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Die Debatte radikalisiert sich spürbar und es wirkt wieder einmal die altbekannte Geschichte von den Blinden die einen Elefanten begrapschen und dann den anderen erzählen, wie denn nicht ein Elefant wäre....
Will damit sagen: Jeder Mensch/in diesem Fall: Verkehrsteilnehmer hat zwangsläufig einen individuellen Erfahrungsschatz, "verkehrstechnischen" Werdegang, aktuellen Kontext (Wohnort und typische Wege). Und ausgehend von diesen Erfahrungen bilden sich dann unter Streß und Ärger Feindbilder, mehr noch: man fokussiert gerne auf die Elemente, die diesem persönlichen Bild entsprechen und sieht plötzlich fast nur mehr genau diese.
Grundsätzlich denke ich, sind Idioten und Soziopathen aller Art auch bei Verkehrsteilnehmern grob ähnlich verteilt (ausgenommen komplett exotische Fahrzeuge, die ihre eigenen Stereotypen anziehen) = so mancher klischeehafte GTI- , "3er", .... -Fahrer würde unter anderen Umständen eben einen ähnlich unkooperativen Motorradfahrer oder Radfahrer abgeben. Nicht das Fahrzeug per se macht den Rowdy. Das Fahrzeug verschiebt nur die Schwelle und die Möglichkeiten des Auslebens von Aggressivität, Macht- oder Potenzdemonstration oder im öffentlichen Verkehr zumeist unangebrachter Sportlichtkeit.
Radfahrer werden von der Stadtplanung ungelenk hin- und hergeschubst, mal da auf die Fahrbahn, oder gar provokativen "popup-Radwege" (ich wiederhole: PROVOKATIV, wenn zB in der Praterstraße parallel zum vorhandenen Radweg eingesetzt), dort auf einen geteilten Gehweg (u.a. Donaukanal; insgesamt zwiespältig inmitten der Touristentrampelpfade), anderswo einen fragwürdig fragmentierten Fleckerlteppich (Wientalhighway!!!) oder einen "Quotenkilometerslalom" (Gürtel und noch schlimmer: Ring - WTF!!!!) statt daß man konsequent überlegt, wo sich Hochtrassen anbieten würden, um Platz zu schaffen (gibt es den Plan mit dem schwebenden Ring/Kreisverkehr über dier Anschlußstelle Wienzeile/Gürtel/Wiental noch?!? Die Fotomontage sah cool aus.)
Dann kommt das Totschlagargument: Radfahrer (und sonstige) zahlen ja keinen Beitrag zum Verkehrsnetz -> Quersubventionierung durch die Autofahrer.
Sooo kommt man mit der Debatte aber nicht weiter.
Mein Eindruck ist, daß all diese Debatten sich eigentlich hauptsächlich auf die Bundeshauptstadt und grade noch auf vielleicht 2-3 weitere Ballungszentren beziehen, die so dicht und historisch gewachsen sind, daß eben für die Vielfalt heutiger öffentlicher Räume (sowohl Verkehrs- als auch Verweil- etc., aber auch die sogenannten Funktionsflächen) kein Spielraum ist, und somit die Umwidmung auf Kosten von Park- oder Fahrstreifen gehen, was natürlich irgendwo ungeschickt ist:
Innenstädte ... innere Bezirke ... äußere Bezirke ... Vororte ... Speckgürtel. Das ist die (mehr oder weniger ringförmige) Hierarchie, verbunden mit einer Verdichtung nach innen, weil eben viele von außen in die zentralen Büro-lastigen Firmen und Schulen/Unis pilgern (das Ausmaß merkt man schon in den Ferialzeiten), ein Teil pendelt gar innerstädtisch von einem Ende zum anderen, was in Wiener N-S-Achse (Donau per Autobahn) noch recht gut geht, aber in W-O-Achse, und nicht weniger: irgendwie schräg durch, einem Kopfschuß gleichkommt.
Ich denke: an diesem Fallbeispiel kommen wir dem Kern näher (der sich analog in kleinerem Maßstab anderswo auch finden läßt): Viele Teilnehmer quetschen sich mehr oder weniger nahe an der Innenstadt entlang durch die Stadt und Ring und innere Bezirke ... wurden eben NIE dafür ausgelegt, Durchzugsstraßen zu sein, oder als Schleichwege benutzt zu werden.
Als die Stadt entstand, dürfte sich der Individualverkehr eher sternförmig bewegt haben - von den Vororten ins Zentrum, aber kaum weiter.
Heute wuselt alles zwangsweise wie ein Ameisenhaufen gemischt mit großen Käfern und kleinen Nagern, statt organisch zu fließen, in einer Flüssigkeit und einem Tempo das der Art entspricht.
Da darf man sich nicht wundern, wenn Teilnehmer ihren Tunnelblick anschalten, nach eigenen Regeln fahren und den Rest mental unter "Hindernis" verbuchen und im Kampfmodus unterwegs sind.
Solange die betroffenen Ballungsräume dafür keine Lösungen haben, wird man kooperativ verfahren (sic!) müssen.
Das gelingt IMHO am Besten, indem man selbst hie und da das benutzte Verkehrsmittel (im Rahmen der streckentypischen Möglichkeiten) und damit die persönliche Sichtweise wechselt und zu reflektieren beginnt.
Und nochmal: Man darf andere auf Fehlverhalten hinweisen, aber halt ... sachlich, nicht eskalierend.
Aber doch keine Pauschalierungen von wegen Umweltschänder hier vs. fußlahmer XYZ vs. Zweirad-Terrorist vs. Kinderwagen-Ramboline.
Will damit sagen: Jeder Mensch/in diesem Fall: Verkehrsteilnehmer hat zwangsläufig einen individuellen Erfahrungsschatz, "verkehrstechnischen" Werdegang, aktuellen Kontext (Wohnort und typische Wege). Und ausgehend von diesen Erfahrungen bilden sich dann unter Streß und Ärger Feindbilder, mehr noch: man fokussiert gerne auf die Elemente, die diesem persönlichen Bild entsprechen und sieht plötzlich fast nur mehr genau diese.
Grundsätzlich denke ich, sind Idioten und Soziopathen aller Art auch bei Verkehrsteilnehmern grob ähnlich verteilt (ausgenommen komplett exotische Fahrzeuge, die ihre eigenen Stereotypen anziehen) = so mancher klischeehafte GTI- , "3er", .... -Fahrer würde unter anderen Umständen eben einen ähnlich unkooperativen Motorradfahrer oder Radfahrer abgeben. Nicht das Fahrzeug per se macht den Rowdy. Das Fahrzeug verschiebt nur die Schwelle und die Möglichkeiten des Auslebens von Aggressivität, Macht- oder Potenzdemonstration oder im öffentlichen Verkehr zumeist unangebrachter Sportlichtkeit.
Radfahrer werden von der Stadtplanung ungelenk hin- und hergeschubst, mal da auf die Fahrbahn, oder gar provokativen "popup-Radwege" (ich wiederhole: PROVOKATIV, wenn zB in der Praterstraße parallel zum vorhandenen Radweg eingesetzt), dort auf einen geteilten Gehweg (u.a. Donaukanal; insgesamt zwiespältig inmitten der Touristentrampelpfade), anderswo einen fragwürdig fragmentierten Fleckerlteppich (Wientalhighway!!!) oder einen "Quotenkilometerslalom" (Gürtel und noch schlimmer: Ring - WTF!!!!) statt daß man konsequent überlegt, wo sich Hochtrassen anbieten würden, um Platz zu schaffen (gibt es den Plan mit dem schwebenden Ring/Kreisverkehr über dier Anschlußstelle Wienzeile/Gürtel/Wiental noch?!? Die Fotomontage sah cool aus.)
Dann kommt das Totschlagargument: Radfahrer (und sonstige) zahlen ja keinen Beitrag zum Verkehrsnetz -> Quersubventionierung durch die Autofahrer.
Sooo kommt man mit der Debatte aber nicht weiter.
Mein Eindruck ist, daß all diese Debatten sich eigentlich hauptsächlich auf die Bundeshauptstadt und grade noch auf vielleicht 2-3 weitere Ballungszentren beziehen, die so dicht und historisch gewachsen sind, daß eben für die Vielfalt heutiger öffentlicher Räume (sowohl Verkehrs- als auch Verweil- etc., aber auch die sogenannten Funktionsflächen) kein Spielraum ist, und somit die Umwidmung auf Kosten von Park- oder Fahrstreifen gehen, was natürlich irgendwo ungeschickt ist:
Innenstädte ... innere Bezirke ... äußere Bezirke ... Vororte ... Speckgürtel. Das ist die (mehr oder weniger ringförmige) Hierarchie, verbunden mit einer Verdichtung nach innen, weil eben viele von außen in die zentralen Büro-lastigen Firmen und Schulen/Unis pilgern (das Ausmaß merkt man schon in den Ferialzeiten), ein Teil pendelt gar innerstädtisch von einem Ende zum anderen, was in Wiener N-S-Achse (Donau per Autobahn) noch recht gut geht, aber in W-O-Achse, und nicht weniger: irgendwie schräg durch, einem Kopfschuß gleichkommt.
Ich denke: an diesem Fallbeispiel kommen wir dem Kern näher (der sich analog in kleinerem Maßstab anderswo auch finden läßt): Viele Teilnehmer quetschen sich mehr oder weniger nahe an der Innenstadt entlang durch die Stadt und Ring und innere Bezirke ... wurden eben NIE dafür ausgelegt, Durchzugsstraßen zu sein, oder als Schleichwege benutzt zu werden.
Als die Stadt entstand, dürfte sich der Individualverkehr eher sternförmig bewegt haben - von den Vororten ins Zentrum, aber kaum weiter.
Heute wuselt alles zwangsweise wie ein Ameisenhaufen gemischt mit großen Käfern und kleinen Nagern, statt organisch zu fließen, in einer Flüssigkeit und einem Tempo das der Art entspricht.
Da darf man sich nicht wundern, wenn Teilnehmer ihren Tunnelblick anschalten, nach eigenen Regeln fahren und den Rest mental unter "Hindernis" verbuchen und im Kampfmodus unterwegs sind.
Solange die betroffenen Ballungsräume dafür keine Lösungen haben, wird man kooperativ verfahren (sic!) müssen.
Das gelingt IMHO am Besten, indem man selbst hie und da das benutzte Verkehrsmittel (im Rahmen der streckentypischen Möglichkeiten) und damit die persönliche Sichtweise wechselt und zu reflektieren beginnt.
Und nochmal: Man darf andere auf Fehlverhalten hinweisen, aber halt ... sachlich, nicht eskalierend.
Aber doch keine Pauschalierungen von wegen Umweltschänder hier vs. fußlahmer XYZ vs. Zweirad-Terrorist vs. Kinderwagen-Ramboline.