die - mit ziemlich niedriger geistiger Latenz geplagten - Autofahrer
Inhaltlich wäre ich ja Deiner Meinung, aber da ist irgendwas mit dem Fremdwörterbuch kaputtgegangen, fürchte ich
Ergänzend dazu das Ergebnis einer kürzlichen KURIER-Umfrage [...]60 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Radfahrer am wenigsten Skrupel im Straßenverkehr haben. Mit großem Abstand folgen mit 20 Prozent auf Platz zwei die Autolenker. Knapp zehn Prozent der Umfrage-Teilnehmer halten Lkw-Fahrer für rücksichtslos. Motorradfahrer haben einen guten Ruf und werden nur von rund sechs Prozent der Leser als unangenehm empfunden. Am achtsamsten sind wohl wir alle – denn nur fünf Prozent der Befragten halten Fußgänger für Rowdys.
Du weisst aber schon, wie das mit der objektiven und der gefühlten Sicherheit ist, oder? So ähnlich funktioniert es auch hier.
Autofahrer begehen vermutlich nicht die meisten, aber doch immens viele Regelverstöße - die meisten davon harmlos, aber einige davon halt auch mit tödlichem Ausgang für das Gegenüber. Aber gerade wegen dieser drohenden Gefahr hat man Respekt vor den Autos (wird einem ja von kleinster Kindheit an eingedrillt), hält sich fern und empfindet sie daher weniger bedrohlich, als sie tatsächlich sind. Ich schätze, die meisten Regelverstöße (hauptsächlich Rotlichtverstöße und Queren der Fahrbahn knapp neben Fußgängerübergängen) werden tatsächlich von Fußgängern begangen. Allerdings gefährden die sich damit nur selber - und daher
kann ich mich als Fußgänger so gut wie gar nicht skrupellos verhalten. Radfahrer liegen irgendwo in der Mitte - lästig für Autofahrer, die sich freie Fahr wünschen, lästig für Fußgänger, für die sie zwar keine lebensbedrohende, dafür aber eine viel realere Gefahr darstellen, und sicherlich auch mit nicht ganz wenig Regelverstößen mit dabei.
Motorradfahrer kommen vermutlich am besten weg, weil man sie am seltensten sieht. Frag jemanden, der an der Höhenstraße wohnt, und Du bekommst evt. ein ganz anderes Ergebnis.
Relativ streng: Einspurige dürfen sich nur an der STEHEDEN Kolonne durchschlängeln, wenn genügend Platz ist (wenn man durchpasst ist genügend Platz) und die Kolonne vor einer GEREGELTEN Kreuzung oder einer Eisenbahnkreuzung anhält UND man sich wieder korrekt einordnen kann
Das mit dem "korrekt einordnen" steht btw. nicht in der StVO, sondern ist nur eine (in meinen Augen etwas absurde) Interpretation. Meint man mit "korrekt einordnen" einen Platz
in der Kolonne, ist der §12 (5) im Prinzip hinfällig, denn das ist praktisch nie der Fall und schon gar nicht von weiter hinten abschätzbar. Meint man damit auch den Platz
neben einem Auto, dann ist die Bedingung wiederum trivial, denn genau dort muß er beim Vorbeifahren ja ohnehin sein.
Des weiteren muss die Kreuzung nicht geregelt sein. Tatsächlich muss es überhaupt keine Kreuzung sein, sondenr nur irgendetwas, das eine stehende Kolonne von PKW verursacht - in der StVO steht "
Kreuzungen, Straßenengen, schienengleichen Eisenbahnübergängen und dergleichen". Ob der Stau auf der Autobahn von "dergleichen" umfasst ist, bleibt dem Leser als Übungsaufgabe überlassen.