Vor vielen Jahren war ich zu Weihnachten auch einmal recht traurig und wütend.
Nicht weil ich einsam war, aber weil mich der Ablauf und die Stimmung extrem gestört haben. Gift und Galle dominierten eine Zeit lang die Feste und nicht selten gab es auch Streit und Bösartigkeiten untereinander.
Inzwischen habe ich das Fest weitestgehend an mich gerissen und jene in der Familie diesbezüglich gefördert die etwas Positives dazu beitragen.
Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen?
Eine weit verbreitete Meinung von Menschen die kein Schach spielen!
Meine Mutter träumte auch immer insgeheim vom klassischen Weihnachten auf hohem Niveau. An dem Tag ein wichtiger Verbündeter!
Die "Grinch" der Familie, insofern ich sie nicht schon in die Wüste geschickt habe werden einfach mit Aufgaben beschäftigt und abgelenkt.
Die Festtafel ist inklusive Sitzordnung perfekt geplant, mein Vater weit weg von mir, die Tante mit Odins Füllhorn direkt neben mir und während Onkel die Päckchen unter dem Baum ordnet und Brüderchen meine Kinder beschäftigt hat meine Freundin den Auftrag nette Tischgespräche zu starten.
Als Unterstützung gibt es weihnachtliche Musik im Hintergrund und genug Sekt, Wein und Champagner um gar einen Harald Juhnke bei Laune zu halten.
Ist dann festlich angerichtet, was ich persönlich übernehme entsteht so ein wirklich schönes Weihnachtsfest das auch vorzeigbar ist.
Natürlich gab es über die Jahre viele die man an diesem Tag nun vermisst. Der eiserne Großvater der einst mit seinem Auftreten für Respekt und Ordnung sorgte fehlt genauso wie meine Großmutter die wir liebevoll als "Mutti" der Familie bezeichneten und die in jeder Situation richtig reagieren konnte um Spannungen zu entschärfen.
Mein makaberer Onkel der den Kindern nach zwei Bierchen gruselige Geschichten über Weihnachtsgeister und Zombie Jesus erzählte, meine andere Oma die Kekse brachte die wie Wüstensand schmeckten. Originale die man schmerzlich vermisst.
Aber alles kein Grund nicht selbst eine neue Show zu kreieren. Wenn ich mit dem Truthahn in klassischer Kochuniform in das Esszimmer stürme, das weiße Gewand herunter ziehe und darunter der Frack mit Masche zum Vorschein kommt, neue Momente über welche die Kinder unserer Zeit einmal in Jahren sprechen können.
Als ich jung war waren unsere Weihnachten wundervoll, weil die Alten wussten wie man lebt, Stimmung macht und was sich gehört. Den negativen Knick erzeugte die Generation die es erst lernen musste.
Ja, es kann zu Weihnachten so sein wie aus einem klischeehaften Weihnachtsfilm aus den USA die eine Familie des mittleren Westen zeigen die Spass und Freude vor einem Truthahn haben. Nur braucht so etwas Charakter, Planung und Detailverliebtheit.
An diesem Tage kein Gendern, kein Veganmist, kein Klima und auch kein Femengeschrei oder Schwurbeln und hinweg mit Handys und ein Benehmen an den Tag als würde der Sonnenkönig Ludwig am Tische sitzen.
Und bei allen Göttern, ob Real oder Fiktion, ich würde dem ersten der an Weihnachten um seiner selbst Willen an der Tafel aus Bosheit nervt mit einem Löffel ein Stück Kartoffel in das Gesicht schießen!
Den Kleingeistern, Jammerern und zynischen Minusmenschen kein Spielraum und plötzlich wird es wahrlich Licht.
Und vielleicht wäre dann das Leben tatsächlich schöner wenn jeder Tag Weihnachten wäre!
Nicht weil in Bethlehem einst ein Mann geboren war, aber weil einige mehr darüber nachdenken müssen wie sie miteinander auskommen und sich einer Zeit besinnen wo es nicht immer besser, aber im Gegensatz zur heutigen Zeit zumindest gut war.