uiuiui, auch wenn ich mich damit bestimmt unbeliebt mache - weil ziemlich andere meinung, und unendlich lange antwort... (mit vielen grammatik+rechtschreibfehlern inklusive ;-) - aber egal.
die ausgangsfrage von
LittleMermaid war ja zusammengefasst:
hallo,
vl kann mir hier jemand helfen, ich suche rat... ich bin schon seit längerem in einer beziehung u ich weiss nicht mehr was ich tun soll.. [...] aber ich hab immer so grosse sehnsucht danach mit anderen männern zu schlafen...u ich träume auch häufig davon... nur mit ihm kann ich darüber nicht reden [...]" (
ich finde da gibt es nicht viel heurm zu diskutieren.
eines der, wie ich finde schönsten, "praxisbeispiel" gibt
Hellebarde
Vertrauen heisst auch, dem anderen soweit zu vertrauen dass man eben NICHT alles auf die Nase gebunden bekommen muss. Ich will gar nicht wissen, ob meine Liebste z.B. auf einem Kongress mal mit jemand gefickt hat oder nicht. Dramatische Geständnisse oder generöse Erlaubnis es ebenso zu tun würde ich eher als Belästigung empfinden. Es interessiert mich schlichtweg nicht - weil das Vertrauen, dass unsere Beziehung ausser Frage steht, grösser ist als die Sorge ob sie mit jemandem der sie einmal flach gelegt hat ein neues Leben beginnen will.
Anders gesagt: Vertrauen bedeutet für uns, zu wissen dass eventuell möglicherweise stattfindender "Fremdsex" die Beziehung in keiner Weise in Frage stellt und wir uns deshalb nicht weniger lieben. Aber wir legen Wert auf eine gewisse Rücksichtnahme, Diskretion ist für uns eine Frage der Wertschätzung und die kleinen Geheimnisse machen uns gegenseitig interessanter. Und uns gegenseitig zu "beichten" oder sogar um Erlaubnis fragen - sorry ... nicht das Niveau das wir uns anmassen.
Und nein - weder sie noch ich haben jemals gezickt, wenn es mal aufgeflogen ist. Nur die Verursacher der Indiskretion waren schnell abserviert.
dem hab ich eigentlich nicht viel hin zu zu fügen, ausser einer Kleinigkeit - die so klein gar nicht ist, weil sie ein Phönomen betrifft das viele unterschiedliche Namen hat - ich nenn es einfach mal
patriachale Gesellschaft.
Für mich sind die Aussagen von
Verweigerer bezeichnend, nix persönliches, einfach bloß so...
[...] Und wenns nur eine beschissene SMS ist, in der sie mir mitteilt, dass sie dem Drang nicht widerstehen will/kann... tut zwar bestimmt nicht merklich weniger weh, aber ich hab dadurch die Möglichkeit, mich nach Lust und Laune danach zu richten.
Wohl gemerkt ist 'ne SMS mit "...ich hab gerade..." ebenfalls 'nen anderen Beigeschmack als eine mit "...ich werde/will..."
Mag kleinlich klingen, aber für mich machen es eben die Feinheiten aus. Egal wobei.
Irgendwann draufzukommen, dass sie mich irgendwann mal beschissen hat.... NO GO! [...]
Bei den Einträgen weiter vorne ist es auch ins Gespräch gekommen... die Frage von "Besitzen" und so...
Sicher. Vor allem in den reicheren mitteleuropäischen Gebieten, vor allem in den Städten, hat sich die Rollenverteilung zwischen Männer* und Frauen* ziemlich aufgelöst. Theoretisch zumindestens - das Frauen bei gleicher Lohnarbeit weniger verdienen - und Frauen zwischen ihrem 25. - 30. Lebensjahr z.B. durchschnittlich 10 Stunden weniger Freizeit als Männer* pro Woche haben (Stichwort: Haus- und Pflege-/Erziehungsarbeit) - sind einfach noch die Beweise das wir noch NICHT beide gleichberechtigt sind bzw. equal.
Und das ist für mich der Punkt.
Ich finde es voll okay, zumindestens theoretisch, wenn eine Frau* in einer romantischen Zweierbeziehung (ich nenn das jetzt einfach mal RZB, zwecks Kürze) ein andere Vorstellung von Sexualität hat, die auch einfach auszuleben.
Seit fast Ewigkeiten schon, steht "die Frau*" unter der Fuchtel von patriachalen Institutionen (Kirche, Lohnarbeit - think about Pflege&Soziale Berufe!, Werbung...) und Männern* in in einer RZB`s.
Das dies schon langsam zusammenbricht ist äusserst wünschenswert.
Versteht mich nicht falsch, alle sollen so lieben und ficken wie sie wollen - aber wir sind einfach (vor-)konditioniert. Von unserer Geschichte, von unseren Eltern, Freund_innen... whatever...
Und sorry,
Verweigerer - du kriegst wieder was ab...
Und wenn ihr immer- und immer wieder versucht, einem auch noch so trivial klingende Entschuldbarkeiten unterzujubeln... es bleibt Beschiss. Da gibts nix schönzureden und ka Ausred! Lug und Betrug vs. Lügerchen und Betrügerchen is unterm Strich: Genau.
Da sind keine Grauzonen...
That`s totally what i mean - Diese Moralvorstellung find ich persönlich zum Kotzen.
(kommt gleich nach dem esoterischen bullshit - wie es Hellebarde schon so schön auf den Punkt gebracht hat
Die Liste hast du wohl auch vom letzten Selbsthilfeseminar mitgebracht ... und der Eso-Scheiss mit der Traumdeutung macht bestenfalls Laune. Probleme löst man anders. Sicher nicht mit pauschal gefaselten NewAge Phrasen.
Manchmal grenzt die Lebensberatung-Light hier schon an Körperverletzung.
)
Es ist diese bürgerlich-katholische Moralvorstellung - Schuld/Unschuld.
Ich finde
Moral ist so eine bescheuerte Erfindung - manifestiert in dieser idiotischen
Schuld/Unschuld-Paarung, mit ihren ganz persönlichen und staatlichen Richter
(und manchmal Richterinnen)
Eine freie Vereinbarung mit einem Menschen zu treffen - und einfach mal gucken wie es läuft; und bei Bedarf die Vereinbarung anzupassen. Falls es nicht klappt die Vereinbarung brechen; vor allem wenn es keine direkte Auswirkung auf die Person hat - mein Körper und meine Gedanken gehören mir, auch wenn Ideen und Personen wie
Verweigerer (sorry, ich meins wirklich nicht persönlich) das nicht passt.
Vor allem ist es okay die Vereinbarung zu brechen, wenn die andere Person nicht über die Vereinbarung reden mag.
Ist auch ein typisch-männliches* Verhalten - das die Typen oft nicht über ihre Gefühle, Ängste, Gedanken reden können - Sie sind dann Selbstverantwortlich dafür wenn sich die Vereinbarungen ändern.
Ein kleiner letzter Punkt noch - mit einer kleinen Gewinnfrage?
(Eine Freundin hat mich deswegen zusammengeschissen - und mir tage darauf eine SMS mit der Antwort geschickt; ich habs schon vergessen, und guck kurz nach ; - )
Sie hat vehement dagegen protestiert das das Gegenteil von Monogamie, Polygamie ist... Wieso?
Weil Monogamie vor allem ein Begriff ist, um eine Ehe-Vereinbarung zu beschreiben...
Und Polygamie Vieleherei beschreibt.
Aber Vieleherei von Männern damit gemeint ist.
Wißt ihr was Vielehe-rei von Frauen* heißt?
Ich wußte es nicht - und das find ich bezeichnend für diese Ganze "Monogamie"-Debatte...