Wandern, Tanzen oder Sex - wo ist der Unterschied?

Ich glaube nicht das sich das auf die Tätigkeit selbst bezieht. Wenn jemand seinen Partner für sich beansprucht dann wird es ihm/ihr auch nicht passen wenn er/sie mit jemand anderen wandern oder tanzen geht. Wenn man jemanden Fremden zum Tanzen auffordert will man meistens auch sexuell was von ihm oder zumindest erhofft man sich etwas davon. Vor allem wenn man alleine unterwegs ist.
Das gleich gilt auch für das Wandern.
Ich würde nie mit jemanden wandern gehen,wenn ich ihn nicht näher kennenlernen möchte. Es ist der Gedanke der hinter der Tat steckt und nicht die Tat selbst.
 
Aus meiner Perspektive hat es ganz grundsätzlich was mit gesellschaftlichen Konventionen zu tun.
Also dass es so gehandhabt wird, wie es eben 'norm'alerweise gehandhabt wird

Ich persönlich finde es viel relevanter wie nahe Menschen sich bei etwas kommen.
Und das nicht körperlich sondern emotional.
Egal ob beim Tanzen, Wandern oder beim Sex.

Ich denke auch, dass es ganz unterschiedliche Aktivitäten geben kann, die jeweils mehr oder weniger intensiv eine Bindung entstehen lassen. Das könnte aber im Umkehrschluss heißen, dass auch der Sex mal mehr Bindung bedeutet oder auch mal weniger.

Der Aspekt der Fortpflanzung ist sicher ein ganz wichtiger Punkt, der den Sex von vielen anderen Aktivitäten unterscheidet. Aber ich denke, dass das höchsten ein sehr tief liegender evolutionärer Aspekt ist, weil oft geht es beim Sex schon mehr um die Lust, den Spaß, die Freude.

Vielleicht will man sich ja diese spezielle Form der gemeinsamen Aktivität, wo man sehr viel von sich selbst preisgibt, für die Person des Vertrauens, also den Partner oder die Partnerin aufheben. Es ist ja nicht nur so, dass man sich nackt gegenüber steht (liegt, sitzt oder was auch immer), sondern dass es eben diese Intimität ist, die besonders ist.

Bei vielen Partnerwechseln, beim Sex als reine Lustbeschäftigung, da bleib wohl diese Intimität auf der Strecke - das wäre wieder das oben angesprochene "rammeln".

Ich finde die Diskussion sehr spannend, werde noch ein bisschen weiter nachdenken...
 
Ich glaube nicht das sich das auf die Tätigkeit selbst bezieht. Wenn jemand seinen Partner für sich beansprucht dann wird es ihm/ihr auch nicht passen wenn er/sie mit jemand anderen wandern oder tanzen geht. Wenn man jemanden Fremden zum Tanzen auffordert will man meistens auch sexuell was von ihm oder zumindest erhofft man sich etwas davon. Vor allem wenn man alleine unterwegs ist.
Das gleich gilt auch für das Wandern.
Ich würde nie mit jemanden wandern gehen,wenn ich ihn nicht näher kennenlernen möchte. Es ist der Gedanke der hinter der Tat steckt und nicht die Tat selbst.

Ich denke, das "beanspruchen" ist hier das kritische Wort. Da steckt etwas von "Besitznahme" drin, und das ist oft weniger günstig.

Das mit dem Tanzen würde ich so nicht unterschreiben. Ein gemeinsamer Tanz kann ein ganz tolles und emotionales Erlebnis sein (anders als Sex), und da ist keineswegs der gemeinsame Weg in die Kiste das jeweilige Ziel. Ok, dass es dazu kommt, ist nicht auszuschließen - wir bewegen uns da schon oft auf einer sehr emotionalen und oft auch erotischen Ebene (beim Tanzen, beim Wandern vielleicht weniger ...)
 
Der Aspekt der Fortpflanzung ist sicher ein ganz wichtiger Punkt, der den Sex von vielen anderen Aktivitäten unterscheidet. Aber ich denke, dass das höchsten ein sehr tief liegender evolutionärer Aspekt ist, weil oft geht es beim Sex schon mehr um die Lust, den Spaß, die Freude.

""Die Lust, der Spaß und die Freude"" geht eben nicht beliebig mit jedem. Und das liegt genau daran, dass der Mensch intinktiv ( unbewusst ) selektiert, wer für ihn auch als Fortplanzungspartner geeignet wäre. ( sexuelle Sympathie ) Männer sind da offensichtlich weniger währlerisch ( vgl. hohe Zahl von Bordellbesuchen im Gegensatz zu Frauen ), aber auch da wählen Männer aus.

Erotisches Tanzen ist ebenso nicht beliebig mit jedem zu machen. Hier greift im Grunde genommen derselbe Instinkt. Er greift nicht beim Wandern, Musizieren und Sport. Hier irgendwas gleichzusetzen halte ich für völlig absurd.
 
Weil auch schon wieder die kirchliche Moral ins Spiel gebracht wird .......
Die Bibel selbst weist viele Passagen auf, die das damalige, freizügige, perverse Sexualleben der Juden und anderen Völker widerspiegeln. Sodomie, Inzest, Prostitution, Gastprostitution, Kindersex, Vielweiberei - alles vertreten. Versetzt man sich in die damalige Zeit, kann man sich leicht vorstellen, dass schwerste Geschlechtskrankheiten an der Tagesordnung standen und einen hohen Blutzoll in der Bevölkerung forderten. Dies hat Mose, ein sehr umsichtiger Heerführer offenbar erkannt und mit seinen Sexual- und Partnergeboten versucht, dem todbringendem. lasterhaften Leben entgegen zu wirken. Die Ehe hatte im AT eher mehr wirtschaftliche Aspekte als moralische abzudecken.
Bei den Griechen und Römern ging das ausschweifende Sexualleben dann natürlich weiter, wobei die Institution Ehe schon einen sehr hohen Stellenwert hatte und nur die Kindern aus der Ehe als legitim und erbberechtigt behandelt wurden. Dies hatte hier genauso eher mehr wirtschaftliche als moralische Aspekte.
Die Morallehre der jetztigen Kirche hat doch tief im Innersten auch nichts anderes im Sinn, als die Menschen vor ausschweifendem Sex und somit vor Geschlechtskrankheiten zu schützen. Dies wurde versucht zu erreichen, indem den Gläubigen mit abscheulichste Strafen und Seelenqualen gedroht wurde.
Logisch, wenn ein junges Paar unberührt heiratet, haben sie den ersten Sex mit dem Partner und sind noch frei von Geschlechtskrankheiten. Wenn man seinem Partner treu bleibt, und nur mit diesem Sex praktiziert, kann man sich auch nicht mit irgendetwas anstecken. Einfache Folgerung, nicht?
Genützt hat es ja eh nichts.
Also Geschlechtskrankheiten waren schon vor Jahrtausenden bekannt und sind auch in der Jetztzeit ein wichtiges Thema.

Wandern geh ich am liebsten mit Gleichgesinnten/Freunden, zum Tanzen geh mit meiner Partnerin oder um andere Menschen kennenzulernen, Sex in der Partnerschaft ist für mich der höchste Punkt in der Liebe zu meiner Partnerin und gemeinsamer Lustgewinn - außerhalb einer Beziehung, - Befriedigung der sexuellen Lust.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spannendes Thema, auf die schnelle fällt mir die von der katholischen Kirche geprägte Moralvorstellung ein, wo der Sexualtrieb als bosenders minderwertig und verachtenswert dargestellt wird, beim Orgasmus soll man sogar das teuflische Gesicht des Menschen sehen.

An Allem ist die katholische Kirche auch nicht schuld.
Jungfräulichkeit ist in sehr vielen Weltreligionen vorgeschrieben - auch eine strenggläubige Jüdin dürfte nur jungfräulich in die Ehe,
und das Judentum ist um viele tausend Jahre älter als das Christentum und noch älter als die katholische Kirche.
Auch der Hinduismus sieht die Jungfäulichkeit vor.
Die Bedeutung der Jungfräulichkeit in den verschieden Religionen - paradisi.de

Wenn schon kommt hier die alte Weisheit: "Sicher ist immer nur die Mutter" zum Tragen.
Das ist somit weniger eine Frage der einzelnen Religionen sondern mehr der Jahrtausende alten Gesellschaftsform des Patriachats.

Sexuell verklemmt waren auch mehrere Religionen. Im viktorianischen England wurden sogar Tischbeine verhüllt,
weil sie zu sehr an nackte Frauenbeine erinnerten ;) die sind aber seit dem 16. Jahrhundert von der katholischen Kirche abgespalten.
 
Wandern geh ich am liebsten mit Gleichgesinnten/Freunden, zum Tanzen geh mit meiner Partnerin oder um andere Menschen kennenzulernen, Sex in der Partnerschaft ist für mich der höchste Punkt in der Liebe zu meiner Partnerin und gemeinsamer Lustgewinn - außerhalb einer Beziehung, - Befriedigung der sexuellen Lust.

:up:
 
Der Unterschied ist darin begründet, dass Wandern oder Tanzen nicht für jeden Menschen die gleiche Wertigkeit haben. Für mich ist Wandern eine meiner Leidenschaften, meine Partner teilten meine Begeisterung nie. Wären sie mit einer anderen wandern gegangen, wäre für mich der Vertrauensbruch somit viel größer als bei einem Fremdfick gewesen.

Es gibt für mich vermutlich nur wehr wenige Menschen die ich beim Wandern ertrage...da bin haglich, immerhin verbringt man beim Wandern vielmehr Zeit miteinander als beim Ficken. Da müssen Tempo und landschaftliche Vorlieben schon gut aufeinander abgestimmt sein dass das nicht nervig wird;)
 
Spannendes Thema, auf die schnelle fällt mir die von der katholischen Kirche geprägte Moralvorstellung ein, wo der Sexualtrieb als bosenders minderwertig und verachtenswert dargestellt wird, beim Orgasmus soll man sogar das teuflische Gesicht des Menschen sehen.

Die Kirche mit ihrer prädigt ist für mich eigentlich lächerlich (will keinen beleidigen damit). Weil die Welt hat Gott erschaffen und wer hat dann ihn erschaffen?
 
Der Unterschied ist darin begründet, dass Wandern oder Tanzen nicht für jeden Menschen die gleiche Wertigkeit haben. Für mich ist Wandern eine meiner Leidenschaften, meine Partner teilten meine Begeisterung nie. Wären sie mit einer anderen wandern gegangen, wäre für mich der Vertrauensbruch somit viel größer als bei einem Fremdfick gewesen.

Es gibt für mich vermutlich nur wehr wenige Menschen die ich beim Wandern ertrage...da bin haglich, immerhin verbringt man beim Wandern vielmehr Zeit miteinander als beim Ficken. Da müssen Tempo und landschaftliche Vorlieben schon gut aufeinander abgestimmt sein dass das nicht nervig wird;)

Danke, das ist meines Erachtens ein toller Beitrag, der einerseits zeigt, das die Tätigkeit gar nicht so sehr im Mittelpunkt steht, sondern eher der allgemeine Zusammenhang bzw. die Einordnung in das jeweilige Wertesystem.

Für Dich, Zuckerlilly, wäre das im wahrsten Wortsinn ein Fremd*gehen* ... um bei dem Wort zu sein, das ich an sich nicht zum Thema machen wollte.

Das heißt, die einzelnen Tätigkeiten, die dem einen oder der anderen mehr oder weniger Spaß machen, unterscheiden sich an sich nicht - und es hängt im Wesentlichen an der Bedeutung, die jede/r einzelne den jeweiligen Aktivitäten zuweist, vor allem im Hinblick auf die Einzigartigkeit und Intimität.

Gesellschaftliche Normen, wie sie sich über lange Zeiten entwickeln (und weiterentwickeln!) sind für das Funktionieren einer Gesellschaft schon sehr wichtig - aber ebenso wichtig ist das gelegentliche Ausbrechen aus diesen Normen, nicht destruktiv, sondern um sie zu hinterfragen.

PPS: Nochmal @Mitglied #445637 ... so wie Du das schreibst, haben Sex und Wandern doch mehr Gemeinsamkeiten - wenn jeder sein Tempo geht, kommt man nicht zusammen, und den Gipfel (Höhepunkte) erlebt man am besten gemeinsam :)

PS: @Mitglied #403496 ... bitte nicht die schöne Diskussion kapern!
 
Es wird ja viel über Seitensprünge diskutiert, und NEIN, ich will das nicht zum Thema machen. Vielmehr möchte ich diskutieren, wo in einer Beziehung Grenzen gezogen werden und warum. Anders formuliert: Was ist am Sex besonders, dass diese Art der Beschäftigung eines Partners mit einer fremden Person anders gewichtet wird als der Kinoabend, das Wandern oder auch das Tanzen mit anderen Personen.

es ist wohl einerseits der immer noch eingeprägte urinstinkt aus dem revier und der rudel-zusammengehörigkeit: eindringlicnge da bringen unsicherheit und die hierarchie in gefahr. und dann der im prinzip darauf aufbauende kodex und eigene machtanspruch der katholischen kirche. ansonsten kann eine seelenverwandtschaft, innige zusammengehörigkeit auf anderem gebiet weit zerstörerischer sein, als bloß ein gelegentlicher fick.
 
sondern eher der allgemeine Zusammenhang bzw. die Einordnung in das jeweilige Wertesystem.
Ja, deshalb auch die halblustigen Kommentare, die eines jeden Users persönliches unter Umständen degeneriertes Wertesystem vor Augen führt
Fremd*gehen* ... um bei dem Wort zu sein, das ich an sich nicht zum Thema machen wollte.
wollte ich auch nicht, hab mich nur dessen bedient um meine Gedanken anschaulicher zu machen
vor allem im Hinblick auf die Einzigartigkeit und Intimität.
Die Definition von Intimität mag für jeden anders lauten. Ich glaube du hast mich ganz gut verstanden
Sex und Wandern doch mehr Gemeinsamkeiten - wenn jeder sein Tempo geht, kommt man nicht zusammen, und den Gipfel (Höhepunkte) erlebt man am besten gemeinsam :)
Ist mir bisher nie aufgefallen, obschon ich was meine Bedürfnisse widersprechen muss, denn gerade beim Wandern habe ich ganz und gar nciht den Gipfel im Visier. Gleichzeitig schätze ich das Wandern auch als Stilmittel der Einsamkeit.
 
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