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Gast
(Gelöschter Account)
echt? hab ich was falsch gelesen oder verstanden?
Das Problem von Geschwistern: Sie sind zur Hälfte genetisch identisch. Wenn sie miteinander Kinder bekommen, geben sie womöglich dasselbe fehlerhafte Gen weiter. "Das Risiko, dass der Nachwuchs behindert ist, ist sehr hoch", sagt Arne Pfeufer, Humangenetiker an der TU München. In der größten Untersuchung zum Thema hat eine tschechische Genetikerin 161 Kinder aus Inzestbeziehungen erfasst - 44 Prozent von ihnen waren geistig behindert, zwei Drittel davon schwer.
"Das Risiko könnte überschätzt werden"
"Das Risiko könnte aber überschätzt werden, weil Menschen, die sich zu solchen inzestuösen Verbindungen zusammenfinden, nicht repräsentativ sind", gibt Peter Propping zu bedenken, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik. "Meist ist mindestens ein Elternteil selbst geistig zurückgeblieben."
Der Kommentar legt nahe, dass 44% der Kinder durch Geschwisterzeugung behindert wären. Das geben weder die mendelschen Vererbungsregeln noch das Datenmaterial her. Da die Dunkelziffer unbekannt und vermutlich sehr viel höher ist als die bekannten Fälle, sagt das Sample, das die Humangenetikerin untersucht hat, wenig bis nichts über die tatsächliche Rate an Behinderungen durch Inzest aus. Das wäre so, wie wenn man in ein Spital ginge, sich dort die stationär Aufgenommen ansehe und daraus schließen würde, dass 100% der Menschen auch ausserhalb des Spitals krank wären.
Ja, es gibt ein erhöhtes Risiko von Erbschäden durch Inzest. Es gibt auch andere Menschen, die ein erhöhtes Risiko tragen, Erbschäden weiterzugeben.