfen wir nicht vergessen, wenn's um Lösungswege geht.
Es darf nicht ständig darum gehen warum etwas passiert, sondern was es für Veränderung braucht. Wo man ansetzen muss und welche Möglichkeiten es dafür gibt.
 
Wenn ein Erwachsener seine Kinder schlägt, wird es oft entschuldigt das er auch eine schwere Kindheit hatte. Habe kein Verständnis für diese Aussage, ich wurde selbst oft von meinen Vater mit dem Gummischlauch geschlagen . Durfte selber mit meiner Frau 2 Kinder grossziehen und habe nie die Hand gegen sie erhoben- Meine Mutter starb als ich 11 Monate alt war bei der Geburt meines Bruders , und hatte noch einen 3 jahre alten Bruder. Mein Vater war aus Voralberg wo er von seinem Stiefvater geschlagen wurde und hat nahtlos bei uns weitergemacht. Denke es liegt an uns den Teufelskreis zu durchbrechen. LG G. von Einem
Da kann ich dir nur zu 100% beipflichten.
Meine Kindheit war auch nicht die beste und ich habe daraus resultierend auch einen gewissen Knacks. Gegen meine Tochter habe ich auch noch nie die Hand erhoben und ich sage ihr auch regelmäßig wie wichtig sie mir ist und dass ich sie lieb habe. Das ist mir sehr wichtig versuchen ihr das zu geben was ich nicht bekommen habe.
Und um ehrlich zu sein, dieses ich hätte auch eine schlechte Kindheit und deshalb tu ich das und das ist für mich nichts als eine faule Ausrede.
 
Hi,

grundsätzlich ist selbst erfahrene Gewalt keine Entschuldigung sondern ein Erklärungsversuch.





Das halte ich offengestanden für einen Topfen! Wie Du selbst sagst hattest Du keine "gsunde Watschen" sondern "Familie, bei der Gewalt, sei es verbal oder physisch allgegenwärtig war". Eine xunde Watschen ist sicher eher zu verkraften in einem ansonsten freundlichen Umfeld, als sonstige Konsequenzen jedweder Art.

Wenn ein Elternteil dem Kind sagt "Pack den Koffer, ich bring Dich ins Erziehungsheim" ist das sicher nicht besser als eine Ohrfeige.

Und jedwede Konsequenz ist ein Versuch von Dominanz und Macht, das muss so sein. Fernsehverbot oder sonstwas ist genau da selbe.

Ich glaube nicht, dass man ein Kind zu einem brauchbaren Mitglied der Gesellschaft erziehen kann, ohne Konsequenzen.

LG Tom

Vll habe ich dich falsch verstanden, aber:
Gewalt ist keine Konsequenz! Und absolut nicht vergleichbar.
Konsequenzen sind viel mehr Grenzen. Wenn sie natürlich willkürlich gesetzt werden oder wieder nur durch Überforderung, ist es sicher auch suboptimal. Kindererziehung ist nicht einfach und nie frei von Fehlern. Aber mit Geduld und Liebe und Grenzen geht das schon. Auch absolut ohne Gewalt.
 
Hi,

grundsätzlich ist selbst erfahrene Gewalt keine Entschuldigung sondern ein Erklärungsversuch.





Das halte ich offengestanden für einen Topfen! Wie Du selbst sagst hattest Du keine "gsunde Watschen" sondern "Familie, bei der Gewalt, sei es verbal oder physisch allgegenwärtig war". Eine xunde Watschen ist sicher eher zu verkraften in einem ansonsten freundlichen Umfeld, als sonstige Konsequenzen jedweder Art.

Wenn ein Elternteil dem Kind sagt "Pack den Koffer, ich bring Dich ins Erziehungsheim" ist das sicher nicht besser als eine Ohrfeige.

Und jedwede Konsequenz ist ein Versuch von Dominanz und Macht, das muss so sein. Fernsehverbot oder sonstwas ist genau da selbe.

Ich glaube nicht, dass man ein Kind zu einem brauchbaren Mitglied der Gesellschaft erziehen kann, ohne Konsequenzen.

LG Tom

Wer gegen Regeln verstößt muss mit Sanktionen rechnen. Das müssen Kinder lernen. Aber auch, dass Gewalt, egal ob physisch oder psychisch, kein Mittel ist, sondern selbst wiederum einen Regelverstoß bedeutet. Eine "gesunde Watschn" gibt es nicht.
 
Ich denke mir immer, wie es mir dabei gehen würde. Lasse ich mir in der Arbeit nicht alles gefallen, tue nicht perfekt was der Chef will und würde dafür eine Watschn bekommen....
Na Mahlzeit.
Daher auch bei Kindern ein NoGo. Denn die fühlen sich dabei nicht weniger schlecht, unwohl, erniedrigt, verletzt....
Und können sich aber auch nicht wehren oder sich Hilfe holen.
 
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