So, jetzt muß ich meinen Senf auch dazu abgeben: ....
Du solltest wirklich etwas länger nachdenken oder vielleicht mehr lesen, bevor Du schreibst.
Wen trifft denn die Kürzung der Familienbeihilfe für Studenten? Das ist keine Studentenbeihilfe, das ist eine FAMILIENbeihilfe! Natürlich trifft es die Familien! Auch rechtlich, da die Eltern ja gesetzlich verpflichtet sind die Studien ihrer Kinder (nach Maßgabe des Familieneinkommens) zu bezahlen. So simpel ist das mit den Kosten für die Familien.
Wer erwachsen ist.... jaja und die Eltern waren auch noch minderjährig als sie die Kinder gemacht haben. Sollen sie doch nun auch die Kosten tragen. So simpel ist die Welt.
Analog kann man das ja bei allen stattlichen Unterstützungen sagen - Ich wäre neugierig, was Du gesagt hättest, wenn Du durch die Bankenpleite sämtliche Ersparnisse verloren hättest und durch die nachfolgend dann viel heftiger gewordene Wirtschaftskrise auch Deinen Arbeitsplatz und Dein Einkommen oder durch den nachfolgend zwingend notwendig gewordenen Konkurs der Pensionskasse Deine Pension bzw Deine gesamten Pensionsansprüche. - Zur Erinnerung: das WAR das Szenario, in der die Bankenhilfen beschlossen wurden und die Folgen konnte man damals in den USA nach der Pleite der "Lehmann Brothers" erkennen.
Die meisten Studenten kommen nicht aus ärmlichen Verhältnissen, weil es zum Glück wirklich ärmliche Verhältnisse nicht im Übermaß in Österreich gibt. Daß aber diejenigen, die aus armen Familien kommen weitaus unterproportional unter der Studentenschaft vertreten sind, ist nur auf die mangelhafte öffentliche Unterstützung der armen Familien zurückzuführen.
Neben dem Studium Geld zu verdienen ist nur im sehr eingeschränkten Zeitausmaß möglich. Was mehr ist führt zur Studienzeitverlängerung - das haben wir ja in den 80er und 90er Jahren gehabt und das war dem Plebs auch nur Anlaß zur Meckerei.
Die Familien demonstrieren bisher nicht (in großer Zahl) mit Kinderwägen, weil das nicht so rasch organisierbar ist, wie bei den Studenten und weil es bei Studenten auf grund des geballten geistigen Potantials sehr rasch geht, bis Fakten wahrgenommen und bewertet sind, Erkenntnisse gefaßt und Schlußfolgerungen gezogen sind. Aber über ihre Vertreter haben sie sich ja schon zu Wort gemeldet und sind bereits massiv aktiv (und solange verhandelt wird, braucht man und soll man nicht demonstrieren).
Also was spricht dagegen, wenn auch Du den 2.Bildungsweg versuchst (der ist übrigens auch - für die Fleißigen und gescheiten) mit Stipendien gepflastert). Ausprobieren - man kann dabei nur gescheiter werden!
Daß Du mit den anderen Punkten teils recht hast ist klar. Ein gewissen Verständnis habe ich für die Änderun der "13.FB". Das soll nämlich nur die Schulanfangskosten decken, da diese besondere Belastungen für die Familien sind. Es gibt ja auch die Zusatzleistungen des kostenlosen letzten Kindergartenjahres, das eine Ersparung für Familien mit Vorschulkindern ist. Die Streichung des Mehrkindzuschlags ist für die betroffenen Familien wirklich schlimm und entgeht darüberhinaus der Wirtschaft als Konsumumsatz, also direkt kontraproduktiv zu dem, was wir (sozial und wirtschaftlich) brauchen.
Ich verstehe überhaupt nicht, warum Du die Schulkinder gegen die Studenten ausspielst - beide gehören zu den Familien und essen aus denselben Töpfen und sind auch "eigene Kinder". Von Scheffeln eines Haufen Geldes ist bei all diesen Personen mit wenigen Ausnahmen übrigens sicher nicht die Rede. Da muß Du Dich schon an Kokursmanager a la Mirko Kovacs halten, der unter "sparsamem Leben", das er führt, "nur 10.000,- € pro Monat" netto versteht. Doch merkwürdiger Weise denkst Du nur dran wieviel es bringt Nackerten den Gürtel zum Engerschannlen auch noch wegzunehmen, da diese ihn logischerweise auch nicht mehr brauchen.
Zur Erläuterung: Studenten verdienen bis ca. drei Jahre nach dem Studium weit weniger als Nichtakademiker, dann verdient ein Teil von ihnen mehr. In Deutschland gibt es das Modell (KfW und BAFöG heißen die Förderinstrumente für Studenten), aber Banken interessieren sich deswegen nicht dafür, weil das Lebenseinkommen der Akademiker niederer ist, als das der Maturanten mit Fachabschluß (HTL, HAK,...), also für Banken weniger ausnutzbar und weniger einträglich. Die halten sich nur an die reich gewordenen Akademiker.
Die staatlichen Sozialleistungen sozial zu staffeln halte ich für richtig. Die Gefahr ist aber, daß der Mittelstand, also diejenigen, die 90% der Steuern zahlen, unter die Räder kommt. Für die müßte es Absetzbeträge geben, da auch deren Famlienleistungen für den Staat wertvoll und für die Familien Belastungen sind. Und das war in allen bisherigen Rechnungen teurer, als Familienbeihilfe auszuzahlen.