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Die Evolution, und wie sie unsere Gene und damit unsere Gehirnfunktionen geformt hat, ist ganz zentral bei der Beantwortung deiner Frage:Der Aspekt der Fortpflanzung ist sicher ein ganz wichtiger Punkt, der den Sex von vielen anderen Aktivitäten unterscheidet. Aber ich denke, dass das höchsten ein sehr tief liegender evolutionärer Aspekt ist, weil oft geht es beim Sex schon mehr um die Lust, den Spaß, die Freude.
Ich will Sex, weil es mir Lustempfindungen bereitet.
Aber warum gibt mir mein Gehirn dabei diese Glückshormone? Weil meine Gene mit dieser Hirnfunktion einen mächtigen Anreiz geschaffen haben, die Tätigkeit auszuüben, die zur Fortpflanzung führen kann - auch wenn ich mich eigentlich gar nicht fortpflanzen will.
Und darin liegt auch der Grund, warum es die Emotion Eifersucht gibt, und warum sie besonders stark auftreten kann, wenn eigene Partner/innen mit anderen Sex haben: Wenn eine Partnerin von jemand Anderen schwanger ist, oder ein Partner eine andere Frau schwängert, dann senkt das die Fortpflanzungschancen meiner Gene, bzw. früher die Überlebenschance meiner Kinder. Eifersucht treibt einen an, das zu verhindern zu versuchen. Auch hier: es ist egal, ob ich mich bewusst fortpflanzen will oder nicht - die emotionalen Reaktionsmuster existieren, weil sie die Chance unserer Gene erhöhen, sich über mehrere Generationen weiterzukopieren.
Ja, wir können mittlerweile die Fortpflanzung recht gut vom Sex trennen, aber das erst seit ein paar Jahrzehnten. Also ein viel zu kurzer Zeitraum für die Evolution, um unseren Hormonhaushalt und unsere Gefühlswelt an diese geänderten Umweltbedingungen anzupassen.
Mit all diesen Dinge beschäftigt sich die evolutionäre Psychologie:
Evolutionäre Psychologie – Wikipedia
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