Hintergrund der Frage: Gar nicht selten kam hier in den Beiträgen vor, dass bei einem Seitensprung ja nicht überwiegend der Sex mit anderen an sich das Problem - bis hin zur Scheidung - gewesen wäre, sondern die damit verbundene Hintergehung.
Ich möchte auf diesen Kernpunkt zurückkommen. Der wurde hier in der Diskussion etwas ausgelassen.
Ich red da mal aus dem Nähkästchen. Ich war mal in einer monogamen Partnerschaft bei der nach ca. drei Jahren raus gekommen ist, dass er eine gewisse Vorliebe für einen speziellen Typ Frau hatte (dick und älter). Ich habe ihm darauf hin vorgeschlagen, die Beziehung zu öffnen. Wir haben lange darüber geredet, bis er zum Entschluss kam, dass er mich nicht teilen möchte. Das Thema wurde abgehakt und wir lebten monogam weiter... dachte ich... vier Jahre später kam raus, dass er mich seit drei Jahren regelmässig betrogen hatte... tja, das Vertrauen war da unwiederruflich gestört. Der Sex den er mit den anderen hatte, war definitiv nicht das Problem dabei sondern dieses Hintergehen, obwohl er ja offen hätte sein können. Er hatte seine Bedürfnisse befriedigt gleichzeitig wollte er mich nicht teilen. Etwas egoistischeres kann ich mir nicht vorstellen. Sogar nachdem das rausgekommen ist konnte er mir keine Freigänge eingestehen. Die Beziehung sonst war toll, wir waren glücklich, aber dieser Vertrauensbruch hat alles zerstört und so trennte ich mich von ihm. Ich bin ein Mensch der gerne und gut vertrauen kann, aber diesem Menschen, so sehr ich ihn liebte, konnte ich nicht mehr vertrauen. Dazu war ich nicht mehr bereit monogam mit ihm weiter zu leben.
Sieben Jahre habe ich meine Bedürfnisse zurückgestellt um dann solch eine Faust zu bekommen... Tja, vielleicht bin ich dadurch gebranntmarkt aber eine für die Ewigkeit monogame Beziehung kommt für mich nicht mehr in Frage. Ich weiss von mir, dass ich nach einiger Zeit Lust auf etwas anderes habe und ich weiss aus den Gesprächen die ich zB mit Stammgästen (als ich noch im Servicegearbeitet habe) oder im allg. Freundeskreis hatte, das es den meisten so geht und viele irgendwann in ihrer Beziehung an den Punkt kommen, wo ein Seitensprung in Frage kommt. Die Spannungen die es dadurch in der Beziehung gibt, sind oftmals toxischer als alle anderen Probleme und die Heimlichtuerei beginnt und auch wenn sie nie raus kommen und auch wenn es nie zum eigentlichen Seitensprung kommt, so schwigen sie in der Beziehung diffus mit.
Ich habe mir geschworen das nicht mehr mitzumachen. Eine oB bringt auch ihre Schwirigkeiten und auch ich mache nicht gleich Freudensprünge, wenn ich einen geliebten Menschen teile. Aber diese ehrliche Kröte schlucke ich 1000mal lieber als den anderen hinterfotzigen (die einen sehen einen Machtkampf darin) Scheiss durch zu machen und da ich selber auch diese Bedürfnise mit der Zeit habe, ist die Kröte dann tatsächlich nur halb so schwirig zu schlucken und man gewöhnt sich gut daran. In einer stabilen Partnerschaft, wo man klar spürt, dass man für den anderen die Beste ist, hat die natürliche Eifersuchtskröte dann sowiso kaum ihren spürbaren Einfluss egal ob mit Fremdvergnügen oder ohne.