Vielleicht hätte ich "abseits religiöser Notwendigkeiten" schreiben sollen. Ich meine einfach Otto Durchschnittsösterreicher.
Da wäre es mal spannend zu erfahren, auf welches Sample sich die Studie bezieht - gilt für praktisch JEDE Umfrage.
Aber auch sonst ist es durchaus nicht verwunderlich, wenn Pendel in die eine oder andere Richtung ausschlagen.
In den 60er und 70ern begann die große sexuelle Liberalisierung à la "
wer zwei mal mit der selben pennt, gehört schon zum Establishment"
dann wurde plötzlich in sämtlichen Freibädern "oben ohne" erlaubt, uvm. Fendrich hat dem Trend ein musikalisches Denkmal gesetzt.
Nun geht das Pendel - zumindest bei manchen - wieder in die andere Richtung.
Wenn in Wiener Pflichtschulen eingeteilt wird, welche Verhaltensweisen "haram" bzw. "halal" wären überascht es nicht, wenn diese Themen wieder an Bedeutung zunehmen.
Was ist falsch daran? Der ORF gehört uns. Er gehört keiner Partei, keinem Staat, einfach uns. Schließlich bezahlen wir ja auch dafür. Wer das nicht weiß, der hat wenig gelernt (oder glaubt schwubblerpropaganda, die einen Staatsfunknetablieren wollen)
Was dem ORF Schwierigkeiten macht sind die Stiftungsräte, die haben sich die Parteien unter den Nagel gerissen. Die gehören FPÖ, ÖVP und SPÖ. Das ist ein Sauerei, die behoben gehört.
Das Problem alleine auf den Stiftungsrat zu schieben (dem aktuell übrigens ein Grüner vorsitzt) ist billig.
Das Problem des Journalismus in Österreich - speziell in den Politkressorts - ist mittlerweile, dass man mehr auf den Zuspruch aus der eigenen Bubble achtet als auf den der Medienkonsumierenden.
Und im ORF wird durchaus gerne nach dem Prinzip der "LüCKen-Presse" gearbeitet. Ich bin selbst seit vielen Jahrzehnten im Mediengeschäft tätig, ich weiß wovon ich spreche. Es war absolut amüsant zu beobachten wie "
der Häuptling des Indianerstammes" aufrief, Twitter (X) zu verlassen, und alle Stammesangehörigen sind ihm brav gefolgt.
Das überrascht auch nicht. JournalistInnen haben angesichts der Situation der Medienlandschaft Existenzängste.
Wenn sie sich also zu sehr gegen den dort vorherrschenden Mainstream stellen kriegen's nach einem Jobverlust bei einem anderen Medium keinen Job mehr. Wer will schon "aus den Höhen der Innenpolitik" wieder absteigen in die "Niederungen" wie Chronik, Gesundheit oder vielleicht sogar ins Sport-Ressort.