Das ist bei mir sehr einfach. Eine gemeinsame Zukunft mit Alltag gibt es nur mit dem Einen. So merke ich für mich z. B:, dass ich nicht bei anderen übernachten will und auch nicht will, dass andere bei mir übernachten. Also scheint das etwas zu sein - ähnlich dem Küssen bei Maus und Bär - was ich nur mit meinem Lebenspartner leben will.
Wie das dann in der Realität ganz praktisch aussieht, muss sehr klar besprochen werden. Derzeit lebe ich in einer offenen Beziehung, die zweite offenen Beziehung, die ich in meinem Leben lebe. Diese unterscheidet sich von der ersten in vielem. Logisch, weil die Beteiligten auch ander Persönlichkeiten mit anderen Bedürfnissen sind.
Ein springender Punkt, den Bär schon eingebracht hat, ist natürlich die Zeitfrage: wieviel Zeit will, muss und soll dem Stammpaar vorbehalten sein? Jetzt arbeite ich nicht wenig, mache Sport, lese, bilde mich weiter, treffe FreundInnen, habe Patenmädels um die ich mich kümmere...da ist tatsächlich eine nicht unerhebliche Frage, wieviel Zeit von der verbleibenden habe ich für erotische Freundschaften?
Das alles sind eben Gedanken, die ich gerne mit Menschen diskutiert hätte, die in ähnlichen offenen Beziehungen leben. Für die Monogamie nicht DER Lebensweg ist. Denn: wie monogame Partnerschaften gestaltet werden, darüber tauschen sich viele laufend und ständig aus. Das ist auch gut so, denn natürlich gibt es auch in klassischen Beziehungen viele Fragen, die gestellt werden müssen. Wie nichtmonogamge bestritten werden (und wie gesagt, meine Definition von "offener Beziehung" schließt diese Paare aus, die "nur" insofern offen sind, als dass sie ausschließlich gemeinsam Sexualität mit anderen leben), wie andere Paare Antworten auf die praktischen Alltagsfragen finden, fände ich spannend.