Polyamorie und Ihre Tücken

Du hast recht, es kommt schnell etwas Wertendes in die Diskussion.

Menschen, die es schaffen, mit einem Partner über Jahre hinweg glücklich zu leben, haben meinen größten Respekt!

Ich kenne aber leider persönlich nur sehr wenige, denen das gelingt. Andererseits müssen wir uns vermutlich von dem werbeindustriegetränkten Bild verabschieden, dass irgendeine Form von Beziehung nur Sonnenschein und Freudestrahlen ist. Jede Form der menschlichen Interaktion hat ihre "Tücken". Und ich anerkenne alle Menschen, die sich um respektvolles, wohlwollendes, liebevolles Miteinander bemühen.

Ich glaube auch nicht, dass man zwei Menschen "gleich" lieben kann. Liebe hat so viele Formen, so viele Aspekte, so viele Ebenen - gerade die Vielfalt ist ja das interessante. Das macht es auch schwierig, "genau nach Plan" vorzugehen - jeder Partner genau eine halbe Stunde unter der Woche und 2 am Wochenende...

ich hab auch keine Lösung... wahrscheinlich ist - wie so oft - der Weg das Ziel.
 
Was mich an solchen Diskussionen immer etwas stört, ist das anfangen mit Wertigkeiten. Ich meine damit dieses, wer Poly lebt, kann besser lieben, ist toleranter.

Wer sexuell treu ist, klammert ist Besitzergreifend.


Hättest du das hier gelesen? Ich nicht...mir hat Cernunnos Beitrag sehr gut gefallen, wonach es eben unterschiedliche Lebensweisen und Lebensformen gibt und diese grundsätzlich noch wertfrei sind.

Und eigentlich ist der Grundtenor bei den meisten Threads hier im Forum doch, dass Monogamie die richtigere Form ist....und die meisten "Watsch" fassen wohl auch die sexuell Untreuen aus....

Ich hab große Hochachtung vor ALLEN Lebensformen, sofern sie bewusst gefasst sind und auch bewusst und reflektiert gelebt werden.

Und das muss ich wohl zugeben: weniger Spannungen und Schwierigkeiten gibt es sicher in einer monogamen Lebensform, die derzeit halt nicht die Meine ist.
 
...
Ich bin der Meinung, dass man sich, wenn man sich auf Liebe einläßt, immer dem Risiko aussetzt, verletzt zu werden.
...
rischtisch :)

verletzungen passieren, wenn - man verzeihe mir nun die recht blumige ausdrucksweise - sich der strahlend blaue beziehungshimmel mit wolken verdunkelt.

diese wolken liegen im jeweiligen persönlichen bereich - wie behandle ich meine/n liebste/n.
jede welt hat jene regeln, zu der sich die teilnehmenden einer beziehung bereit erklären (gott, is des technisch :mauer:
wenn nun diese regeln verletzt werden...ja, dann schmerzt es

hier möchte ich aber auch erwähnen, dass wolken schleichend am himmel erscheinen können, somit von den partnern nicht immer sofort erkannt werden.

in diesem sinne unterscheidet sich die polyamore von der monogamen welt nicht. der unterschied liegt für mich im regelwerk - aber ich habe mich auch schon mal getäuscht ;)
 

Ich denke, dass es kein Teufelskreis, sondern ein Spannungsfeld ist. Für eine Beziehung sind nunmal sehr viele Punkte wichtig und ausschlaggebend und der Punkt, den wir hier diksutieren nur ein einziger. Ja, es bleibt ein Spannungsfeld....aber für mich bedeutet es nicht, dass es nicht auflösbar sein könnte....:)
da haben wir einen schulterschluss.

nur dürfen wir nicht vergessen, dass die gewichtung der einzelnen punkte immer die individuelle des jeweiligen partners ist.
 
Einwurf am Rande..

Es wird hier des Öfteren der Polyamorie die Monogamie gegenübergestellt. Die Polyamorie schliesst die Monogamie nicht aus. Polyamorie bedeutet nur, dass man mehrere Menschen lieben kann aber nicht, dass man deswegen auch zwingend mit ihnen ins Bett muss :mrgreen:
 
Einwurf am Rande..

Es wird hier des Öfteren der Polyamorie die Monogamie gegenübergestellt. Die Polyamorie schliesst die Monogamie nicht aus. Polyamorie bedeutet nur, dass man mehrere Menschen lieben kann aber nicht, dass man deswegen auch zwingend mit ihnen ins Bett muss :mrgreen:
hat aber schon mit erotik zu tun, denn...
zitat von da:

Die angestrebten Beziehungen sind langfristig, vertrauensvoll und schließen normalerweise Sexualität mit ein. Polyamorie ist mehr als Freundschaft, es wird hier, wenn schon nicht vom vollzogenen Geschlechtsakt, doch von einem Austausch sexueller Energie mit mehr als einer Person ausgegangen
... odel?
 
hat aber schon mit erotik zu tun, denn...

... odel?

Polyamorie " kann " mit Erotik zu tun haben, " muss " aber nicht zwingend damit zu tun haben. Aber du hast insofern schon recht, dass Polyamorie in der Regel nur dann zur Sprache kommt, wenn sie den erotischen Aspekt beinhaltet - denn im anderen Fall fällt sie nicht weiter auf.

Ich kann Dir gern ein Beispiel für den anderen Fall geben - meine Exfrau und ich haben ein sehr inniges, vertrauensvolles Verhältnis und einer würde für den anderen im Bedarsfall alles stehen und liegen lassen, allerdings gibt es keinerlei sexuelle Anziehungskraft - wenn man so will eine platonische Liebe - auch die ist ein Merkmal der Polyamorie.
 
Polyamorie " kann " mit Erotik zu tun haben, " muss " aber nicht zwingend damit zu tun haben. Aber du hast insofern schon recht, dass Polyamorie in der Regel nur dann zur Sprache kommt, wenn sie den erotischen Aspekt beinhaltet - denn im anderen Fall fällt sie nicht weiter auf.

Ich kann Dir gern ein Beispiel für den anderen Fall geben - meine Exfrau und ich haben ein sehr inniges, vertrauensvolles Verhältnis und einer würde für den anderen im Bedarsfall alles stehen und liegen lassen, allerdings gibt es keinerlei sexuelle Anziehungskraft - wenn man so will eine platonische Liebe - auch die ist ein Merkmal der Polyamorie.
gut, das dies unter den begriff polyamorie fällt, habe ich noch nicht gewußt, danke.


aber egal, welchen namen nun dieses trägt, ob nu platonische liebe oder wirkliche freundschaft, oder sonst wie...meinen ehrlichen glückwunsch zu dieser beziehung...findet man nicht so oft, leider.
 
@ donjoe:

Der von dir zitierte Spruch is aber net von mir gewesen...

Müsstest die Salome anhauen... :haha: :haha:

Gruß
 
Ich glaube, dieses Gefühl, Kontrolle zu haben, ist es, was wir uns so wünschen. Wenn mein Partner bei einer anderen Frau ist, hab ich keine Kontrolle darüber, was zwischen den beiden passiert... und das verunsichert.

:daumen:

Verletzt werden kann man immer - und polyamourie ist immerhin noch ein Versuch aller Beteiligten, ehrlich und respektvoll miteinander umzugehen. Wie viele Ehefrauen wären zutiefst getroffen, wenn sie wüßten, was sich außerhalb ihres -vermeintlichen - Kontrollbereichts abspielt??

Und für wie viele Männer würde ihre Welt zusammenbrechen?

Polyamorie ist kein Phänomen des männlichen Geschlechts. ;)

Ich kenne aber leider persönlich nur sehr wenige, denen das gelingt. Andererseits müssen wir uns vermutlich von dem werbeindustriegetränkten Bild verabschieden, dass irgendeine Form von Beziehung nur Sonnenschein und Freudestrahlen ist.

Beziehungen können nicht immer nur Sonnenschein sein, und das ist gut so. Wir würden die Sonne nicht in diesem Maße schätzen können, wenn wir den Regen nicht kennen würden.

Ich glaube auch nicht, dass man zwei Menschen "gleich" lieben kann. Liebe hat so viele Formen, so viele Aspekte, so viele Ebenen - gerade die Vielfalt ist ja das interessante. Das macht es auch schwierig, "genau nach Plan" vorzugehen - jeder Partner genau eine halbe Stunde unter der Woche und 2 am Wochenende...

Gleich ist nicht der richtige Ausdruck, gleichwertig wäre vielleicht besser. Obwohl in der Liebe "Bewertungen" keinen Platz haben sollten.

Ich hab große Hochachtung vor ALLEN Lebensformen, sofern sie bewusst gefasst sind und auch bewusst und reflektiert gelebt werden.

:daumen:
 
Ich habe neulich mit Sonja länger über dieses Thema gesprochen, die darüber an der Uni Salzburg eine Diplomarbeit schreibt und zu diesem Zweck auch Kommunen besucht hat, wo diese Beziehungsform gelebt wird.

Eine ihrer wesentlichen Aussage war, dass in polyamoren Beziehungen kaum Sex zu dritt oder zwischen mehreren sich liebenden Personen praktiziert wird. Die sexuellen Aktivitäten finden typischerweise jeweils zu zweit statt, sozusagen sternförmig. Eine Frau hat das einmal so ausgedrückt: "Ich gehe von einem zum anderen immer über meine Mitte".

Mich würde interessieren, was das Verhältnis von Männern und Frauen im Zentrum des Sterns ist. Ich schätze 90:10.
 
.... Wie weit ist der Partner wirklich eingeweiht und wenn er das nicht ist, wie kann derjenige von Liebe sprechen wenn er bewusst in Kauf nimmt, dass der " geliebte " Partner verletzt wird, wenn er die komplette Wahrheit auf den Tisch bekommt?
Ich hatte mal das (zweifelhafte) Vergnügen, sowas zu (er)leben. Die eine war eine intensive "Liebe auf den ersten Blick", die andere eine tiefe und starke Liebe. Allerdings hats ein paar Monate gedauert, um da drauf zu kommen. Daß es Liebe ist und nicht nur Sex, mein ich.
Die zweite wußte von der ersten, die erst wußte nichts und ich habs auch nicht gesagt. Ich habe die ganze Situation damals als ziemlich belastend empfunden, es hat mich emotional zerrissen, weil ich einfach nicht damit umgehen konnte und ich ständig das Gefühl hatte, mich für eine entscheiden zu müssen. Daß es sowas wie Polyamorie gibt, wußte ich damals noch nicht, ich hab mich nur einfach selbst nicht verstanden und bin mir vorgekommen wie der letzte Arsch. Und sie, die, die´s gewußt hat, ist ebenfalls emotionell dran zugrunde gegangen und ich hab sie verloren.
Was passiert, wenn der poly - veranlagte Mensch plötzlich selbst aus irgendeinem Anlass heraus umschwenkt? Schickt er dann all seine Partner schonungslos in die Wüste bis auf einen / eine?
Ich denke, wenn er nur mehr den *einen* Partner will, dann wird er es wohl tun (müssen).
Wie löst der Poly - veranlagte Mensch das Problem, dass der jeweilige Partner, der sich ja auch verliebt, dem menschlichen Bedürfnis nachkommen will mit der Partnerin so viel Zeit wie möglich zu verbringen - fertigt sie / er denjenigen dann mit den Worten " Moment, Schatz Du weisst da gibts noch andere ...
naja, wohl oder übel so oder ähnlich - aber das geht sicher nicht verletzungsfrei ab.
Verletzt Liebe bewusst? Bin ich, wenn ich eine polyamouröse Veranlagung lebe nicht zwangsweise verletzend?
Das hängt davon ab - wenn der andere auch poly veranlagt ist wohl eher nicht, ansonsten sicherlich...
Die Frage ist nur - ist das eigentlich wirklich Veranlagung oder lediglich eine Situation, die irgendwann entstanden ist und sich auch wieder ändern kann?
Ich habe es z.b. weder davor noch danach ein zweites Mal erlebt.
.... - mir die eine oder andere Sache schönrede, dann verletze ich bewusst und vorsätzlich, nämlich dann wenn der Schwindel auffliegt und diese Möglichkeit besteht immer - Liebe ich wenn ich bewusst verletze?
gute Frage .... ich denke die Liebe entsteht einfach und wenns blöd kommt, dann eben zu mehr als einem Menschen. Die Frage ist, wie gehst Du selbst damit um. Liebe kann durchaus verletzen - auch wenns was anderes ist, aber wieviele Lieben verletzen ebenfalls bewußt, aber aus Rache, weil sie unerfüllt bleiben?
Was wäre denn gelebte Polyamorie? Noch am ehesten eine Kommune und selbst in den bekanntesten Kommunen der 60er gabs ziemliche Probleme mit dem Thema.
Ich glaube, wenn man versucht, der ganzen Sache einen ideologischen Mantel umzuhängen, wird es soweit zerredet, daß es vorbei ist, noch bevor es angefangen hat bzw. die Emotion irgendwann auf der Strecke bleibt.
 
Meine Antwort darauf hast du sicher gelesen :)....

- zum Einen wähle ich gut aus (und die Männer wohl auch) - es handelt sich also um Männer, die sich selber gut kennen, für die Selbstreflexion kein Fremdwort ist und die Verantwortung für sich und ihr eigenes Handeln übernehmen - sich möglicher Konsequenzen bewusst sind und im Fall, dass es nicht mehr passt für sie auch einen Schlussstrich ziehen...

Das klingt mir nach einem erhöhten Ausmaß von Selbstkontrolle - blödsinn, ich weiss, dass es Selbstkontrolle ist und da kommt mir ein " Aber " in den Sinn - beherrschen wir Liebe oder beherrscht sie uns? Und wenn wir sie beherrschen, ist es dann Liebe? Ich kenne niemanden, der, wenn er verliebt ist, nicht dazu tendiert mit dem geliebten Menschen so viel Zeit wie irgend möglich zu verbringen - alles andere ist eine freiwillige ( manchesmal auch unfreiwillige ) Selbstbeschränkung - herbeigeführt durch zwingende Umstände, wären diese zwingenden Umstände unabhängig von deren Ursache sämtlich nicht vorhanden würde ein frisch verliebtes Paar vermutlich die ersten Wochen keine Minute voneinander lassen - gehe ich in einer Polybeziehung zur neu hinzukommenden Partnerin und teile ihr diese Tatsache mit ( Polybeziehung, andere etc. ) dann bin ich selbst dieser zwingende Umstand und das weiss ich definitiv wenn ich die Selbstreflektion ( um mal Dein Lieblingswort zu verwenden ) beherrsche - ein zwingender Umstand, der den anderen zu zwei möglichen Entscheidungen nötigt - entweder er nimmt sich zurück und kommt damit zurecht, dass das nicht geht oder er verzichtet auf mich - beides schmerzt ergo füge ich bewusst Schmerzen zu.

- zum Anderen bleibt eine gewisse Spannung - vor allem in meiner Beziehung zu meinem Mann, denn den hab ich kennen und lieben gelernt, als diese Seite in mir noch nicht wach war.

Von welcher Art Spannung sprichst Du? Was wäre, wenn diese " Spannung " nicht gegeben wäre? Ist diese Beziehung dann flacher wenn die Krücke fehlt, die Spannung erzeugt?


Ich für mich kann nur sagen, dass ich niemals mit Gefühlen von anderen Menschen spielen würde. Das geht in meiner Vorstellung von Liebe und mit meinem Menschenbild so überhaupt nicht zusammen. Ich bin klar, offen und reflektiert und lass mich auch nur auf Menschen ein, bei denen ich Selbiges erwarten kann....

Kann ich von mir nicht behaupten. Sei es unbewusst passiert oder auch durch verschiedenste Umstände erzwungen aber mit Gefühlen habe ich schon des Öfteren " gespielt ", wenn auch nicht absichtlich. Allerdings gibt es da ann noch eine Grauzone die zwischen "Absicht" und " billigend in Kauf nehmen " liegt. Das bewusste, absichtliche Spielen mit den Gefühlen Anderer ist Charaktersache ( oder besser die eines fehlenden Charakters ) - ist das bewusste Herbeiführen einer Situation, in der es dazu kommen kann deshalb besser?

Ich habe neulich mit Sonja länger über dieses Thema gesprochen, die darüber an der Uni Salzburg eine Diplomarbeit schreibt und zu diesem Zweck auch Kommunen besucht hat, wo diese Beziehungsform gelebt wird.

Eine ihrer wesentlichen Aussage war, dass in polyamoren Beziehungen kaum Sex zu dritt oder zwischen mehreren sich liebenden Personen praktiziert wird. Die sexuellen Aktivitäten finden typischerweise jeweils zu zweit statt, sozusagen sternförmig. Eine Frau hat das einmal so ausgedrückt: "Ich gehe von einem zum anderen immer über meine Mitte".

Man sollte, um das zu behandeln, aber auch wissen, dass es eine " offizielle " Philosphie zum Thema Polyamorie gibt ( in der Sex gar keine so große Rolle spielt, dass er extra abgehandelt werden müsste ), es aber in tatsächlichen Polybeziehungen unendlich viele Spielarten gibt und ebenso viele Menschen, die den Begriff der Polyamorie ausschließlich zu Gunsten Ihres eigenen Vorteils mißbrauchen - ( ich will fremdvögeln, ich mach es mir einfach indem ich es jeder bei Beziehungsaufnahme sage, damit kann mir diejenige nicht mal vorwerfen ich würde sie belügen oder hintergehen, lasse diejenige dann aber mit ihrer Gefühlswelt im Regen stehen, weil sie ja schließlich selbst wissen muss worauf sie sich einlässt oder nicht - Verantwortung übernehme ich damit auf alle Fälle keine ).

Müsste ich im Falle einer " gelebten " Polybeziehung nicht hergehen und zu meiner - wie nennen wir sie - zuerst dagewesenen sagen " Schatz, die Neue hat das selbe recht auf mich wie Du, ergo zieht sie morgen ein, mach ein Schrankabteil frei?

Die von Dir erwähnte Sternform einer Polybeziehung funktioniert meines Erachtens nicht, weil immer irgendjemandem etwas fehlt - eine Polybeziehung in einer Ringform, was bedingt, dass die beiden gleichgeschlechtlichen Partner bi sind und sich alle drei ineinander verlieben, könnte theoretisch eher funktionieren, weil für einen Fehlenden immer eine Ergänzung vorhanden ist - praktisch allerdings auch nicht.

ich habe mich über die letzten 10 Jahre mit vielen Menschen unterhalten, die eine Polyveranlagung aufweisen und jede gelebte Polybeziehung weisst deutliche Mängel auf - sei es dass zumindest in Teilbereichen gelogen oder verschwiegen wird, sei es dass bei intensivem Hinterfragen herauskommt, dass zumindest einer der Partner mit seinem Liebesleben nicht zufrieden ist und sich den anderen eigentlich für sich allein wünschen würde oder sei es - wie bei mir in den letzten 10 jahren, dass man einige Experimente und Varianten durchprobiert, es im Endeffekt aber bleiben lässt, weil jedes einzelne Experiment im náchhinein gesehen eine Belastung darstellt und man sein Leben eigentlich bereichern und nicht belasten will.
 
Das klingt mir nach einem erhöhten Ausmaß von Selbstkontrolle - blödsinn, ich weiss, dass es Selbstkontrolle ist und da kommt mir ein " Aber " in den Sinn - beherrschen wir Liebe oder beherrscht sie uns? Und wenn wir sie beherrschen, ist es dann Liebe? Ich kenne niemanden, der, wenn er verliebt ist, nicht dazu tendiert mit dem geliebten Menschen so viel Zeit wie irgend möglich zu verbringen...

:hmm: Ich frag mich einmal mehr, was du unter Liebe verstehst......:hmm:

Ich kenne eine Liebe, die geborgene Freiheit gibt.

Und ansonsten....dein Beiträge hier im Thread und vor allem dein letzter Absatz bestätigt mich einmal mehr in der Vermutung, dass auch du die "richtige" Lebens- und Beziehungsform, die "richtige" Art zu lieben kennst....

Ich kenne sie nicht. Ich kenne nur die richtige Form für mich und die hab ich hier darzulegen versucht. Obs perfekt ist? Sicher nicht. Aber zeig mir eine Art zu leben, die perfekt ist....:)
 
Müsste ich im Falle einer " gelebten " Polybeziehung nicht hergehen und zu meiner - wie nennen wir sie - zuerst dagewesenen sagen " Schatz, die Neue hat das selbe recht auf mich wie Du, ergo zieht sie morgen ein, mach ein Schrankabteil frei?

Man nennt die zuerst da gewesenene so viel ich weiß die "Primärbeziehung".

Die von Dir erwähnte Sternform einer Polybeziehung funktioniert meines Erachtens nicht, weil immer irgendjemandem etwas fehlt - eine Polybeziehung in einer Ringform, was bedingt, dass die beiden gleichgeschlechtlichen Partner bi sind und sich alle drei ineinander verlieben, könnte theoretisch eher funktionieren, weil für einen Fehlenden immer eine Ergänzung vorhanden ist - praktisch allerdings auch nicht.

Das Dreieck ist das einzige Polygon, das keine Möglichkeit zur Bildung eines Netzes (manche sagen auch "Knäuel" ;-) erlaubt. Sobald mehr als drei Knoten im Spiel sind, kann es sehr schnell unübersichtlich werden, weil ja die maximale Anzahl von Verbindungen in einem Netz mit n Knoten = n*(n-1)/2 ist.

Im übrigen gebe ich dir recht. Ich bin mit meiner Partnerin aktiv auf der Suche nach einer langfristig stabilen WMW-Beziehung, in der wir uns alle drei so lieben, wie das schon jetzt zwischen ihr und mir der Fall ist; und zwar u.a. genau wegen der von dir angesprochenen Komplementarität. Wir sind beide überzeugt davon, dass das funktionieren kann. An Liebesbeziehungen mit weiteren Frauen ohne aktive Einbeziehung meiner Partnerin bin ich nicht interessiert, weil wir das schon hatten und wir in diesen Fällen die Unwahrhaftigkeit, Eifersucht und Ausgrenzung nicht in den Griff bekommen haben. Umgekehrt gilt das selbe. Eine MWM-Beziehung wollen weder meine Frau noch ich, weil ich Männer nicht begehre und sie zwei Männer nicht aushalten würde ;-)


... weil jedes einzelne Experiment im nachhinein gesehen eine Belastung darstellt und man sein Leben eigentlich bereichern und nicht belasten will.

Wir hoffen auf eine spürbare Bereicherung in einem stabilen GLEICHSEITIGEN Dreieck, schätzen aber die Chancen, die passende Partnerin zu finden, als minimal ein. Diese Aussichtslosigkeit belastet uns.
 
:hmm: Ich frag mich einmal mehr, was du unter Liebe verstehst......:hmm:

Ich kenne eine Liebe, die geborgene Freiheit gibt.

Und ansonsten....dein Beiträge hier im Thread und vor allem dein letzter Absatz bestätigt mich einmal mehr in der Vermutung, dass auch du die "richtige" Lebens- und Beziehungsform, die "richtige" Art zu lieben kennst....

Ich kenne sie nicht. Ich kenne nur die richtige Form für mich und die hab ich hier darzulegen versucht. Obs perfekt ist? Sicher nicht. Aber zeig mir eine Art zu leben, die perfekt ist....:)

Nun, ich kenne weder die " richtige " Art zu Lieben, noch die " richtige Art zu Leben, nicht mal für mich selbst aber ich kenne eine sehr gute Art mich zu hinterfragen - nicht jene Art, die mich bestätigt sondern jene, die mich in Zweifel zieht und mir kein Ausweichen zulässt, die meine selbstgezimmerten Welten erheblich ankratzt wenn nicht zum Einstürzen bringt. Ich kann meine Welt auch immer überzeugend darlegen - nur nicht mir selbst gegenüber. Aber ich schätze, man nennt diesen Vorgang Entwicklung durch lernen.

Ich kenne nur die Liebe, die alles gibt.

Wir hoffen auf eine spürbare Bereicherung in einem stabilen GLEICHSEITIGEN Dreieck, schätzen aber die Chancen, die passende Partnerin zu finden, als minimal ein. Diese Aussichtslosigkeit belastet uns.

Ich wünsche Euch ehrlich viel Glück dabei.
 
Müsste ich im Falle einer " gelebten " Polybeziehung nicht hergehen und zu meiner - wie nennen wir sie - zuerst dagewesenen sagen " Schatz, die Neue hat das selbe recht auf mich wie Du, ergo zieht sie morgen ein, mach ein Schrankabteil frei?

Nun betreten wir das Reich der Besitztümer - ein gefährliches Terrain: Schrank, Haus, Schatz - alles gehört jemanden, der es nicht gerne teilt, verleiht oder hergibt.

Ich denke, wenn meine Partnerin und ich *gemeinsam* einen weiteren Menschen zunächst in unsere Beziehung und dann in unser Haus aufnehmen, dann spielen die bestehenden und eingebrachten Besitztümer zwar auch eine Rolle, aber die damit verbundenen Fragen lassen sich zufriedenstellender klären, als wenn jede/r auf seine vermeintliche Rechte pocht.

Nichts desto trotz dürfte ein eigenes Zimmer für jede/n der drei der Schrankdiskussion einiges an Brisanz nehmen ;-)
 
Was ich zB nicht versteh: wieso ist man aktiv auf der Suche nach einer dritten Person, wenn man doch eh jemanden hat, den man liebt? Ich versteh schon, wenn man jemanden für Sex sucht, aber wieso diese verzweifelte Suche nach einer Dritten für eine fixe Beziehung?

Versteh mich nicht falsch, ich hab nix dagegen. Hab das selbst eine Zeit lang gelebt. Aber es war nie beabsichtigt, es ist einfach passiert. Jedenfalls weiß ich seitdem, dass so eine 3er Beziehung viele schöne Seiten und Vorteile hat, jedoch auch viele Probleme mit sich bringt und mittlerweile bin ich der Meinung, dass für mich persönlich eine Beziehung mit einem Mann und einer Frau in der Theorie zwar spitze ist, in der Praxis aber nicht funktioniert.

Was mich auch ein wenig verwundert ist, dass manche hier ihre Gefühle permanent unter Kontrolle zu haben scheinen. Klar kann man alles regeln und organisieren und was weiß ich was ... aber gibt es wirklich Leute, denen ihre Gefühle niemals dazwischen pfuschen?

Ich kenn die Situation ... und alle involvierten Personen haben, obwohl grundsätzlich kein Problem, hin und wieder ihre Phasen, wo sie nicht wissen wo "ihr Platz ist", wo sie einfach mehr "Bestätigung" brauchen oder sich zurück gesetzt fühlen, eifersüchtig werden .... einfach deswegen, weil es kaum machbar ist, immer fair zu sein und alles richtig zu machen. Das klappt schon in einer normalen monogamen 2er Beziehung nicht.

Daher wird unweigerlich der eine oder andere verletzt - nicht absichtlich, aber doch. Andererseits ist es mir persönlich lieber, ich weiß um die Situation als ich werd belogen und betrogen. Wenn jemand nicht monogam ist, wird er es eben auch durch mich nicht werden. Und wenn ich weiß, wie die Lage ist, kann ich mich immer noch entscheiden, ob ich so leben möchte/kann oder nicht.
 
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