Soll Inzest legalisiert werden?

Soll Inzest legalisiert werden?


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es wird übrigens noch komplizierter, wenn man liest, dass unser wissenschaftlicher stand in bezug auf rezessivem erbgut möglicherweise falsch ist (im grunde genommen belegt unsere weltpopulation augenscheinlich, dass da was nicht stimmen kann, denn durch die verschiedenen verbote von inzest wurde rezessiv schädliches erbgut überhaupt nicht verringert ... der angezielte effekt ist also überhaupt nicht eingetreten, und moderne forschungen in der genetik scheinen diese these auch zu unterstützen, leider aber immer noch so mit vorgehaltener hand usw, eben weil's ein "heisses eisen" ist :/ ).
aber das ist dann eine thematik, die vorrangig experten auf dem gebiet führen müssen ... als laie wird das nix.
 
zum anderen lassen sich (besonders in den USA) viele eltern auf ihre gene in bezug auf diese wahrscheinlichkeiten testen, und haben dann ebenfalls eine mind. genauso "akkurate" einschätzung der risiken
wie viele Leute, die ihre Gene deswegen testen lassen, werden trotzdem Kinder bekommen? das klingt sehr unlogisch für mich. aber ja, Kinderkriegen ist nicht immer logisch.
 
wie viele Leute, die ihre Gene deswegen testen lassen, werden trotzdem Kinder bekommen? das klingt sehr unlogisch für mich. aber ja, Kinderkriegen ist nicht immer logisch.
Eben. Die meissten werden wohl bei zu hohen Risiko keine leiblichen Kinder bekommen, aber wenn doch, ist das genauso ihre Entscheidung wie bei anderen Krankheiten. Ich würd mir nicht anmaßen wollen darüber für andere entscheiden zu müssen.
 
Nimm das Alter: wird ein Ü45 jähriger Vater, ist das Risiko einer Frühgeburt stark erhöht und das Risiko, dass die Mutter eine Schwangerschaftsdiabetes erleidet ebenso. Bei einem 50 Jährigen hat die Stammzelle die Spermien bildet bereits 600 Teilungen hinter sich, und mit jeder weiteren Teilung steigt das Risiko für Defekte. Das Risiko deshalb kranke Kinder zu zeugen steigt bei über 45 Jährigen Männern um den Faktor 2 bis 4. Drum darf man als Samenspender nicht älter als 40 sein. Kinder von Vätern Ü50 sind doppelt so häufig autistisch wie von 29 Jährigen. Die Kinder von Vätern Ü50 haben durchscnittlich 6 IQ Punkte weniger. Forscher der Uni Bristol mutmaßen, dass 15% der schizophrenen Kinder allein deshalb erkrankt sind, weil ihre Väter bei der Zeugung älter als 30 Jahre waren. Bei Vätern Ü45 ist das Risiko, dass das Kind ADHS hat 13 mal höher, das Risiko eine bipolare Störung zu entwicklen 25 mal höher als bei jüngeren Vätern.

Hmm ... interessant, woher hast du dieses Wissen, gibt es da einen Link dazu?
 
ch empfinde schon das Binnen I entsetzlich, frage mich ob wir aufgrund des dritten Geschlechts in ein paar Jahren die nächste Erweiterungsrunde erleben

Bekannterweise bin ich alt. :)
Ich plag mich mit sehr viel.
Dennoch ist es heute so.
Für die von morgen ist es bereits Normalität.

Das worauf ich mich berufen möchte in einer Diskussion, ist anderen bereits unbekannt und fern.
Deshalb habe ich mich entschieden, solange mein Hirn das kann im Heute zu leben.
Das Gestern, seine Gepflogenheit, vor allem die Musik, ganz viele Dinge, die gut und Erhaltenswert sind - die wiederum gebe ich von oben nach unten weiter.

Ich denke das ist der Lauf der Dinge. :)
Und gut ist es - meistens......


Wo die Schnittstelle Inzest und genetische Fehlbildung liegt, ist derart minimal.
Vielleicht ist es wie in Beziehung, dass man sich ein Kracher-Thema rauspickt um tatsächlich nicht über die seltsame Wege reden muss, die Liebe, Lust und Leidenschaft in beidseitigem Einverständnis unter vollmündigen Menschen, im Besitz er geistigen Kräfte auseinandersetzen muss.

....und ob das so sein darf....:)

Alle LGBTs und die sie unterstützen singen ein Liedchen - die älteren noch ein längeres als die jüngeren. :)

(ich positioniere mich immer noch nicht - dafür hat diese Diskussion wenig bis keine Substanz)

Ganz o.t. mein Lieber: Die nächste Runde erleben wir zwei nimmer, gell....
 
ich kenne keinen betroffenen Menschen, der eine Behinderung nicht (auch) als leid sieht.

„Behinderung“ als feste Größe gibt es nicht. Geht es um degenerative Erkrankungen, körperliche, geistige, psychische? Solche mit Schmerzen? Solche, die es schwierig machen, selbständig zu leben? Oder auch schwierig, Partner/innen zu finden? Wer bemisst, was lebenswert ist?
 
ich kenne keinen betroffenen Menschen, der eine Behinderung nicht (auch) als leid sieht.

Hmmm ....

Ich habe mal als Zivildiener, und dann zusätzlich ein halbes Jahr, mit Kindern und Jugendlichen mit schwerer geistiger und körperlicher Behinderung gearbeitet und ich kann nicht behaupten, dass diese Menschen sich prinzipielle als leidgeplagt gesehen haben. Diese Menschen sind ja so geboren worden und kennen es nicht anders, sie sehen ihre Behinderung nicht aus der Sicht von Nichtbehinderten. Ich hatte das Gefühl, dass viele dieser Kinder und Jugendlichen auch sehr glückliche Momente haben und hatten und diese auf nonverbale Art und Weise gezeigt haben, sei es durch ein zufriedenes Lächeln usf.
 
das ist doch bitte unbestritten! ich würde niemals sagen oder denken, dass behindertes leben nicht lebenswert (im wahrsten Sinne) wäre.

Aber solche Gedanken sind doch naheliegend, in den letzten beiden Tagen habe ich viel darüber nachgedacht. Mir auch überlegt, ob es je einen Menschen gegeben hat, der seine Eltern verklagt hat, weil sie ihn gezeugt haben im Wissen, daß er mit großer Wahrscheinlichkeit eine Erbkrankheit haben wird.

Und ich habe darüber nachgedacht, daß mir noch nie ein Mensch begegnet ist, der mit mir hätte tauschen wollen. Und darüber, daß ich mich mit Mitte 20 habe sterilisieren lassen aus der Furcht, Leid weiterzugeben. Ich habe meine Krankenkasse Unsummen an Geld für Therapien gekostet, und daß ich nicht als „behindert“ gelte hat einzig den Grund, daß ich mich geweigert habe - nahegelegt wurde mir das über die Jahre immer wieder mal.

Trotzdem wird irgendwann auf meinem Grabstein stehen: Sie hat verdammt gerne gelebt.
 
Mir auch überlegt, ob es je einen Menschen gegeben hat, der seine Eltern verklagt hat, weil sie ihn gezeugt haben im Wissen, daß er mit großer Wahrscheinlichkeit eine Erbkrankheit haben wird.
aber ja, durchaus ... ist ja auch legitim :)
wenn jemand etwas als falsch erachtet, hat er eben das recht, zu klagen ... bedeutet ja nicht, dass er damit recht hat ;)
 
Pst, ein ganz kleiner Tipp:
Geh schaut Euch bitte mal die "Inzestkinder" an.
Man wird feststellen, dass der Großteil der Eltern nicht unter die Parameter, freier Wille, voll mündig etc. fallen.
Somit geht es um die mal gleich gar nicht.

Ein recht guter Artikel, der ein paar hier nicht genannte Aspekte hat, ist hier zu finden:


"Das Risiko könnte aber überschätzt werden, weil Menschen, die sich zu solchen inzestuösen Verbindungen zusammenfinden, nicht repräsentativ sind", gibt Peter Propping zu bedenken, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik. "Meist ist mindestens ein Elternteil selbst geistig zurückgeblieben." Das gilt wohl auch für die Geschwister aus Sachsen. Zwei ihrer vier Kinder seien minderintelligent, heißt es. Aber liegt das am Inzest? Auch beide Eltern haben nur die Förderschule besucht, der Mutter wird mangelnde geistige Reife attestiert.

Wie hoch das Gesundheitsrisiko für die Nachkommen auch immer sein mag: Die medizinische Begründung des Karlsruher Urteils mag der Heidelberger Genetiker Claus Bartram nicht akzeptieren. "Es gibt Hunderte von Erbkrankheiten in der Bevölkerung, die ein ebenso hohes Risiko für die Kinder bedeuten", sagt der Professor. "Niemand würde auf die Idee kommen, solchen Leuten zu verbieten, dass sie sich fortpflanzen." Vielmehr werde es den Betroffenen überlassen, selbst zu entscheiden."


Dass die Anthropologie übrigens Geschwisterliebe als nicht unbedingt fruchtbar erkannte, steht auf einem anderen Blatt.

nach deiner Logik müsste man Menschen, die in einer inzestbeziehung leben jedenfalls sterilisieren (was anderes sicheres ausser Enthaltsamkeit gibt's halt nicht)… gleich vorm ersten GV am besten noch.

Ich distanziere mich auf das Allerheftigste.
Einbezug der heutigen medizinischen Möglichkeiten habe ich gesagt.


Oh, wir schlittern auf eine Krise zu, sind ja erst am Anfang. Vielleicht könnte man da denken auf alt Bewährtes zurückzugreifen, ist ja scheinbar nicht ganz ungefragt, bereits ausgearbeitet, Erfahrungswerte gibt es gleichfalls. Das Gesetz hat erfüllt, was der Gesetzesgeber wünschte und darüber hinaus:

während der Weltwirtschaftskrise sah man in dem Ausleseverfahren einen Ausweg aus der Patientenreiche Situation. Mit anderen Worten: Der Staat wollte mit den Sterilisationen Fürsorgegelder sparen.

- angeborener Schwachsinn
- Schizophrenie
- manisch-depressives Irresein
- erbliche Fallsucht
- erblicher Veitstanz
- erbliche Blindheit
- erbliche Taubheit
- schwere körperliche Missbildung erblicher Art
- schwerer Alkoholismus

Ein wissenschaftlicher Nachweis der Erblichkeit des Leidens musste und konnte allerdings in der Regel nicht erbracht werden; und auch die Indikation zur Sterilisation wurde binnen kürzester Zeit erweitert (wie z.B. auf Klumpfußträger, politische Gegner, rassisch Unerwünschte). So kam es zu einer zunehmenden Verfälschung von Genauigkeit und Korrektheit des Gesetzes.


quelle


Hab ich a Glück g´habt, dass ich da bin, aber ehrli wahr - wenn ich mir meine Familie die Generationen zurück anschau, da wäre schon was dabei gewesen.

Ob Menschen nach ihrer genetischen Disposition glücklicher oder unglücklicher sind, kann ich nicht sagen.
Das ist für mich keine greifbare Größe.
(Klein-Männer-Thread z.B)

Bei staatlicher angeordneter Sterilisation bin ich a bisserle übersensibel - man verzeihe.

Die 27 Stimmen für "ja, ersatzlos" sind mehr als bedenklich...:mauer:

Bedenklich ist es, wenn hier irgendwer eine gut durchdachte Stimme unter Einholung aller dafür nötigen Informationen abgeben könnte.
Mehr als ein Klick in einem Forum ist das nicht. ;)
Ohne Substanz und Aussagekraft.

Wäre hier jemand, der das könnte, würde ich mir sehr gerne seinen Vortrag anhören, gerne dafür bezahlen - würde mich interessieren einer komplexen und informationsreichen Abhandlung folgen zu dürfen. :)
 
Mir auch überlegt, ob es je einen Menschen gegeben hat, der seine Eltern verklagt hat, weil sie ihn gezeugt haben im Wissen, daß er mit großer Wahrscheinlichkeit eine Erbkrankheit haben wird.
der Gedanke kam mir heute auch schon - ob das als vorsätzliche Körperverletzung gelten könnte. das ist natürlich schon extremst weit aus dem Fenster gelehnt. da kann man dann auch gleich darüber reden, ob wirklich arme Familien (da red ich jetzt davon, dass die Grundbedürfnisse nicht gedeckt sind) Kinder bekommen dürfen.
 
selbstverständlich,.aber doch grundsätzlich am ehesten und am liebsten immer unter den besten Voraussetzungen, oder?
da kann man dann auch gleich darüber reden, ob wirklich arme Familien (da red ich jetzt davon, dass die Grundbedürfnisse nicht gedeckt sind) Kinder bekommen dürfen.

Danke! 😏👍
Mit deinem 2. Statement führst du dann nämlich genau DAS auf, was ich auf das erste Zitat geantwortet hätte - nämlich dass DANN doch bitte gleich noch in Frage zu stellen wäre, inwiefern es legitim sein kann, als (z. B.) Hartz4 empfangene, alleinerziehende Mutter 4 Kinder in die Welt zu setzen?
Denn auch das ist eine sehende Benachteiligung der Kinder, wissentlich in Kauf genommen.

Hinzu käme dann noch das "Argument", dass sich folglich "dumme" Menschen auch nicht mehr vermehren dürften.
Oder häßliche...
Oder alle, die nicht blond & blauäugig sind... 🙄

Man merkt, in welche Richtung das ginge? 🤔
 


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