Gut, der Fairness halber sei angemerkt: viele Eltern wissen selbst nicht so genau über Rechte und Pflichten ihrer Sprösslinge Bescheid, woher sollen die's wissen?
Wenn ich mir anschaue, mit welcher Ahnungslosigkeit viele Jungsche ins Leben entlassen werden, kann ich mir vorstellen, daß so manches, was "man" wissen muß, für viele ein Buch mit 7 Siegeln sind. Als ich auf die freie Wildbahn entlassen wurde, hatte ich keinen Schimmer, wie was geht. Deshalb Tipp:
Arbeits- (Ausbildungs-)vertrag, Steuern und Versicherungen werden vom Arbeitgeber abgezogen, was übrig bleibt ist deins. Kindergeld: bekommen die Eltern soweit ich weiß für dich bis zum 26. Lebensjahr, wenn du noch zu Hause wohnst, wenn du noch in Ausbildung bist. Wenn du ausziehst, klär mit denen oder der Kindergeldkasse, ob du das Geld direkt bekommst.
Das zusammen mit dem Netto-Ausbildungsgehalt ist das, was dir zum Leben bleibt. Heißt:
Miete
Strom
Heizkosten
Telefon
Internetanschluß
Fahrtkosten = Fixkosten
Kleidung, Nahrung, Kosmetika usw. wirst pro Woche kaum unter 100 € finanzieren können - also rd. 400 € im Monat.
Zigaretten, Ausgehen, Kino, Hobbys: Taschengeld.
Wird bei dem, was dir im Monat zur Verfügung steht, nicht reichen. Sprich: du hast dann die Möglichkeit, dich beim Staat um Zuschüsse zu bemühen. Wo genau, erfährst du beim zuständigen Landratsamt oder der Kommune (Stadtverwaltung), frag nach dem Allgemeinen Sozialdienst, die haben Leute, die auch Beratungen anbieten. Evtl. auch das Jugendamt, die wissen, was Jugendliche beim Start ins Leben brauchen und wo die richtigen Anlaufstellen sind.
Wenn du Zuschüsse beantragst, wird der Staat schauen, was deine Eltern verdienen, und wird erstmal die heranziehen, sprich: das, was du zum Lehrgehalt und Kindergeld zusätzlich brauchst, werden deine Eltern zuschustern - freiwillig, zur Not auch einklagbar (tun die wenigsten, verständlicherweise). Als Lehrling darfst du i.d.R. nicht nebenher jobben, es sei denn, dein Arbeitgeber ist damit einverstanden. Tun natürlich trotzdem viele.
Weitere Möglichkeit: es gibt Lehrlingswohnheime oder ein WG-Zimmer - senkt deine Lebensunterhaltskosten.
Alles andere: ausprobieren, rumtelefonieren, Hacken ablaufen, alles nicht so wild, wenn du wirklich auf eigenen Füßen stehen willst.
Was deinen "Beruf Hure" angeht: mehr als Hobby mit Kohle dazu isses nicht. Seh ich wie Badmanu - Prinzesschengeficke, mehr nicht.