Man sollte primär und grob 3 Bereiche Unterscheiden:
Kampfsport - sportlicher Wettkampf mit klaren Regeln (Kickboxen, Thaiboxen, BJJ ...). Auf Grund seines sportlichen Charakters auch bedingr für SV (Selbstberteidigung) geeignet, weil man einfach schlagen und treten lernt.
Kampfkunst - Fokus auf Technik, Körper und Geist. Hier sind die Übungen als Mittel und Weg aber nicht als Ziel in der Form wie bei einem Wettkampf gedacht. Deswegen muss man auch auf die Ausrichtung des Vereins achten. Wettkampf und traditionelles Karate sind total unterschiedlich. Je nach Stil aber für SV schwer bis garnicht anwendbar (Beispiel der Karateka der aus der Hüfte schlägt - viel Power, falsche Position für SV)
Selbstverteidigung (SV) - "realitätsnah", einfach, sportlich möglichst nicht herausfordern, keine Regeln.
Niedrige Tritte, eher grob von den Techniken, oft das Selbe.
Hintergrund: unter Stress wird wegen Adrenalin das Hirn ziemlich runter gefahren - da funzt das Meiste nicht mehr.
Soweit der grobe Überblick.
Thema Bruce Lee
Ich habe Jahrelang Wing Tsung trainiert (bei keinen der großen Verbände und Vollkontakt) und im Verein wurde sich auch intensiv mit Jeet Kune Do beschäftigt (Bruce Lees selbst entwickeltes System).
Die Techniken die er in Kombination verwendet und die Art und Weise wie er sie beschreibr lassen meiner Meinung nach darauf schließen, dass er ein überaus tiefes Verständniss dafür hatte. Das er Körperlich und Geschwindigkeitstechnisch auf einer sehr hohen Level war, muss glaube ich nicht besprochen werden. Beispiel der Oneinchpunch - grandios und effektiv. Wenn man aber einmal verstanden hat wie er funktioniert, eigentlich logisch.
Nun zur eigentlichen Frage, das Vergleichen und bewerten:
Jedes System / Mensch hat Vor und Nachteile was diesen Punkt schwierig macht.
Ich versuche es mal so zu beschreiben:
Ein guter Amateurboxer mit entsprechender Kampferfahrung ist ein alles tötendes Monster im Ernstfall. Wobei ich der mittleren Gewichtsklasse auf Grund ihrer Geschwindigkeit und "unauffälligen Optin" am meisten Gefahr zuschreiben würde.
Auf Distanz hätte er jedoch gegen einen Thai / Kickboxen schlechte Karten. Beispiel Lowkicks auf die Beine. Oder ein schneller, hoher Kick ins Gesicht. Natürlich nur wenn er es nicht kommen sieht, zumacht und reingeht. Wobei da die Ellbogen und Knie vom Thaiboxer arg werden.
Geht das Ganze gegen einen SV ler mit Beispiel Krav Maga wird es noch komplexer. Der macht voll zu, tritt dir in die Eier und schlägt dir mit dem Bierkrug ins Gesicht - finster.
Was ich sagen will:
Ich kenne Damen im BJJ, die haben 50kg und sind 1.60m. Wenn die dich zu fassen bekommen, sind sie wie Würgeschlangen und du erstickst.
Ich kenne Kickboxerinnen die echt brachial sind. Jedoch zusammenklappen wenn man sie frontal würgt, weil sie es nicht gewohnt sind und nicht kennen...
Aber jetzt wirklich
Bruce Lee war sicher herausragend.
In einem realen Kampf, wenn man selbst nicht viel praktische Kampferfahrung hat und ihn frontal angreift, sodass er nicht unvorbereitet und aus einer total unterlegen Position startet - wird er ziemlich sicher gewinnen.
Das ganze ist aber nur meine persönliche Meinung.