Polyamorie und Ihre Tücken

Ich weiß allerdings aus eigener leidvoller Erfahrung, dass mir solche Situationen ausser Kontrolle geraten können, deshalb versuche ich, Situationen zu vermeiden, die mir gefährlich werden können.
Darf ich fragen, was du mit "ausser Kontrolle geraten" meinst?


OT:
Du willst mir sicher die "gute Seite" von Völkermord, Sklaverei, persönlicher Bereicherung, 24jährige Gefangenhaltung der eigenen Tochter in einem Keller, Vergewaltigung während des Todeskampfs nach Verabreichen von Strychnin u. dgl. erklären. All das sind Vorfälle der jüngsten Vergangenheit und ich sehe nichts gesellschaftlich relevantes oder altruistisch "Gutes" darin.
War es eine gute oder böse Tat der Alliierten, zivile Ziele wie zB. Dresden niederzubomben um Hitler zu stoppen? Wäre es eine gute oder böse Tat gewesen, wenn jemand Josef F. vor 20 Jahren erschossen hätte? Was ist der Unterschied zwischen Freiheitskämpfern und Terroristen?
Es gibt definitiv Taten, an denen ich auch nichts "Gutes" sehen kann - aber ich behaupte deshalb nicht, dass es keine gute Seite daran gibt.
 
Darf ich fragen, was du mit "ausser Kontrolle geraten" meinst?

Du darfst - und in Abwesenheit des Angesprochenen, der mir wie ein Bruder im Geiste - wer immer, ob Frau oder Mann, etwas dergleichen durchlebt hat - weiß.
Danach braucht es keiner Worte mehr.

War es eine gute oder böse Tat der Alliierten, zivile Ziele wie zB. Dresden niederzubomben um Hitler zu stoppen? Wäre es eine gute oder böse Tat gewesen, wenn jemand Josef F. vor 20 Jahren erschossen hätte? Was ist der Unterschied zwischen Freiheitskämpfern und Terroristen?
Es gibt definitiv Taten, an denen ich auch nichts "Gutes" sehen kann - aber ich behaupte deshalb nicht, dass es keine gute Seite daran gibt.

Es ist gesichertes Übereinkommen, dass nicht 'gegengerechnet' werden kann. Jedes für sich - Recht nicht Rache.
Dresden wurde bombardiert - da war Hitler bereits so gut wie gestoppt (politisch zumindest).
Es ist nicht zu rechtfertigen - ich nehme an, es war ein Akt der Rache (wie auch die Besetzung und Demütigung Ostösterreichs durch die Truppen der UdSSR).

Was der Unterschied zwischen Freiheitskämpfern und Terroristen ist? Das ist simpel - die einen kämpfen für Freiheit, die anderen für Unfreiheit. Der Unterschied besteht darin, welche Seite welche Worte verwendet.
Ich glaube nicht, dass viele den islamistischen Terror als Freiheitskampf verstehen (können). Den schwarzen 'Terror' gegen die Apartheid jedoch schon...

Da du allerdings Moral und Ethik als dümmste Erfindungen qualifizierst, ist es mehr als nachvollziehbar, dass du hier keine Entscheidungen treffen kannst.

Es wäre übrigens eine absolut verwerfliche und verurteilenswürdige Tat gewesen, und ist es noch heute, Herrn Josef F. zu töten.
 
@ D-Shade: gutes Thema, wenngleich wir diese Frage in unterschiedlichen Threads in unterschiedlicher Intensität schon durchdiskutiert haben. Aber immer wieder spannend, ähnliche Threads zu lesen - vor allem, weil neue Leute mitdiskutieren und weil sich manche Einstellungen verändert haben.

Ich war mir gar nicht sicher, ob ich bei solchen Themen noch einmal mitdiskutieren will....denn meist laufen solche und ähnliche Threads ja bald mal aus dem Ruder....Aber seis drum - ich hab ja immer noch die naive Vorstellung, dass man über alle Themen respektvoll diskutieren kann...;)


Ich bitte euch auf Knien!! Lasst endlich die Evolution aus dem Spiel... oder lest aktuelle Werke dazu... hier geistern vorsteinzeitliche Vorstellungen und Meinungen zur Evolution der Menschheit und ihrer Auswirkung auf Verhalten und Eigenschaften herum - mir wird wirklich regelmäßig zum :kotzen: :kotzen:Und das MEINE ich so.
(Und auch der Schwachsinn der selbst von promovierten Damen und Herren zum Thema evolutionär bedingte Veranlagung in diversen Massenmedien verbreitet wird ist hier wissentlich und bewusst eingeschlossen!)

:daumen: Danke, das musste mal endlich deutlich gesagt werden. Danke übrigens über für all deine klugen und reflektierten Beiträge hier und in anderen Threads. :bussal:

Weiters haben Moral und Ethik unverzichtbare Funktionen und sind unteilbar und untrennbar mit dem Mensch-Sein verbunden.

Ethik und Moral unterscheiden sich trotz vergleichbarer biologischer und umweltspezifischer Rahmenbedingungen regional deutlich und werden eher von Kultur und Konservativismus als getragen als von individuellen biologischen Überlebensstrategien.

(...)
Moral und Ethik sind Regelsysteme, vergleichbar dem Recht, mit dem Ziel, eine Gesellschaft auf einen Gleichklang der Werte zu synchronisieren und in weiterer Folge die Gesellschaft vor Individuen, die ihr gefährlich werden zu schützen.


:daumen: Dass es in JEDER Gesellschaft Vorstellungen von Moral und Ethik gibt und auch geben muss, habt ihr, Donjoe und Cernunnos gut dargestellt. Wenn Chrisu schreibt, dass Moral und Ehtik nur für Menschen ist, die keine Verantwortung in ihrem Leben übernehmen wollen, und sich dabei in einen ziemlichen Argumentationsstrudel verfängt, kann ich das eigentlich wohlwollen nur so auslegen: sie meint damit vielleicht Menschen, die blind irgendwelchen Moralismen und Regeln folgen.
Und blindes Befolgen von vorgegebenen Regeln halte auch ich für problematisch.



Aus der 'Evolution' gibt es keine (gültige) Antwort auf die Frage: Monogamie und Polyamorie. Beide Modelle sind evolutiv möglich und auch auffindbar. Da gibt es kein "besser" oder "schlechter".
Ethik und Moral haben dazu sehr wohl Aussagen getroffen. Wie auch der Gesetzgeber dazu (meist) ziemlich klare Aussagen und Vorschriften erlässt.

:daumen::daumen: Danke, danke, danke. In unterschiedlichen Gesellschaften zu unterschiedlichen Zeiten gab und gibt es recht klare Einstellungen zum Thema Monogamie und Polyamorie. Mich interessiert dabei meist das "warum" und "wieso" solche Vorstellungen - die dann eben häufig auch in Gesetzesregelungen enden - entstanden sind.
Und - letztendlich bleibt es keinem Menschen erspart, auch eigene Entscheidungen fürs eigene Leben zu treffen. Für mich ist dabei - neben dem moralethischen Diskurs das eigene Gewissen auch sehr wichtig.




Polyamorie im vollen Unmfang ist wohl nur dann lebbar, wenn man in keinster Weise eifersüchtig ist, zurückstecken kann, auf das Gefühl der Einzigartigkeit für den anderen verzichten kann, sich zeit- und gefühlsmäßig gerecht bzw. gleichintensiv aufteilen kann usw.
Das gibt es aber leider nicht nach meiner Erfahrung.

Spannender, sehr persönlicher Beitrag. Danke dafür. :)Les ich das richtig, dass du einige Zeit polyamorös gelebt hast und jetzt wieder monogam lebst?

Der Umgang mit der Eifersucht ist sicher ein ganz wichtiges Thema in polyamoröser Lebensform....aber ob es gar keine Eifersucht auf nichts geben darf, da bin ich mir (noch) nicht sicher - wissend, dass ich selber Eifersucht so gut wie nicht kenne.




Ich halte mich für tendenziell polyamurös veranlagt, d.h. ich tendiere zu starken Emotionen bei großer Nähe. Ich weiß allerdings aus eigener leidvoller Erfahrung, dass mir solche Situationen ausser Kontrolle geraten können, deshalb versuche ich, Situationen zu vermeiden, die mir gefährlich werden können. Ich lebe daher nach Möglichkeit in serieller Monogamie oder versuche von vornherein klarzustellen, wann ich nicht für eine "verbindliche" Beziehung bereit bin, wann ich mir also parallele Abenteuer erlauben will und einer Einzelbeziehung nicht den vollen Tiefgang gestatte.

Schöner Beitrag, lässt Vieles offen...;) Mich würde auch interessieren, was du mit "ausser Kontrolle geraten;)" meinst....

Und wie ist das, wenn du keine "verbindliche" Beziehung und nebenbei Abenteuer eingehst....hast du Gefühle für diese Frauen? Bist du verliebt, liebst du sie, oder ist da "nur" Sympathie?


Und nun zu mir.

Ich lebe derzeit polyamorös, was heißt, dass ich neben meinem Mann noch ander Männer liebe oder geliebt habe. Alle auf unterschiedliche Weise, alle allein schon zeitlich in unterschiedlicher Intensität.
Mit dieser Neigung hatte ich einige Zeit große Schwierigkeiten, konnte sie auch nicht zulassen. War ich doch eine, die recht strikt und genau, nach der gängigen Moralvorstellung in Österreich gelebt hat. In einigen persönlichen Prozessen ist mir dann aber klar geworden, dass dieses polyamoröse Leben ganz untrennbar zu mir gehört - zumindest derzeit. Würde ich mir heute einen Lebenspartner suchen, wär das immer schon von Anfang an ein Thema. Und alle Männer, die ich seit dieser Erkenntnis kennen gelernt habe, wissen auch davon.
Nun war ich schon einige Zeit mit meinem Mann zusammen, als diese Seite in mir hervorkam. Anfangs wollte ich es verdrängen, dann lebte ich es geheim aus. Jetzt weiß mein Mann im Ansatz davon - mehr will er nicht wissen.
Es bleibt eine Spannung - zwischen der Ehe zu meinem Mann, der mir sehr wichtig ist - und zu der Verantwortung mir selber gegenüber. Derzeit leidet unsere Ehe nicht daran - im Gegenteil. Ich hab das Gefühl, dass es ihr um ein Stück besser geht, seitdem es auch mir besser geht, seitdem ich die sein kann, die ich bin. :)

Als Liebhaber, Geliebte, wie immer man das nennen will....lass ich nur Männer in mein Leben, die stabile Persönlichkeiten sind, die auch diese Lebensform leben wollen, die die Chancen und Grenzen einer solchen Liebe kennen und schätzen, die Verantwortung für sich selber und ihr Handeln übernehmen können.

Ob ich ewig so leben werde? Ich weiß es nicht. Muss ich jetzt auch noch nicht wissen. Derzeit erscheint es mir für mein Leben als gut, richtig und passend. :)
 
Ich liebe den Arsch von Petra, die Titten von Caro, die Feige von Stella, das Gebläse von Maria...

Ich fühle mich nicht zurückversetzt, moralisch betrachte ich mich als nicht bedenklich, stehe zu meinem sexuell-naiven Gemüt, bin nicht eifersüchtig oder besitzergreifend und kann auch teilen, noch besser - unterscheiden. Bin auch nicht vergeben, somit verletze ich auch niemanden... Bevorzuge auch niemanden wegen seiner (ihrer) Vorzüge. Mit tut dieses und jenes gut... Auch ist`s mir egal was andere da jetzt wieder heraus- oder hineininterpretieren, hinter mir die Sinflut, somit bin ich wohl auch ein egozentrischer Charakterarsch, uvm...

Ich steh` auf den Polyscheiß...

Was ich sagen will ist, daß es durchaus möglich ist. Tücken kann sich jeder behalten, haben sich noch keine aufgetan...:bussal:
 
Ich liebe den Arsch von Petra, die Titten von Caro, die Feige von Stella, das Gebläse von Maria...


Ich steh` auf den Polyscheiß...

Was ich sagen will ist, daß es durchaus möglich ist. Tücken kann sich jeder behalten, haben sich noch keine aufgetan...:bussal:

Und welche von den 4 Liebst Du....alle oder gar keine?
Verstanden hast Du nichts von dem Polyscheiß:kopfklatsch:
 
Darf ich fragen, was du mit "ausser Kontrolle geraten" meinst?

Und wie ist das, wenn du keine "verbindliche" Beziehung und nebenbei Abenteuer eingehst....hast du Gefühle für diese Frauen? Bist du verliebt, liebst du sie, oder ist da "nur" Sympathie?


Wäre da "nur Sympathie", wäre alles noch unter Kontrolle - und mir zu langweilig.

Du darfst - und in Abwesenheit des Angesprochenen, der mir wie ein Bruder im Geiste - wer immer, ob Frau oder Mann, etwas dergleichen durchlebt hat - weiß.
Danach braucht es keiner Worte mehr.

Du weisst jedenfalls sehr genau, was ich meine.
Das tut auch Salome... :bussal:
 
@ Heli90:

Doch, doch... lesen mußt halt auch und net gleich vorschnell urteilen :cool:

Ich lieb` wohl alle gleich - und das wegen ihrer jeweiligen Vorzüge. Soll`s ja geben... :bussal:
 
Ich liebe den Arsch von Petra, die Titten von Caro, die Feige von Stella, das Gebläse von Maria...

Ich fühle mich nicht zurückversetzt, moralisch betrachte ich mich als nicht bedenklich, stehe zu meinem sexuell-naiven Gemüt, bin nicht eifersüchtig oder besitzergreifend und kann auch teilen, noch besser - unterscheiden. Bin auch nicht vergeben, somit verletze ich auch niemanden... Bevorzuge auch niemanden wegen seiner (ihrer) Vorzüge. Mit tut dieses und jenes gut... Auch ist`s mir egal was andere da jetzt wieder heraus- oder hineininterpretieren, hinter mir die Sinflut, somit bin ich wohl auch ein egozentrischer Charakterarsch, uvm...

Ich steh` auf den Polyscheiß...

Was ich sagen will ist, daß es durchaus möglich ist. Tücken kann sich jeder behalten, haben sich noch keine aufgetan...:bussal:

@ Heli90:

Doch, doch... lesen mußt halt auch und net gleich vorschnell urteilen :cool:

Ich lieb` wohl alle gleich - und das wegen ihrer jeweiligen Vorzüge. Soll`s ja geben... :bussal:

So und jetz lies einmal.
Schade um das gute Thema wenn man so einen Blödsinn lesen muß.
Mir ist schon klar das ich es nicht lesen muß, aber es reicht wenns dasteht:winke:
 
Lieber Heli90, nochmals und langsam. :winke:

Hab geschrieben, daß ich alle 4 gleich liebe (=Polyamorie). Dennoch bevorzuge ich dabei keine. Die Bevorzugung ist ja kein "MUSS". Sonst wär`s ja lediglich "nur" Vielweiberei ohne notwendiger Liebe (zumindest nix für Polyamorie). Soll`s ja geben...

Welche Annehmlichkeiten (Arsch, Titten, Gebläse) ich zudem an der jeweiligen liebe, kam ja deutlich zum Ausdruck. Dennoch bevorzuge ich deswegen keine, liebe sie aber alle, so wie sie sind, wie gesagt. Soll`s ja auch geben...

Jede macht für sich das Beste bzw. hat für mich die jeweilig gewünschten (natürlich getrennt von einander betrachtet) Annehmlichkeiten.

Für Polyamorie is ja auch ne Partnerschaft nicht Grundvoraussetzung.

Mein egoistisches Charakterverhalten kannst mir vorwerfen, steh` dazu, deshalb hab ich`s ja auch reingeschrieben...

Du hast recht, daß Thema is schon ok :daumen:, nur jedesmal dazu Stellung zu beziehen, wenn jemand noch immer nichts herauslesen kann, is mit der Zeit mühsam...:mauer:

Kannst ja auch mal was "blödsinniges" dazu beitragen :daumen: :daumen:
 
@ D-Shade: gutes Thema, wenngleich wir diese Frage in unterschiedlichen........... es mir für mein Leben als gut, richtig und passend. :)

Eine der Kernfragen war - wie geht man mit den Gefühlen der anderen Beteiligten um - schon klar, die müssen damit eben zurechtkommen, nur das kann mitunter Schmerzen verursachen - reden wir von Liebe wenn wir bewusst Schmerzen verursachen?

Was ist mit dem Mann, den Du " auch " liebst und der Dich ebenfalls liebt und mit Dir mehr Zeit verbringen will, als Du auf Grund Deiner anderen Liebesbeziehungen zur Verfügung hast? Was ist mit dem Mann, der sich derart intensiv verliebt, dass er mit Dir leben will?

Ist es noch " gesunder Egoismus " aus Eigennutz mit Gefühlen anderer zu spielen oder sollte Liebe auch bedeuten, sich selbst zu Gunsten des geliebten Menschen zurück zu nehmen - womit wir beim Thread " Verantwortung für den / die Geliebte/n wären...
 
hi @ all...endlich wieder ein thema, das ein bissi sprengstoff in sich birgt...:mrgreen: bin ja mal gespannt, wie sich dieses hier entwickelt...;)



....

Als Liebhaber, Geliebte, wie immer man das nennen will....lass ich nur Männer in mein Leben, die stabile Persönlichkeiten sind, die auch diese Lebensform leben wollen, die die Chancen und Grenzen einer solchen Liebe kennen und schätzen, die Verantwortung für sich selber und ihr Handeln übernehmen können.
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ich denke, dass dies des pudels kern ist.
gleichklingende menschen können dies sehr wohl ohne probleme ausleben...zumindest bin ich dieser meinung...bei allen anderen wird es jene probleme geben, die D_Shade angesprochen hat.

polyamorie bedeutet ja im gegensatz zum fremdgehen, dass vollste transparenz gelebt wird, alle wissen von allen. somit kann es eigentlich keine verletzungen geben, ausser poly switchen zu mono.

ich denke, dass polyamor lebende, die in eine monogame beziehung führen(weil der partner eben nicht so leben kann oder will), sich in einem ewigen spannungsfeld befinden. denn wenn der poly seiner neigung nachgeht, dann ist das für seinen partner wahrscheinlich sehr verletzend. und diese verletzung zu verhindern, bedeutet fremdgehen.

und das ist genau das, was ein polyamor lebender nicht will.

für mich ein teufelskreis...
 
Du Ramses, tschuldigung, aber Du liebst nicht eine! Du vögelst, weils Spaß macht und die Ladys machen da mit, Ihr bedient Euch aneinander, nicht mehr und nicht weniger.

Stümmts?
 
@ Salome...Respekt, dass Du zu diesem Thema nochmal Stellung nimmst.

D_Shade;1629622]Eine der Kernfragen war - wie geht man mit den Gefühlen der anderen Beteiligten um - schon klar, die müssen damit eben zurechtkommen, nur das kann mitunter Schmerzen verursachen - reden wir von Liebe wenn wir bewusst Schmerzen verursachen?

Du bist ein Mann der diese Eigenschaft oder Lebenseinstellung nicht hat...das ist jetzt nicht negativ gemeint, und deshalb ist es für Dich schwer zu verstehen. Versetzte Dich einmal in die Lage des Mannes der mit so einer Frau lebt.

Du liebst diese Frau....kennst ihre Lebenseinstellung und weißt genau das Du von dieser Frau ebenso geliebt wirst....wenn diese Liebe groß genug ist akzeptierst Du es, und machst sie glücklich, in dem Du ihr diese Freiheit läßt...sie wird Dich dafür viell. noch mehr lieben..denn Du hast die selbe Lebenseinstellung.


Was ist mit dem Mann, den Du " auch " liebst und der Dich ebenfalls liebt und mit Dir mehr Zeit verbringen will, als Du auf Grund Deiner anderen Liebesbeziehungen zur Verfügung hast? Was ist mit dem Mann, der sich derart intensiv verliebt, dass er mit Dir leben will?

Siehe oben.

Ist es noch " gesunder Egoismus " aus Eigennutz mit Gefühlen anderer zu spielen oder sollte Liebe auch bedeuten, sich selbst zu Gunsten des geliebten Menschen zurück zu nehmen - womit wir beim Thread " Verantwortung für den / die Geliebte/n wären..

Ja das bedeutet es für MICH.
 
Mylene :bussal: :bussal:

Is nicht auch Liebe zeitlich begrenzt ?? Hin und wieder, manchmal auch (an)dauernd oder langjährig - aber dennoch zeitlich begrenzt... :hmm: :hmm:

Vielleicht liebe ich auch nur den Augenblick ??? Und deshalb alle 4...

Mylene - du brauchst dich nie zu entschuldigen :daumen:

Wärst du ein Mann und kämst aus Wien, ich würde Siegmund zu dir sagen :bussal:
 
Nicht jedes tierische "Sozialverhalten" ist von Moral und Ethik getragen. Moral und Ethik basieren auf einem gemeinsamen intelektuellen Wertesystem, das spreche ich Pantoffeltierchen mangels Intellekt ab.

Nö, eben nicht, das Gefühl für "Richtig und Falsch", oder "Fairness" ist in den Grundzügen durch Selektion entstanden. Unser Intellekt ermöglicht es uns nur im Gegensatz zur Tierwelt das wir da noch selber was hinzudichten, oder uns unsere eigenen Vorstellungen von Moral und Ethik basteln. Was aber im Grunde eh meist mehr Schaden anrichtet :lol:

Aber wir schweifen ab, geht ja darum ob rumrammeln einfach oder kompliziert ist :hmm:
 
...
Was ist mit dem Mann, den Du " auch " liebst und der Dich ebenfalls liebt und mit Dir mehr Zeit verbringen will, als Du auf Grund Deiner anderen Liebesbeziehungen zur Verfügung hast? Was ist mit dem Mann, der sich derart intensiv verliebt, dass er mit Dir leben will?
...
dann werden wir aber auch nicht mehr von polyamorie sprechen können, oder?

wenn ich nun falsch liege, dann bitte berichtigt mich...

wie ich oben schon schrieb, alle wissen von allen. die zeitaufteilung, wer, bei wem und wie lange, wird gemeinsam beschlossen. wenn nun jemand diese vereinbarung bricht, dann haben wir ja auch keine polyamore beziehung mehr.

ich bin der meinung, dass poly lebende, sehr konsequent leben müssen, um verletzungen zu verhindern. alles andere wäre eine verwässerung dieser lebensphilosophie.
 
Was mich an solchen Diskussionen immer etwas stört, ist das anfangen mit Wertigkeiten. Ich meine damit dieses, wer Poly lebt, kann besser lieben, ist toleranter.

Wer sexuell treu ist, klammert ist Besitzergreifend.

Das stimmt so nicht! Es ist nur das veränderte setzen von Prioritäten und Einstellungen. Und ich hab nur ein Problem mit polylebenden Menschen, wenn sie einen Partner/in haben, die nicht wissen das sie in solch einer Partnerschaft leben.

Wenn beide Partner damit leben können, haben alle meinen Segen. Aber ich bin ehrlich, ich kanns mir sehr schwer vorstellen, das in einer polygamen Beziehung wirklich keinerlei Eifersucht, Verletzung, Trauer vorhanden ist. Das man den Anderen gehen lässt in dem Wissen, er/sie geht jetzt zu jemanden anderem.

Ja und ich gesteh es, zu wissen das mein Partner noch, was weiß denn ich, vor ner Stunde Sex mit ner anderen Frau hatte - übersteigt meine Grenze um einiges.

Sexuelle Treue heißt ja nicht verklemmt zu sein, man kann mit dem Partner alles ausprobieren und ich selber, hätt kein Problem in einem Swingerclub meinen Spaß mit IHM zu haben usw.

Und eins weiß ich, dass mein Partner es zu schätzen weiß, der Einzige zu sein und andersrum ebenfalls. Das hat nichts mit Verzicht zu tun, sondern genau wie in Polybeziehungen, mit Liebe.
 
Hallo, das ist ja eine sehr philosophische, sehr interessante Diskussion!

Ich bin der Meinung, dass man sich, wenn man sich auf Liebe einläßt, immer dem Risiko aussetzt, verletzt zu werden. Und verletzt werden ist etwas, was sich auf einen selbst bezieht. Leute sind aus ganz unterschiedlichen Gründen verletzt (wird mitunter auch gern als Mittel zur emotionalen Erpressung eingesetzt...) Manche Menschen sind verletzt, wenn man ihnen nicht alle 5 Minuten sagt, dass man sie liebt.

Ok, wenn man seinen Partner kennt, weiß man in etwa, was ihn/sie verletzt und kann es unterlassen. Aber, wenn ich ganz ehrlich bin, hat mich diese Rücksichtnahme schon oft schwächer dastehen lassen als ich wirklich war. Da war ich bei jeder Kleinigkeit "verletzt", weil ich wusste, dass er dann daheim bleiben würde - mir zuliebe. Und ich mußte mich nicht damit auseinandersetzen, was ich vielleicht ohne ihn in der Zwischenzeit machen könnte, wie ich meinem eigenen Leben wieder mehr Sinn geben könnte. Und ich musste mir nicht überlegen, ob diese Art der Beziehung noch gut und richtig für mich war. Ich hatte Einfluss und Kontrolle, und das hat mir eine gewisse Sicherheit gegeben.

Ich glaube, dieses Gefühl, Kontrolle zu haben, ist es, was wir uns so wünschen. Wenn mein Partner bei einer anderen Frau ist, hab ich keine Kontrolle darüber, was zwischen den beiden passiert... und das verunsichert.

Verletzt werden kann man immer - und polyamourie ist immerhin noch ein Versuch aller Beteiligten, ehrlich und respektvoll miteinander umzugehen. Wie viele Ehefrauen wären zutiefst getroffen, wenn sie wüßten, was sich außerhalb ihres -vermeintlichen - Kontrollbereichts abspielt??
 
Eine der Kernfragen war - wie geht man mit den Gefühlen der anderen Beteiligten um - schon klar, die müssen damit eben zurechtkommen, nur das kann mitunter Schmerzen verursachen - reden wir von Liebe wenn wir bewusst Schmerzen verursachen?

Meine Antwort darauf hast du sicher gelesen :)....

- zum Einen wähle ich gut aus (und die Männer wohl auch) - es handelt sich also um Männer, die sich selber gut kennen, für die Selbstreflexion kein Fremdwort ist und die Verantwortung für sich und ihr eigenes Handeln übernehmen - sich möglicher Konsequenzen bewusst sind und im Fall, dass es nicht mehr passt für sie auch einen Schlussstrich ziehen...

- zum Anderen bleibt eine gewisse Spannung - vor allem in meiner Beziehung zu meinem Mann, denn den hab ich kennen und lieben gelernt, als diese Seite in mir noch nicht wach war.


Deine Frage ob es Liebe sein kann, wenn das bewusste Zufügen von Schmerzen involviert ist, kann ich nicht wirklich beantworten . Zum Einen, weil ich nicht bösartig Schmerzen zufüge. Wenn ich jemandem bewusst Schmerzen zufüge nur aus dem Grund, weil ich bin, wie ich bin....(und das bin ich nicht unreflektiert, völlig egoistisch oder böswillig), dann erwarte ich von dem Menschen schon, dass er selber abwägen kann. Sind die Schmerzen im Gesamtbild akzeptabel oder nicht...und wenn nein, dann kann er es mir sagen, wir können darüber reden und zu einer Lösung kommen...und die Lösung kann im Letztfall sicher auch Trennung heißen.


Was ist mit dem Mann, den Du " auch " liebst und der Dich ebenfalls liebt und mit Dir mehr Zeit verbringen will, als Du auf Grund Deiner anderen Liebesbeziehungen zur Verfügung hast? Was ist mit dem Mann, der sich derart intensiv verliebt, dass er mit Dir leben will?

Die Situation hat es bisher nicht gegeben und ich denke auch nicht, dass es sie in naher Zukunft geben wird. Ich hab schon öfters hier gepostet, dass machnmal das Gefühl der Liebe mit dem, was sich dann möglicherweise daraus ableitet, verwechselt wird. Nur, weil ich jemanden intensiv liebe, heisst das noch lange nicht, dass ich mit ihm meinen Alltag und meine Zukunft gestalten will. Manchmal kann das sogar heißen, dass ich mich von ihm verabschieden muss....

Ist es noch " gesunder Egoismus " aus Eigennutz mit Gefühlen anderer zu spielen oder sollte Liebe auch bedeuten, sich selbst zu Gunsten des geliebten Menschen zurück zu nehmen - womit wir beim Thread " Verantwortung für den / die Geliebte/n wären...

Wie richtig. Und darüber haben wir in Mylenes Thread auch schon diskutiert:

Wie wir auch über die Verantwortung sich selber gegenüber hier diskutiert haben.


Ich für mich kann nur sagen, dass ich niemals mit Gefühlen von anderen Menschen spielen würde. Das geht in meiner Vorstellung von Liebe und mit meinem Menschenbild so überhaupt nicht zusammen. Ich bin klar, offen und reflektiert und lass mich auch nur auf Menschen ein, bei denen ich Selbiges erwarten kann....



Du liebst diese Frau....kennst ihre Lebenseinstellung und weißt genau das Du von dieser Frau ebenso geliebt wirst....wenn diese Liebe groß genug ist akzeptierst Du es, und machst sie glücklich, in dem Du ihr diese Freiheit läßt...sie wird Dich dafür viell. noch mehr lieben..denn Du hast die selbe Lebenseinstellung.

:daumen: Das ist in polyamorösen Beziehungen der Idealstfall.....den sicher nur ganz wenige Menschen leben (können). :)


ich denke, dass dies des pudels kern ist.
gleichklingende menschen können dies sehr wohl ohne probleme ausleben...

:daumen:

ich denke, dass polyamor lebende, die in eine monogame beziehung führen(weil der partner eben nicht so leben kann oder will), sich in einem ewigen spannungsfeld befinden. denn wenn der poly seiner neigung nachgeht, dann ist das für seinen partner wahrscheinlich sehr verletzend. und diese verletzung zu verhindern, bedeutet fremdgehen.

und das ist genau das, was ein polyamor lebender nicht will.

für mich ein teufelskreis...


Ich denke, dass es kein Teufelskreis, sondern ein Spannungsfeld ist. Für eine Beziehung sind nunmal sehr viele Punkte wichtig und ausschlaggebend und der Punkt, den wir hier diksutieren nur ein einziger. Ja, es bleibt ein Spannungsfeld....aber für mich bedeutet es nicht, dass es nicht auflösbar sein könnte....:)
 
@ Mylene:

Auf das :respekt: deine große Liebe keine zeitliche Begrenzung erfährt :daumen: :bussal:

Deine Einstellung gefällt mir :daumen: Sowohl Poly als auch Mono betreffend.


@ letizia 74:

Das meinte ich mit egoistischem Charakterarsch... vielleicht auch eine Art Selbstschutz, um eben nicht verletzt zu werden :bussal:
 
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