Hoffnung ist zerstörerisch

Also eher bei extremen Traumata kann man mit der "wachrüttelnder" Herangehensweise nicht viel bewirken.

Auch mit dieser Aussage bin ich voll und ganz bei dir!
Aber gerade hinsichtlich Hoffnung, sollte die von dir ins Spiel gebrachte Zielgruppe "Flüchtlinge", ein Synonym dafür sein, das gerade bei diesen Menschen die "Hoffnung" der Antrieb ist zu fliehen!!!
Die Hoffnung, etwas oder Jemanden zu entkommen, Frieden zu finden und ein neues Leben zu beginnen, passt gut zur Debatte hier!
Und ich bleibe dabei - die Hoffnung kann nicht sterben.
Auch in deinem Bespiel genannte unausweichliche Tod, durch Krankheit oä - kann ich mir gut vorstellen das auch dann eventuell noch die Hoffnung besteht, auf ein Leben nach dem Tod!
Aber das hier ist ein Erotik Forum, und ich denke das es jetzt hier zu befremdlich wird!
 
Und ich bleibe dabei - die Hoffnung kann nicht sterben.
Auch in deinem Bespiel genannte unausweichliche Tod, durch Krankheit oä - kann ich mir gut vorstellen das auch dann eventuell noch die Hoffnung besteht, auf ein Leben nach dem Tod!
Aber das hier ist ein Erotik Forum, und ich denke das es jetzt hier zu befremdlich wird!
:up:
 
Nun ist die Hoffnung eher eine positive Kraft, zumindest liest man das fast ausschließlich in dem Kontext.
Eigentlich wundert mich das immer, weil die Hoffnung mMn oft eine negative Energie hat.
Eine lähmende Wirkung, die uns daran bremst die Wirklichkeit zu akzeptieren.
Aber auch eine motivierende Energie, die uns nicht aufgeben lässt.

Also ich finde, Hoffnung hat nur höchst selten eine lähmende Wirkung, und zerstörerisch ist sie auf gar keinen Fall.

Daß sie eine positive Kraft ist, die uns motiviert, das glaube ich schon eher. Ohne Hoffnung hat das Leben keinen Sinn (es sei denn, man hat schon alles erreicht, was man will, und braucht auf nichts mehr zu hoffen). Daß heißt nicht, daß man den Tatsachen nicht ins Gesicht sehen soll. Aber vieles läßt sich ändern. Jedoch nur, wenn man nicht aufgibt und eben nicht schon von vornherein sämtliche Hoffnung auf das Erreichen des gewünschten Zieles aus dem Kopf verbannt hat.

Eine gewisse Gelassenheit, wenn sich ein bestimmter Wunsch nicht oder nicht sofort erfüllt, braucht es aber auch. Sonst verzweifelt man an dem genau so wie an dem Verlust von jeglicher positiver Perspektive. Das alles gilt für das Streben nach einem erfüllten Sexualleben genau so wie für fast alles andere. Ob das jetzt der Besitz von einem Porsche ist, der Aufstieg zu einem hohen Chefposten oder lauter Einser im Schulzeugnis, ist ganz egal.
 
Das klingt wunderbar. Habe es wirklich ein paar Mal gelesen, es ist genau das was ich anstrebe, aber irgendwie (noch) nicht erreiche.
Hast du irgendwelche Tipps, sei es in Form von Büchern oder bestimmten Methoden?
Hmm das ist schwierig, weil es soviele unterschiedliche Wege gibt dies herauszufinden. Da musst ein bissl schaun, was für dich da so in Frage käme. Einen Buchtipp kann ich dir geben. Dian Heer ....baut ein bissale auf Access Consciousness auf....da gibts von der Fr. Susanna Mittermair kurze Settings um die 10min auf Youtube....Das Buch von Hr. Heer ist teilweise ziemlich mühsam zu lesen, da muss man durchbeissen...aber wenn Mensch das liest, macht es was mit dir....dann die Werkzeuge integrieren, schon ist man mal die Bewertungen, Schubladendenken usw... los...
 
Ich finde die Diskussion interessant und erinnere mich an einen Text oder einen Beitrag im Radio. Jemand kletterte auf einen hohen Baum, rutschte dabei aus und konnte sich mit den Händen gerade noch an einen Ast klammern. Jedoch war der- oder diejenige zu schwach, um sich aus eigener Kraft wieder hoch zu ziehen. Die Zeit des panischen Klammerns und Todeskampfs fühlte sich wie eine Ewigkeit an und die Angst vor dem Aufgeben und dem Fallen war unendlich groß. Nach einiger Zeit schwanden die Kräfte - eine Alternative gab es nicht - so entschied die Person sich bewusst, los zu lassen/aufzugeben. Das Auslassen und Fallen (vermutlich in den Tod) war der schönste Moment!

Die ganze Situation wurde viel poetischer und blumiger formuliert als ich es aus meiner Erinnerung heute nacherzähle. Schade, dass ich die Quelle nicht mehr weiß. Jedenfalls war ich davon tief berührt.

Natürlich kann man über diese Metapher lang diskutieren. Mich persönlich hat sie sehr angesprochen und ich habe auch lange darüber nachgedacht und eine starke Verbundenheit mit der Person empfunden. Tiefes Verständnis dafür, dass es manchmal besser ist, das Schicksal anzunehmen. Aber nur wenn es keine Alternative mehr gibt!
 
Das klingt wunderbar. Habe es wirklich ein paar Mal gelesen, es ist genau das was ich anstrebe, aber irgendwie (noch) nicht erreiche.
Hast du irgendwelche Tipps, sei es in Form von Büchern oder bestimmten Methoden?


Danke für deinen Beitrag! Genau solche Situationen sind es, wo Hoffnung entweder einen beflügelt oder ins tiefste Tiefen stürzen lässt.
Bei einem sehr nahen Verwandten habe ich diesen "Prozess" schmerzlich mitbekommen. Man klammert sich an jedes Fünkchen Hoffnung, versucht positiv zu denken ... und dann die hoffnungslose Diagnose. Irgendwann hört man auf zu hoffen und es bleibt nur die schmerzliche Gewissheit. Man funktioniert irgendwie, versucht eine positive Umgebung zu schaffen und hat die Möglichkeit sich "wenigstens" zu verabschieden.


Hast du aktiv dran gearbeitet oder die Zeit walten lassen?


Ich habe es wie beim Essen eines Elefanten gemacht:
Mein Problem in kleine Stücke geschnitten und zu essen begonnen.
Soll heißen: in einem monatelangen Prozess habe ich Schritt um Schritt unsere Mails und Whatsapp Chats gelöscht. Danach waren unsere gemeinsamen Fotos an der Reihe. Ich musste mich jedes mal überwinden um ein oder mehrere zu löschen. Der nächste Schritt war nicht mehr zu Weihnachten oder Geburtstag zu schreiben.
Der letzte Schritt fehlt mir allerdings noch: ich bringe es immer noch nicht fertig ihre Nummer zu löschen oder sie auf Whatsapp zu blockieren...
Dazu kommt noch dass ich immer Gefahr laufe sie zu sehen wenn ich aus beruflichen Gründen meine Exfirma besuche ( Ja, ich hatte mich damals in eine Kollegin verliebt).
 
Der letzte Schritt fehlt mir allerdings noch

der letzte ? o_O

solche dinge zu löschen wie chatverläufe, fotos, nummer etc ... das ist ja alles schön und gut, und gehört für den einen oder anderen sicher zu dem prozess dazu ... aber wennst mal alles gelöscht hast, fangst doch erst wirklich richtig an?
der letzte schritt ist, wenn du aufhörst, es im negativem licht zu sehen ... das dauert noch ;)
 
Hallo adultpad,

Erstmal danke für Deine Antwort und Sichtweise.

Was meinst Du mit aufhören es nicht im negativen zu sehen ?
Die Dinge wie sich sich seither entwickelt haben in den Vordergrund zu rücken ?
 
was meinst Du mit aufhören es nicht im negativen zu sehen ?
Die Dinge wie sich sich seither entwickelt haben in den Vordergrund zu rücken ?

Auch,aber ich nehme Mal an was er meinte,zumindest würde ich das meinen:
Das was mal war bzw man hatte nicht mehr mit negativen zu behaften bzw nur das schmerzliche Gefühl,dass es jetzt nicht mehr so ist.
Sondern eben das positive an der gemeinsamen schönen Zeit zu sehen,die einem auch niemand nehmen kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sondern eben das positive an der gemeinsamen schönen Zeit zu sehen,die einem auch niemand nehmen kann.

genau :)

oder sogar noch "allgemeiner", dass eben auch negative erlebnisse, als positive erfahrung (lesson lerned) akzeptiert werden können, anstatt darüber mental zu "sudern", dass man das damals getan hat, zugelassen hat, erleben musste, oder sonstwas ...

die akzeptanz, das man nunmal den werdegang hat, den man hat, und das man (sowohl im negativem, wie auch im positivem) das endergebnis eben unter anderem dieser erlebnisse ist ... ist, als ein gesamtes, ein "positiv" (nämlich, poetisch gesehen, das "du selbst").

wenn du der zeit, die "vergeudetet" wurde, hinterherrennst (zB weil du noch immer nicht damit abgeschlossen hast, dass dir damals dieses oder jenes wiederfahren ist), dann bist du nicht fertig mit den schritten :)
 
Danke nochmals für Eure konstruktiven Antworten.

Ich glaube mein Problem ist, dass ich die leider viel zu kurze Zeit an Ihrer Seite nicht als vergeudet sehe.

Mich hat - mir fällt keine ander Umschreibung ein- von einem Moment auf den anderen buchstäblich der Blitz getroffen.
Ich hatte vor ihr mehr als genug Erfahrungen, aber bei ihr hab ich als ich sie das erste mal geküsst habe die Knie gezittert als wäre ich 15...(Ich war damals bereits 49 !)

Als es dann nach knapp 9 Monaten geendet hat, war ich auf einem extremen selbstzerstörerischen Trip.
Jeden Tag bis zum Vergessen mich in die Bewusstlosigkeit getrunken, in 3 Monaten 26 kg abgenommen und zuguterletzt mit Glasscherben in der Badewanne gesessen.

Die Sehnsucht nach ihr hat mich immer mehr gefressen und ist Teil meiner selbst geworden.

Als Teil meiner Selbsttherapie habe ich mir sogar einen Teil ihres Namens als Warnung für mich selbst stechen lassen.

Im grossen und ganzen hab ich das hinter mir gelassen, aber die Sehnsucht springt mich immer wieder an...

Hat es mich verändert ?
Ja , in mancher Hinsicht zum positiven ( Lesson learned) in mancher Hinsicht nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube mein Problem ist, dass ich die leider viel zu kurze Zeit an Ihrer Seite nicht als vergeudet sehe.

das ist kein problem, das ist richtig so :)

die "kunst" liegt darin, das jetzt zu einem positiven gesamtergebnis zusammenzurechnen, anstatt hierin (das es keine vergeudete zeit war) zwar positives zu sehen, aber die gesamtsituation doch als negativ zu betrachten (das ist eben dieses famose "nicht drüber hinweg sein").

zB der name als warnung ... warnung wovor ?
ziel ist es nicht, einen weg zu finden, nie mehr an sie zu denken, damit du schmerzfrei/sorgenfrei bist.
ziel ist es, ein bewusstsein über die dinge zu erlangen, welches es dir ermöglicht, problemlos an sie auch mal zu denken, ohne dabei schmerzen zu empfinden, ohne dadurch in irgendeine sorge zu geraten ... einfach zu akzeptieren, dass nichts falsch daran ist, wenn ein mensch aus der vergangenheit, für immer irgendein fleckchen in deinem herzen gepachtet hat ... das ist schon gross genug, um da mehr als nur eine person drinnen zu haben ;)
 
Hoffnung ist schlecht, wenn sie mit dem Gefühl von Erwartung und Unvollkommenheit verbunden ist.
Je leichter wir etwas loslassen können, desto leichter fällt es uns auch, das zu bekommen.

Das Problem mit Hoffnung ist, dass sie es uns erschwert unseren Zustand im hier und jetzt zu akzeptieren.
 
Ich habe Hoffnung in Ich lass mich vom Leben überraschen getauscht. Seitdem geht's mir überraschend hoffnungsvoll gut.
 
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