Ich finde, ein Leben in einer Beziehung zu führen, welche in keiner Hinsicht befriedigt oder glücklich macht, ist ohnehin schon das Wenigste, was man als fühlender Mensch haben kann. Noch weniger geht gar nicht.
So gesehen wäre die Angst davor für mich nicht nachvollziehbar.
Das führt uns aber wieder zurück zum gefestigten Menschen.
Je mehr sich jemand an Traditionen, Konventionen, der Meinung der "Gesellschaft", der "anderen" orientieren zu müssen glaubt, umso schwieriger wird sich dessen Leben gestalten. Dabei könnte es so einfach sein. Es bedürfte nur des Mutes, sich selbst zu hinterfragen, zu seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu stehen, und sich für die Erfüllung dieser Wünsche einen geeigneten Partner zu suchen.
Und es bedürfte vor allem auch der Einsicht, dass das Kennenlernen eines solchen geeigneten Partners nicht das Ende, sondern der Anfang der Entwicklung ist. Dass eine Beziehung nichts Starres ist, sondern etwas Lebendiges, das der dauernden Pflege bedarf.
Wir sehen es als Selbstverständlichkeit, dass wir unsere Blumen ständig mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Unsere Haustiere betreuen wir Tag und Nacht, damit sie das Ihre bekommen und glücklich mit uns sein können.
Warum sehr viele Menschen diese Sorgfalt gerade ihrem Beziehungspartner gegenüber vermissen lassen, gehört zu den Dingen, welche ich nicht ganz verstehe.