Warum müssen die hoch zivilisierten Menschen so schamhaft leben?

also das ist ein Blödsinn! Glaubst du wirklich, dass diverse oder gar alle Naturvölker der tropischen Regionen ständig und überall Sex hatten?

Sie haben vielleicht ihre primären und sekundären Geschlechtsmerkmal nicht bedeckt oder anders bedeckt als die Europäer. Das war/ist aber eigentlich und ursprünglich mehr den klimatischen Bedingungen geschuldet als der Prüderie ... die hat ihre Ursachen ja woanders.

Tatsache ist, dass auch sogenannte Naturvölker ihre Tabus hatten. Es waren eben andere, also die europäischen Tabus. Auf Hawaii waren es zB die Waden der Frauen und nicht die Brüste ... das sollte aber eigentlich allgemein bekannt sein.
🙄🙄
:liebe:
 
tabus und verbote/gesetzliche einengungen haben entweder mit der abwendung von gefahren zu tun, mit einem wertesystem, auf das sich die gesellschaft verständigt hat oder aber mit reiner machtgenerierung.

früher hatte die begrenzung der sexualität sehr wohl teilweise mit der abwendung von gefahren zu tun (geschlechtskrankheiten für den allgemeinen bereich oder der gesicherten erbfolge für die eigenen nachkommen als einzelne). dass es aber recht wenig mit dem schon damals geltenden wertesystem zu tun gehabt hat ist dadurch bewiesen, was tatsächlich praktiziert wurde und welche doppelmoral dem zugrunde lag - und immer noch liegt. daher hatte es sehr wohl eine machtgenerierung aus dem mitwissen von tabubrüchen als hintergrund. und heute beruht es weitestgehend nur mehr auf letzterem.
 
tabus und verbote/gesetzliche einengungen haben entweder mit der abwendung von gefahren zu tun, mit einem wertesystem, auf das sich die gesellschaft verständigt hat oder aber mit reiner machtgenerierung.
Nach einer (eher satirischen) Kurzgeschichte von (ich glaube) Stanislaw Lem ist alles umso stärker reglementiert, je weniger lebenswichtig es ist.

Als Beispiel Atmen, das ist überhaupt nicht reglementiert, jeder darf atmen, wie er möchte, niemand sagt "Atme nicht in meiner Gegenwart" oder ähnliches.
Ohne Atmen überlebt man nicht viel länger als 3 Minuten.

Dann Trinken, ohne Trinken überlebt man meistens nicht länger als 3 Tage.
Da gibts schon mehr Vorschriften, wie man ein Glas zu halten hat, welche Gläser für welche Getränke und so weiter.

Dann Essen, man kommt nicht viel länger als 3 Wochen ohne Essen aus.
Da gibts zum Beispiel Essverbote in der U-Bahn, viele Regeln und Tischmanieren, wie man Messer und Gabel im Restaurant hinlegt und noch vieles mehr.

Dann Sex, obwohl Sex zum Überleben der Gattung lebenswichtig ist, kommt man auch jahrelang ohne Sex aus, da gibts eine Menge Regeln und Vorschriften, über Ehe, Partnerschaften, homo- und heterosexuelle Beziehungen, über Sex in der Öffentlichkeit und so weiter, je nach Kulturkreis ist das anderswo noch viel ärger.

Dann Mode und Kleidung, im Prinzip braucht das kein Mensch (ausser ein paar wärmenden Fellen im Winter in den kälteren Ländern), da gibts Modeschauen, jedes Jahr eine neue Modefarbe, die Erklärung, dass die Mode der letzten Jahre absolut untragbar ist und so weiter. Welche Krawatte heuer modern ist, welche Kleidung beim Vorstellungsgespräch getragen werden soll und so weiter. Ein quasi endloses Thema. Socken in Sandalen. Unterwäsche über der Strumpfhose. Und und und..... ;-)

Fallen euch noch weitere Beispiele ein? ;-)
 
Nach einer (eher satirischen) Kurzgeschichte von (ich glaube) Stanislaw Lem ist alles umso stärker reglementiert, je weniger lebenswichtig es ist.

ernsthaft, mein lieber: natürlich hast du recht - und stanislaw lem auch (sofern er das geschrieben hat). nimm z.b. die ganze StVO! indien beweist in der praxis und mit einem vielfachen an verkehrsteilnehmern, dass es auch völlig anders funktioniert, als mit reglementierung - und wohl viel besser. die einzig wirklich praktisch angewendete regel ist: achte auf den anderen und gefährde ihn nicht - sonst fängst im nächsten leben als regenwurm wieder an. genial!

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bei uns werden die regenwürmer - trotz überregulierung von allem bis zum gehtnichtmehr - wohl die letzte überlebende spezies sein.
 
.... Es gibt also eine wahrscheinlich gar nicht mal so schmale, gesunde Mitte, und meinem Verständnis nach hilft es, wenn man sich des Mechanismus der Psyche bewußt ist, wie sie sich immer entlang des eigenen Erlebens neu kalibriert: Im Idealfall findet man eine Situation/ein Niveau von Ausleben der eigenen Lust, die für einen dauerhaft funktioniert, ohne sich zu Suchtverhalten zu steigern oder umgekehrt: auszutrocknen, weil man zu genügsam wird.
Aber das gilt ja für viele schöne Dinge im Leben.
Interessanter Aspekt: Läuft für mich unter "die eigene Balance" finden ... tatsächlich führt Lust dann auch schon mal in ein Suchtverhalten bedingt auch durch die (Herunter-)-Nivellierung der Empfindung durch Wiederholung ... das führt zu bekannten Schneller, Höher, Weiter, Mehr ... Sex, Sex Partner ... you name it

Ich würde sagen, es ist ein Teil des Entwicklungsprozesses sich Dessen bewusst zu werden und da dann Gegenzusteuern...

Bei All den Ausflüge in die Geschichte und in andere Kulturkreise sollten wir uns allerdings immer vor Augen halten, wir waren nicht selbst dabei und es sind lediglich Fragmente und Einzeleindrücke, die da überliefert werden.

Einiges was hier angeführt wurde existiert ja durchaus auch Heutzutage ... in vielleicht etwas anderer Form als Body Modification, in Fetisch Bereichen ... als intimer Körperschmuck (Prinz Albert) ... Eventuell das Equivalent zu Dorn durch Penis zur Steigerung der Stimulation bei Frauen, Bifurcation, etc.

Grundsätzlich möchte ich in den Raum stellen, dass offensichtlich die Anzahl der Regeln größer wird, je mehr Menschen auf begrenztem Raum leben .. auch um Spannungen zu vermeiden werden Aspekte der menschlichen Existenz (Sexualität) unterdrückt .... gleichzeitig nimmt ihnen dieses Korsett wohl auch einen geistigen Bewegungsraum, sodass die Flucht in fiktive Realitäten als Ventil dient. Dies entspricht offensichtlich nicht dem Mensch sein an sich, daher führt es zu Konflikten die sich in einer steigenden Anzahl psychischen Problemen manifestieren. Vorreiter sind da wohl die asiatischen Länder ...

Nur einmal so als Denkansatz ..

LG Bär
 
Fallen euch noch weitere Beispiele ein? ;-)

auch das öffentliche kacken ist verpönt ... :lehrer:

lebensnotwendig, aber trotzdem: statt freiem schiss für alle überall und jederzeit, wird man auf ein übelrichendes örtchen mit beeengten platzverhältnissen verbannt .. :verwirrt:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ausser dem Menschen verbirgt kein anderes Lebewesen seine Geschlechtsorgane sowie den Vorgang der Paarung. Angeboren ist diese Schamhaftigkeit nicht; denn die Naturvölker in tropischen Regionen unterwarfen sich ihr erst, als sie mit unserer Zivilisation in Kontakt kamen. Die Tabuisierung der menschlichen Fortpflanzung halte ich für eine unnötige Beengung des Einzelnenn durch die Gesellschaft. Was ist Eure Meinung dazu?
Najoooo, wir leben halt nimmer in einer Jäger und Sammler Gesellschaft, oder? Über die Neolithische Revolution und ihre Auswirkungen gibts genug zu lesen ;).
 
Ausser dem Menschen verbirgt kein anderes Lebewesen seine Geschlechtsorgane sowie den Vorgang der Paarung. Angeboren ist diese Schamhaftigkeit nicht; denn die Naturvölker in tropischen Regionen unterwarfen sich ihr erst, als sie mit unserer Zivilisation in Kontakt kamen. Die Tabuisierung der menschlichen Fortpflanzung halte ich für eine unnötige Beengung des Einzelnenn durch die Gesellschaft. Was ist Eure Meinung dazu?

religionseinwirkungen?
 
Eventuell liegt es daran weil Menschen dauergeil sind anstatt nur einmal oder zweimal im Jahr!
 
Eventuell liegt es daran weil Menschen dauergeil sind anstatt nur einmal oder zweimal im Jahr!
Menschen haben heute tatsächlich viel weniger Sex als vor 20 Jahren.
Wenn es interessiert darf man das gerne nachprüfen.

Dauergeil bedeutet wohl nicht sehr viel.
religionseinwirkungen?
Die wiederum interessiert wahrlich niemanden mehr.
Auch den Einfluss kann man gerne nachrecherchieren.
Jeder darf seine Werte und seine angestrebte Lebensführung selbst bestimmen.
(Die Leute brauchten früher auch keine Religion um für sich zu wissen, was für sie erstrebenswert ist.)
 
Die wiederum interessiert wahrlich niemanden mehr.
Auch den Einfluss kann man gerne nachrecherchieren.
Jeder darf seine Werte und seine angestrebte Lebensführung selbst bestimmen.
(Die Leute brauchten früher auch keine Religion um für sich zu wissen, was für sie erstrebenswert ist.)

sicher?
 
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