Da aber zumindest ein Zeuge eines Unfallhergangs vorhanden ist, nämlich der vom Fahrradrowdy Geschädigte, fällt dieses Argument eher schwach aus. Der wird bei einer Gegenüberstellung wohl unterscheiden können, wer der Lenker war.
Geht´s um den Unfall oder die allgemeine Strafverfolgung?
Wenns um den Unfall (Zusammenstoss) mit einem Fußgänger, oder gar mit einem andern Fahrzeug, geht, wird es den Radler in den meisten Fällen auch auf die Pfeif´n hau´n und deswegen die Möglichkeit zur Unfallfluch relativ gering sein. Sollte der Rowdy trotzdem das Weite suchen, weil er selbst z.B bei einem Zusammenstoss mit einem Fussgänger doch nicht stürzt und einfach davonrast, ist es sehr zweifelhaft, dass es dem Unfallopfer gelingt im Schock das Kennzeichen des sich rasch entfernenden Radls fehlerfrei abzulesen, wenn es ihn nicht ohndies unmöglich ist. Und ob das Unfallopfer den Radfahrer auch eindeutig erkennen kann, weil er ihn ja nur mehr von hinten sieht, ist auch fraglich.
Im Übrigen sind die KFZ- Kennnzeichen hauptsächlich aus Zulassungsgründen,dem Nachweis einer Versicherung und zur technischen Überprüfung gedacht. Dass sie auch der Strafverfolgung dienlich sind, ist eher ein praktischer Nebeneffekt. Die Strafverfolgungsmassnahmen beziehen sich hauptsächlich auf das Feststellen der Überschreitung der höchst zulässigen Geschwindigkeit mittels stationärer Radarboxen oder Messungen mit Laserpistolen, ein paar Rotlichtkameras, Sicherheitsabstandmessungen und auf die Überwachung des ruhenden Verkehrs, insbesonderst der Hinterziehung der Parkometerabgabe.
Es stellt sich auch die Frage, wie hoch der Prozentsatz der Unfallflüchtigen (mit und ohne Personenschaden)ist, die aufgrund des Kennzeichens ausgeforscht werden konnten. Der Prozentsatz der Kfz-Lenker, die Unfallflucht begingen und niemals ausgeforscht weden konnten, ist IMHO sehr hoch.
Wenn man etwas nicht will, dann wird man immer genug Gründe ins Treffen führen, warum das nicht geht.
Es geht mir nicht unbedingt darum, dass ich Fahrradkennzeichen nicht will, sondern eher um die Sinnhaftigkeit dieser. Dass die Einführung von Fahrradkennzeichn nicht möglich sein soll, daran zweifle ich ganz und gar nicht!
Nur: welchen Nutzen würden sie wirklich bringen im Vergleich zum Aufwand?
Erhöhung der Verkehrssicherheit?
Für die Verkerhssicherheit zählen nur Unfälle mit Personenschaden. Wieviele Radfahrer verursachen einen Personenschaden und begehen dabei tatsächlich Unfallflucht aufgrund der Anonymität? Wird sicher schwer feststellbar sein.
Um bei einer Sachbeschädigung den Täter feststellen zu können?
Würde das so einfach sein, aufgrund der schwer ablesbaren Kennzeichen bzw. ist wirklich immer ein Zeuge vor Ort, der das Kennzeichen abliest?
Um die Radrowdies zu disziplinieren, weil sie ja nicht mehr anonym sind?
Warum gibt es trotz Kennzeichen, Auto-, Motorrad- und vor Allem, so viele Mopedrowdies?
Oder geht es einfach darum die Radrowdies aus Rache fürs Gehsteigradln in der Augasse büssen zu lassen....geh bitte!