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Gast
(Gelöschter Account)
Du machst einen kleinen Denkfehler - Du hast auf Mylenes Statement geantwortet, in dem es in Folge des Gesprächsflusses aber nicht um Polyamorie ging sondern ....
Woher vermeinst Du zu wissen als was ich den Thread ausgelegt habe?
An dieser Stelle besteht die Gefahr, sich auf das dünne Eis der Eitelkeiten zu begeben und deshalb schlage ich vor, über vermeintliche Denkfehler und andere nebensächliche Fragestellungen keine Metadiskussionen zu führen. Klar ist, dass auch dazu jemand das letzte Wort haben wird; ich verzichte gerne auf diese Ehre ;-)
Back to the roots:
Zunächst mal, damit wir wissen wovon wir reden. Polyamorie ist die Möglichkeit mehrere Menschen gleichzeitig aufrichtig zu lieben - wohlgemerkt, der Sex gehört dazu, aber vor allem auch der emotionale Teil ist dabei unabdingbar.
Aus meiner Sicht ist Polyamory nicht die Möglichkeit (oder die prinzipielle Veranlagung) mehrere Menschen lieben zu können, sondern ein Begriff für die tatsächliche Ausübung dieser Lebensform. Das ist ein Unterschied, weil die Möglichkeit mehrere Personen zu lieben immer besteht, aber die Tatsache es auch zu tun und zwar mit Wissen und Einverständnis dieser Personen von denen man auch selbst geliebt wird, nichts Selbstverständliches ist.
Was mich beschäftigt: kann man eine Teilmenge seiner Beziehungen polyamor gestalten und einen anderen Teil monoamor? Beispiel: Mit der eigenen Frau monoamor, mit zwei anderen Frauen polyamor?
Und was nützt es, wenn alle davon wissen, aber die Person in der monoamoren Beziehung ihr Einverständnis nicht gibt. Welche Möglichkeit hat diese Person im freien Wettbewerb der Liebe, den D_Shade propagiert.
Man sieht schon: mich stört die Koppelung der Begriffe "Wettbewerb" und "Liebe" ganz gewaltig. Meines Erachtens ist gerade durch eine wettbewerbsorientierte Sicht der Dinge das Scheitern im "Kampf" um die Liebe vorprogrammiert, weil jeder einen guten Teil seines Einsatzes verliert. Und unfair ist sie außerdem, weil in vielen Fällen keine Waffengleichheit herrscht (siehe Mutter mit Kindern).
Während es bei kurzen Affären i.d.R. das Ratsamste ist, den monoamor veranlagten Partner nicht einzuweihen (gegensätzliche Meinungen akzeptiere aber kommentiere ich nicht) bleibt m.E. bei polyamoren Beziehungen nur die Möglichkeit, den monoamoren Partner zu überzeugen, sich ebenfalls dieser Lebensform anzuschließen oder sich zu trennen.
Womit ich meine Frage von oben schon selbst beantwortet habe: Nein, monoamor und polyamor gleichzeitig geht nicht. Ein Beziehungsgeflecht ist genau dann polyamor, wenn alle Beteiltigten polyamor sind.
Nun wäre es interessant, eine Wahrscheinlichkeitstabelle für 3 bis n Knoten in einem solchen Beziehungsgeflecht zu kennen, die angibt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür ist, dass die an solchen Geflechten beteiligten Personen über einen bestimmten Zeitraum, z.B. ein Jahr, beisammen bleiben und das mit monoamoren Beziehungen zu vergleichen.
Sollte man dazu eine Umfrage in diesem Forum starten?