das selbe Argument besteht für die meisten Menschen bei der Aufhebung der Strafbarkeit der Homosexualität.
Ja.
Es ist heute auch nicht mehr trendig homophob zu sein.
Das war es mal und es ist nicht verschwunden.
Was Leute denken und was sie sagen, differenziert gerade bei diesem Thema enorm.
Selbst schwule Männer, die es ein Leben unterdrücken, damit kämpfen leben weiter hetero und sich irre stark wenn es gegen Schwule geht.
Die Leben diese Perversion aus unter der sie ihr ganzes Leben lang leiden und mit der sie unschuldig gestraft sind. (net meine Worte, genauso gehört, gesehen, gefühlt im langen Weg)
Ich mag Deinen Zugangspunkt sehr, ich mag es mal von denen auszugehen, die wirklich redlich und angestrengt von Selbszweifeln oft zernagt, ihr Leben zufrieden leben wollen, ohne irgendwen zu schädigen oder zu brüskieren. (Viele Homosexuelle haben das immer schon so getan und viele Geschwister, Cousins tun es heute)
Ich versuche einen Zugang zu finden der mir ganz wichtig ist. Ich bin eine absolute Verfechterin der Prävention.
Mein Ziel ist immer die Menschen zu erwischen bevor "etwas passiert", "bevor jemand zu Schaden kommt"
Licht, wir brauchen Licht um hinschauen zu können, um erkennen zu können, um Unterstützen und eingreifen zu können.
Gerade in diesen Bereichen hineinsieht wo etwas passiert ist, wenn man die ganze Geschichte sieht, kommt man emotional an die Stelle wo man plötzlich zwei Opfer sieht, von eines ein Täter wurde.
Gerade bei diesem heiklen Thema ist das Tabu unendlich groß.
Was Straftaten betrifft (die mit der Legalisierung nichts zu tun haben):
Die Mutter hat zugeschaut urteilt die Gesellschaft. Die Ahnung zu haben, der tiefe Glaube dass es nicht sein kann, dass sie sich das nur einbilden kann, dass der Mann an ihrer Seite der Vater ihrer Kinder soetwas niemals tun würde, hält sich schweigend.
Das Tabu ist groß. Wenn ihr Mann sie täglich schlüge, teils sie mit einer Freundin, Nachbarin, ist die Kindergärtnerin sensibel, hören Nachbarn was - da weiß man - das geht nicht (mehr). Auch da wurde früher weggesehen. Heute ist es am Licht, wir haben zahlen, wir Anlaufstellen, man darf drüber sprechen, wenn es passiert ist.
Inzest ist ein derart großes Problem, da steht man an. (Dass es keine/kaum Therapieplätze gibt, lässt vermuten, dass auch Psychologen sich damit nicht wirklich auseinandersetzen wollen).
Ich glaube (immer vom Entwurf abhängig), dass eine Legalisierung wie es "richtig" sein darf ohne Schaden anzurichten dorthingehend sensibilisieren wird, dass man sagt - nojo ist scho arg mit der Inzest, aber das was dort passiert, das geht net, des derf net sein, kumm des zeig ma an.
Was glaubt ihr wie Personen reagieren, die von Kindern (die eh kaum Worte finden) tatsächlich angesprochen werden, reagieren?
Denkt bitte für Euch selbst nach.
Kaum jemand der angesprochen wird, wird aktiv - Warum ist das so?
Was kann man tun, dass strafdeliktlich gesehene Opfer sich aufzeigen trauen - wohin können sie gehen.
So jetzt haben wir ein "falsch", dass absolut zu verfolgen und zu verurteilen ist.
Dieses "falsch" wird von einer Legalisierung wie auch immer sie kommen würde, absolut ausgeschlossen, ganz im Gegenteil weiterhin verurteilt.
Die vielen anderen Delikte die so nebenbei (Extremfall Fritzl) ebenso tragend sind kommen ans Licht, werden verurteilt, machen denen die ähnliches erdulden Mut.
Ja und ich mag mehr und bessere Anlaufstellen für Menschen, die wissen, dass sie diesen Drang nicht ertragen und ihm nachgeben werden oder nachgeben. Ich will, dass sie Gehör und Hilfe finden, rasch, unkompliziert und ohne Tabutheater.
Das ist ein ganz anderer Ansatzpunkt.
Wenn Inzest gesellschaftlich thematisiert wird, wird die Gesellschaft sensibilisiert, man kann drüber reden, vorab egal ob Legalisierung kommt - das ist ein langer Prozess den ich nicht mehr erleben werde.
Du siehst hier, dass alleine der Gedanke, dass so etwas sein könnte sofortige Verweigerung, Abscheu und NEIN schreien für viele die Antwort ist.
Viele lassen den Gedanken gar nicht zu.
Wenn ein Bub/Mädchen eine dieser Personen anspricht, weil se/er Angst hat vor dem Abend, wo die Mutter sie/ihn wieder badet und schrecklich weh tun wird......wie werden diese Menschen reagieren......unter uns so klar drückt sich ein Kind nicht aus, man muss es hören wollen und können.
Wenn man im NEIN schreien geübt ist, bei allem wovor man sich fürchtet und ekelt, dann wird man hier weghören.
Ja, das passiert auch bei Kindesmisshandlung irre häufig.
Inzest und gemeinsam lebende genetische erwachsene Menschen, die sich aus freiem Willen für dieses Leben und füreinander entschieden, wird es nicht sehr viele geben. Es wird eine Randgruppe bleiben.
Wenn die miteinander leben können und dürfen, offiziell anerkannt, klar abgegrenzt mit ganz klarer Trennlinie, dann werden endlich die Inzestopfer, missbraucht, gedemütigt, lebenslanggeschädigt endlich Gehör finden können und Prävention wird nur möglich, wenn man über etwas sprechen kann.
Die Unaussprechlichkeit und das Weigern dass Inzest in unserer Gesellschaft im dunkel gehüteten Nestchen existiert, verhindert dort zu schützen, wo geschützt werden muss so früh als möglich!!!!
Mein Herz natürlich wie so oft, bei den Kindern, Jugendlichen, die erwachsen werden.
Das "WIE" ist so entscheidend für sie, ihr Umfeld, die Gesellschaft uns alle.
(Ich hoffe mit meinem etwas entglittenen Anliegen und Wunsch in dieser Diskussion nicht
falsch zu sein)