Hoffnung ist zerstörerisch

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Ist diese Fähigkeit etwas was du dir antrainieren musstest oder ist es deine Grundeinstellung zum Leben?
Naja es ist schon so gewesen, dass ich mit Gedankenkontrolle begonnen habe, sprich auf der Mentalebene bewusst darauf geachtet habe, "was denke ich, warum denke ich so und ist es für mich persönlich dienlich so zu denken"....irgendwann machts klick und es automatisiert sich....ich lebe pragmatisch und frage mich in jeder noch so "komischen" Situation: "was würde die Liebe tun oder wie würde die Liebe reagieren?" Was die Menschen vergessen oder nicht bedenken oder schlichtweg nicht wissen, dass ihre Gedanken Energie sind und mit dieser Energie, die ausgesendet wird, kommt irgendwann mal etwas zurück - je nachdem um welche Art von Gedanken es sich gehandelt hat. Der größte Brocken der "Behinderung der eigenen Entwicklung" sind die Bewertungen, wurscht ob sich selbst oder anderen Menschen gegenüber....kann Mensch aber ebenso ablegen, dazu muss man aber raus aus der Komfortzone, da kanns auch mal gewaltig "holprig" werden...und irgendwann findest die Liebe, die Freiheit und den Frieden, nach dem sich jeder Mensch so sehr sehnt, und das alles ist in einem selbst zu finden, nirgendwo anders.
 
Ohne Hoffnung und Zuversicht würde ich wahrscheinlich keinen Tag aufstehen, mich nicht auf die Zukunft meines Kindes und Enkelkindes freuen und meine eigene. Wie kann Hoffnung was Negatives sein? Hoffnung hält einem aufrecht, läßt einem oftmals nicht verzweifeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als meine Mutter krank war hab ich mich oft vergraben, geweint und gehofft, dass alles gut wird. Irgendwann hab ich mich gefragt was zum Teufel ich da gerade mache....

Leben, solange man es kann, soll man.
Aktiv gestalten, was sich gestalten lässt, genießen, was glücklich macht und darauf vertrauen (!), dass noch so viel Bereicherung um die Ecke biegt....das Leben ist schön, auch, wenn man manchmal das Gefühl hat, es fehlt etwas oder man vor einer Weggabelung steht und nicht weiß wohin. Auf sich selbst vertrauen, weitergehen, zuversichtlich sein,... das alles ist in meinen Augen wichtig. Hoffnung? Nein, die nicht.
 
Hoffnung kann schon eine starke kraft sein die einen auch antreibt, sich aber nur darauf zu verlasen und nach dem Motto zu Leben "ich hoffe das wird schon" und sich dabei zurückzieht bringt meiner Meinung gar nichts. Hoffnung gepaart mit Aktivität in die Richtung in die man kommen will ist etwas gutes.
 
Es gibt ja hier schon ein paar gute Beiträge zu diesem Thema, wie ich finde. Hoffnung kann aus meiner Sicht sehr viel sein. Ich hoffe, dass ich gesund werde (positiv), ich hoffe, dass es bald aus ist (wenn ich eine Krankheit habe, die unheilbar ist) - eher negativ behaftet. Ganz sicher ist, dass Hoffnung etwas ist, dass ungewiss und unsicher ist.

Dann gibts da meiner Meinung noch einen aktiven und einen passiven Part. Ich glaube aber, das wurde schon erwähnt.

Ich hoffe, dass ich eine Partnerin finde (und tue aber nix dafür, sperre mich quasi daheim ein), oder aber ich "präsentiere" mich der Welt, was natürlich meine Chancen erhöht und mich eher hoffen lässt, jemanden kennenzulernen.

Ich für meinen Teil, versuche gar nicht mehr zu viel zu hoffen. Es ist wie es ist und es kommt wie es kommt. Wenn ich etwas erreichen will, dann muss ich eine gewisse Energie investieren. Tue ich das nicht, werde ich vermutlich mein Ziel nicht erreichen. VIelleicht erreiche ich es aber auch nicht, wenn ich mich extrem reinhänge.

In Summe halte ich es eher mit dem Buddhismus. Versuche, das Jetzt zu genießen und im Jetzt zu leben. Niemand weiß, was morgen ist, wir können jeden Moment tot umfallen. Hoffen ist "der Blick in die Zukunft" - somit ist man nicht wirklich im Jetzt und verschwendet eigentlich sehr viel Energie für Ungreifbares.
 
Ich möchte gerne ohne Hoffnung auskommen. Aber ich brauche (noch) diese Situationen, wo ich nur hoffen kann, dass diese gut ausgehen. Mein Risikomanagement ist idealerweise 100% Wissen und 0% Hoffnung.
 
Ich möchte noch einen Aspekt zur Sprache bringen, der der Hoffnung folgt. Das Vertrauen, dass alles im Leben gut und richtig ist, wie es sich zeigt. Das gilt auch für schwierige Situationen, denn zu vertrauen, wenn einem die "Sonne" aus dem Arsch lacht ist leicht...zu vertrauen, wenn man nicht mehr weiter weiß, ist eine Challenge.

Das heißt aber nicht, dass Mensch passiv in seiner geglaubten Handlungsunfähigkeit picken bleiben soll. Aus der Frage leben, ohne zwingend eine Antwort darauf zu suchen oder zu haben, öffnet andere Blickwinkel und Sichtweisen. Es öffnen sich Räume, die vorher nicht gesehen werden. Verharrt man passiv in seinem Leid, nützen auch diese neuen Räume nichts. Mit Mut und Herz die Veränderungen annehmen und sich fragen:"Will ich pragmatisch oder lieber dramatisch leben?" Was fühlt sich weit und leicht an? Was ist eng und schwer?
 
Hoffnungen sind wie Glasscherben in der Seele.
Ich habe nach dem Verlust der Liebe meines Lebens dreieinhalb Jahre gebraucht diese los zu werden.
 
Naja es ist schon so gewesen, dass ich mit Gedankenkontrolle begonnen habe, sprich auf der Mentalebene bewusst darauf geachtet habe, "was denke ich, warum denke ich so und ist es für mich persönlich dienlich so zu denken"....irgendwann machts klick und es automatisiert sich....ich lebe pragmatisch und frage mich in jeder noch so "komischen" Situation: "was würde die Liebe tun oder wie würde die Liebe reagieren?" Was die Menschen vergessen oder nicht bedenken oder schlichtweg nicht wissen, dass ihre Gedanken Energie sind und mit dieser Energie, die ausgesendet wird, kommt irgendwann mal etwas zurück - je nachdem um welche Art von Gedanken es sich gehandelt hat. Der größte Brocken der "Behinderung der eigenen Entwicklung" sind die Bewertungen, wurscht ob sich selbst oder anderen Menschen gegenüber....kann Mensch aber ebenso ablegen, dazu muss man aber raus aus der Komfortzone, da kanns auch mal gewaltig "holprig" werden...und irgendwann findest die Liebe, die Freiheit und den Frieden, nach dem sich jeder Mensch so sehr sehnt, und das alles ist in einem selbst zu finden, nirgendwo anders.
Das klingt wunderbar. Habe es wirklich ein paar Mal gelesen, es ist genau das was ich anstrebe, aber irgendwie (noch) nicht erreiche.
Hast du irgendwelche Tipps, sei es in Form von Büchern oder bestimmten Methoden?

Als meine Mutter krank war hab ich mich oft vergraben, geweint und gehofft, dass alles gut wird. Irgendwann hab ich mich gefragt was zum Teufel ich da gerade mache....

Leben, solange man es kann, soll man.
Aktiv gestalten, was sich gestalten lässt, genießen, was glücklich macht und darauf vertrauen (!), dass noch so viel Bereicherung um die Ecke biegt....das Leben ist schön, auch, wenn man manchmal das Gefühl hat, es fehlt etwas oder man vor einer Weggabelung steht und nicht weiß wohin. Auf sich selbst vertrauen, weitergehen, zuversichtlich sein,... das alles ist in meinen Augen wichtig. Hoffnung? Nein, die nicht.
Danke für deinen Beitrag! Genau solche Situationen sind es, wo Hoffnung entweder einen beflügelt oder ins tiefste Tiefen stürzen lässt.
Bei einem sehr nahen Verwandten habe ich diesen "Prozess" schmerzlich mitbekommen. Man klammert sich an jedes Fünkchen Hoffnung, versucht positiv zu denken ... und dann die hoffnungslose Diagnose. Irgendwann hört man auf zu hoffen und es bleibt nur die schmerzliche Gewissheit. Man funktioniert irgendwie, versucht eine positive Umgebung zu schaffen und hat die Möglichkeit sich "wenigstens" zu verabschieden.

Hoffnungen sind wie Glasscherben in der Seele.
Ich habe nach dem Verlust der Liebe meines Lebens dreieinhalb Jahre gebraucht diese los zu werden.
Hast du aktiv dran gearbeitet oder die Zeit walten lassen?
 
Es gibt einen Satz der mich trägt, wenn die Hoffnung lange schon vorbeigeschwommen ist..
" auch das geht vorüber"
nichts ist statisch, nicht einmal der größte kummer. Da brauch ich auch keine Hoffnung , daß weiss ich einfach.
 

Nein, ist nicht nur ein Spruch. Ist eher ne Lebensphilosophie!

Klar kann man die Hoffnung aufgeben,......

Auch da bin ich komplett anderer Meinung. Sagte ich aber auch schon. Die Hoffnung kann man nicht aufgeben. Vielleicht ist sie nicht spürbar da, aber es reicht ein positiver Ansatz oder Erlebnis und schon ist sie wieder da. Es kann anders nicht sein ansonsten bin ich doch lebendig tot!

Was denkst du wo dann das Problem eigentlich liegt?
In der Vergangenheit, bei den Freunden eventuell und zu guter letzt - in der Psyche.
Ich denke das in der Vergangenheit einfach zu vieles falsch gelaufen ist und das am eigenen Ego mächtig genagt hat, bis man anfängt zu verzweifeln. Spätestens DA hätten dann die "guten" Freunde eingreifen müssen und einen wachrütteln, ablenken etc etc etc!
Wenn das alles nicht gefruchtet hat, aus welchen Gründen auch immer ist jetzt die Psyche das Hauptproblem, meiner Meinung nach!
Die ist in Mitleidenschaft gezogen und das nicht zu knapp. Therapie???
Das kann ich nicht beantworten, nur das auch ich nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stand. Ganz im Gegenteil.
Als meine erste große Liebe ging - ich war selbst schuld daran aber zu dem damaligen Zeitpunkt nicht reif genug das auch so einzusehen, befand ich mich für Wochen im freien Fall, tat Sachen für die ich mich heute noch selbst verantworten muß - und dann kam Tag X, und es klingelte an unserer Haustür.
Meine Mutter hatte damals wohl geöffnet und mein bester Freund betrat mein Zimmer, fragte mich kurz wie es mir geht - und ich konnte noch antworten: Sch....!
Dann drehte ich mich um und dann hat es auch schon geknallt!
Drei mal hatte er gefragt, drei mal antwortete ich falsch, und jedes mal gab es eine runter!
Dann gab es noch eine Standpauke per Excellence, und dann ging es wieder bergauf. Nicht sofort aber stetig.
Grundregeln entstanden die bis heute bei mir gelten, die ich meinen Kindern vermittelt hab und die gelebt werden.
Soviel dazu wie Freunde das eigene Leben im weiteren Verlauf beeinflussen können.
 
Es gibt einen Satz der mich trägt, wenn die Hoffnung lange schon vorbeigeschwommen ist..
" auch das geht vorüber"
nichts ist statisch, nicht einmal der größte kummer. Da brauch ich auch keine Hoffnung , daß weiss ich einfach.
Dir spendet das Trost? Ich habe den Satz auch öfters gehört/gesagt bekommen, und ich finde ihn irgendwie trostlos ... denn das Leben geht auch irgendwann vorbei und vielleicht erst dann auch der größte Kummer.

In der Vergangenheit, bei den Freunden eventuell und zu guter letzt - in der Psyche.
Ich denke das in der Vergangenheit einfach zu vieles falsch gelaufen ist und das am eigenen Ego mächtig genagt hat, bis man anfängt zu verzweifeln. Spätestens DA hätten dann die "guten" Freunde eingreifen müssen und einen wachrütteln, ablenken etc etc etc!
Wenn das alles nicht gefruchtet hat, aus welchen Gründen auch immer ist jetzt die Psyche das Hauptproblem, meiner Meinung nach!
Die ist in Mitleidenschaft gezogen und das nicht zu knapp. Therapie???
Das kann ich nicht beantworten, nur das auch ich nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stand. Ganz im Gegenteil.
Als meine erste große Liebe ging - ich war selbst schuld daran aber zu dem damaligen Zeitpunkt nicht reif genug das auch so einzusehen, befand ich mich für Wochen im freien Fall, tat Sachen für die ich mich heute noch selbst verantworten muß - und dann kam Tag X, und es klingelte an unserer Haustür.
Meine Mutter hatte damals wohl geöffnet und mein bester Freund betrat mein Zimmer, fragte mich kurz wie es mir geht - und ich konnte noch antworten: Sch....!
Dann drehte ich mich um und dann hat es auch schon geknallt!
Drei mal hatte er gefragt, drei mal antwortete ich falsch, und jedes mal gab es eine runter!
Dann gab es noch eine Standpauke per Excellence, und dann ging es wieder bergauf. Nicht sofort aber stetig.
Grundregeln entstanden die bis heute bei mir gelten, die ich meinen Kindern vermittelt hab und die gelebt werden.
Soviel dazu wie Freunde das eigene Leben im weiteren Verlauf beeinflussen können.
Ok, wenn die Enttäuschung nicht so gravierend ist, dann kann das Wachrütteln durch Freunde/Familie gut klappen.
 
wenn die Enttäuschung nicht so gravierend ist

Enttäuschungen, können furchtbar weh tun. Ich weiß das!
Es ist auch absolut nichts dagegen zu sagen wenn man dadurch zu Boden geht und leidet wie ein Hund!
Aber dann, dann muß man wieder aufstehen, und wenn man auch erst das Laufen wieder lernen muß!
Ein Freund sagte mir einmal: Wenn du nie am Boden gelegen hast, kannst du die Freuden des Lebens gar nicht wertschätzen.
Die Kunst ist es aus diesem Tal der Tränen wieder heraus zu kommen und eine lebensbejahende Einstellung zu bekommen.
Aber das schaft man. Meist mit kleinen Schritten aber es geht!
 
Enttäuschungen, können furchtbar weh tun. Ich weiß das!
Es ist auch absolut nichts dagegen zu sagen wenn man dadurch zu Boden geht und leidet wie ein Hund!
Aber dann, dann muß man wieder aufstehen, und wenn man auch erst das Laufen wieder lernen muß!
Ein Freund sagte mir einmal: Wenn du nie am Boden gelegen hast, kannst du die Freuden des Lebens gar nicht wertschätzen.
Die Kunst ist es aus diesem Tal der Tränen wieder heraus zu kommen und eine lebensbejahende Einstellung zu bekommen.
Aber das schaft man. Meist mit kleinen Schritten aber es geht!
Absolut! Will da auch keineswegs den Kummer abwerten! Das habe ich hier auch vehement "verteidigt", dass jedes Leiden ernst zu nehmen und nicht abzuwerten ist.
Was ich mit meinem letzten Beitrag sagen wollte: z:B. einer todkranken Person bzw. deren Angehörigen kann man viel von der Hoffnung erzählen bzw. versuchen sie wachzurütteln. Oder einem Kriegsflüchtling, der unvorstellbares gesehen/überlebt hat und ähnliche Fälle. Also eher bei extremen Traumata kann man mit der "wachrüttelnder" Herangehensweise nicht viel bewirken.
 
Dir spendet das Trost? Ich habe den Satz auch öfters gehört/gesagt bekommen, und ich finde ihn irgendwie trostlos ... denn das Leben geht auch irgendwann vorbei und vielleicht erst dann auch der größte Kummer.


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Alles ist vergänglich. Und ich finde das gut. Wenn ich zum Beispiel etwas unglaublich schönes erlebe, dann versuche ich jeden Moment auszukosten und bin im jetzt...mir ist bewusst es bleibt nicht. Und Erinnerungen sind nur schatten die verblassen. Bin ich im schmerz und es tut einfach nur weh dann kann ich ihn annehmen , mit dem wissen dass er vorüber geht.
Gerade mit dem wissen sterblich zu sein...
Ich hab lieber ein markiges tief.... Als ein ewiges dahinsiechen . Hat auch etwas mit leidensfähigkeit zu tun.
 
Wäre es nicht besser, man würde jemandem raten die Hoffnung zum größten Teil aufzugeben und zu akzeptieren, dass es nicht für jeden DIE Liebe gibt.
Aber dann werde ich so angeschaut als ob ich kleine Kinder fressen würde.

Oder die Hoffnung in einer Ehe/Beziehung nicht aufgeben obwohl es eigentlich keinen Sinn hat und eine Trennung nur eine Frage der Zeit ist.

Welche Einstellung habt ihr?
Es kommt schon darauf an wie man Liebe definiert.
Für manche ist liebe so ein unerreichbares konstrukt, daß gar nie gefunden werden will!
Sie sehnen sich nach Liebe sind aber weder dafür empfänglich noch sind sie fähig Liebe zu geben .
Wahrscheinlich gab es bei denen in der Kindheit schon ein Manko daran , und sie haben nie gelernt dieses Geschenk anzunehmen oder zu geben .
Und daher wird in Liebe einfach viel zu viel hineinprojeziert .
Liebe kommt von alleine , sie lauert eigentlich überall man muß sie nur annehmen , danach allerdings wird es schwierig.
Man muss daran arbeiten , und das wollen erst recht nicht viele .

Wenn es trotzdem nicht funktioniert, ist es wohl besser man lässt es bleiben.
 
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