Halte ich für die natürliche Haltung von Menschen, die im Lauf des Lebens auch schon negative Erfahrungen gemacht haben - die bewirken im Idealfall ja auch einen Lerneffekt.
Ich gebe mitunter ganz bewußt "Vertrauensvorschuß" - nicht weil ich mich für besonders vertrauensfähig hielte,
sondern in der Form, daß ich mich versuche möglichst unvoreingenommen zu verhalten. Daß das nicht uneingeschränkt möglich ist halte ich für ziemlich normal, wir sind ja nun im Wesentlichen die Summe unserer Erfahrungen. Daß man das Verhalten eines neuen Partners immer auch im Licht gemachter Erfahrungen sieht finde ich nicht verwerflich - nur die Art, wie man damit umgeht ist eine Sache der eigenen Entscheidung. Beispiel: eine bestimmte Formulierung, die mir aus früheren Situationen äußerst ungut aufstößt - ich kann wütend reagieren (passiert mir manchmal) oder ich kann nachfragen, wie sie gemeint ist. Gehört doch zum Kennenlernprozeß dazu, ich kenne niemanden, der ganz ohne "Vorbelastungen" rumläuft.