Die Frage ist, ob, wie in vielen anderen Ländern, das Inzestverbot vollständig fallen gelassen werden soll. Ist es sinnvoll und gerecht Inzestpaare zum Auswandern zu zwingen oder sie einzusperren? Meine Meinung: Nein! Weder sinnvoll noch gerecht. Was im Einvernehmen zwischen mündigen Menschen passiert und Dritte nicht beeinträchtigt darf nicht verboten sein. Wobei "Dritte beeinträchtigen" nicht allein dadurch erfüllt ist, wenn sich diese Dritten aufgrund Ihrer Auffassung von Sitte und Moral über das Sexualleben anderer empören. Es gibt Menschen, denen Anal- und Oralverkehr und Homosexualität widerstrebt und die sich darüber empören.
Solche Menschen waren in Österreich bis vor einer Generation tonangebend, sind es in anderen Ländern noch heute und bestimmen und bestimmten Gesetze. Glücklicherweise ist das in Österreich heute nicht mehr so.
Ich möchte hierbei korrigieren, in Österreich wird der "Anschein" gewahrt, dass zb. das ganze LGBT Thema hier volle Akzeptanz erfährt, dem ist meiner Beobachtung nicht so. Egal was Medien aller Couleur sagen, es ist und Bleibt ein Minderheitenthema und die von dir angegebenen Praktiken sind Harmlos gegen dass, worüber sich einige im Fetisch-Forum austauschen. Tatsache ist auch, wir Menschen in Europa haben eine gesellschaftliche Entwicklung durchgemacht, die den Sex unter Verwandten tabuisiert, da er die Ausnutzung von Vertrauensverhältnissen und Missbrauch viel zu häufig verschwimmt. Das Porno Genre, wo die Promiskuitive MILF ihren 18 Jährigen Sohn entjungfert ist ebenso ein Wunschdenken wie die brave Tochter die sich von ihrem Pappi nehmen lässt und daran spaß hat. Es gibt ausnahmen (siehe dazu einschlägige Gerichtsfälle) aber diese sind mE im Bereich von 0,0irgendwas Promille.
Das oft vorgebrachte Argument der Verhinderung von Erbschäden durch Inzest ist aus meiner Sicht durch folgende Tatsachen entkräftet:
- Ein erhöhtes Risiko von Erbschäden ist auch durch eine Vielzahl anderer Risikofaktoren vorhersehbar. Menschen mit bestimmten Erbkrankheiten tragen aus eugenischer Sicht ein weit höheres Risiko Krankheiten weiterzugeben als z.B. ein gesundes Geschwisterpaar. Müsste man nicht auch diese Menschen von Geschlechtsverkehr ausschließen, wenn man dies unter Berufung auf ein erhöhtes Erkrankungsrisiko der Nachkommen bei Inzest tut?
- Erbschäden und ihre fatalen Folgen durch notorische Verwandtenehen kennen wir gerade in Österreich am Beispiel der Habsburger zur Genüge. Wiederholte Cousinenehen zogen die Habsburgerlippe, Geisteskrankheiten und einen Weltkrieg nach sich. Weiters sind inzestuöse Beziehungen nur in einer Minderheit der Fälle überhaupt von einem Kinderwunsch getragen.
- Länder ohne Inzestverbot weisen keine erhöhte Behindertenrate aufgrund von Inzest auf, als Länder in denen Inzest verboten ist.
- Die negativen Folgen für die von Inzest Betroffenen sind nicht auf den Inzest an sich zurückzuführen, sondern in der Stigmatisierung und Ausgrenzung der in inzestuösen Beziehung lebenden Personen begründet.
- Durch die Kriminalisierung von bestimmten Verhaltensweisen werden die sich so Verhaltenden in die Kriminalität getrieben.
Das funktioniert ähnlich wie bei Drogendelinquenten, die durch Beschaffungskriminalität dazu gedrängt werden, sich neben dem nur selbstschädigenden Drogenkonsum auch andere fremdschädigende Delikte zu begehen. Was bleibt sind moralische und religiöse Argumente, die auf Menschen mit anderer Religion oder Moral ohnehin nicht anwendbar sein dürfen
Ad.1) hört sich für mich an als wäre es aus einem Rassenkundebuch des Lebensborn.
Ad. 2) Blödsinn, gerade die Verwandtenehe im Adel sollte den Genpool vor nicht standesgemäßen Geschlechtern frei halten. Und der Weltkrieg hat damit nichts zu tun, außer du beachtest die Verwandtschaften der Nachkommen von Königin Viktoria (Bluterkrankheit) wo König Georg, Kaiser Wilhelm und Zar Nikolaus alle Cousins waren.
Ad. 3) Länder ohne Inzestverbot weisen oft katastrophale Menschenrechtssituationen auf, in Pakistan zb. haben sie riesen Probleme deswegen.
Ad. 4) man wird auch wegen anderer Dinge stigmatisiert. Und, Hand aufs Herz, wenn Ich Etwas im privaten Tue oder Denke werd ich doch nicht das hinaus Tragen in die Welt wenn ich weis dass dann alle mit dem Finger auf mich Zeigen. Shitstorm bekommt nur der, der sich vorher öffentlich zu Irgendwas gemacht hat.
Ad. 5) Drogen sind aus gutem Grund illegal, und wenn du einmal mit einem Junkie für ein Jahr zusammen gelebt hast, würdest du mir da auch zustimmen. Es gibt genug legale Suchtmittel, braucht man sich nicht auch noch das dreckige Zeug rein ziehen.
Weil's leider notwendig ist: Bitte keine Moralpredigten und Beschimpfungen. Ich wünsche mir einen von Respekt für anders Denkende getragenen Austausch zu dem Thema.
Ich will dir mal was sagen, es ist schon sehr verdächtig, dass es sich hier um dein Einziges Thema handelt. Ich glaube, du suchst hier keinen Austausch, denn wenn du den suchen Würdest hättest du PRO und Kontra Argumente vorgebracht, Quellen von Ländern genannt wo was wie herrscht, einen Link zum RIS gestellt etc. So lesen sich deine Behauptungen wie eine halb Verschwörungstheoretische Abhandlung warum es illegal war Incest zu verbieten. Ich glaube du suchst hier nur die Selbstbestätigung von ein paar Leuten, dass deine Einschätzungen richtig sind. Nun, von mir kriegst du sie sicher Nicht.
Dagonaut Out.