@Scheinheiliger- Re@Salome
Schön [...] Schade [...] verurteilst.
Na, gar so ernst dies sehn. Ich leb mir ja die fünfte Jahreszeit und bedien mich gern des des Rügerechts. So nenn ichs eben aufgesetzte Kopfgeburt, die Sache selbst (wobei, dem Bären sei dank, als spezielle Art der Affäre lass ichs gern durchgehen, auch wenn er das wohl so nicht im Sinn hatte). Abstrakt seh ichs sogar als Mißgeburt und denk mir: schad um d Zeit (in der man sich damit spieltheoretisch oder sonstwie abplagt). Wennst daraus selbst was für dich schöpfst, ists allemal noch tadellos und abzusprechen wagt ichs nicht. Wennst aber akkurat vor dieser Scheibe tanzt, dann kommts, dass mancher Pfeil dich trifft (Hab mein Bild inzwischen zurechtgerückt, dass du keine Missionarin einer Sache bist, deren Mißbrauch ich schon vor Augen hab). Doch nur im Eifer, nicht Gericht.
Denn nein, meinen Weg hab ich noch nicht gefunden. Nur, dass er nicht der monogame ist, das weiß ich.
Ich such nicht mehr, ich geh. Mal nach der Sonne, mal zum Regen, zu vielem was ich seh. Und streit mir meine Sträuße aus oder drück dich, wenn dus bist. Ist das ein Weg? Ich frag mich nicht danach. Und manchmal sitz ich einfach da und seh.
Und dann doch den Gedanken bekommen, dass es etwas Anderes geben müsste
Von einer Grube hin zur andern? Und ob die Schaufel, geratner Wegbegleiter ist? Mag sein, für dich. Mir ists die Feder an der Krempe, dem Freund der Pinsel hinterm Ohr. Würd just man finden, was man sucht - der pure Zufall wärs. Als Weg nicht angeraten, ein Tausend-Gulden-Schuss. Die Jagd nach einem Bild? Versteht das Jagen, nicht das Wild.
etwas das weder [...] noch [...] Etwas, das Menschen [...] nicht das Gefühl gibt, das sie falsch sind.
Ich strebte oft schon nach dem Besten. Und ebenso bemerkt ich, hab nicht mein Bestes für-gegeben. Da haftete an mir habs mir geschickt zurecht gebogen. Und Heut? Fühl um mich selbst, ich mich betrogen, besorg ich den Moment, so gut ichs kann. Nicht allzu viel, ich weis, doch anders gehts mir nicht von meiner Hand.
Es tut mir leid [...] anders denken, leben und lieben.
Und mir täts leid, wenn ich verletzend war, der Fritzie gar ein Henkersknecht. So ich was treffen wollt, dann die Gestalt. Wenn mir dran liegt, halt ichs nicht hinterm Berg. Wo Liebe nur zum Denkspiel wird, oder Dirne des Gehörs, da bin ich stets ihr Streiter.
Das Einzige [...] ehrlich [...] noch nicht weiß [...] weiß, dass ich Liebe für mehrere Menschen empfinden und Sexualität mit mehreren leben kann
Das, so trag ichs an, kann jeder, wenns ihn trifft. Ist mir auch nicht die Frag nach dem Vermögen, die mich rührt.
und will.
Liegt hier des Pudels Kern? Deuchts mir nur, ists nur Gedünkel? Hab immer nur die eine Frag auf meiner Zunge, wenn ich mit mir selber ring: Was zweckt das Will?
Wer dies als Verflachung der Werte sieht, hat offensichtlich den richtigen Weg gefunden. Das freut mich für dich.
Als Folgerung taugt dieses nicht, doch hierfür Logik zu bemühen, eracht ich mehr als Müsiggang, so lass ichs stehen. Hätt ich die Antwort, hielt ichs vor? So will ich sehen
vielleicht in dieser Kiste hier
nein, nichts da, ich hab sie wohl verlegt die Unart ist mir Schlampe. Nun gut, ich merks, heut werd ich ihr nicht heilig und bleib ihr weiter nur das Bild.
Was ich genieß ist andrerseits, die giftge Spitze dieses Pfeils. Denn eines wird mir so gewahr: sie fürchtet nicht das Streiten, hat Herz und Mut, lebt Widerborst und das gefällt. So
küss ich zart die Hand und lass sie schon entgleiten.
<Das Ende der Balzacschen Zermürbung und die Rückkehr zum Pragmatismus>
Vielleicht hab ich mich von der Provokation verführen lassen
und bin über Ziel hinausgeschossen. Aber es freut mich, dass es mehr Bewegung in die Angelegenheit gebracht hat und zuletzt sogar Bären hinterm Ofen hervorlocken konnte.
Ich jedoch spüre ganz deutlich, dass es mehr geben muss als [...]
Ja - und das gibt es doch schon zu Hauf (erspar mir Aufzählungen).
Unsere Art zu leben ist hier im Wesentlichen sinnbildlich auf die 2erbeziehung aufkaschiert, weil die bislang noch die robusteste von allen ist, bei all dem was von Beziehungen zu Leisten verlangt wird. Und robust, ja, das halte ich wirklich für DAS Zauberwort bei der ganzen Geschichte. Sie ist nicht so leicht auseinander zu dividieren wie Ich-AGs und zugleich nicht so schwierig handzuhaben wie Mehrfachbeziehungen. Wie alle Arten von Gruppierungen, ist auch sie durch Selbstabschottung gefährdet. Dagegen hilft Input - und das ist dann real eben auch schon mal ein Freund oder auch eine Geliebte. Solchen Input nennt sie dann Fehler und Zeit ist sein vermutlich bestes Regulativ. Der ist aber nicht per se rein zerstörerisch, sondern mag genau so gut positives bewirken. Und die Überraschung! Die Gesellschaft hält das aus, auch wenn natürlich einige Beziehungsleichen den Weg pflastern (als Lehrgeld, gewissermaßen).
Wir haben vor allem über sie, eine lange Tradition im Umgang mit, wie soll ich es umfassend sagen, unserer Interaktivität? dem Ausleben unserer zwischenmenschlichen Bedürfnisse?... so wie wir, meinetwegen, eine Tradition im Umgang mit Alkohol haben (auch das können wir bislang gut genug um uns nicht auszurotten). Im globalen Mulitkulti, dem Aufbruch ganzer Gemeinschaften, den Frauenrechten usw. usf. gibts jetzt ein paar Umwälzungen mehr und damit entsprechend Reibung. Das ist aber nichts, was der 2erbeziehung anzulasten ist (sondern nur das, was sie ins Schwitzen bringt). Und gar so uniform wie sie scheint, ist sie ja letzten Endes auch nicht.
Wer braucht Polyamorie?
These: ganz sicher immer irgendjemand, weil alles seine Abnehmer findet (ok, völlig unempathisch, dafür hoffentlich umso eindeutiger gesagt). Und sie wird auch funktionieren, jedenfalls als Nischenprodukt und auch dann, wenn niemand ganz genau weis, was sie eigentlich ist.
Da fällt mir ein: Massive Polyamorie? Gibts das schon? Sich einfach durchs Leben lieben. Wobei - damit sind wir doch fast wieder beim Singledasein angelangt, oder? Naja, is nur so a Gedankenspielerei und net weiter wichtig.
Weswegen reg ich mich überhaupt auf?
Wenn man die Menscheit;-) mit einem, behaupt ich mal, gewagten Beziehungskonstrukt zu missionieren versucht (den Eindruck, dass sich darüber viele Schlitzohren gleich mal die besten Plätze im Boot sichern und losrudern was das Zeug hält, werde ich nicht ganz los, sorry) und das Gefühl mir sagt, dass man es über die generelle Infragestellung der 2er-Beziehung versucht, dann läuten bei mir die Alarmglocken wider der Leichtfertigkeit - und genau dann Fallen mir Sachen wie Demagogie ein.
Was will ich?
Ich bin ein Verfechter der 2erBeziehung, solange sich nichts besseres bewährt und das unabhängig davon ob ich ihr selbst anhänge oder nicht. Ich anerkenne auch jede andere Art von Beziehung, wenn sie nicht bereits vom Prinzip her auf Kosten Jener zum Nutzen Dieser aufbaut und real funktioniert. Ich bevorzuge sie für mich selbst, weil sie meiner Wesensart am Nächsten kommt, aber kann nicht ausschließen, dass sich das im Laufe der Zeit noch verändert. Das Leben ist zu vielfältig, als das man es anders sehen könnte. Und wie man die Liebe lebt sowieso (pragmatisch ausgespart).
PS: kommt es nur mir so vor, oder ist der Thread hier falsch? Abgesehen davon, dass er ein Zeitstaubsauger ist, wenn man sich mal drauf eingelassen hat.