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Gast
(Gelöschter Account)
Du beschreibst es eigentlich sehr gut. Aber wenn Du zumindest 2 Kinder hast, war zumindest in Deinem Denken mal Platz für 2 (bei Zwillingen sogar fast exakt) zur selben Zeit. Dass Du ein 2 Jahre früher geborenes Kind eben schon 2 Jahre länger liebst, macht die Liebe zu dem Kind, das dann kommt doch nicht kleiner oder anders. Oder siehst Du das anders?
Und wenn es bei 2 Kindern funktioniert, kann es auch bei 2 Erwachsenen funktionieren. Eigentlich.
Ich sehe die Problematik hinter dem Thema durchaus, aber argumentiere eher "pro Polyamorie", weil das grad auch ein Thema bei meiner Frau und mir ist. Wir sind uns, ohne es bislang erlebt zu haben, sicher, dass das geht resp. eigentlich gehen müsste.
Ich habe "befürchtet"/erwartet dass das kommt
Weil ich ja Partner-Liebe extra geschrieben habe, wo es (für mich in meinem dargestellten Gedankengang) exklusiv ist:
Zu dem einen Partner, ist diese Liebe "vollständig" (für alles was eine Partnerschaft ausmacht) und exklusiv als "Partner-Liebe".
Es gilt nicht für die anderen Arten der Liebe.
Die Schlussfolgerung "was bei 2 Äpfeln funktioniert, müßte eigentlich bei 2 Birnen funktioneren" teile ich nicht.
Ich kann aber natürlich 5 Kinder, 7 Hunde, 8 Brüder und 20 Freunde lieben, so wie 1000 Bäume und alle Menschen gleichzeitig. Das ist auch das Wesen der All-Liebe, alles zu lieben, gleichzeitig, individuell anders, und halt nur dort "unbegrenzt in der Zahl"...wo die jeweilige "Qualität der Liebesart" auch eine "Quantität" zulässt. Ich meine... man spürt das doch im Herzen, dass jede dieser Liebesarten ganz anders schwingt, andere "Eigenschaften" hat und andere Qualitäten/Eigenschaften auch von einem selbst erfordert, um überhaupt diese Liebe ausdrücken zu können.
Aber die Liebe, die eine, die dich als Mensch in deiner gewählten/inkarnierten Geschlechts-Rolle "komplettert" im Versuch das Mann-Frau-Eins-Sein zu erleben, ist "exklusiv im Jetzt" (kann man aber hintereinander auch wieder erneut finden, wenn man Glück hat, und einen etwaigen Verlust vollständig ausheilt und das Herz wieder VOLL öffnen kann)
Die Liebe zu den fiktiven 5 Kindern ist untereinander völlig gleichwertig, aber dennoch völlig anders als die Liebe zu einem Freund oder Partner. Liebst Du den Partner weniger, wenn ein "Kind kommt"?
Nein, jede neue Art der Liebe festigt diese "große Liebe". Jedes weitere Kind trägt ebenfalls dazu bei.
Ich kann alle meine Kinder gleich lieben, aber es ist nicht die selbe Liebe wie zum "Seelen-Partner", wobei ein Vergleich absolut "schäbig" wäre, denn jede Art zu lieben ist in sich "unvergleichlich schön" und gleich-wertig.
Dass sich Liebe aber nicht "abnutzt" über die Zeit gilt für mich für alle Arten, auch für Kinder, Hunde, usw.
Nur...diese eine, diese große Liebe ist... wenn sie "erfüllt" ist, vollständig ist, exklusiv. Es schafft einfach keinen Raum dafür, kein Bedürfnis.
Es wäre wie "noch ein Glas Wasser nebenbei" trinken, wenn Du eh an der Quelle sitzt und keinen Durst mehr verspürst. Wenn Du da "nebenbei" was zu lieben glaubst (was eigentlich Begierde ist), dient das nicht dieser "großen Liebe", es höhlt sie aus, es trocknet sie aus...um in diesem Bild zu bleiben.
Ich kann es nicht besser beschreiben.
Wie heißt es so schön, wer die (diese spezielle) Liebe beschreiben kann, hat nie geliebt.
Ich habs jetzt zwar mal redlich versucht, das komplexe Thema Liebe so gut wiederzugeben wie ich kann, und ich denke ich werde mich wohl darin üben, mein Scheitern an diesem Versuch anzuerkennen und zu lieben
Es erzählen mir viele, sie könnten das... aber ich sehe bei allen bisher nur, dass sie sich etwas einreden, und dass ihnen halt bei dem einen Partner "etwas fehlt", auf die eine oder andere Art. Sie waren also so "unerfüllt", dass eben ein 2. Platz hat. Nur wer gibt schon gern zu, was ihm fehlt? Wer erkennt das heute noch? Wer reflektiert noch und hat dann die Eier dem Partner zu sagen, "Schatz, mir fehlt etwas ...". Es ist doch viel leichter, alles auszublenden, schönzureden, dem Partner eine "vernünftige Erklärung" zu geben, warum alles "bestens" ist und man trotzdem etwas anderes in sein Herz gelassen hat... wie gesagt, ich hab noch keinen Menschen getroffen, der ehrlich zu sich war, wenn er derartiges über seine "Liebesfähigkeit für viele Partner" erzählt hat.
Bei einem Kind wird es immer so sein, dass ein (weiteres) Kind eine Bereicherung ist, warum sollte die Anzahl beschränkt sein? Auf den Gedanken wäre ich da nie gekommen. Auch nicht dass ich vom Zeitpunkt abhängig anders liebe? Man schließt diese Liebe zum (ersten) Kind ja nicht ab wie bei einem "verflossenen Partner", wenn ein 2. kommt.
Und alles was (weiter) fließt, koexistiert.
Wenn Du die "Ex" nicht "abschließt", klar liebst Du dann 2 Frauen gleichzeitig, die Ex und die Neue. Aber dann hast Du eine alte, verzehrende, und eine Neue inkomplette, die dort nicht wächst, wo die Alte Liebe noch in Dir verhaftet ist. Was wieder "in Summe" nicht die Qualität hat, die ich meine. A+B+(...) kann nie die Qualität jener Liebe erreichen, um die es da geht. Diese eine (von vielen Arten) ist unteilbar, "ganz"...
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